An
der Hochschule Nordhausen herrscht Hochstimmung über den erfolgreichen
Verlauf des Experiments BEXUS-IMUFUSION.
Im Zeitraum vom 12.10.2018 bis 22.10.2018 trafen sich Europäische
Studententeams im Schwedischen Weltraumforschungszentrum Esrange bei
Kiruna (Nordschweden). Sie bauten dort ihre Experimente in die Gondeln
zweier Wetterballons ein, bezeichnet mit BEXUS 26
und BEXUS 27. Mit dabei am BEXUS 26: das Experiment IMUFUSION des Teams
der Hochschule Nordhausen, bestehend aus vier Studenten der
Automatisierung und Elektronikentwicklung, dem Doktoranden Mikael
Steurer und den Senior Scientists Prof. Matthias Viehmann
und Prof. Klaus-Peter Neitzke.
Der
mit Bravour absolvierte Flug beendet die einjährige Phase der
Projektvorbereitung. Alle geplanten Lage-,
Navigations- und Klimadaten konnten in der entwickelten Elektronik
abgespeichert und gleichzeitig in der Bodenstation visualisiert werden.
Das Experiment BEXUS-IMUFUSION hat sich international sehr gut
präsentiert. Nun folgt die Auswertung des umfangreichen
Datenvolumens, generiert während des Fluges bis in 27.499 m Höhe und
bei minimal 53,72 °C unter null.
Mikael
Steurer, Teamleiter und derzeitiger Doktorand an der Hochschule: „Wenn
ich daran denke, wie umfangreich
die Entwicklungsarbeiten und Systemtests waren, freut mich das Ergebnis
unwahrscheinlich. Der Erfolg macht mich und die anderen Teammitglieder
sehr stolz.“ Die Freude und der Stolz darüber, dass die Elektronik bei
den Minustemperaturen und dem geringen Druck
funktioniert hat, sind nur ein Effekt. Durch die Projektbearbeitung hat
sich die Fähigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit entwickelt,
ist die Fachkompetenz in der Elektronikentwicklung gewachsen und wurden
Erfahrungen auf dem Gebiet der Navigation gesammelt.
Prof.
Neitzke, Senior Scientist im Team: „Im Rahmen der Auswertung geht es um
die Datenfusion und die damit
verbundene Berechnung der Flugbahn. Dazu nutzen wir die Messdaten der
Sensoren für Beschleunigung, Drehrate, Magnetfeld und Druck.
Anschließend vergleichen wir die Ergebnisse mit unseren GPS-Daten.“ Für
die Entwicklung des Systems BEXUS-IMUFUSION war die gesamte
fachliche Breite des Studiums der Automatisierung und
Elektronikentwicklung notwendig. Ein anschaulicheres
Applikationsbeispiel für ingenieurwissenschaftliche Tätigkeit auf dem
Gebiet der Elektronik gibt es kaum. Prof. Viehmann, ein weiterer Senior
Scientist
des Teams: „Das Experiment BEXUS-IMUFUSION wird nachhaltige Wirkungen
in der Lehre und Forschung zeigen. Es lässt sich anschaulich in die
Vorlesungen einbauen und als Ansatz für weitere Forschungsprojekte
nutzen. Dabei sorgte es bereits jetzt für wertvolle
Kooperationen: die IMG GmbH Nordhausen hat die Elektronik gefertigt und
die CiS Forschungsinstitut GmbH Erfurt hat einen barometrischen
Drucksensor speziell für das Experiment entwickelt. Elektronik und
Sensor funktionierten ausgezeichnet.“
Weitere Einzelheiten zum Projekt, gefördert durch DLR, ESA sowie SNSB und begleitet vom ZARM Bremen, befinden
sich auf der Homepage des Instituts IAE unter:
https://www.hs-nordhausen.de/forschung/iae-institut-fuer-informatik-automatisierung-und-elektronik/forschung-im-iae/forschung-und-projekt-bexus-imufusion/
Das
Thema Raumfahrt wird an der Hochschule am 13.11.2018 (Di) 18.00 Uhr im
Audimax seine Fortsetzung finden. Dann hält Dr. Anko Börner vom DLR
seinen öffentlichen Vortrag
„Zeitung lesen aus dem All – was können Satellitenkameras wirklich“.
Gäste sind herzlich willkommen.
Bild links: Das Projektteam vor dem Experimentiersystem in der Gondel, mit Mikael Steurer (Teamleiter, vor Notebook),
Hannes Meyer, Max Goretti, Johannes-Friedrich Knappe, Johannes Müller
Bild rechts: Take off Wetterballon BEXUS 26 (Gondel mit Experimenten am unteren Ende)
(Fotos: HSN)
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