„Die Ettersberger Beschlüsse der CDU bedrohen die Zukunft einer ganzen Schülergeneration!“ so Torsten Wolf, Vorsitzender der GEW Thüringen. Statt der derzeit geplanten 4.000 Stellen im Schulbereich sollen offensichtlich noch einmal 1.200 Stellen mehr abgebaut werden. Denn wenn 35 Prozent aller Stellen im Landesdienst Lehrerstellen sind, heißt dies, die CDU plant ca. 1.200 Stellen im Schulbereich zusätzlich abzubauen.
Damit würden bis zum Schuljahr 2018/19 keine nennenswerten Neueinstellungen vorgenommen werden. Zudem hätten jene, die heute in Thüringen ein Lehramtsstudium oder ihr Referendariat absolvieren, nach Vorstellung der CDU Thüringen keine Möglichkeit, in Thüringen regulär in den staatlichen Schuldienst übernommen zu werden.
Die Schülerzahlen steigen bis zum Jahr 2020 um ca. 4 Prozent in Thüringen, die Belastungen der Lehrerinnen und Lehrer nehmen bereits jetzt ständig zu (siehe Studie der GEW zu Arbeitsbelastungen und Personalsituation an den Thüringer Schulen (http://www.gew-thueringen.de/Binaries/Binary9799/Ergebnisse_der_Onlinebefragung.pdf), die Lehrerschaft vergreist und junge, motivierte und in Thüringen mit Thüringer Steuergeldern gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer wandern in andere Bundesländer ab. In dieser Situation tatsächlich jede/n dritte Lehrer/in aus den Schulen zu nehmen heißt:
- Klassengrößen von 30 Kindern und mehr,
- Unterrichtsausfall im zweistelligen Prozentbereich,
- Krankenstände in nicht gekanntem Ausmaß,
- individuelle Förderung nur noch von Kindern der Besserverdienenden (z.B. über Nachhilfe),
- das Ende einer inklusiven Schule.
„Die Schülerschaft wird immer heterogener in ihren Voraussetzungen, dem Schulalltag zu folgen. Der vom TMBWK eingeschlagene Weg der individuellen Förderung und einer integrativen Schule ist zu begrüßen, verlangt aber zusätzliche Lehrer/innen, Erzieher/innen und sonderpädagogische Fachkräfte. Mit dieser Personalpolitik im Schulbereich schneidet die CDU Thüringen einer ganzen Schülergeneration die Möglichkeit ab, erfolgreich ihren Bildungsweg zu gehen. Mit anderen Worten:“ Mit der CDU Thüringen kann Thüringen das Ziel Bildungsland Nr. 1 zu werden, nicht erreichen!!“ so Wolf.
Die GEW Thüringen befindet sich derzeit in Personalentwicklungsverhandlungen mit dem TMBWK. Allein bis zum Jahr 2020 fordert sie die Neueinstellung von 8.800 Lehrerinnen und Lehrern, um dem altersbedingten Ausscheiden einen 1:1-Ersatz entgegen zu stellen, eine Personalreserve gegen krankheitsbedingten Unterrichtsausfall aufzubauen und, wie z. B. Brandenburg, ausreichend Stellen zur Umsetzung einer inklusiven Schule zur Verfügung zu haben (siehe Tabelle). Wenn die CDU Thüringen einerseits vom Bildungsministerium „attraktive Einstellungsbedingungen“ und „unbefristete Vollzeitstellen“ fordert, gleichzeitig aber den Personalabbau an den Thüringer Schulen über ihren Finanzminister und die Ministerpräsidentin forciert, so zeigt sich deren janusköpfige Landespolitik. Denn schon lange bestimmt der Finanzminister über die Personalsituation, die Arbeitsbelastungen und über den zukünftigen Bildungserfolg der Thüringer Schülerinnen und Schüler. Diesen Weg lehnt die GEW Thüringen ab!
Für Rückfragen steht Ihnen Torsten Wolf selbstverständlich unter 0151-14806071 zur Verfügung.
Weitere Informationen: http://www.gew-thueringen.de/Umfrage.html
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