Der diesjährige Internationale Tag der älteren Menschen am
1. Oktober steht unter dem Motto „Digitale Gerechtigkeit für alle
Altersgruppen“. Ausgerufen von den Vereinten Nationen, setzt der Tag in
diesem Jahr den Fokus auf die Altersgruppe der über 60-Jährigen, die
weltweit am wenigsten an der digitalen Transformation teilhat.
Vielerorts fehlt es an der passenden Infrastruktur, an inklusiven
Systemen sowie an leicht zugänglichen Angeboten zum digitalen
Kompetenzerwerb. Genau das will der DigitalPakt Alter in
Deutschland ändern. Die gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der BAGSO –
Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen hat schon jetzt ein
breites Bündnis von Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und
Zivilgesellschaft gebildet. Das Ziel: älteren Menschen digitale Teilhabe
zu ermöglichen – für ein selbstbestimmtes Leben, auch im hohen Alter. Bundesseniorenministerin Christine Lambrecht:
„Die Digitalisierung ist ein immer größerer Teil unseres Lebens und
erleichtert unseren Alltag. Vom Videoanruf bei der Familie über das
Online-Einkaufen bis zur digitalen Sprechstunde beim Arzt bieten sich
große Chancen, gerade für die ältere Generation. Deswegen ist es
wichtig, dass auch ältere Menschen am digitalen Wandel teilhaben. Genau
da setzen wir mit dem DigitalPakt Alter an. Gemeinsam mit der
Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen wollen wir viele
Partner gewinnen und wohnortnahe Angebote schaffen, damit alle Älteren
selbstbestimmt Online-Dienste und moderne Techniken nutzen können.“ Initiative fördert digitale Erfahrungsorte mit 300.000 Euro In
Deutschland sind heute etwa neun Millionen Menschen von insgesamt rund
24 Millionen über 60 Jahre noch nicht online. Nur gut jeder Dritte oder
jede Dritte in dieser Altersgruppe fühlt sich in der Lage, für sich
passende Angebote im Internet zu finden. Bei den über 70-Jährigen
gelingt das nur einem Viertel, wie die „Digital Skills Gap“-Studie
der Initiative D21 zeigt. Diese Menschen benötigen konkrete
Unterstützung vor Ort. Deswegen fördert der DigitalPakt Alter in ganz
Deutschland 100 Erfahrungsorte mit je 3.000 Euro. Diese bieten
Seniorinnen und Senioren niedrigschwellige Unterstützung in digitalen
Fragen zu den Themen Kommunikation, Wohnen, Mobilität, Gesundheit und
gesellschaftliche Teilhabe an. Das können Kurse im Umgang mit Smartphone
oder Tablet sein, aber auch Leihstationen für mobile Geräte zur
Unterstützung im Haushalt oder Hilfe bei digitalen Amts- oder
Arztterminen. „Es gibt bundesweit sehr gute Ansätze, die wir sichtbar machen, stärken und ausweiten wollen“, sagt der BAGSO-Vorsitzende und Bundesminister a.D. Franz Müntefering.
„Sobald wie möglich sollte in jeder Kommune ein Angebot zum digitalen
Kompetenzerwerb, ein digitaler Erfahrungsort, für Ältere vorhanden
sein.“ DigitalPakt Alter: Angebote sichtbar machen und ausbauen Viele
Ältere besitzen zwar ein Smartphone, doch nur die Hälfte der über
70-jährigen Nutzerinnen und -Nutzer weiß, wie man Apps oder Updates
installiert. Im Achten Altersbericht der Bundesregierung
sind diesbezüglich fünf Lebensbereiche definiert, in denen digitale
Kompetenzen das Leben älterer Bürgerinnen und Bürger verbessern können:
soziale Integration, Sozialraum, Wohnen, Mobilität und
Gesundheit/Pflege. Der DigitalPakt Alter fördert gezielt Angebote, die
den Kompetenzerwerb in diesen Bereichen vorantreiben. Digitale Kompetenzen bringen Lebensfreude Es
geht nicht nur um die Notwendigkeit der niedrigschwelligen Vermittlung
digitaler Kompetenzen. Es geht auch darum zu verdeutlichen, wie viel
Spaß Ältere am Umgang mit digitalen Medien haben oder zukünftig haben
könnten. Digital um die Welt reisen, das Gedächtnis kurzweilig
trainieren, mit der Familie videochatten: Gerade Neulinge lernen
schnell, wieviel Spaß das machen kann. Der DigitalPakt Alter will diese
positiven Erfahrungen stärken und ausweiten, um Älteren einen sicheren
und selbstverständlichen Umgang mit digitalen Medien zu ermöglichen. Aufgabe in der neuen Legislaturperiode „Die neue Bundesregierung muss die digitale Teilhabe älterer Generationen aktiv vorantreiben“, so die stellvertretende BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner.
Zahlreiche Studien belegen, dass vor allem soziale Faktoren zu einer
digitalen Spaltung unserer Gesellschaft führen. Das gilt insbesondere
für die Gruppe der Älteren. Görner: „Wir fordern, dass Seniorinnen und
Senioren flächendeckend Zugang zum Internet haben, und sie befähigt
werden, es sicher zu nutzen. Dafür bedarf es finanzieller Hilfen sowie
niedrigschwelliger und zielgruppenspezifischer Informations- und
Bildungsangebote. Das darf nicht von der Bereitschaft des Einzelnen,
seiner materiellen Lage oder seinen Bildungsvoraussetzungen abhängen.
Gleichzeitig muss auch die Technik selbst nutzerfreundlicher werden“, so
die Leiterin der BAGSO-Fachkommission „Digitalisierung“. Mehr Informationen unter: www.digitalpakt-alter.de |
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