Die Top 10-Ausbildungsberufe 2017 -- BIBB-Ranglisten der dualen Neuabschlüsse veröffentlicht
In der Rangliste der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in dualen Ausbildungsberufen war auch 2017 der Beruf Kaufmann/-frau für Büromanagement Spitzenreiter. Bundesweit haben rund 28.700 junge Frauen und Männer einen entsprechenden neuen Ausbildungsvertrag unterschrieben. Dies ist ein Ergebnis der Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30. September 2017. Mehr als ein Drittel aller neuen Ausbildungsverträge wurde auch 2017 in nur zehn Berufen abgeschlossen. Gegenüber 2016 gibt es aber unter den Top 10 eine Verschiebung: Neuzugang ist der Beruf Fachinformatiker/-in auf Platz 9.Die Zahl der Neuabschlüsse bei den Fachinformatikerinnen und -informatikern betrug 2017 gut 13.000 – und damit fast 1.000 mehr als im Vorjahr. Sie steigt seit 2012 kontinuierlich. Dies zeigt den Bedarf der Wirtschaft an gut ausgebildeten IT-Fachleuten vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Arbeitswelt. Auch 2017 haben sich überwiegend Männer für diese Ausbildung entschieden, der Anteil der Frauen lag bei unter 8 %.
Mit weiblichen Auszubildenden wurden 2017 die meisten Ausbildungsverträge in kaufmännischen Berufen abgeschlossen. Der Beruf Kauffrau für Büromanagement steht hier auf Rang 1. Rang 2 und 3 nehmen die Berufe Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte ein; hier liegt der Männeranteil jeweils bei unter 3 %. Bei den Männern lag der Kfz-Mechatroniker vorn, gefolgt vom Elektroniker auf Platz 2 und dem – um drei Plätze auf Rang 3 „gekletterten“ – Fachinformatiker.
Generell ist zu berücksichtigen, dass die Ranglisten der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge keinen Rückschluss auf die bei den Jugendlichen „beliebtesten“ Ausbildungsberufe zulassen, da eine Ausbildungsentscheidung auch immer in Verbindung mit dem vorhandenen Ausbildungsplatzangebot gesehen werden muss.
Die Ergebnisse zeigen bei vielen Berufen eine sehr deutliche Geschlechterdominanz. Vorstellungen zur beruflichen Eignung sind immer noch eng mit stereotypen Rollenmustern verknüpft. Jugendliche konzentrieren sich schon bei ihrer Berufsorientierung auf nur wenige Berufe und schränken damit ihre beruflichen Möglichkeiten stark ein. Die Initiative Klischeefrei mit Servicestelle im BIBB engagiert sich gegen die Aufteilung der Berufe nach Geschlecht. Das Bündnis aus Bildung, Politik, Wirtschaft und Forschung setzt sich für Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees ein: Mädchen und Jungen sollen aus dem vielfältigen Angebot den Beruf wählen, der zu ihrer individuellen Persönlichkeit und Lebensplanung passt. Schirmherrin der Initiative ist Elke Büdenbender, die Frau des Bundespräsidenten.
Andreas Pieper Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Weitere Informationen:
• Tabellarische Kurzübersicht über die Top 10 als PDF-Datei zum Download unter http://www.bibb.de/de/206.php
• Rangliste 2017 der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen in Deutschland http://www.bibb.de/de/68754.php
• Rangliste 2017 der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen – Frauen http://www.bibb.de/de/68758.php
• Rangliste 2017 der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen – Männer http://www.bibb.de/de/68756.php
• Fachportal der Initiative Klischeefrei
http://www.klischee-frei.de
Eine Mitteilung des idw - Informationsdienst Wissenschaft am 07. 03. 2018
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen