Freitag, 10. Mai 2013

Christi Himmelfahrt – auch mein Vatertag


Gestern also war auch für mich Vatertag, schließlich bin Vater dreier Töchter. Womit ich aber mehr ausdrücken will, dass auch ich wieder meine eigentlich übliche Wanderung zwischen Nordhausen und Rüdigsdorf machte. Sie verlaufen recht anspruchslos, wie ich zugebe, kann ich mich doch Wandergruppen nicht (mehr) anschließen, weil meine Wanderungen nur mehr der eigenen Beweglichkeit dienen. Und mir inzwischen am besten gelingen, wenn ich mich entsprechend „einstimmte“. Ich kann also im Verlaufe einer solchen Tour ungestört meinen Gedanken nachhängen. Und an Tagen wie gestern wird mir bewusst, dass die eigentliche Bedeutung von Christi Himmelfahrt als Tag, der nach der Apostelgeschichte an die Himmelfahrt Jesu Christi erinnert, zugunsten des „Vatertages“ weitgehend in den Hintergrund gedrängt wurde.
Und statt des Kirchganges kann ich mir ganz persönlich bewusst werden lassen, was das Neue Testament über diese Himmelfahrt nach Lukas 24,50-52 und eben der Apostelgeschichte 1,1-11 berichtet. Dass sich nämlich der auferstandene Christus vierzig Tage lang von den Jüngern sehen ließ und sie über das Reich Gottes lehrte, bevor er dann in den Himmel auffuhr um den Platz "zur Rechten Gottes" einzunehmen.
Wenn ich mich sonst bei diesen Touren meist auch mutterseelen allein in der Natur finde, gibt es an diesem Vatertag doch die eine und andere Begegnung mit kleineren oder auch größeren Wandergrupen, die dann, zumeist aus der Gumpe kommend, Rüdigsdorf als Ziel oder Zwischenstation ansteuern, um dann dort oder irgendwo anders zu feiern.
Für mich sind solche Begegnungen insofern interessant, als dabei erkennbar wird, ob und wie aufgeschlossen diese mehr oder weniger großen Gruppen sind: manchmal grüßt man sich halt im Vorübergehen, wie das allgemein unter „Wandersleuten“ überall üblich ist. Mitunter kommt es dabei auch zu kurzen Gesprächen, bevor man seinen Weg fortsetzt. Und manchmal wird man auch nur blöd (Verzeihung: ohne jegliches Interesse) angeschaut, weil man sich in seiner Gruppe offenbar genügt. Oder verwundert ist, dass da jemand allein durch die Natur wandert. Immerhin: Wandergruppen mit Bollerwagen begegnet man auf diesen Wegen nicht – dafür sind sie nicht geeignet - und für angetrunkene Leute ist es meist noch zu früh.
Eine Begegnung aber sei hier doch besonders erwähnt: die Wanderer um den recht bekannten Bauing. Detlev Kiel. Im vergangenen Jahr traf ich sie zufällig beim „Abstieg“ nach Rüdigsdorf, und diesmal fast an gleicher Stelle, nicht weniger zufällig. Diesmal allerdings verabschiedete man sich schon mit: „Gutem Weg und bis zum nächsten Jahr“. Mal sehen, was daraus wird. Damit setzte ich meinen Weg fort und beendete ihn recht zufrieden, es wieder geschafft zu haben.
Sei schließlich noch angefügt, dass ich mir im Nachmittags- und Abendprogramm von SAT1 den Film „Forrest Gump“ (mit Tom Hanks) ansah. Auf ihn wurde ich von der mich im SHK behandelnden Physiotherapeutin aufmerksam gemacht. Als ich ihr nämlich neulich von der Ausstellung „Die Welt anders gesehen“, . . . mit den Augen von Menschen mit Autismus erzählte, die am 30.04. in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen eröffnet wurde. (Es gibt in meinem Blog einen Eintrag dazu.) Der Film schildert tatsächlich sehr anschaulich das Leben eines Menschen, der mit einem Intelligenzquotienten von 75 sein Leben versteht und meistert. Mit teilweise erstaunlichen, oft aber auch spontanen und eigenwilligen Verhaltensweisen. Und ich denke, dass da Parallellen zu Menschen mit Autismus offenkundig werden, die höchst aufschlussreich sind. Die Ausstellung in der KSK-Galerie besuchte ich inzwischen erneut, und bin nun neugierig, was die Info-Stunde in der Galerie ergeben wird, die von Mitgliedern des „Autismus Südharz e.V.“ am kommenden Dienstag, den 14.Mai, in der Zeit von 16.30 Uhr bis 18.00 Uhr gestaltet werden wird. Ich werde sie sicher besuchen.

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