Noch
keine Tendenz für den „Publikumspreis“
Am
vergangenen Sonntag war die Unterzeichnerin mit der ganzen Familie im
Kunsthaus Meyenburg, um die Grafiken der potenziellen Preisträger
anzuschauen und vor allem um den Stimmzettel für den Künstler oder
die Künstlerin in die „Wahlurne“ zu stecken, der oder die nach
Meinung der Votierenden Gewinner des „Publikumspreises“ werden
soll. „Wer die Wahl hat, der die Qual hat“ – so schön heißt
es etwas abgewandelt in einem Sprichwort. Aus dem Alltag kennt man
solche „Qualen“ – sei es beim Kauf eines neuen PKW, bei der
Anschaffung eines Smartphones oder beim Austausch eines Notebooks.
Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Aber bei dieser Art der
Vorauswahl greifen bisweilen triftige Argumente wie ‚lohnt es sich,
in dieser Zeit noch einen Diesel-PKW anzuschaffen. Oder droht das
vorzeitige Aus dieser Antriebsart durch übertriebenen Aktionismus
unserer Politiker?‘ Im Kunsthaus aber hat man als Laie eigentlich
kein Kriterium, an dem man die Qualität oder Können messen kann.
Sicher, die ausgestellten Grafiken sind das Ergebnis einer Auswahl
von Werken, die 117 Künstler eingesandt haben. Diese Entscheidung
beruht auf dem Ergebnis einer Jury, die sich aus Fachleuten
zusammensetzte. Qualität und Können kann man also voraussetzen. Was
bleibt ist der Eindruck, das Gefallen. Gerd Mackensen sagte zu mir
als ‚armer Laie‘: ‘Das Kunstwerk muss anmuten!‘ Richtig, doch
dieser Maßstab hilft hier bei dieser Ausstellung nur sehr bedingt,
denn viele Werke muten sehr an. Neuer Versuch: Frage an das Personal.
Welches Werk oder welcher Künstler wurde von den Besuchern bisher
bevorzugt gewählt. Auch die Antwort hilft kaum weiter, denn man kann
nicht sehen, wer auf dem Wahlzettel angekreuzt wurde, der verdeckt in
die „Urne“ geworfen wurde. Aus den Gesprächen mit den Besuchern
konnte man auch keinen Favoriten erkennen. Da steht man also frei
nach Goethe ‚armer
Tor
und ist so
klug als wie zuvor‘.
Nach eineinhalb Stunden gab es auch in der Familie keine
übereinstimmende Entscheidung. Immerhin entschieden sich die sechs
Besucher für drei Künstler – und merkwürdig die Brandenburger,
die Coswiger und die Ellricher entschieden jeweils übereinstimmend,
aber doch für IHREN Favoriten. Eine Frage der Herkunft der Besucher,
des Bundeslandes? Oder der Bildung? 'Über
Geschmack lässt sich nicht streiten'
sagten schon
die alten Lateiner. Bleibt die Empfehlung: Gehen Sie ins Kunsthaus,
schauen Sie selbst und stimmen Sie bis 15. Januar ab! Es ist ein
lohnender Besuch, denn eine derart große Vielfalt an grafischen
Techniken und solch ein Querschnitt an aktueller, zeitgenössischer
Grafik findet man nur selten in Deutschland. Lohnend auch, weil mit
einem Quäntchen Glück ein Preis winkt, nicht nur für den
meistgewählten Künstler, sondern auch für den votierenden
Besucher. Man kann bei dem Rundgang selbst erleben, wie schwer eine
Entscheidung ist. Ein Glück, dass man nicht in der Jury sitzen
musste, denn die hatte aus mehreren hundert Werken zu wählen.
Noch
keine Tendenz für den „Publikumspreis“
Am
vergangenen Sonntag war die Unterzeichnerin mit der ganzen Familie im
Kunsthaus Meyenburg, um die Grafiken der potenziellen Preisträger
anzuschauen und vor allem um den Stimmzettel für den Künstler oder
die Künstlerin in die „Wahlurne“ zu stecken, der oder die nach
Meinung der Votierenden Gewinner des „Publikumspreises“ werden
soll. „Wer die Wahl hat, der die Qual hat“ – so schön heißt
es etwas abgewandelt in einem Sprichwort. Aus dem Alltag kennt man
solche „Qualen“ – sei es beim Kauf eines neuen PKW, bei der
Anschaffung eines Smartphones oder beim Austausch eines Notebooks.
Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Aber bei dieser Art der
Vorauswahl greifen bisweilen triftige Argumente wie ‚lohnt es sich,
in dieser Zeit noch einen Diesel-PKW anzuschaffen. Oder droht das
vorzeitige Aus dieser Antriebsart durch übertriebenen Aktionismus
unserer Politiker?‘ Im Kunsthaus aber hat man als Laie eigentlich
kein Kriterium, an dem man die Qualität oder Können messen kann.
Sicher, die ausgestellten Grafiken sind das Ergebnis einer Auswahl
von Werken, die 117 Künstler eingesandt haben. Diese Entscheidung
beruht auf dem Ergebnis einer Jury, die sich aus Fachleuten
zusammensetzte. Qualität und Können kann man also voraussetzen. Was
bleibt ist der Eindruck, das Gefallen. Gerd Mackensen sagte zu mir
als ‚armer Laie‘: ‘Das Kunstwerk muss anmuten!‘ Richtig, doch
dieser Maßstab hilft hier bei dieser Ausstellung nur sehr bedingt,
denn viele Werke muten sehr an. Neuer Versuch: Frage an das Personal.
Welches Werk oder welcher Künstler wurde von den Besuchern bisher
bevorzugt gewählt. Auch die Antwort hilft kaum weiter, denn man kann
nicht sehen, wer auf dem Wahlzettel angekreuzt wurde, der verdeckt in
die „Urne“ geworfen wurde. Aus den Gesprächen mit den Besuchern
konnte man auch keinen Favoriten erkennen. Da steht man also frei
nach Goethe ‚armer
Tor
und ist so
klug als wie zuvor‘.
Nach eineinhalb Stunden gab es auch in der Familie keine
übereinstimmende Entscheidung. Immerhin entschieden sich die sechs
Besucher für drei Künstler – und merkwürdig die Brandenburger,
die Coswiger und die Ellricher entschieden jeweils übereinstimmend,
aber doch für IHREN Favoriten. Eine Frage der Herkunft der Besucher,
des Bundeslandes? Oder der Bildung? 'Über
Geschmack lässt sich nicht streiten'
sagten schon
die alten Lateiner. Bleibt die Empfehlung: Gehen Sie ins Kunsthaus,
schauen Sie selbst und stimmen Sie bis 15. Januar ab! Es ist ein
lohnender Besuch, denn eine derart große Vielfalt an grafischen
Techniken und solch ein Querschnitt an aktueller, zeitgenössischer
Grafik findet man nur selten in Deutschland. Lohnend auch, weil mit
einem Quäntchen Glück ein Preis winkt, nicht nur für den
meistgewählten Künstler, sondern auch für den votierenden
Besucher. Man kann bei dem Rundgang selbst erleben, wie schwer eine
Entscheidung ist. Ein Glück, dass man nicht in der Jury sitzen
musste, denn die hatte aus mehreren hundert Werken zu wählen.
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