Montag, 5. November 2018

Kinderoper für Freundschaft und Hoffnung

Theaterjugendclub bringt „Brundibár“ auf die Bühne – Kinderoper ist Bestandteil der Veranstaltungen zum Gedenken an die Reichspogromnacht

Eine ganz und gar nicht alltägliche Kinderoper bringt das Junge Theater des Theaters Nordhausen auf die Bühne: Am Donnerstag, 8. November, um 18 Uhr hat „Brundibár“ von Hans Krása Premiere im Theater unterm Dach. Die Oper ist ein starkes Symbol für Freundschaft, Überleben und Hoffnung. Aufgeführt 1941 im Konzentrationslager Theresienstadt, stellte die Oper für die Mitwirkenden einen kleinen Funken Normalität im KZ-Alltag dar. Dieses entstehende Gemeinschaftsgefühl, dieser Zusammenhalt, die nicht nur im Stück erzählt, sondern von den damaligen Interpreten auch gelebt wurden, sind heute immer noch in der Musik hörbar und in den Inszenierungen spürbar.

Die Geschwister Aninka und Pepíćek leben mit ihrer kranken Mutter in ärmlichen Verhältnissen. Eines Tages sollen sie Milch kaufen gehen, haben aber kein Geld dafür. Sie sehen, wie der Leierkastenmann Brundibár mit seiner Musik Geld verdient und wollen es auch versuchen. Doch niemand beachtet sie, und Brundibár vertreibt die unerwünschte Konkurrenz vom Marktplatz. Am nächsten Morgen finden sich Aninka und Pepíćek erneut auf dem Marktplatz ein. Aber diesmal haben sie die Unterstützung der Dorfkinder!

Der Theaterjugendclub reiht sich mit seiner Produktion von „Brundibár“ ein in die Veranstaltungen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH zum Gedenken an die schrecklichen Ereignisse der Reichspogromnacht. Für die Premiere am 8. November gibt es nur noch mit viel Glück einige Restkarten.

Schon am Sonntag, 11. November, um 18 Uhr ist die zweite Vorstellung Teil einer besonderen Gedenkveranstaltung in der Nordhäuser Jugendkirche Herzschlag, die das Theater Nordhausen in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora durchführt. Im ersten Teil des Abends sprechen Dr. Christoph Kreutzmüller, Kurator bei der Stiftung Jüdisches Museum Berlin, Dr. Bjoern Weigel, Kurator bei der Kulturprojekte Berlin GmbH, und Dr. Stefan Hördler, Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, über „Die Novemberpogrome 1938: Ausgrenzung und Gewalt – Zerstörung jüdischen Lebens“. Die musikalische Umrahmung bilden Lieder von Viktor Åslund nach Gedichten von Marianne Dora Rein, vorgetragen von Carolin Schumann und begleitet vom Komponisten selbst am Klavier. Nach einer Pause wird im 2. Teil „Brundibár“ aufgeführt.

Karten für die Veranstaltung am 11. November um 18 Uhr in der Jugendkirche Herzschlag und eine weitere Vorstellung von „Brundibar“ am 13. November um 11 Uhr im Großen Haus des Theaters Nordhausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.


Szenenfoto „Brundibár“: András Dobi

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