3. Sinfoniekonzert des Loh-Orchesters steht im Zeichen des Gedenkens der Reichspogromnacht
In
der Nacht vom 9. auf den 10. November 2018 jährt sich mit der
Reichspogromnacht zum 80. Mal ein sehr düsteres Kapitel der deutschen
Geschichte.
In die zahlreichen Veranstaltungen zu diesem denkwürdigen Jahrestag
reiht sich auch der musikalische Beitrag des Loh-Orchesters
Sondershausen in seinem 3. Sinfoniekonzert unter dem Motto „Erinnern für
die Zukunft“ am 9. November um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen.
Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Michael Helmrath spielt das
Loh-Orchester Werke von Prokofjew, Yusupow, Schostakowitsch und
Beethoven. Die Gedenkansprache hält der Präsident des Thüringer
Landtags, der die Schirmherrschaft für die Gedenkveranstaltungen
der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH übernommen hat.
Bereits
um 18 Uhr wird im Foyer des Theaters die Ausstellung „Gästebuch –
Zu_Flucht in Nordhausen“ eröffnet, die in Zusammenarbeit mit dem Verein
schrankenlos e. V. gezeigt wird. Und im Anschluss an das Konzert findet
im Foyer die „Bunte Feier der Toleranz“ statt. Bei internationalen
Spezialitäten und Musik vom Aletchko-Quartett klingt der Abend aus.
Das
Programm des Konzerts schafft vielfältige Bezüge zum Thema des
Gedenkens. Prokofjew schrieb die Ouvertüre über hebräische Themen 1919
ursprünglich
für das jüdische Sextett Simso und arrangierte sie später für
Orchester, das mitunter wie ein großes Klezmer-Ensemble klingt. Der 1962
in Tadschikistan geborene Komponist Benjamin Yusupov komponierte sein
Klarinettenkonzert „Images of the Soul“ für die Brüder
Alexander und Daniel Gurfinkel. Dieses international erfolgreiche
Klarinettenduo wird das Konzert auch mit dem Loh-Orchester aufführen. In
der jüdischen Tradition steht die Klarinette für die Seele, der Yusupov
in seinem Konzert eindrucksvoll nachspürt.
„Im Gedenken an die Opfer des Faschismus und des Krieges“
schrieb
Dmitri Schostakowitsch 1960 im kriegszerstörten Dresden sein 8.
Streichquartett, das einerseits die Schrecken des Krieges wachzurufen
scheint und andererseits ein sehr persönliches
Werk des Komponisten ist. Ludwig van Beethovens Chorfantasie op. 80
wird auch als „Kleine Neunte“ bezeichnet, denn er nahm in dieser Musik
bereits die Liedmelodie „Freude, schöner Götterfunken“ aus der 9.
Sinfonie vorweg. Somit steht die Chorfantasie stellvertretend
für das später entstandene Werk, das auf der ganzen Welt zum Ausdruck
von Frieden und einer Völker verbindenden Vision geworden ist. Am
Klavier ist Oliver Triendl zu hören. Neben dem Opernchor des Theaters
Nordhausen singen in dieser Chorfantasie die
Sondershäuser
Madrigalisten und der Philharmonischer Chor Weimar. Rezitationen durch
den Schauspieler Sven Mattke ergänzen das vielschichtige musikalische
Programm.
Karten
für das 3. Sinfoniekonzert am 9. November um 19.30 Uhr im Theater
Nordhausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der
Touristinformation
Sondershausen (Tel. 0 36 32/78 81 11), im Internet unter
www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater
Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.
Foto Loh-Orchester Sondershausen: Tilmann Graner
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