Dienstag, 24. Mai 2022

 

Liebe Mitglieder und Freunde der Brüder Grimm,
sehr geehrte Damen und Herren!

Nachdem die Pandemie ein wenig im Abklingen ist, haben wir unsere ausstellerischen und publizistischen Aktivitäten wieder verstärkt aufnehmen können. Nachfolgend möchten wir Sie über die letzten Projekte und hinkünftigen Planungen kurz informieren.
 
Bei uns am Brüder Grimm-Platz zeigen wir noch bis Ende Mai 2022 die Ausstellung „Українські казки та легенди – Ukrainische Märchen und Sagen“. Wir möchten damit dem menschenverachtenden und imperialistischen Narrativ Putins, der das ukrainische Volk physisch vernichten will und die Existenz einer eigenständigen ukrainischen Kulturtradition bestreitet, etwas entgegenstellen; – ganz nach dem berühmten Satz (1837) von Jacob Grimm: „Nur die Wahrheit währt!“       Unsere Ausstellung will dabei nicht nur die reiche ukrainische Märchen- und Sagentradition beleuchten, sondern auch die ukrainische Sprache und die ukrainische Literatur in ihrer Geschichte von der sog. „Kiewer Rus‘“ bis zur Gegenwart exemplarisch vorstellen. Wir zeigen zahlreiche Dokumente zur altslawischen und ukrainischen Literaturgeschichte, darunter die Faksimiles der „Kiewer Blätter“ (Original in der Nationalbibliothek zu Kiew) und des „Codex Assemanianus“ (Original in der Vatikanischen Bibliothek zu Rom) oder des „Kiewer Psalters“ (Original in der Russ. Nationalbibliothek zu St. Petersberg). An historischen Landkarten des 19. und 20. Jahrhunderts wird die Territorialgeschichte der Ukraine verdeutlicht; aktuelle Photographien wichtiger Kulturdenkmäler des Landes bezeugen ihren bedeutenden Beitrag zur Kunstgeschichte. Im Mittelpunkt stehen aber illustrierte Ausgaben ukrainischer Märchen und Sagen, gestaltet von zahlreichen ukrainischen und deutschen Künstlern. Am Schluß präsentieren wir noch ukrainische Ausgaben der Grimmschen Märchen, die auch das Interesse vieler ukrainischer Künstler gefunden haben. Wir haben das Material inzwischen elektronisch aufgearbeitet und bieten die Ausstellung in dieser Form zur Weitergabe an; positive Reaktionen haben wir diesbzgl. schon aus Lettland und Frankreich erfahren.

Liebe Mitglieder und Freunde der Brüder Grimm,
sehr geehrte Damen und Herren!

Nachdem die Pandemie ein wenig im Abklingen ist, haben wir unsere ausstellerischen und publizistischen Aktivitäten wieder verstärkt aufnehmen können. Nachfolgend möchten wir Sie über die letzten Projekte und hinkünftigen Planungen kurz informieren.
 
Bei uns am Brüder Grimm-Platz zeigen wir noch bis Ende Mai 2022 die Ausstellung „Українські казки та легенди – Ukrainische Märchen und Sagen“. Wir möchten damit dem menschenverachtenden und imperialistischen Narrativ Putins, der das ukrainische Volk physisch vernichten will und die Existenz einer eigenständigen ukrainischen Kulturtradition bestreitet, etwas entgegenstellen; – ganz nach dem berühmten Satz (1837) von Jacob Grimm: „Nur die Wahrheit währt!“       Unsere Ausstellung will dabei nicht nur die reiche ukrainische Märchen- und Sagentradition beleuchten, sondern auch die ukrainische Sprache und die ukrainische Literatur in ihrer Geschichte von der sog. „Kiewer Rus‘“ bis zur Gegenwart exemplarisch vorstellen. Wir zeigen zahlreiche Dokumente zur altslawischen und ukrainischen Literaturgeschichte, darunter die Faksimiles der „Kiewer Blätter“ (Original in der Nationalbibliothek zu Kiew) und des „Codex Assemanianus“ (Original in der Vatikanischen Bibliothek zu Rom) oder des „Kiewer Psalters“ (Original in der Russ. Nationalbibliothek zu St. Petersberg). An historischen Landkarten des 19. und 20. Jahrhunderts wird die Territorialgeschichte der Ukraine verdeutlicht; aktuelle Photographien wichtiger Kulturdenkmäler des Landes bezeugen ihren bedeutenden Beitrag zur Kunstgeschichte. Im Mittelpunkt stehen aber illustrierte Ausgaben ukrainischer Märchen und Sagen, gestaltet von zahlreichen ukrainischen und deutschen Künstlern. Am Schluß präsentieren wir noch ukrainische Ausgaben der Grimmschen Märchen, die auch das Interesse vieler ukrainischer Künstler gefunden haben. Wir haben das Material inzwischen elektronisch aufgearbeitet und bieten die Ausstellung in dieser Form zur Weitergabe an; positive Reaktionen haben wir diesbzgl. schon aus Lettland und Frankreich erfahren.

Außerhalb Kassels ist unsere Ausstellung „Unglaublich – Die Märchen der Brüder Grimm“ mit einem reichen Wochen-Programm für Kinder und Jugendliche sowie einem wissenschaftlichen Vortrag am 30. April 2022 in Garmisch-Partenkirchen erfolgreich zu Ende gegangen; wir danken dem gesamten Team des Museums Aschenbrenner für die herausragende Zusammenarbeit. Ab dem 12. Mai 2022 zeigen wir nunmehr eine ganz neu zusammengestellte Ausstellung mit dem Titel „Es war einmal … - Grimms Märchen in Geschichte in Gegenwart“ im Museum Schwabmünchen bei Augsburg. Darin behandeln wir in drei großen Räumen im Erdgeschoß nicht nur die Vorgeschichte der Grimmschen Märchensammlung von der Antike bis in die Grimm-Zeit, sondern auch ihre Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart; ganz speziell haben wir dort in den oberen Geschossen des Hauses einen Raum zur japanischen Märchentradition und einen weiteren Raum zur weltweiten Rezeption der „Kinder- und Hausmärchen“ gestaltet. Ergänzt wird die Schau durch lebensgroße Märchen- und Manga-Figuren und einen vom Kulturbüro Schwabmünchen ausgeschriebenen Märchenwettbewerb für Kinder und Jugendliche mit schon sehr großer Resonanz.

Im Rahmen der 2021 in Kassel gezeigten Ausstellung zu den „Träumereien an französischen Kaminen“ (zuerst: Leipzig 1871) von Richard v. Volkmann-Leander haben wir interessante Kontakte zu Nachfahren des berühmten Chirurgen und Märchendichters aufnehmen können, die sicher demnächst in eine Publikation einfließen werden, zumal wir inzwischen mehr als fünfzig illustrierte Ausgaben dieser Märchen aus der Gründerzeit für die Kasseler Sammlungen zusammengetragen haben. Vielleicht kann diese Ausstellung ja hinkünftig auch noch weiter wandern.

An weiteren Ausstellungen bei uns am Brüder Grimm-Platz in Vorbereitung ist für den Sommer eine Darstellung der Geschichte des Kasseler Brüder Grimm-Platzes, der hinkünftig neu gestaltet werden soll und eine sehr kontroverse Diskussion in der Stadt ausgelöst hat. Wir möchten dabei den besonderen Bezug zu den Brüdern Grimm herstellen, zumal bisher auf dem Platz das weltweit kleinste Denkmal der Kasseler Märchensammler und Sprachforscher steht. In Zusammenarbeit mit zwei Kasseler Sammlern wird sich daran eine Ausstellung mit dem Titel „Perlen aus Papier“ anschließen, in der die Wirkungsgeschichte der Grimmschen Märchen auf Briefmarken, Postkarten, Sammelbildern, Werbemarken, Notgeldscheinen und anderen kleingraphischen Objekten aufgezeigt werden soll. Im Rahmen der Erarbeitung einer größeren Dokumention zu dem Märchen „Der Gestiefelte Kater“ werden die wichtigsten und wertvollsten Objekte nochmals auch in Kassel präsentiert. Schließlich runden weitere Ausstellungen unser Programm für 2022 ab:  aus Anlaß des 200. Todestages von E.T.A. Hoffmann werden wir die Märchendichtungen des berühmten Königsberger Dichters präsentieren; und im Blick auf den 150. Geburtstag des bekannten Illustrators Hanns Anker zeigen wir seine wichtigsten Arbeiten zu den Grimmschen Märchen; gleichzeitig ist diesbzgl. auch wieder ein Märchenkalender (für 2023) in Vorbereitung, der allen Mitgliedern unserer Gesellschaft übersandt werden wird.

Der Sender ARTE hat zuletzt unter der Regie von Gabriele Rose eine filmische Produktion zu den Brüdern Grimm erstellt, in der ihr politisches Wirken mit einem Interview unseres Vorsitzenden  Ewald Grothe gewürdigt wurde; Näheres findet man unter: https://a-o-buero.de/grimms-maerchen/.

Die Sammlungen im Kasseler Brüder Grimm-Zentrum konnten zuletzt wiederum erheblich vermehrt werden; dabei wurden nicht nur zahlreiche neue Dokumente zur weltweiten Wirkungsgeschichte der Märchen und Sagen erworben, sondern auch hochinteressante (teils sehr opulente) Dokumente des 17., 18. und 19. Jahrhunderts aus der Geschichte der Germanistik, – dabei das vor fast 300 Jahren erschienene zweibändige große Sammelwerk (Würzburg 1729) des Historiographen Johann Georg Eckhart (1674–1730) mit der ersten (vorwissenschaftlichen) Abbildung und Diskussion des Kasseler Hildebrandliedes.

Im nächsten Jahr jährt sich zum zweihundertsten Mal das Erscheinen der ersten englischen Teilübersetzung der „Kinder- und Hausmärchen“ mit den Illustrationen des berühmten Karikaturisten George Cruikshank; es ist gut möglich, daß wir mit unseren amerikanischen Grimm-Freunden, die kürzlich eine eigene Gesellschaft in den USA begründet haben, das Jubiläum zum Anlaß für weitere ausstellerische und andere Aktivitäten nehmen werden.

Gearbeitet wird aktuell am nächsten Heft unseres „Brüder Grimm-Journals“ (Nr. 12 / 2022), das nach seiner Fertigstellung demnächst an alle Mitglieder versandt werden wird.

Bleiben Sie uns verbunden und bleiben Sie vor allem gesund!
Mit freundlicher Empfehlung und den besten Grüßen vom Kasseler Grimm-Platz


Vorstand und Sekretariat der Brüder Grimm-Gesellschaft
Ewald Grothe · Bernhard Lauer · Marco Benderoth · Daniel Stein · Ewald Griesel · Martin John

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