Montag, 10. September 2012

Ein für mich interessanter, aufschlussreicher Denkmaltag


Bis heute morgen hatte ich Selbstzweifel ob der Art, wie ich diesen gestrigen Denkmaltag gestaltete, wie ich diesen persönlichen Ablauf beschreiben, in einen Bericht fassen und als solchen auch zur Veröffentlichung anbieten könne.

Nach einer unruhigen Nacht klickte ich über diese Überlegungen die nnz an und seitdem bin ich diese Zweifel los. Es sind zwar überwiegend Bilder, sehr viele Bilder sogar, die ich dort fand, aber was sie zeigen sagt mir einerseits, dass die Leser der nnz, die die von ihnen erlebten Ergebnisse ihres Denkmaltages in Bildgalerien veröffentlichten, auch kaum viel anderes erlebten wie ich selber. Dabei bin ich zumindest von dem, was A. Schumann in der von ihm „fabrizierten“ Bildergalerie zeigt, ziemlich enttäuscht. Einen etwas höheren Anspruch hätte ich ihm schon zugetraut. Immerhin: die im Textbericht gezeigten und von ihm gestalteten Hohenrode-Aktien lassen erkennen, dass er mehr kann als seine Bildgalerie zeigt.

Aufgrund dieser Einsichten besorgte ich mir heute auch mal die Montag-Ausgabe der TA. Zunächst in der Erwartung, dass ich darin eine Rezension der Premiere der Operngala vom Samstag im Theater finden würde, die dann ohne die Verleihung des Nordhäuser Theaterpreises – die ja das Theater selbst schon veröffentlicht hatte – eine Einschätzung des in der Gala Gebotenen bringen würde. Ich fand nichts dergleichen, aus welchen Gründen auch immer. Dafür aber im lokalen Teil die Verleihung des Theaterpreises als Bericht des Theaters. Und eine Menge über Orts- und Gemeindefeste, zur Unterhaltung und Erbauung der Leser.

Nun also bin ich doch einigermaßen gelassen an diesen Eintrag über meinen eigenen Verlauf des Denkmaltages gegangen, der im Dom zum heiligen Kreuz begann. Das Hochamt stand ganz im Zeichen des Kreuzfestes, das mit dem heutigen Festempfang im Dom seinen Höhepunkt und Abschluss erreichen wird. Zwar hätte ich gern die offizielle Eröffnungsveranstaltung des Denkmaltages in der Cyriaci-Kapelle besucht, die ab 10 Uhr stattfand, doch hätte ich darüber als behinderter Fußgänger den Gottesdienst verpasst.(bergwärts ist der Weg für unsereinen doch recht beschwerlich).

Nach dem Hochamt stand dann auch bei mir der eigentliche Denkmaltag auf dem Programm, aber was ist denn inzwischen für eine Vielzahl von Leuten (mich eingeschlossen) aus ihm geworden? Früher – und teilweise auch jetzt noch – wurde zum Besuch von Denkmalen angeregt, die man noch nicht kennt, die teilweise nur zu bestimmten Zeiten geöffnet sind (wie etwa Kirchen) oder überhaupt nur für diesen Tag hergerichtet oder zur Besichtigung geöffnet sind (Klöster oder Privathäuser zum Beispiel). Sofern man nicht von vornherein bestimmte Objekte zur Erkundung oder Besuch im Auge hat, besucht man stattdessen längst bekannte Objekte, Parks oder ähnliches, informiert sich über den aktuellen Stand, verweilt dort einige Zeit, trifft Bekannte, tauscht Gedanken und Meinungen aus und wechselt dann zur nächsten Station um ähnliches zu erleben.

Also besuchte ich als erste Station den Park Hohenrode, schaute ins Lesecafe, das inzwischen recht gastlich eingerichtet ist, traf dort u.a. Gäste, die ansehnlich und liebenswert sind und versicherte ihnen in meiner Unbefangenheit, dass sie sich nächstens in der nnz wiederfinden könnten. Was ja nun nicht (mehr) möglich ist, da mir A.Schumann mit seiner Galerie zuvor kam. Ich entschuldige mich deshalb ausdrücklich bei der gemeinten recht attraktiven Damenwelt.

Natürlich traf ich auf die Hartmanns, die alle Hände voll zu tun hatten, um Gäste zu empfangen, Gespräche zu führen und über die Fortschritte im Park und in der Villa zu informieren. Die an diesem Tag dafür geöffnet war. Und erkennen lässt, dass es noch vieler Anstrengungen bedarf – und erheblicher finanzieller Mittel – um dieses Gebäude wieder in einen ansehnlichen und verwendungsfähigen Zustand zu bringen. Ein im Erdgeschoß gezeigter Film gab zur Kurzweil Aufschlüsse über aktuelle Ereignisse im Förderverein und Park.

Ich bin in diesem Zusammenhang Wolfgang Hartmann dankbar für die Zeit, die er mir widmete. Dass sich das mit ihm geführte Gespräch vornehmlich das Konzert des Florian Sonnleitner zum Thema hatte, beruhte auf dem Umstand, dass der vermittelte Eindruck noch recht frisch war. Von meinem Gesprächspartner hörte ich, dass man nach diesem Konzert noch „beim Italiener“ war, und mit Freude zur Kenntnis nahm, dass Sonnleitner sich Nordhausen und dem Park Hohenrode verbunden fühlt. Und – wie könnte es anders sein – Mitglied des Fördervereins wurde. Das 400. Mitglied übrigens, worauf der Geigenvirtuose sogar Wert legte. Und das lässt hoffen, dass Sonnleitner zukünftig öfter mal in Nordhausen Station macht.

Sei auch noch – neben vielen anderen – das Engagement der Jursas – hervorgehoben, die sich auf ihre Art – nämlich mit einem Präsentations- und Verkaufsstand - bei jeder passenden Gelegenheit um den Park verdient machen.

Danach besuchte ich die Nordbrand-Traditionsbrennerei, inzwischen ja auch schon fast ein „muss“ an diesen Denkmaltagen. Dort unterhielt das „Evergreen Swingtett“ des Dr. Joachim Wiesner die Gäste, die in großer Zahl Hof und Gasträume des „Denkmals“ bevölkerten. Man kennt ihre schmissigen Rythmen und verweilt gern etwas länger. Und weil auch dort – wie schon zuvor im Park – unter anderem Kaffee und außerordentlich schmackhafte (hierzulande spricht man immer von „leckeren“) Kuchen und auch deftigerere Schmankerl angeboten wurden, wurde dieses Verweilen noch zusätzlich angeregt. Neben einigen anderen Bekannten traf ich dort Wolfgang Dornemann, mit dem sich ein Gespräch entwickelte, das schließlich bis zurück in seine DDR-Zeit und seine hoch qualifizierte Tätigkeit als „Diplomer“ im Wirtschaftsbereich reichte. Und – wieder im aktuellen Geschehen – auf weitere Ereignisse an diesem Denkmaltag neugierig machte. Zum Beispiel auf die Treppenkäfer, für die Ines Gast vom Jugendsozialwerk zuständig und verantwortlich zeichnet. Gern hätte ich sie an der Wassertreppe besucht, aber da stand ja noch ein Ereignis an, das ich mir nicht entgehen lassen wollte: das Konzert im Dom.

Zwar schon recht strapaziert, ging ich also am Abend noch zum Konzert, hörte auch wohl den größten Teil, der mich recht beeindruckte, hielt aber dann doch nicht bis zum Schluss durch und war's schließlich zufrieden, als ich wieder zuhause war. Mit dem Gefühl, einen interessanten, wenn auch auf wenige Objekte beschränkten, Denkmaltag erlebt zu haben

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