Donnerstag, 1. Februar 2018

Sonderausstellung im Museum Tabakspeicher:

Die Wünschelrute – Ein Erbe der Weltkultur“

Nordhausen (psv) Vom 13. Februar bis 27. Mai 2018 wird im Museum Tabakspeicher die neue Sonderausstellung „Die Wünschelrute – Ein Erbe der Weltkultur“ zu sehen sein. Der habilitierte Physiker Dr. Hans-Dieter Langer ermöglicht Einblicke in die Welt eines der ältesten und faszinierendsten Kulturgüter der Menschheit  und beantwortet gleichzeitig die Frage, ob physikalische Wirkungszusammenhänge existieren. Seine Ausstellungspräsentation tourt durch ganz Europa.

In der historischen Galerie kann der Besucher die Geschichte der Wünschelrute bis heute. erleben und in ihre Geschichte und Mythologie eintauchen. Auch die Verbindung zu Technik, Gesellschaft, Kirche, Wirtschaft und Militär wird hier thematisiert.

Woher die Idee stammt, dass Wünschelruten übersinnliche Kräfte besitzen, ist unbekannt. Daran glauben die Menschen aber spätestens seit dem Mittelalter. Der Wünschelstab ist nicht nur bereits in der Altsteinzeit vor 15.000 Jahren beispielloses Sinnbild, sondern auch im archäologischen Nachlass der ältesten Hochkulturen und auch im Alten Testament gibt es viele Belege für seine Gottesbedeutung. Die Verwendung der Wünschelrute lässt sich in allen Kulturen bis in die Gegenwart nachweisen. Sie diente damals zur Auffindung von Metallerzen und Wasseradern. Sie ist ein Y-förmiges Instrument, das aus einer Astgabel oder aus Metall gefertigt ist. Wissenschaftliche Ausführungen des deutschen Arztes und Wissenschaftlers Georg Agricola (1494-1555) zum Thema Wünschelrute belegen ihren Gebrauch bei der Erschließung der historischen Bergbaufelder im Erzgebirge. Auch  J. W. v. Goethe beschäftigte sich literarisch mit der Wünschelrute.

Erhalten geblieben sind ebenso einige Anleitungen aus dem 15. Jahrhundert zur Herstellung und Verwendung von Wünschelruten. 


Doch wissenschaftlich bewiesen werden konnte die metaphysische Wirkung von Wünschelruten nie. Also alles nur Lug und Betrug? Vielleicht existieren ja auch Phänomene, die die Wissenschaft nicht unbedingt erklären kann. So können manche Rutengeher die Grundwassertiefe und Wasserqualität bestimmen. Aber auch einige Unternehmen und Institutionen vertrauten schon auf die Fähigkeiten von Radiästheten. Zum Beispiel setzte die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit einen Wünschelrutengänger zur Wassersuche in Afrika und Asien ein.

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