Samstag, 22. September 2012

DAAD-Preis verliehen


Am Mittwoch wurde im Zusammenhang mit der Immatrikulationsfeier für das Wintersemester 2012/13 an der Fachhochschule Nordhausen zum zweiten Male der DAAD-Preis vergeben. Institutsdirektor Prof. Dr. Matthias Viehmann (August-Kramer-Institut) hielt dabei die Laudatio, in der er zunächst erläuterte, dass der DAAD als Deutscher Akademischer Austauschdienst den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern fördert und so zur akademischen, gesellschaftlichen sowie kulturellen Diffusion beiträgt.
Mit dem DAAD-Preis werden ausländische Studentinnen und studenten geehrt, welche in Deutschland studieren und durch besondere Studienleistungen sowie durch außergewöhnliche gesellschaftliche und interkulturelle Aktivitäten auffallen. In diesem Jahr vergibt die Hochschule den Preis, dotiert mit 1000€ zum 2. mal, nachdem ihn zuvor der Nahost-Student Abbas Seifeddine erhalten hatte.
In seiner eigentlichen Laudatio stellte Prof Viehmann mit der chinesische Studentin Sisi Li die neue Preisträgerin vor, um sie wie folgt zu würdigen: „Sisi Li studiert im Bachelostudiengang Technische Informatik. Frau Li ist mir durch meine Lehrveranstaltungen im 2. und 5. Fachsemester bekannt, in denen ich sie in Vorlesungen und in Laborpraktika kennenlernen durfte. Darüber hinaus fiel sie mir durch mehrere freiwillige und ehrenamtliche Aktivitäten auf.
Sisi Li beeindruckt durch ihr umfangreiches und fundiertes Wissen, welches sich im sehr guten Notenbild widerspiegelt. Fachliche Sachverhalte erkennt sie schnell, wobei ihr Abstraktionsvermögen herausragend ist. Darüber hinaus hat sie in den Laborpraktika ausgezeichnete praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten bewiesen.
Für ihren sehr guten Abschluss im Studienkolleg der Hochschule hat Sisi Li eine Auszeichnung bekommen. Den engen Kontakt zu dieser Einrichtung bzw. mit den ausländischen Studierenden pflegt sie nach wie vor. Sie war als studentische Hilfskraft tätig und bietet chinesischen Angehörigen vom Studienkolleg Beratung und Orientierungshilfe für das Leben in Deutschland an. Diese Aktivität beruht auf dem Kooperationsprojekt zwischen einer chinesischen Universität und der Fachhochschule
Mehrere Jahre unterrichtete Frau Li Chinesisch an der Volkshochschule Nordhausen. Zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ referierte sie über chinesische Sprache und Kultur. Ein Semester agierte sie als Tutorin für Mathematik und Physik im Studiengang Technische Informatik. Als Angehörige des Fachschaftsrates gestaltete sie aktiv das Studentenleben mit und engagierte sich bei der Koordinierung der Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Lehrenden. Nicht zuletzt unterstreicht die aktuelle Zuerkennung des Deutschlandstipendiums ihre außergewöhnliche Persönlichkeit.
Derzeit fertigt Sisi Li ihre Bachelorarbeit an, ein sich anschließendes Masterstudium ist im Gespräch. Einem meiner Industriepartner in Forschung und Entwicklung, der GÖPEL elechtronic GmbG in Jena, habe ich Frau Li bereits empfohlen. Das Unternehmen sucht eine Leiterin bzw. einen Leiter für seine Niederlassung in China. Sisi Li hat mir bestätigt, dass sich die Niederlassung ganz in der Nähe ihres chinesischen Heimatortes befindet – „nicht ganz 1000 km entfernt.“
Nach dieser Würdigung wandte sich Prof. Viehmann mit einer persönlichen Ansprache an die Geehrte: „Liebe Sisi Li, die Seminare mit Ihnen haben mir sehr viel Freude bereitet – dafür herzlichen Dank. Ich habe Ihre Lockere und amüsante Art stets geschätzt, wohl wissend, dass sie, wenn es darauf ankommt, ernst, analytisch und kompetent sein können – eine gute Mischung für eine Ingenieurin. Ich bin überzeugt, dass Sie bei der Entscheidung über Ihren weiteren Lebensweg die richtige Wahl treffen werden. Herzlichen Glückwunsch im Namen aller Kolleginnen und Kollegen zur Auszeichnung und alles Gute für Sie!“
Ich bringe diesen Mitschnitt in seiner Ausführlichkeit nicht, weil mein Blog dafür Platz bietet oder ich in meiner gegenwärtigen Verfassung dafür Zeit habe, sondern weil sich in der Person der Sisi Li der fast schon sprichwörtliche Wissensdurst und die vielseitige Engagementbereitschaft gerade chinesischer Studierender darstellt. Das übrigens gelegentlich in einer Weise gedeutet wird, die tendenziös ist. Auf sie will ich hier nicht weiter eingehen. Dass es sich bei der recht liebenswert wirkenden Sisi Li um einen Menschen handelt, der offenbar mit einer Mentalität ausgestattet ist, die weit über das normale Erscheinungsbild aktiver Menschen hinausgeht, offenbart jedenfalls die Laudatio von Prof. Matthias Viehmann. Und ließ es mir wert erscheinen, sie in ihrer Ausführlichkeit wieder zu geben.

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