Samstag, 22. September 2012

Fachhochschule Nordhausen weiter im Aufwind


Das zeigte sich einmal mehr bei der Feierlichen Immatrikulation, die am Mittwoch im Audimax der Fachhochschule stattfand, angesichts der Zahl der Studierenden, die den Festsaal gefüllt hatten. Ich nahm als Gast daran teil und kam dabei zu den folgenden Eindrücken und Erinnerungen.

Dass die Fachhochschule Nordhausen tatsächlich einen schon häufig behaupteten bildungs- und gesellschaftspolitischen Leuchtturm in der Region darstellt mit weiter zunehmender Anziehungskraft auf junge, bildungsbegierige Menschen, wurde aber auch mit den Grußworten der Landrätin des Landkreises Nordhausen, Birgit Keller, und des Oberbürgermeisters der Kreisstadt Nordhausen, Dr. Klaus Zeh bestätigt.
Und letzterer stellte das mit umso größerer Genugtuung fest, nachdem doch gerade er sich wie kaum ein anderer vor Jahren als Landtagsabgeordneter für den Standort Nordhausen dieser Fachhochschule einsetzte. Und die Anerkennung, diese Bedeutung der Hochschule bewirkt zu haben, gebührt seinem Präsidenten und den Lehrenden, die diese Entwicklung bewirkten. Dass Anlässe wie diese gestrige Immatrikulation den Blick zurückschweifen lässt auf die gesamte bisherige Entwicklung, mag mir erlaubt sein, habe ich doch jene Bemühungen des Dr. Zeh und die Entwicklung der Hochschule von seinen Anfängen an begleitet.
Die gestrige Feierliche Immatrikulation bestand in zwei voneinander getrennten Veranstaltungen, die zunächst den Erstsemesterstudierenden der Bachelorstudiengänge des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften gewidmet war, während die danach folgende den Erstsemesterstudierenden im Fachbereich Ingenieurwissenschaften und den Master-Studierenden – gemeinsam zum Wintersemester 2012/13 – galten. Die Programmabläufe unterschieden sich eigentlich lediglich durch das unterschiedlich besetzte Auditorium und die auf der Bühne handelnden Personen, während der Ablauf selbst der gleiche war. Allerdings bestand der Abschluss des zweiten „Durchgangs“ in der Verleihung des DAAD-Preises 2012, die mit ihrer Laudatio zur Preisträgerin außerordentlich bemerkenswert war.
Bemerkenswert war natürlich der gesamte Ablauf einschließlich seiner musikalischen Gestaltung durch die Familie Masanori Kobayashi (Klavier und Oboe), die in beiden Veranstaltungen ausgezeichneten Hörgenuss bot (mit Saint-Saens Sonate für Oboe und Klavier, einem japanischen Musikstück und Antonio Vivaldis Sonate für Oboe und Klavier).
Über erstgenannte Immatrikulationsfeier muss hier nicht viel berichtet werden, zumal beiden Feiern gemeinsam war die musikalische Umrahmung, die Begrüßung und allgemeine Einführung durch den Präsidenten der Fachhochschule, Prof. Dr. Jörg Wagner und dem Willkommensgruß durch Jakob Schergaut, Vorsitzender des Studentenrates.
Unterschiedlich dann natürlich die Grußworte: Landrätin Birgit Keller stellte die 100-Tage-Eingewöhnung in ein neues Amt in den Vordergrund, der sie auch fürs Studierendenleben Gültigkeit beimaß. Sie drückte im übrigen ihre Freude über den Zuwachs an jungen Menschen aus, die Nordhausen als Studienort gewählt haben und verband es mit der Hoffnung, dass möglichst viele von ihnen nach dem Studium im Thüringer Norden bleiben und hier eine berufliche Zukunft finden würden. (Als eines der jüngsten Mitglieder des NUV könnte sie immerhin beitragen, den Boden dafür günstig mitzugestalten.) Aktuell offerierte sie einige der Praktikumsplätze in ihrem Amtsbereich, die beitragen könnten, Anreize zum späteren Bleiben im Landkreis zu schaffen.
Zum Studium selbst und den beruflichen Möglichkeiten und Chancen danach machte die Studiendekanin der Studiengänge Betriebswirtschaftslehre, Internationale Betriebswirtschaft und Innovations- und Change-Management, Prof. Dr. Sabine Seibold-Freund Ausführungen. Und ermunterte die Erstsemsterstudierenden in ihrer optimistisch stimmenden Art, alle ihnen hier gebotenen Möglichkeiten zu nutzen, sich Wissen anzueignen, denn „Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ein Ozean“ bemerkte sie unter Bezugnahme auf Isaac Newton, einem englischen Philosophen und Naturforscher. Auch solle man die akademische Gemeinschaft nutzen, zu der man nun gehöre und sich bewusst machen, dass diese Gemeinschaft das Image der Fachhochschule prägt: „Sie ist das, was wir daraus machen“.
So also wie Landrätin Birgit Keller und Prof. Dr. Sabine Seibold-Freund den sachlichen Teil der ersten Veranstaltung prägten, waren es danach Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh und nach ihm Prof. Dr. Frank-Michael Dittes, die den zweiten Teil inhaltlich bestimmten. Nachdem auch hier FH-Präsident Prof. Jörg Wagner die Studierenden begrüßt hatte. Etwas präziser allerdings, befanden sich unter den Studierenden doch neben den Erstsemestrigen auch beachtlich viele Bachelors, die nun den Master „anpeilten“, also ihre Immatrikulation als „Erstis“ längst hinter sich hatten.
Und sie wussten demzufolge auch aus eigener Erfahrung, dass es Phasen während des Studiums gibt, die mit Zweifeln über die für sie richtigen Fachbereiche verbunden sind. Und bis zu 40, teilweise 50 Prozent das Studium aus den verschiedensten Gründen abbrechen. Umso wichtiger sei es deshalb, so Prof. Wagner, sich intensiv dem Studium zu widmen, die gebotenen Gesprächsmöglichkeiten mit den Professoren und innerhalb der Gemeinschaft zu nutzen. Ohne allerdings nicht die annehmlichen Seiten des Studentenlebens zu vergessen, für die es schon innerhalb des Campus zahlreiche Gelegenheiten gibt. Alles natürlich in Maßen.
Dr. Klaus Zehn stellte natürlich Nordhausen als Stadt mit Flair und Kultur in den Vordergrund seiner Ausführungen und beglückwünschte die Erstsemesterstudierenden, eine ostdeutsche Stadt und Hochschule für ihr Studium gewählt zu haben. Die Stadt biete sowohl im Wohnbereich als auch gesellschaftlich und kulturell den Studierenden viele günstige Möglichkeiten. Und empfahl ihnen, von diesen Angeboten regen Gebrauch zu machen. Und dazu brachte er als ersten Anreiz Freikarten für das Badehaus mit.
Nach ihm erläuterte der Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften, Prof. Dr. Frank Dittes, dass es für die Erstsemesterstudierenden darum gehen müsse, das Studium in den Mittelpunkt zu stellen, um sich mit einem erfolgreichen Abschluss als Ingenieur eine sichere Zukunft zu schaffen. Zumal der Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieuren weiter steigend sei. Während er die „Erstis“ motivierte, sich zunächst dem Grundstudium zu widmen, appellierte er an die Master-Studierenden: „Bringen Sie es also erfolgreich zu Ende.“
Allen Ansprachen war damit gemeinsam, die Studierenden zu motivieren, mit aller Zuversicht das Studium zu beginnen, den Vorlesungen die nötige Aufmerksamkeit zu widmen, weil ja von den Professoren auch aktuelles Wissen vermittelt wird, das (noch) nicht in Lehrbüchern steht, Gemeinschaft zu suchen, sich auszutauschen oder auch persönliche Kontakte zu knüpfen und Wissen zu erwerben, ohne daneben die Annehmlichkeiten zu vergessen, die das Studentenleben nun einmal bietet.
Zum Abschluss der zweiten Veranstaltung folgte – wie oben bemerkt – die Vergabe des DAAD-Preises 2012 (des Deutschen Akademischen Austauschdienstes) für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender. Ihn erhielt mit Sisi Li aus China eine bemerkenswert vielseitig engagierte Studierende, wie sich aus der Laudatio ergab, gehalten von Prof. Dr. Ing.Matthias Viemann, Direktor des August-Kramer-Instituts. Auf die ich noch in einem gesonderten Beitrag eingehen werde.
Es war jedenfalls eine Gesamtveranstaltung, die sowohl durch ihre aufschlussreichen Grußworte der Professoren und Repräsentanten von Landkreis und Stadt Nordhausen, als auch durch die musikalische Umrahmung bestach. Sei schließlich noch angefügt, dass die über 400 Erstsemesterstudierenden zum Abschluss einen Motiv bedruckten (echten Kerwitz) Jutebeutel mit einigen Annehmlichkeiten für Theater, Badehaus samt einem Memory-Stick erhielten, bevor sie sich dem Fotografen zum Gruppenbild stellten.

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