Deutschlands führende Wagniskapitalgeber verpflichten sich und Portfolio-Unternehmen zur Nachhaltigkeit und leisten einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz. Eine Maßnahme, die auch in anderen Start-up-Ökosystemen und Industrien Schule machen soll.
Berlin, 19. Januar 2020 -
Mehr als 20 führende Venture Capital Unternehmen haben sich
zusammengetan und eine Klausel für Nachhaltigkeit, die sogenannte
“Sustainability Clause” entwickelt, mit der künftig alle neu
finanzierten Unternehmen zu mehr Klimaschutz verpflichtet werden. Zu den
Partnern gehören europäische Schwergewichte der VC-Szene wie Earlybird,
Picus Capital, Project A, Northzone, Holtzbrinck Ventures, Global
Founders Capital und Cherry Ventures (gesamte Liste s.u.).
In
Zusammenarbeit mit der Initiative Leaders for Climate Action (LFCA)
wurde die Sustainability Clause entwickelt. "Als Kapitalgeber tragen wir
eine große Verantwortung und müssen dieser gerecht werden. Junge
Unternehmen gestalten unsere gemeinsame Zukunft im Zeitalter der
Digitalisierung massgeblich mit. Eine nachhaltige Ausrichtung von Anfang
an liefert einen entscheidenden Einfluss für unsere gemeinsame Chance,
die Klimakrise in den Griff zu bekommen,” Martin Weber, Partner bei HV
Holtzbrinck Ventures.
„Start-Ups
bekommen durch ihre Innovationskraft viel Aufmerksamkeit und werden als
Leuchttürme wahrgenommen. Diese Strahlkraft wollen wir gemeinsam für
Nachhaltigkeit in der Wirtschaft nutzen. Mit jedem Start-Up werden neue
Strukturen geschaffen, wir nutzen diese Chance, um Nachhaltigkeit von
Tag Eins an fest zu verankern.“ Alexander Samwer, Founding Partner von
Picus Capital.
Die
Sustainability-Clause wird sowohl in zukünftige Termsheets als auch
Shareholder Agreements -, also dem Regelwerk zwischen Investor und
Unternehmen, integriert. Die Klausel verpflichtet Unternehmen ihren CO2
Ausstoß zu messen, Reduktionsmaßnahmen wie beispielsweise eine Anpassung
der Reiserichtlinien (Bevorzugung von Bahn statt Flugzeug) oder das
Umsteigen auf einen grünen Stromanbieter zu implementieren. Außerdem
sollen Kompensationsmaßnahmen, also die Finanzierung von Klimaprojekten,
unter Verwendung der striktesten internationalen
Zertifizierungsstandards (Gold Standard o.Ä.) evaluiert und in die
Budgetplanung mit aufgenommen werden. Die Klausel beinhaltet zusätzlich,
dass auch Mitarbeiter, Partner, Lieferanten und Kunden für den
Klimaschutz sensibilisiert werden sollen.
Bereits
im Dezember 2019 wurden sowohl im Portfolio von Earlybird als auch von
Holtzbrinck Ventures die ersten Verträge mit der Klausel geschlossen.
“Viele Unternehmer der neuen Generation sind sehr sensibel für den
CO2-Footprint ihrer Unternehmen und wollen im Rahmen ihrer
wirtschaftlichen und technologischen Möglichkeiten einen positiven
Beitrag zur Lösung der Klimakrise leisten. Wir konkretisieren dieses
Momentum durch die Klausel und LFCA hilft unseren Portfolio-Unternehmen
bei der konkreten Umsetzung.” erläutert Fabian Heilemann, Partner bei
Earlybird und Co-Vorsitzender von LFCA.
Jan
Christoph Gras Mitgründer von Leaders for Climate Action, sieht die
Digitalbranche als Zukunftsindustrie wegweisend für das weitere
Engagement in Sachen Klimaschutz: "Wenn jemand zeigen kann, dass eine
schnelle, grüne Transformation möglich ist, dann sind es die jungen
Unternehmen. Unser Ziel ist es, damit einen Dominoeffekt auszulösen, der
weitere Industrien und insbesondere auch andere Startup Ökosysteme
dieser Welt erreicht - We need Climate Action, now!”
Über Leaders for Climate Action:
Leaders for Climate Action ist ein Zusammenschluss aus mehr als 300 der führenden DigitalunternehmerInnen in Deutschland und zunehmend auch Europa. Alle
Supporter der Initiative haben sich dem “Green Pledge” verpflichtet und
engagieren sich damit unternehmerisch und persönlich aktiv für den
Klimaschutz. Neben dem Ziel große Teile der Digitalbranche klimaneutral
zu machen, fordert die Initiative die sofortige Einführung einer lenkungswirksamen CO2-Bepreisung sowie den Ausbau hin zu einer 100% erneuerbaren Energieversorgung.
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