Zurzeit rasten wieder Tausende von Kranichen auf
ihrem Weg in den Süden in der Goldenen Aue im Gebiet um den Stausee
Kelbra herum. Der Kelbraer Stausee zählt als Brut- und Rastplatz zu den
wichtigen europäischen Vogelschutzgebieten. Mit
bis zu 40.000 Kranichen zählt der Staubereich zu den größten
Rastgebieten dieser Zugvögel in Deutschland. Die Vögel brauchen eine
ruhige, ungestörte Rast, um ihre Kraftreserven für den langen Flug gen
Süden wieder aufzufüllen. Da sie sehr scheu sind, schrecken
sie leicht auf. Problematisch wird es daher, wenn Menschen die Kraniche
durch ihre Nähe immer wieder aufscheuchen, denn dadurch verlieren sie
wertvolle Energie.
Um den Kranichen eine möglichst ungestörte Rast zu
ermöglichen, hat der Landkreis Nordhausen in Zusammenarbeit mit dem
benachbarten Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt eine
Allgemeinverfügung erlassen, die Schutzmaßnahmen regelt.
Bis zum 31. Dezember darf das Gebiet in der Goldenen Aue zwischen der
Bahnstrecke im Norden, der Landkreisgrenze im Osten, dem
Ortsverbindungsweg zwischen Auleben und Kelbra im Süden und der
Landesstraße L2079 nicht betreten oder befahren werden. Ausgenommen
davon sind der Bahnhof Görsbach, die bebaute Ortslage der Gemeinde
Auleben und die Aumühle sowie Eigentümer und Nutzungsberechtigte in
diesem Bereich. Auch eine ordnungsgemäße land- und forstwirtschaftliche
Nutzung ist weiterhin möglich. Allerdings sollte
generell darauf verzichtet werden, Hunde mitzunehmen, da die Kraniche
auf Hunde besonders empfindlich reagieren. Nachzulesen ist die
Allgemeinverfügung unter
https://www.landratsamt-nordhausen.de/allgemeinverfuegungen.html.
Wer dennoch einen Blick auf die beeindruckende Zahl
von Kranichen werfen will, sollte dies nur aus der Ferne tun, um die
Tiere nicht zu stören. Die Untere Naturschutzbehörde empfiehlt daher
unbedingt, bei einer Wanderung die Wege nicht
zu verlassen, keine lauten Geräusche zu machen und die Vögel nur aus
der Distanz mit einem Fernglas zu beobachten. Wer sich unter
fachkundiger Führung das Schauspiel anschauen möchte, der kann
beispielsweise die geführten Kranichwanderungen des Naturparks
Kyffhäuser nutzen, die Termine stehen unter
www.naturpark-kyffhaeuser.de.
Mitteilung des Landratsamtes Nordhausen am 16. Okt. 2018
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