Donnerstag, 23. Januar 2020

Überführung von Schloss Landsberg in die Mitteldeutsche Schlösserstiftung derzeit problematisch

Meiningen – Der Meininger CDU-Landtagsabgeordnete Michael Heym sieht momentan kaum Chancen für die Aufnahme von Schloss Landsberg in die neu zu gründende Mitteldeutsche Schlösserstiftung, will sich aber für eine gangbare Lösung einsetzen. „Solange Schloss Landsberg im Besitz der Chinesen ist, kann es in keine Stiftung übernommen werden.“ Auch wenn der Kontakt zu den chinesischen Geschäftsleuten abgerissen ist, das Schloss gehört ihnen immer noch. Insofern ist der Vorschlag von Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder derzeit nicht umsetzbar“, so Heym.
Voraussetzung für die Aufnahme des neugotischen Kleinods über den Dächern von Meiningen sei entweder der Rückkauf der Immobilie von den chinesischen Eigentümern, eine Zwangsversteigerung, wenn öffentliche Lasten nicht gezahlt werden oder ein Enteignungsverfahren wie im Falle von Schloss Reinhardsbrunn. „Letzteres wird aber mehrere Jahre dauern, bis alle gerichtlichen Instanzen durchgefochten sind“, so Heym. Das Verfahren Reinhardsbrunn ist bis heute nicht abgeschlossen und dauert inzwischen über 6 Jahre.
Heym sprach sich gleichwohl dafür aus, dass sich Landesregierung und Landtag des Schlosses annehmen sollten. Auch wenn Schloss Landsberg vor drei Jahren in die offenbar falschen Hände verkauft worden sei, stehe das Land das Schloss betreffend in der Verantwortung. Schon vor 2017 gab es erste Hinweise bei den Denkmalschutzbehörden, dass die asiatischen Eigentümer mit der Immobilie überfordert seien.

Die Stadt Meiningen und der Landkreis Schmalkalden-Meiningen haben für das Schloss Landsberg in der vergangenen Woche einen gemeinsamen Hilferuf an das Kulturministerium gesendet. Meiningens Stadtoberhaupt Giesder vermutet, dass den Investoren das Geld ausgegangen sei. Nach einem Wasserschaden musste der Landkreis notwendige Reparaturen in Auftrag geben. Außerdem wurden Hunderttausende Euro für die Sicherung der Bausubstanz ausgegeben. Die Stadt Meiningen hatte beim Verkauf 2016 auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet.
Gegenüber dem Land schlug Giesder die Auffanglösung durch die neue Schlösserstiftung von Sachsen-Anhalt und Thüringen vor.
Heym dazu: „Wir müssen Landsberg retten. Keine Frage. Aber der Weg wie, ist offen. Er verdient jedoch die Zusammenarbeit und Hilfe aller, die dazu in der Lage sind.“

Matthias Thüsing

Stellv. Pressesprecher

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