Montag, 26. März 2018

Der Tod lauert im Kunsthaus


Mit dieser „Warnung“ begegnete mir heute ein Bekannter, der – wie ich – gern das Kunsthaus besucht, um an den Ausstellungen und sonstigen Veranstaltungen teilzunehmen. Und angesichts dessen, was in der „Thüringer Allgemeine“ zur Vorschau der am Samstag eröffneten Ausstellung „Der schöne Sensenmann“ zu lesen war, scheint das durchaus glaubhaft, wenn auch nicht drohend gemeint (Zitat): „Der Tod ist in den Magazinen des Kunsthauses Meyenburg allgegenwärtig. „In der Kunst haben sich eben viele damit auseinandergesetzt“. lächelt Susanne Hinsching“ (Ende des Zitats). Und inzwischen haben sich nach der Eröffnung der Ausstellung auch schon viele damit auseinander gesetzt, bzw. darüber berichtet. Und ich bin mit diesen, meinem Eintrag schon fast ein Nachzügler.

Und muss trotzdem einräumen, dass ich als Teilnehmer der Vernissage am Samstag bisher lediglich eine vage Vorstellung von den unterschiedlichen Darstellungen des Todes durch die 38 Künstler erhalten konnte, die Susanne Hinsching – Kunsthistorikerin und Leiterin des Kunsthauses – für diese Ausstellung auswählte. Das liegt an der großen Zahl der Teilnehmer an der Vernissage, an dessen Verlauf und demgegenüber an meinen körperlichen Einschränkungen.
Die mich zwar hinderten das Ballett-Ouvre zu verfolgen, das diesmal die Vernissage einleitete – nachdem Bürgermeisterin Jutta Krauth die Gäste begrüßt und in die Ausstellung eingeführt hatte - mir dafür genügend Zeit blieb, die Skelett-Skulptur auf mich wirken zu lassen, die in meiner unmittelbarer Nachbarschaft platziert war. Und mich überlegen ließ. warum wohl der Tod durchweg als Sensenmann dargestellt wird? Und ich ihn (auch) angesichts dieses Skeletts auch noch schön finden sollte?
Meine Überlegung wurde jäh beendet durch den begeistert wirkenden und lang anhaltenden Beifall, der dem Ballett-Auftakt folgte.

Die danach folgende Laudatio der Kunsthistorikerin befasste sich sehr eingehend mit der Thematik der Ausstellung ausgehend von dem gewählten Titel nach dem die 38 Künstler in 160 Arbeiten die Facetten des Todes und die historische Entwicklung der Todesdarstellungen zum Ausdruck brachten, die in Europa eng mit der christlichen Ikonographie verbunden ist Der Ausstellungstitel vereint damit gleichzeitig Gegensätze. Die das Thema Tod grundsätzlich auslöst (entnommen dem Einführungsflyer zur Ausstellung). Dort heißt es weiter, dass es durch die Kunst gelingt, dass das Anziehende überwiegt, und sich die durch das Thema zu befürchtende abschreckende Wirkung nicht einstellt.

So weit vermochte ich den an die Laudatio angelehnten Erläuterungen zu folgen. Eine eigene Betrachtung der ausgestellten Werke musste ich mir am Samstag ob der vielen Gäste versagen. Und werde ich in den nächsten Tagen nachholen, schon weil ich mir davon einen künstlerisch gefestigten Rückhalt meiner Einstellung zum Tod erhoffe. Den ich bisher vornehmlich im „Hobellied“ aus Raimunds „Der Verschwender“ fand. Ich komme dann darauf zurück und erhoffe mir weiteren Aufschluss durch die für den 8. April vorgesehene Führung durch die Ausstellung.

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