Theaterjugendclub bringt „Brundibár“ auf die Bühne – Kinderoper ist Bestandteil der Veranstaltungen
zum Gedenken an die Reichspogromnacht
Eine
ganz und gar nicht alltägliche Kinderoper bringt das Junge Theater des
Theaters Nordhausen auf die Bühne: Am Donnerstag, 8. November, um 18 Uhr
hat „Brundibár“ von Hans
Krása Premiere im Theater unterm Dach. Die Oper ist ein starkes Symbol
für Freundschaft, Überleben und Hoffnung. Aufgeführt 1941 im
Konzentrationslager Theresienstadt, stellte die Oper für die
Mitwirkenden einen kleinen Funken Normalität im KZ-Alltag dar.
Dieses entstehende Gemeinschaftsgefühl, dieser Zusammenhalt, die nicht
nur im Stück erzählt, sondern von den damaligen Interpreten auch gelebt
wurden, sind heute immer noch in der Musik hörbar und in den
Inszenierungen spürbar.
Die
Geschwister Aninka und Pepíćek leben mit ihrer kranken Mutter in
ärmlichen Verhältnissen. Eines Tages sollen sie Milch kaufen gehen,
haben aber kein Geld dafür. Sie sehen,
wie der Leierkastenmann Brundibár mit seiner Musik Geld verdient und
wollen es auch versuchen. Doch niemand beachtet sie, und Brundibár
vertreibt die unerwünschte Konkurrenz vom Marktplatz. Am nächsten Morgen
finden sich Aninka und Pepíćek erneut auf dem Marktplatz
ein. Aber diesmal haben sie die Unterstützung der Dorfkinder!
Der
Theaterjugendclub reiht sich mit seiner Produktion von „Brundibár“ ein
in die Veranstaltungen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester
Sondershausen GmbH zum Gedenken an
die schrecklichen Ereignisse der Reichspogromnacht. Für die Premiere am
8. November gibt es nur noch mit viel Glück einige Restkarten.
Schon
am Sonntag, 11. November, um 18 Uhr ist die zweite Vorstellung Teil
einer besonderen Gedenkveranstaltung in der Nordhäuser Jugendkirche
Herzschlag, die das Theater
Nordhausen in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
durchführt. Im ersten Teil des Abends sprechen Dr. Christoph
Kreutzmüller, Kurator bei der Stiftung Jüdisches Museum Berlin, Dr.
Bjoern Weigel, Kurator bei der Kulturprojekte Berlin GmbH, und
Dr. Stefan Hördler, Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, über
„Die Novemberpogrome 1938: Ausgrenzung und Gewalt – Zerstörung jüdischen
Lebens“. Die musikalische Umrahmung bilden Lieder von Viktor Åslund
nach Gedichten von Marianne Dora Rein, vorgetragen
von Carolin Schumann und begleitet vom Komponisten selbst am Klavier.
Nach einer Pause wird im 2. Teil „Brundibár“ aufgeführt.
Karten
für die Veranstaltung am 11. November um 18 Uhr in der Jugendkirche
Herzschlag und eine weitere Vorstellung von „Brundibar“ am 13. November
um 11 Uhr im Großen Haus
des Theaters Nordhausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34
52), im Internet unter
www.theater-nordhausen.de
und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.
Szenenfoto „Brundibár“: András Dobi
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