Mehr Demokratiearbeit und Prävention
Ministerin Giffey beteiligt sich am Holocaust-Gedenktag an Putzaktion für Stolpersteine und lobt das Engagement der Initiativen
Anlässlich des heutigen Internationalen Holocaust-Gedenktages hat Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey auf die wachsende Bedeutung von Demokratieförderung und Prävention hingewiesen: „Extremistische Gewalt – ob von rechts, links oder durch Islamisten, Morddrohungen gegen Politiker, die zunehmende Hetze im Netz und die gestiegene Zahl antisemitischer Vorfälle zeigen, wie stark unsere Demokratie gefährdet ist. Daran dürfen wir uns auf keinen Fall gewöhnen, sondern wir müssen diesen demokratiefeindlichen Tendenzen entgegentreten und wachsam sein“, sagte Franziska Giffey am Montag bei einem Treffen mit Vertretern von Stolperstein-Initiativen in Berlin.
Anschließend beteiligte sich die Ministerin an einer Putzaktion von Stolpersteinen – die kleinen Gedenktafeln im Boden erinnern an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Ministerin Giffey betonte: „Gerade heute, am Gedenktag der Befreiung von Auschwitz, ist es wichtig zu zeigen, dass wir die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen wachhalten und die Opfer nicht in Vergessenheit geraten lassen. Die Stolperstein-Initiativen leisten hier einen wichtigen Beitrag: sie holen die verfolgten und ermordeten Menschen aus der Anonymität, geben ihnen einen Namen und einen Ort des Gedenkens. Auf diese Weise bekommen die Opfer ihre Identität und ihre Geschichte zurück. Unsere Demokratie braucht Erinnerung – an das was einmal war und daran, welche historische Pflicht für uns daraus erwächst.“
14 Kompetenznetzwerke und -zentren im Kampf gegen Extremismus
Im Bundesprogramm „Demokratie leben!“, das auch in diesem Jahr wieder mit 115,5 Millionen Euro gefördert wird, ist der Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus einer der Schwerpunkte. Das Programm ist zu Jahresbeginn in die zweite Förderperiode von 2020-2024 gestartet. Erstmals wurde auf Bundesebene ein leistungsstarkes Kompetenznetzwerk zum Thema Antisemitismus gegründet. Träger des Kompetenznetzwerkes sind das „Anne Frank Zentrum“ aus Berlin, die „Bildungsstätte Anne Frank“ aus Frankfurt, der „Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus“ (Bundesverband RIAS), das „Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland“ und die „Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus“.
Den Startschuss für die Arbeit der Kompetenznetzwerke und -zentren gab Ministerin Giffey am vergangenen Donnerstag mit der offiziellen Übergabe der Förderurkunden. Dazu waren Vertreterinnen und Vertreter aller Kompetenznetzwerke und -zentren ins Bundesfamilienministerium in Berlin gekommen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/kompetenzzentren-und--netzwerke-stellen-sich-vor/146326
Die Kompetenznetzwerke und -zentren sind neu im Programm und werden erstmals mit ca. 16,9 Millionen Euro im Jahr gefördert.
Programmbereich Demokratieförderung
1. Kompetenznetzwerk:
Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter
Bundesgeschäftsstelle Netzwerk für Demokratie und Courage e. V. (NDC e. V.), Dresden
Aktion Courage e. V. , Schule ohne Rassismus, Berlin
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH, Berlin
Dialog macht Schule gGmbH, Berlin
2. Kompetenznetzwerk:
Berufliche Bildung, Ausbildung (inkl. Übergangssystem)
DGB Bildungswerk BUND e. V., Hattingen
Mach' meinen Kumpel nicht an! – für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus e. V., Düsseldorf
Minor - Projektkontor für Bildung und Forschung gemeinnützige GmbH, Berlin
3. Kompetenznetzwerk:
Frühkindliche Bildung und Bildung in der Primarstufe
Deutsches Kinderhilfswerk e. V., Berlin
INA gGmbH/ ISTA Institut für den Situationsansatz/ Fachstelle Kinderwelten für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung, Berlin
Programmbereich Vielfaltgestaltung
4. Kompetenznetzwerk: Antidiskriminierung und Diversitätsgestaltung
RAA Berlin, Berlin
Citizens For Europe gUG (haftungsbeschränkt), Berlin
Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd), Leipzig
5. Kompetenznetzwerk: Antisemitismus
Anne Frank Zentrum, Berlin
Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt
Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e. V. (Bundesverband RIAS), Berlin
Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e. V., Berlin
Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA), Berlin
6. Kompetenznetzwerk: Homosexuellen- und Transfeindlichkeit
Familien- und Sozialverein des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland, LSVD e. V., Berlin
Stiftung Akademie Waldschlösschen, Reinhausen/Gleichen
Bundesverband Trans* e. V., Berlin
7. Kompetenznetzwerk: Islam- und Muslimfeindlichkeit
CLAIM / Teilseiend e. V. Geschäftsstelle Berlin
Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej), Hannover
Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur (ZEOK) e. V., Leipzig
8. Kompetenznetzwerk: Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft
Türkische Gemeinde in Deutschland, Berlin
Bundesverband russischsprachiger Eltern e. V., Köln
neue deutsche organisationen e. V., Berlin
Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, Berlin
Gegen Vergessen - Für Demokratie e. V., Berlin
9. Kompetenzzentrum: Antiziganismus
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg
10. Kompetenzzentrum: Rassismus gegen Schwarze Menschen
Each One Teach One (EOTO) e. V., Berlin
Programmbereich Extremismusprävention
11. Kompetenznetzwerk: Islamistischer Extremismus
Ufuq e. V., Berlin
Violence Prevention Network e. V., Berlin
Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEx), Berlin
12. Kompetenznetzwerk: Rechtsextremismus
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e. V., Berlin
Cultures Interactive, Berlin
Gesicht Zeigen! Berlin
LidiceHaus Jugendbildungsstätte Bremen, Bremen
Amadeu Antonio Stiftung, Berlin
13. Kompetenzzentrum: Linker Extremismus
Institut für Demokratieforschung, Göttingen
14. Kompetenzzentrum: Hass im Netz
jugendschutz.net
Bundesfamilienministerium
Pressemitteilung 005
Veröffentlicht am 27.01.2020
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