Montag, 6. August 2012

Rückblick auf ein interessantes Wochenende


Gemeint ist hier erst einmal das Altstadtfest, das angeblich an den drei Festtagen Zehntausende in die Altstadt lockte.

Das Konzept des Sven Bolko Heck ist also aufgegangen und eigentlich erinnere ich mich auch gern noch an die hohe Zeit seiner Trucker-Feste auf dem Nordhäuser Flugplatz. Inzwischen ist er offensichtlich an Erfahrungen beträchtlich reicher geworden, was sich in der Durchführung der von seiner Medienhaus Heck GmbH organisierten Festivitäten niederschlägt. Allein schon die Plakate zu diesem Altstadtfest sind oder waren mit den gekonnt dargestellten Resten einer historischen Altstadt ein „Hingucker“. Kritikpunkt aus meiner Sicht: Das Eintrittsgeld. Nicht etwa, weil ein solches erhoben wurde, sondern weil im Veranstaltungs-Terminplan des Medienhauses ausdrücklich hervorgehoben war: „Erstmal seit vielen Jahren heißt es: Eintritt frei.“ Und das widerspricht sich. Dass es auch Vorbehalte zu diesem Fest gibt, ist nicht ungewöhnlich, richtet sich in diesem Falle aber wohl mehr gegen den Organisator als gegen die Veranstaltung selbst. Ich bin neugierig auf die weitere Altstadtfest-Entwicklung. Mein Vorhaben, mir das Spektakel anzusehen, gab ich frühzeitig auf, es wurde mir einfach zu anstrengend.

Der Entschluss dazu fiel mir nicht schwer, angesichts der Übertragungen der Olympiade. Und im Gegensatz zur Fußball-EM im Juni nötigen mir die Wettkämpfe und ihre Akteure großes Interesse ab: sportlich (der Einsatz nahezu aller SportlerInnen und natürlich die Ergebnisse), psychisch (viele freuten sich über Bronze, andere beklagen, dass es „nur“ Silber wurde), optisch (Eröffnungsfeier, Abläufe und Gesamteindruck), ästhetisch (etwa der Unterschied junger TurnerInnen zu denen der GewichtheberInnen) und mitunter auch menschlich (bei Enttäuschungen im Wettbewerbsverlauf oder Fehlentscheidungen). Alles wird geboten, wiedergegeben und kommentiert (und eben auch viel ge- und auch zerredet). Vor allem im Öffentlich-rechtlichem. Deshalb bevorzuge ich Eurosport, dort geht es noch am sachlichsten und objektivsten und eben auch sportlichsten zu.

Ich würde gern meine (bisherigen) Eindrücke von dieser Olympiade näher beschreiben, nur stolpere ich – allerdings mehr aufgrund der Berichterstattung der Nachrichtenagenturen und Zeitungen – über die Diskussionen zu der Ruderin Nadja Drygalla. Und überlege, warum um ihre persönlichen Verbindungen und Verhältnisse ein derartiges Aufheben gemacht wird? Es gab um die Fußball-EM in der Unkraine sehr viel gravierendere Probleme (etwa über Menschenrechte) , die sogar einen Bundespräsidenten von dem Besuch der Eröffnung abhielten. Und man befand, dass Sport mit Politik nichts zu tun haben. Und letztere vor den Stadien bleiben sollte. Was dann ja auch geschah. Warum also dann hier ein derartiges Lamento?

Und weil ich damit bei der Politik bin: gerade in der Europapolitik, um Euro-Krise und den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone gab es an diesem Wochenende sehr bedeutungsvolle Statements und Interviews, aus Deutschland (z.B. von Gregor Gisy, Alexander Dobrindt oder auch Markus Söder)) und Italien (von Mario Monti), nur Klarheiten über die Problematik Eurozone und Euro-Krise brachten sie alle nicht. Und dann war da ja auch noch die Erweiterung der ESM-Klage vor dem Bundesverfassungsgericht, der sich inzwischen 36 000 Bürger anschlossen. Aus Nordhausen scheint keiner dabei zu sein. Darüber aber später mehr.

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