Nordhausen
(psv) Vom 13. Februar bis 27. Mai 2018 wird im Museum Tabakspeicher
die neue Sonderausstellung „Die Wünschelrute – Ein Erbe der
Weltkultur“ zu sehen sein. Der
habilitierte Physiker Dr. Hans-Dieter Langer ermöglicht Einblicke in
die Welt eines der ältesten und faszinierendsten Kulturgüter der
Menschheit und
beantwortet gleichzeitig die Frage, ob physikalische
Wirkungszusammenhänge existieren.
Seine
Ausstellungspräsentation tourt durch ganz Europa.
In
der historischen Galerie kann der Besucher die Geschichte der
Wünschelrute bis heute. erleben und in ihre Geschichte und
Mythologie eintauchen. Auch die Verbindung zu Technik, Gesellschaft,
Kirche, Wirtschaft und Militär wird hier thematisiert.
Woher
die Idee stammt, dass Wünschelruten übersinnliche Kräfte besitzen,
ist unbekannt. Daran glauben die Menschen aber spätestens seit dem
Mittelalter. Der Wünschelstab ist nicht nur bereits in der
Altsteinzeit vor 15.000 Jahren beispielloses Sinnbild, sondern auch
im archäologischen Nachlass der ältesten Hochkulturen und auch im
Alten Testament gibt es viele Belege für seine Gottesbedeutung. Die
Verwendung der Wünschelrute lässt sich in allen Kulturen bis in die
Gegenwart nachweisen. Sie diente damals zur Auffindung von
Metallerzen und Wasseradern. Sie ist ein Y-förmiges Instrument, das
aus einer Astgabel oder aus Metall gefertigt ist. Wissenschaftliche
Ausführungen des deutschen Arztes und Wissenschaftlers Georg
Agricola (1494-1555)
zum Thema Wünschelrute
belegen ihren Gebrauch bei der Erschließung der historischen
Bergbaufelder im Erzgebirge. Auch
J. W. v. Goethe beschäftigte sich literarisch mit der Wünschelrute.
Erhalten
geblieben sind ebenso einige Anleitungen aus dem 15. Jahrhundert zur
Herstellung und Verwendung von Wünschelruten.
Doch
wissenschaftlich bewiesen werden konnte die metaphysische Wirkung von
Wünschelruten nie. Also
alles nur Lug und Betrug? Vielleicht existieren ja auch Phänomene,
die die Wissenschaft nicht unbedingt erklären kann. So können
manche Rutengeher die Grundwassertiefe und Wasserqualität bestimmen.
Aber auch einige Unternehmen und Institutionen vertrauten schon auf
die Fähigkeiten von Radiästheten. Zum Beispiel setzte die Deutsche
Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit einen Wünschelrutengänger
zur Wassersuche in Afrika und Asien ein.
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