Wahnsinnstaten geschehen nicht im luftleeren Raum
Zu der Gewalttat in Hanau erklärt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble:
Ich
trauere mit den Angehörigen der in Hanau Ermordeten, und ich wünsche
den Verletzten möglichst schnelle körperliche Genesung. Die seelischen
Verletzungen werden bleiben. Die offene Gesellschaft ist vor
mörderischen Angriffen wie in Hanau nie hundertprozentig zu schützen.
Aber solche Wahnsinnstaten geschehen nicht im luftleeren Raum, sie
wachsen in einem vergifteten gesellschaftlichen Klima, in dem auf
übelste Weise Fremdenfeindlichkeit und abwegigste Verschwörungstheorien
geschürt werden, bis Minderheiten als Bedrohung empfunden werden und
Diskriminierung in zügellosen Hass umkippt. Sich dem nicht zu beugen,
dafür tragen wir alle Verantwortung, Politik und gewählte Repräsentanten
in besonderem Maße. Herausforderungen und damit einhergehende Konflikte
dürfen wir nicht beschweigen, aber wie wir darüber politisch
diskutieren, um Wege für ein menschliches Miteinander zu finden,
bestimmt mit darüber, solchen offensichtlich rassistischen Taten
vorzubeugen. Gelingt und das nicht, machen wir uns mitschuldig.
Deutscher Bundestag
Pressestelle
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Berlin, 20. Feb. 2020
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