Meiningen – Der Meininger
CDU-Landtagsabgeordnete Michael Heym sieht momentan kaum Chancen für die
Aufnahme von Schloss Landsberg in die neu zu gründende Mitteldeutsche
Schlösserstiftung, will sich aber für eine gangbare Lösung einsetzen.
„Solange Schloss Landsberg im Besitz der Chinesen ist, kann es in keine
Stiftung übernommen werden.“ Auch wenn der Kontakt zu den chinesischen
Geschäftsleuten abgerissen ist, das Schloss gehört ihnen immer noch.
Insofern ist der Vorschlag von Meiningens Bürgermeister
Fabian Giesder derzeit nicht umsetzbar“, so Heym.
Voraussetzung für die Aufnahme des neugotischen
Kleinods über den Dächern von Meiningen sei entweder der Rückkauf der
Immobilie von den chinesischen Eigentümern, eine Zwangsversteigerung,
wenn öffentliche Lasten nicht gezahlt werden
oder ein Enteignungsverfahren wie im Falle von Schloss Reinhardsbrunn.
„Letzteres wird aber mehrere Jahre dauern, bis alle gerichtlichen
Instanzen durchgefochten sind“, so Heym. Das Verfahren Reinhardsbrunn
ist bis heute nicht abgeschlossen und dauert inzwischen
über 6 Jahre.
Heym sprach sich gleichwohl dafür aus, dass sich
Landesregierung und Landtag des Schlosses annehmen sollten. Auch wenn
Schloss Landsberg vor drei Jahren in die offenbar falschen Hände
verkauft worden sei, stehe das Land das Schloss betreffend
in der Verantwortung. Schon vor 2017 gab es erste Hinweise bei den
Denkmalschutzbehörden, dass die asiatischen Eigentümer mit der Immobilie
überfordert seien.
Die Stadt Meiningen und der Landkreis
Schmalkalden-Meiningen haben für das Schloss Landsberg in der
vergangenen Woche einen gemeinsamen Hilferuf an das Kulturministerium
gesendet. Meiningens Stadtoberhaupt Giesder vermutet, dass den
Investoren das Geld ausgegangen sei. Nach einem Wasserschaden musste
der Landkreis notwendige Reparaturen in Auftrag geben. Außerdem wurden
Hunderttausende Euro für die Sicherung der Bausubstanz ausgegeben. Die
Stadt Meiningen hatte beim Verkauf 2016 auf ihr
Vorkaufsrecht verzichtet.
Gegenüber dem Land schlug Giesder die Auffanglösung durch die neue Schlösserstiftung von Sachsen-Anhalt und Thüringen vor.
Heym dazu: „Wir müssen Landsberg retten. Keine
Frage. Aber der Weg wie, ist offen. Er verdient jedoch die
Zusammenarbeit und Hilfe aller, die dazu in der Lage sind.“
Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher
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