Pressestatement der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag
Erfurt, 13 Mai 2022
Henkel: „Den Verlust von Arbeitsplätzen billigend in Kauf zu nehmen, ist verantwortungslos.“
Zu den Äußerungen von Ministerpräsident Bodo
Ramelow, der Sanktionen gegen Russland trotz der Gefahr von Jobverlusten
unterstütze, erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der
CDU-Fraktion, Martin Henkel:
„Der Ministerpräsident muss in schweren Zeiten wie
diesen abwägen, was er sagt. Die Menschen haben mit Blick auf hohe
Energiekosten, Inflation und den anhaltenden Krieg Putins in der Ukraine
konkrete Ängste. Sie fragen sich bereits jetzt,
ob sie sich die Dinge des Alltags noch weiter leisten können. Deshalb
unterstütze ich die Kritik der Thüringer Industrie- und Handelskammern.
Bei einem möglichen Lieferstopp von russischem Gas
wäre als erste die Glasindustrie mit rund 7000 Jobs betroffen. Das ist
aber nur der Anfang. Einer Studie des Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung in Halle zufolge, sind in Deutschland
2,8 Millionen Arbeitsplätze in konkreter Gefahr, davon allein 64.000 in
Thüringen. Thüringen und der Osten Deutschlands wären von Sanktionen
gegen russische Gas- und Öllieferungen überproportional betroffen.
Hunderttausende Arbeitsplätze drohen verloren zu
gehen und der soziale Friede wäre massiv gefährdet. Es ist
wahrscheinlich, dass die Sanktionen unser eigenes Land härter treffen,
als den, auf welchen sie abzielen. Deshalb sollten die Verantwortlichen
sehr besonnen mit dem Thema umgehen und die umfangreichen
Folgen bedenken. Dass die Landesregierung den Verlust von zigtausend
Arbeitsplätzen billigend in Kauf nimmt, ist verantwortungslos.
Rot-Rot-Grün gibt seit Jahren Geld aus, als gäbe es kein Morgen. Dabei
scheint die Koalition zu vergessen, wer diese Mittel
eigentlich erwirtschaftet. Es muss uns als Land Thüringen darum gehen,
Arbeitsplätze zu erhalten und die Wirtschaft anzukurbeln. Aussagen wie
die des Ministerpräsidenten schaffen weitere Verunsicherung in ohnehin
schon ausreichend unsicheren Zeiten.“
Christian
Voigt
Leiter Digitales Nachrichtenzentrum
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