Dienstag, 31. Januar 2012

Spannender Samstag: „Peter Grimes“ zum Sonderpreis und Theaterführung

Besonders interessant für Theaterfreunde ist der kommende Samstag. Denn er ist der nächste „Theatertag“. Das bedeutet, dass die Oper „Peter Grimes“ an diesem Abend auf allen Plätzen nur zehn Euro kostet, ermäßigt sogar nur acht Euro. Eine gute Gelegenheit, sich die packende Oper von Benjamin Britten mit Joshua Farrier in der Titelpartie anzusehen. Die Kritiker waren durchweg begeistert: „Das Theater Nordhausen wagt sich an Benjamin Brittens anspruchsvolle Oper „Peter Grimes“ und gewinnt“, schrieb die Thüringer Allgemeine, und MDR Figaro lobt: „So gelingt dem Nordhäuser Theater ein hinreißender und bewegender Abend, der vom Publikum lange gefeiert wird. Ein intelligenter und berührender Abend, der unbedingt Lust auf mehr macht.“

Die tragische Geschichte des Fischers Peter Grimes, der zweimal hintereinander durch Unglücksfälle seinen Lehrjungen verliert und im Dorf zum Außenseiter wird, stellt die Frage nach Schuld und Unschuld und zeichnet das harte Leben in einem Fischerdorf an der englischen Nordseeküste. Über weiter Strecken wie Filmmusik anmutende Orchesterklänge fangen die Naturgewalten ein: die Wellen, die an die Küste rollen, die sturmgepeitschte Nordsee, aber auch das Funkeln der Sonne auf dem Wasser.

Bereits um 18 Uhr können Interessierte sich auf eine Entdeckungsreise hinter die Kulissen des Theaters begeben. Eine Theaterführung um 18 Uhr zeigt die Bühne, den Orchestergraben, Schneiderei und Maskenbildnerei. Und so ganz nebenbei erfährt man einiges über die Arbeit am Theater – und hat die Gelegenheit, das spektakuläre Bühnenbild der Oper „Peter Grimes“, für die mehrere Wasserbecken auf der Bühne eingerichtet wurden, ganz aus der Nähe zu bewundern. Die Führung kostet zwei Euro pro Person, ermäßigt nur einen.

Karten für die Theaterführung am 4. Februar um 18 Uhr und „Peter Grimes“ am selben Abend um 19.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Böse ist das Internet sicher nicht

Im „Handelsblatt“ argumentierte gestern der CDU-Politiker Ansgar Heveling recht forsch gegen das Internet, - genauer gegen das Web 2.0 – dem er in näherer oder fernerer Zukunft das Ende prophezeite. Das Echo kam prompt von der Netzgemeinde, die Heveling angesprochen hatte, und es kam in der inzwischen üblichen Weise: sehr subjektiv und aggressiv mit allen Unterstellungen, denen sich ein Mensch heutzutage aussetzt, wenn er gegen eine Entwicklung oder Erscheinung Stellung nimmt, die eine kleinere oder größere Interessengemeinde für sich als gut erachtet und vertritt. Es wurde kaum sachlich argumentiert, dafür „mal ungläubig, mal empört, und auch mal gepöbelt gegen den, der es gewagt hat, gegen die Interessen jener Gemeinde zu argumentieren. Und wie das „Handelsblatt“ dazu berichtet, wurde schon Stunden danach die Internetpräsenz dieses CDU-Politikers gehackt und falsche Verkündungen seines Rücktritts verbreitet.

Um eines von vornherein klarzustellen: ich verstehe herzlich wenig vom Web 2.0, ich kann und will auch weder für die eine, noch für die andere Seite Stellung beziehen, ich sehe mich lediglich als interessierter Beobachter dieser Kontroverse. Und habe ein ungutes Gefühl, das mich dabei überkommt.

Dazu trägt vor allem ein Artikel der „Süddeutschen Zeitung“ bei, in dem eine Passage lautet: „Wäre sein Text nicht so blümerant, dass er schon wieder Witzefutter ist, sogar für die Familienministerin, dann könnte man Herrn Heveling natürlich unaufgeregt auf jene Hinterbank des Parlaments zurücksortieren, von der er gekommen ist. Sollte man aber nicht. Tatsächlich macht der Fall klar: Selbst ein 39 Jahre alter Nachwuchspolitiker der größten Bundestagsfraktion kann noch so verbohrt über das Internet denken wie Vertreter der reiferen Jahrgänge, die sich bei diesem Thema als eher unreife Jahrgänge erwiesen haben“ (Ende des Auszugs)
Nun gehöre ich zugestanden zu diesen reiferen Jahrgängen, „die sich bei diesem Thema als eher unreife Jahrgänge erwiesen haben“. Ich kann mich – wie schon bemerkt – nicht zu der hier anstehenden Problematik äußern. Wenn hier aber in dieser Debatte auf Politik und Politiker abgestellt wird, drängt sich mir eine Erinnerung auf, in der ich eine Analogie zu der „Netzgemeinde“ sehe, die sich hier selbstgefällig , dominant und progressiv darstellt. Und jeden rhetorisch persönlich bis zur Infamie angreift und niedermacht, der sich gegen diese Entwicklung und diese „Bewegung der Netzgemeinde“ stellt. Bisher Gott sei Dank nur rhetorisch, wenn auch das schon vielfach jedes Niveau und jeden Anstand vermissen lässt. Ähnlich begann es schon einmal zu unseligen Zeiten. Bis man sich stark genug wähnte, jeden auch gesellschaftlich und sogar körperlich zu drangsalieren, der es wagte, sich gegen den Trend zu stellen.
Wie weiter oben bemerkt, es ist ein Gefühl, das mich angesichts der Art überkommt, in der dieser Disput geführt wird. Und wenn man schon im digitalen Bereich die Präsenz eines Andersdenkenden hackt, ist es bis zur physischer Drangsalierung nicht mehr weit. Eine solche Entwicklung sollte uns erspart bleiben. Und wenn die „Süddeutsche“ ihrem Artikel die Frage voranstellt „Wie böse ist das Internet?“ weiß ich immerhin soviel, dass das Internet nicht böse ist. Nach den Kommentaren zu Hevelings Meinungsäußerung ist es eher die Nutzergemeinde.

Sonntag, 29. Januar 2012

Schicksal Kontrabass

Also interessant ist das schon, was da gestern in der Nordhäuser Traditionsbrennerei mit der Geschichte eines Kontrabassisten geboten wurde: Der Mann stellt vor seinen Zuhörern die Frage, wieso ein Mensch mittleren Alters – nämlich „er“ - mit einem Instrument zusammenlebt, das sein gesamtes Leben im Guten und im Schlechten bestimmt? Ihm allen persönlichen und musikalischen Rückhalt gibt, aber auch alle menschlichen Entfaltungschancen nimmt? Wo ich doch gehofft hatte, Antwort auf die Frage zu bekommen, warum ein musisch veranlagter Mensch ausgerechnet den Kontrabass wählt, um sich musikalisch zu verwirklichen?

Wenn immer ich angesichts eines Orchesters im Konzertsaal da auf der rechten Seite die vier, sechs, oder auch acht Kontrabassisten mit ihren ungefügen Instrumenten sehe, kommt mir diese Frage. Und wenn ich nun nach der gestern gestellten Frage nach einer Antwort suche, fallen mir Geschichten aus dem wirklichen Leben ein: wenn etwa ein Mann - gezielt oder unwillkürlich - eine Frau kennen lernt , die fortan sein Leben bestimmt. Obwohl sie sich doch als Xantippe zu erkennen gibt. Und umgekehrt ist es nicht anders. Einfach Schicksal?

Wie dem auch sei: In der „Niederlage“ der Traditionsbrennerei war gestern Premiere des Monologstückes „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind. Und Frank Siekel, renommierter Schauspieler und Kabarettist aus Nordhausen, vereint in der Rolle des nicht gerade erfolgreichen, aber lebhaft lamentierenden Kontrabassisten beide Eigenschaften in Gestik, ausdrucksstarker Mimik und Rhetorik.

Das Terrain ist gut gewählt: Siekel hatte sein Publikum direkt vor sich, sah und empfand wohl auch ihre Reaktionen auf seine Erklärungen, Gefühlsausbrüche und sinnierenden Betrachtungen. Und brilliert damit wechselweise als selbstbewusstes orchestrales Schwergewicht, das mit seinem Kontrabass und Kollegen leicht in der Lage wäre, den Ton eines ganzen Orchesters zu bestimmen. Und jeden (Gast-)Dirigenten überflüssig machen könnte. Um gleich darauf von einer jungen Sopranistin als menschlich-instrumentellen Gegenpol zu seinem Kontrabass fasziniert zu werden, die neulich an der Oper engagiert wurde. Und vermeintlich gut zu ihm passen würde. Um dann aber wieder unvermittelt und völlig von seinem viersaitigen Kontrabass in Anspruch genommen zu werden, dessen Vorzüge er samt dem zugehörenden wertvollen Bogen er in allen Einzelheiten beschreibt. Um kurz darauf zu beklagen, dass er sich gerade mit diesem sperrigen Instrument als gesellschaftlichen Verlierer empfindet, ständig behindert, nicht nur verkehrstechnisch, sondern auch in seinem menschlichen Planen und Wollen: gesellschaftlich, sexuell und letztlich sogar musikalisch.

Dieser ständige Widerstreit durchzieht die gesamte Länge dieses Monologstückes, Freude und Optimismus wird Augenblicke später schon wieder von Bedauern, Hadern und Selbstzweifeln abgelöst. Dazu kommt der zunehmende Griff zunächst zum Bierglas und schließlich gleich zur -flasche, was ihn zunehmend elegischer werden lässt, weil sich der Alkohol auf Denken und Argumentieren des zwischen allen Gefühlen pendelnden Kontrabassisten auswirkt. Das Publikum ist fasziniert von den Monologen Siekels, wird mitunter zum Lachen animiert, um im nächsten Moment wieder gespannt seinen Überlegungen zu folgen

Siekel dankte am Schluss seiner Monologe dem Autor des Stückes, Patrick Süskind. Und tatsächlich ist „Der Kontrabass“ ein geradezu geniales hintersinniges Stück mit tragikomischen Einfällen. Hervorragend vorgetragen von Frank Siekel, der sich den lang anhaltenden Beifall des Publikums ebenso vollauf verdiente wie das Blumenarrangement und die große Flasche Echter Nordhäuser, überreicht von Joachim Einenckel, dem Leiter der Nordhäuser Traditionsbrennerei. Der die Gäste noch zu zwangslosem Verweilen einlud. Das gebotene Bufett als kulinarischer Abschluss der Premiere trug noch einiges zu einem gelungenen Abend bei.

Dank gebührt aber grundsätzlich dem Theater Nordhausen, das ja insgesamt hinter den jeweiligen Theateraufführungen in der Traditionsbrennerei steht. Und mit diesem Monolog ein echtes Highlight offerierte, das Frank Siekel in der Premiere und ganz sicher auch in jeder der folgenden Vorstellungen zu einem nachdrücklichem Erfolg führt. Er wirkt einfach überzeugend.

Fotos: Anja Daniela Wagner und Autor

Samstag, 28. Januar 2012

CDU-Senioren im Meinungsaustausch


Einladungen des Kreisverbandes der CDU-Seniorenunion folge ich gern, weil ihre Aufgeschlossenheit gegenüber öffentlichen und politischen Ereignissen und Vorgängen – lokal und überregional – noch immer recht lebhaft, aber ebenso abgeklärt ist. Und meiner eigenen Denkweise eben schon deshalb nahe steht. Wobei weniger ihre politische Zugehörigkeit ein Rolle spielt, als ihre Offenheit gegenüber wirklichen oder auch vermeintlichen politischen oder auch gesellschaftlichen Schwachpunkten oder gar Missständen. Und ich bekomme Denkanstöße. Die ich gern weiter für mich selbst verfolge

Der Kreisverband der Senioren-Union hatte sich diesmal zu ihrer Mitgliederversammlung am Donnerstag in „Kneiffs-Garten“ den Bleicheröder Bürgermeister Frank Rostek eingeladen, um sich von ihm über aktuelle lokale und überregionale Themen informieren zu lassen. An denen es ja nun wirklich nicht fehlt. In der nnz ist darüber ein Sachbeitrag zu lesen.

Dr. Franz-Wilhelm Busch, Kreisvorsitzender der Senioren-Union hielt sich nach der Begrüßung also nicht lange mit einer Vorrede auf, sondern bat Rostek um seinen Vortrag.

Und der stieg auch gleich mit den Umständen um Bundespräsident Christian Wulff in ein Thema ein, das seit geraumer Zeit die Öffentlichkeit beschäftigt. Rostek wies in diesem Zusammenhang auf die seiner Meinung nach tendenziöse Medienkampagne gegen den Bundespräsidenten hin. Bei der insbesondere die „Bild“-Zeitung Regie zu führen scheint, und ja auch ganz allgemein mit Titelzeilen und Berichten die Öffentlichkeit in ihrem Sinne bedient.

Dem kann man meines Erachtens nicht nur zustimmen, sondern diese systematische Zermürbung Christian Wulffs in seinem Präsidentenamt als die Kehrseite der Presse- und Medienfreiheit bezeichnen. Man könnte vermuten, dass Wulffs Vorgänger Horst Köhler in weiser Voraussicht zurücktrat, als die ersten Kritiken der Medien an ihm laut wurden. Er entging damit einer möglichen ähnlichen Kampagne. Und ein Nachfolger Wulffs sollte sich wappnen. Der Stuhl des Bundespräsidenten dürfte zukünftig mit einem Schleudersitz vergleichbar sein, dessen Auslöseknopf in der Redaktion der „Bild“-Zeitung zu finden sein könnte.

Als weiteres Thema streifte Rostek den Rechtsextremismus, der in den vergangenen Jahren durch den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zahlreiche Morde verübte, ohne dass man den Tätern auf die Spur kommen konnte. Obwohl die gesamte rechtsextreme Szene von informellen Beobachtern durchsetzt sein soll. Die angeblich ein Verbotsverfahren gegen die NPD verhindern.
Die Hintergründe und Zusammenhänge soll nun in Thüringen ein Untersuchungsausschuss klären. Die Mitteilung Rosteks dazu löste volle Zustimmung bei seinen Zuhörern aus. Dem ja nun auch ein solcher des Bundes folgt. Bedauerlich, dass es erst einer ganzen Zahl von Morden bedurfte, um nun über einen solchen Ausschuss zu klären, wie es dazu kommen konnte.

Danach ging Frank Rostek teils ausführlicher, teils nur erwähnend auf andere aktuelle Themen ein, zu denen die Wahlen des Nordhäuser Oberbürgermeisters und Landrats im April gehörten. Die in der Öffentlichkeit bisher nur ein mäßiges Interesse auslösten, wie Rostek glaubt, festgestellt zu haben. Den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern erachtet Rostek als absolut unbefriedigend. Und nicht weniger das Verhältnis des Landes Thüringen gegenüber ihren Kommunen, das zunehmend unausgewogener wird, allein schon durch zunehmende Übertragung von Aufgaben, ohne dass damit auch entsprechende finanzielle Zuweisungen verbunden sind. Darauf werde ich demnächst noch näher eingehen.

Nach der Durchleuchtung dieser Problematik kam der Bleicheröder Bürgermeister auf die Situation seiner Stadt zum Landkreis zu sprechen, das durch das Urteil des Verwaltungsgerichts zur Kreisumlage entstanden ist. Und sich daraus Folgerungen ergeben sollten, die beiden Seiten gerecht wird. Es geht schließlich um die Lebens- und Handlungsfähigkeit von Stadt und Landkreis.

Was schließlich die Kritik des Landtagsabgeordneten Egon Primas an dem urteilenden Richter betrifft, waren sich Rostek und seine Zuhörer in ihrer Auffassung ziemlich einig, dass die zwar unqualifiziert, aber jedenfalls nicht überzubewerten sei. Wer Primas kennt weiß, wie solche Bemerkungen zu werten sind. Und er absolut loyal zur Judikative steht. Dass Bemerkungen wie diese den Medien sehr gelegen kommen um in die Öffentlichkeit getragen zu werden, dürfte inzwischen allgemein bekannt sein. Dabei scheint mir unter sachlichen Gesichtspunkten die Äußerung der Fraktionschefin der FDP im Kreistag und Landtagsabgeordnete Franka Hitzing „Das ist einfach verantwortungslos“ (TA vom 18.01.) sehr viel schwerwiegender als die Bemerkung des Egon Primas.

Den Erläuterungen Rosteks folgte eine eher zwanglose Diskussion mit einem Appell Dr. Manfred Schröters an Rostek, in Bleicherode zu bleiben und seine dortige Tätigkeit fortzusetzen – man brauche doch kompetente Menschen wie ihn in der Region. Im weiteren Verlauf meldete sich Karin Busch, Bürgermeisterin von Steigertal, zu Wort und thematisierte das Nordhäuser Theater, das einen Stand in Niveau und Besucherzahlen erreicht habe, den es seit der Wende noch nie hatte. Und verband das mit großer Anerkennung für Intendant Lars Tietje. Womit sie auf weitgehende Zustimmung bei den anderen Senioren der Union.traf. Einschränkend lediglich die ins Gespräch gebrachte Bemerkung, dass jeder Platz im Theater – besetzt oder unbesetzt - täglich 124 Euro kostet. Und das bei Überlegungen der Theaterfinanzierung in Zukunft berücksichtigt werden sollte. Nachdem seitens des Vorsitzenden noch die Zukunft des Gefallenendenkmals im Gehege in Erinnerung gebracht wurde und er auch an die Jüngsten unserer Gesellschaft mit Kritik an der Erhöhung der Kita-Gebühren gedacht hatte, fand die Mitgliederversammlung allmählich ihren Abschluss.

„Bolero“ in der Südharzgalerie


Mit einem furiosen Auftritt zum Rhythmus des „Bolero“ bot die Ballettkompanie des Theaters Nordhausen heute Nachmittag einen Vorgeschmack auf die nächste Ballettpremiere: „Ravel“ von Ballettdirektorin Jutta Ebnother. Nachdem sich die Tänzer zunächst unter die Passanten gemischt hatten, zeigten sie eine kraftvolle und beeindruckende Choreographie aus dem neuen Ballettabend. Mit begeistertem Applaus dankten die zahlreichen Zuschauer den Tänzerinnen und Tänzern für diese mitreißende Darbietung, die für einige Minuten vom Alltag ablenkte.

Jutta Ebnothers neuer Ballettabend ist inspiriert von der Musik Maurice Ravels. Neben dem „Bolero“ werden auch das Streichquartett F-Dur und die Rhapsodie „Tzigane“ den Tanz der Kompanie untermalen. Premiere ist am 3. Februar um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen.

Karten für die Premiere und die nächsten Vorstellungen am 12. Februar um 14.30 Uhr und am 3. März um 19.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Freitag, 27. Januar 2012

LINKE: Gemeinschaftsschule bleibt unser Ziel

"Dass die Gemeinschaftsschule in Thüringen das Ziel eines geplanten Volksbegehrens durch einen Trägerkreis und der Politik der Partei DIE LINKE im Jahr 2009 war, ist bekannt. Dass es zu keinem Volksbegehren kam, lag im Kompromiss in der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU und SPD:", analysiert die Nordhäuser Landtagsabgeordnete, Birgit Keller (LINKE) im Zusammenhang mit einem FDP-Antrag im Thüringer Landtag am 26. Januar 2012. Dennoch sei die Gesamtschule auf den Weg gebracht worden.
Die FDP-Fraktion hatte beantragt, das Dreigliedrige Schulsystem in Thüringen zu erhalten.
Keller betont, dass dieses Schulmodell ein überholtes 90jähriges ist.
Die Anforderungen an die Zukunft, mit dem Bedarf an Fachkräften bei gleichzeitigem Bevölkerungsrückgang (2025 hat Thüringen unter 2 Mio Einwohner), machen es dringend erforderlich, das Schulsystem mit der Lehreraus- und Weiterbildung zukunftsfähig zu machen. Dazu braucht es alternative und innovative Schulmodelle und endlich ein Lehrerbildungsgesetz. Mehr Einstellungen von Lehren eingeschlossen.
In Hinblick auf die aktuelle VODAFONESTUDIE bedauert Keller, dass gerade in Thüringen und Sachsen das jetzige überwiegende Schulmodell die soziale Dynamik blockiere. Das heißt, die Potentiale von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien haben á priori weitaus schlechtere Bildungschancen, weil einerseits die Eltern, andererseits leider auch die Lehrkörper in der vierten Klasse schon entscheiden, wo die Reise der Schüler hingeht.
"Wir wollen das längere gemeinsame Lernen, mit besseren Lehrmodellen, die Gemeinschaftsschule ist unser Ziel", so Keller.

Der FDP-Antrag wurden durch alle anderen Fraktionen abgelehnt.

Mittwoch, 25. Januar 2012

Gewerkschaft zeigte (etwas) Präsenz




Das heutige Neujahrstreffen 2012 des DGB-Kreisverbandes Nordhausen in den Rolandstuben fand unter dem Motto „Gerecht geht anders“ statt. Ein Thema also, das zumindest unter den Mitgliedern großen Zuspruch zu dieser Veranstaltung erhoffen ließ. Die Hoffnung trog, wie sich zeigte.

Lässt man die Gäste unberücksichtigt, mögen es etwa zwanzig Mitglieder einzelner Gewerkschaften gewesen sein, die unter dem Dach des DGB zusammengekommen waren, um sich durch das Referat des Landesbezirksleiters Ver.di Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Thomas Voß, für das begonnene Jahr 2012 motivieren zu lassen.

Man könnte spekulieren, ob die Teilnehmer an dieser Veranstaltung dann wirklich motiviert die Rolandstuben verließen. Was Voß ganz ohne Manuskript vortrug war inhaltlich sicher richtig und begründet, anschaulich und nachvollziehbar, aber für Menschen, die täglich Zeitung lesen und Nachrichten hören, waren es bekannte Themen und Probleme, verständlich vorgetragen, aber kaum geeignet, bei der Bewältigung der Probleme mitzuwirken.

Wenn man vom Kampf gegen den Rechtsextremismus absieht, den Voß allerdings als sehr ernst zu nehmende Gefahr und Entwicklung beschrieb, der man durch Teilnahme an Demonstrationen und eigenes demokratisches Bewusstsein entgegentreten müsse. Nachdem immerhin etwa 20 Prozent der Thüringer Bevölkerung empfänglich sein sollen für rechtsextremes Gedankengut. Diese Besorgnis überlagerte im übrigen alle anderen Themen des Referenten, zu denen – natürlich – die Forderung nach flächendeckenden Mindestlohn und gerechte Bezahlung für gute Arbeit ohne staatliche Aufstockung gehörte.

Im Blick auf die Situation Deutschlands und Europas beleuchtete Voß vor allem die sich weiter zuspitzende Schuldenkrise Griechenlands mit ihren Auswirkungen in volkswirtschaftlicher und sozialer Hinsicht. Der Referent veranschaulichte in diesem Zusammenhang die Auswirkungen der Exportwirtschaft Deutschlands auf importierende Länder, denen keine entsprechende Exporte von dort gegenüberstehen. Und Differenzen durch vermittelte Kredite – etwa durch die Deutsche Bank – überbrückt werden. Besonders die deutsche Rüstungsindustrie profitierte in der Vergangenheit durch derartige Funktionen, die – am Beispiel Griechenlands veranschaulicht – zu einem Ausmaß an Überschuldung führten, die das Land ohne Hilfen der EU in eine hoffnungslose Lage bringen würde. An deren Rand es trotzdem steht.

Voß streifte aber auch die (volks-)wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland, die zwar stabil seien, trotzdem aber unausgeglichen sind. Und die Binnenkaufkraft stagnieren lasse. Es sei an der Zeit, die Lohnzurückhaltung im Interesse der Arbeitnehmer aufzugeben und angemessene Lohnerhöhungen zu fordern. Wofür die Gewerkschaft eintritt und kämpfen will. Es müsse insgesamt zu einer gerechteren Steuer- und Finanzpolitik kommen. Voß erhielt für seine Ausführungen reichlich Beifall.

Eingeleitet war das Neujahrstreffen durch DGB-Kreisvorsitzenden Andreas Wieninger worden, der die Teilnehmer begrüßte, den Referenten einführte und auf seine Ausführungen einstimmte. Gleichzeitig vermeldete Wieninger einen neuen Kreisvorstand des DGB, dem er erneut vorsteht. Vertreterin ist Katrin Greiner, Schriftführer Harald Buntfuß. Diese letztgenannte Besetzung könnte – schon unter Berücksichtigung der offensiv gestimmten Ausführungen des Thomas Voß - bei Lesern der nnz gemischte Gefühle auslösen, kennt man da doch eine ganze Litanei von Forum-Beiträgen unter diesen Namen, die sich zwar durch keine konstruktive, wohl aber durch stets wiederkehrende Kritik an den politischen, gesellschaftlichen und jüngst auch bildungpolitischen (Hochschul-) Verhältnissen auszeichnen. Über deren Niveau und Berechtigung man durchaus unterschiedlicher Meinung sein kann. Der DGB-Kreisverband sollte sensibel sein.

Dienstag, 24. Januar 2012

Buchvorstellung in der KSK-Galerie


Mit einiger Spannung darf man der Veranstaltung entgegensehen, die am 14. Februar in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen stattfindet. Sie wird sich mit Sicherheit in Inhalt und Beteiligung von dem unterscheiden, was dort gemeinhin zu erleben ist.

Der Hauptakteur dieser Veranstaltung wird Martin Höfer sein, der sich in literarische Gefilde begeben hat und das Ergebnis seines Erstlingswerkes an diesem 14. Februar vorstellen lassen wird. Und das wird durch eine Lesung erfolgen, die der allseits bekannte Schauspieler Matthias Mitteldorf halten wird. Soweit bekannt, wird es daneben eine Ausstellung einiger ausgewählter Karikaturen und Zeichnungen Höfers geben.

Es ist abzusehen, dass die etwas ungewöhnlich anmutende Veranstaltung ein zahlenmäßig großes Publikum in die Galerie der Kreissparkasse kommen lassen wird, Höfer, aber auch Mitteldorf sind immerhin bekannte Persönlichkeiten. Natürlich auch durch die Kandidatur Martin Höfers (FDP) für das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Nordhausen. Andererseits weiß man, dass Mitteldorf persönlicher Mitarbeiter der LINKE-Kandidatin Birgit Keller für das Amt der Landrätin des Landkreises Nordhausen ist. Also eine auch unter diesem Gesichtspunkt interessante Konstellation.

Eine in jeder Hinsicht beziehungsvolle Geburtstagsparty




Seinen 40. Geburtstag feierte gestern Nordhausens Bürgermeister Matthias Jendricke mit vielen Gästen im Tabakspeicher. Ein Stimmungsbarometer?

Jendricke beteuerte bei der offiziellen Gästebegrüßung, dass dieser Empfang nicht als Bestandteil seines Wahlkampfes in Richtung Oberbürgermeister gedacht ist. So ganz ungelegen aber kam diese r Geburtstagsempfang zeitlich ganz gewiss nicht.. Und wenn er aus seiner Sicht wirklich nicht als gesellschaftlicher Auftakt seines Wahlkampfes gedacht war – ein Politiker hat ja zunächst Anspruch
auf Glaubhaftigkeit – wurde sie durch viele der Gäste – gewollt oder ungewollt - auf diesen Level gehoben. Warum aber auch nicht?

Das Echo auf die Einladung Jendrickes zu diesem Empfang war jedenfalls beeindruckend: zwar urban geprägt und im wesentlichen begrenzt, gesellschaftlich aber beeindruckend. Schaut man sich sonst bei gesellschaftlichen Anlässen zunächst gern nach bemerkenswerten Teilnehmern um, war man diesmal eher geneigt herauszufinden, wer nicht dabei war. Und auch da drängten sich politische Aspekte auf: ich sah zwar zahlreiche Stadt- und Kreisräte, keine aber von CDU und FDP. Dafür konnte ich Landrat Claus (CDU) ausmachen (was ich interessant fand) aber sonst Fehlanzeige.Vielleicht lag es aber auch an meiner etwas begrenzten Sichtweise. Und weil also der Blick auf das Gäste-“aufkommen“für einen Journalisten doch obligatorisch ist: neben OB Barbara Rinke machte ich weitere Vertreter aus der Verwaltung, aus Lehre, Wirtschaft, Kultur, Gesundheit und Gesellschaft aus, was diesen Empfang auf ein insgesamt recht hohes Niveau hob. Das die als zivile Gäste gekommenen Vertreter der Polizeidirektion, mit ihrem neuen Chef Thomas Unger an der Spitze, durchaus angemessen abrundeten. Und entsprechende Gespräche ermöglichte.

Musikalisch hatte Jendricke die Jüngsten aus dem Petersdorfer Kindergarten mit ihren Gesangstimmen zur Einstimmung geladen, was für heitere Stimmung sorgte. Dass er damit schon die jüngsten Mitbürger auf sich aufmerksam machen wollte, dürfte eine haltlose Vermutung sein. Gleichermaßen heiteren Beifall wie die Jüngsten erntete Jendricke, als er eheliche Übereinstimmung und Innigkeit mit seiner Frau demonstrierte. Und schließlich fand als kulinarischer Abschluss und wohl auch als Übergang zur Geselligkeit das Büfett großen Zuspruch. Von dem kaum Reste übrig blieben.

Das Kandidatenkarussell nimmt Fahrt auf

Das Jahr 2012 wird Veränderungen an der Spitze der Stadtverwaltung und des Landratsamtes mit sich bringen, soviel steht fest. Die Kandidaten sowohl, als auch, bringen sich in Position und lassen die Bewohner (Wähler) in Stadt und Landkreis zunächst über die Presse wissen, welche Absichten sie in der Konsequenz der bisherigen Ämterführung haben. Und verwirklichen wollen. Und die vermittelt ihre Aussagen teilweise mit Unter- oder Nebentönen, die nicht frei von Tendenzen sind.

Im Grunde wartet keiner der bisher gehörten Kandidaten mit neuen Ideen und Absichten auf. Was könnte er/sie auch grundlegend anders machen? Jede und jeder muss die Amtsgeschäfte seines jeweiligen Vorgängers (Vorgängerin) so übernehmen wie er/sie vorfinden wird. Und sowohl der bisherigen Oberbürgermeisterin als auch dem scheidenden Landrat kann man bescheinigen, dass sie/er bemüht war, Stadt und Landkreis im Zusammenwirken mit Stadtrat bzw. Kreistag voran zu bringen.

Beklagt werden muss dabei wohl vor allem, dass sich beide Gremien in einer teils offenen, teils unterschwelligen Konfrontation gegenüber standen. Und das nicht nur bei Sachproblemen, sondern auch bei politischen Interessen. Zumindest letztere könnten sich vermeiden lassen, wenn beide neuen Amtsträger dem gleichen politischen Lager angehören würden. Es wird in der Entscheidung der Wähler liegen.

Ich denke, diese allseits bekannten Umstände muss man sich im beginnenden Wahlkampf erneut und immer wieder bewusst machen, wenn man die Kandidaten mit ihren Vorstellungen hört und dazu befragen kann, um am 22. April eine gute Entscheidung zu treffen.

Montag, 23. Januar 2012

Schicksale junger Menschen in der Hauptstadt der DDR kein Thema?

Am Freitag wurde im Foyer des Nordhäuser Rathauses eine Wanderausstellung eröffnet, die Aufschluss gibt über den leidenschaftlichen Kampf junger, den Sozialdemokraten nahestehender Menschen in Berlin von 1945 bis 1961. Er ist des Erinnerns wert.

Zu dieser Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog erschienen, in dem es eingangs heißt, dass die Ausstellung – die im Mai 2007 im Berliner Abgeordnetenhaus erstmals gezeigt wurde - an den Mut und den Selbstbehauptungswillen junger Leute in Berlin der frühen Nachkriegsjahre erinnert. Über die Sektorengrenzen hinweg setzten sie sich als Mitglieder und Freunde einer Gesamtberliner Jugendorganisation, die FALKEN, für eine demokratische Entwicklung Deutschlands und Berlins ein. Sie zahlten dafür zum Teil mit langen Jahren politischer Haft, einige sogar mit ihrem Leben (Ende des Auszugs).

Die Existenz einer solchen Jugendorganisation in Berlin und das Schicksal nicht weniger ihrer Mitglieder in der Konsequenz ihres Selbstbehauptungswillens ist hier – wie sich Gesprächen zum Thema dieser Ausstellung entnehmen lässt – weitgehend unbekannt. Umso mehr konnte man erwarten, dass die Ausstellung großes öffentliches Interesse auslösen würde. Die Teilnahme an der Eröffnung der Ausstellung am Freitag war indessen so spärlich, dass man zweifeln möchte, ob überhaupt Interesse an diesem Thema besteht. Vielleicht aber wurde es durch den ausführlichen Bericht der nnz geweckt? Oder schon hinreichend befriedigt?

Die Überlegung dazu wurde durch ein Bild und einen Bildtext angeregt, den die TA ihren Lesern als Ergebnis dieser Eröffnung bot. Sollte das ausreichend sein? Etwa neugierig machen? Es ist ja in bestimmten Bereichen – etwa bei Ausstellungen – ständige Übung der Printzeitung,lediglich mit einem Bild und einem knappen Bildtext aufzuwarten. Während die Internetzeitung durchweg ausführliche Berichte – tunlichst noch mit einigen Bildern, oder gar noch zusätzlich einem Film – über derartige Ereignisse berichtet.

Man kann darüber wohl unterschiedlicher Meinung sein. Wie es ja wohl ganz allgemein auch über die lokale Berichterstattung ganz grundsätzlich unterschiedliche Auffassungen geben mag. Neulich stieß ich auf eine Ansprache von Kulturstaatsminister Bernd Neumann zu diesem Thema. Seiner Auffassung nach heißt ja lokale Berichterstattung nicht Provinzialität, sondern im Gegenteil: Das Große des Weltgeschehens mit dem Kleinen der überschaubaren Nachbarschaft zu verbinden. Sei das Kunststück, das Lokalzeitungen und deren Macher Tag für Tag vollbringen. Regionalzeitungen seien Garanten der Vielfalt unserer Presselandschaft, deren Qualität nicht in der Begrenztheit besteht, sondern im Herunterbrechen nationaler Begebenheiten und Ereignissen auf die lokale Perspektive, im Sinne von: Wie wirkt ein solches Ereignis in der lokalen Sichtweise?

Hier, denke ich, breche ich nicht herunter, sondern ab, und kehre an den Ausgangspunkt zurück: Philipp Schweizer, Landesvorsitzender der FALKEN schickte mir gestern den Text seines verlesenen Laptop-Manuskripts „zur Verwendung“. Ich werde es in meinem Archiv unterbringen, denn der Bericht vom Samstag in der nnz scheint mir doch ausreichend.

Probleme mit der Heimat


Noch immer beschäftigt mich der Neujahrsempfang, den die Stadt Nordhausen zusammen mit der Fachhochschule am Donnerstag im Audimax gab. Wodurch meine Einträge auf dieser Seite ins Stocken gerieten. Ich habe mich noch nachträglich bei Arnd Schelenhaus zu bedanken, der mir ob meiner Gehbeeinträchtigung eine Sitzgelegenheit an einen der Stehtische vermittelte, die mir ermöglichten, das Geschehen mitten im allgemeinen Gedränge mitzuerleben. Und auch einige Gespräche zu führen, die mir bedeutsam schienen.

Es war aber insbesondere die Neujahrsansprache der Nordhäuser Oberbürgermeisterin Barbara Rinke, die mich so angelegentlich beschäftigte.

Bekanntlich stellte sie den Begriff der Heimat in den Mittelpunkt ihrer Ansprache. Etwas überraschend, wie ich meine angesichts der globalen Wanderungsbewegungen, des Andrangs aus Afrika nach Europa und der Menschen in Deutschland mit Migrationshintergrund. Gerade in dieser Woche feierte man in Wolfsburg den ersten, aus Italien gekommenen Gastarbeiter im Jahr 1962.

Rinke aber meinte erkennbar das Verhältnis der Deutschen mit dem Begriff der Heimat. Und sie ging diesen Begriff sehr subjektiv an. Obwohl sie bundesweite Umfrageergebnisse bemühte, um eine Renaissance dieses Begriffs zu begründen. Die nnz beschrieb in ihrem Bericht zum Neujahrsempfang recht anschaulich, was die OB dazu ausführte, es muss hier nicht wiederholt werden.

Was mich dabei wundert ist der Umstand, dass man das alles so kommentarlos hingenommen hat. Als die nnz kürzlich in ihrem Forum einen Bürger zu den (Einkommens- und Lehr-)Verhältnissen an der Fachhochschule zu Wort kommen ließ, war das Echo zum Beispiel ein recht reges. Obwohl doch wohl inzwischen längst bekannt ist , dass gerade dieser Bürger gern jede Gelegenheit nutzt, um seine Unzufriedenheit mit den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen in Stammtischmanier („...wenn ich das richtig verstanden habe...“) der Öffentlichkeit zu offerieren. Und sich auch im Falle der Fachhochschule ergab, dass da recht undifferenziert argumentiert wurde. (Sollte etwa mit dem Echo darauf eine Art Zugehörigkeitsbekundung abgelegt werden?)

Barbara Rinke argumentierte idealistisch, mit Anflügen von Romantik. Um dann mit Überlegungen zur Lebensqualität in Nordhausen auf den Boden der Realität zu kommen. Sie trug ihre Überlegungen vor Zuhörern vor, die hier leben, hier also ihre Heimat (begründet) haben – siehe das Neubaugebiet am Kirsch- und Wiesenweg. Sie stellte aber gleichzeitig auch die Frage, was die inzwischen Weggezogenen aus der Ferne wieder zurückkommen lassen könnte?

Die OB zählte auf, was die Stadt geplant hat, um Nordhausen noch lebenswerter zu machen. Das ist zu begrüßen und aller Anerkennung wert. Und wird die Hiergebliebenen freuen. Für die inzwischen Abgewanderten, die teilweise längst anderswo Arbeit, Freunde und Lebensqualität fanden, gelten aber wohl andere Überlegungen. Eine in der Zwischenzeit moderner gewordene Stadt dürfte kaum gewichtig genug sein, das Bedürfnis zur Rückkehr zu bewirken. Und die Arbeitsmarkt- und Einkommensverhältnisse mögen sich gebessert haben – zur Rückkehr aber dürften sie kaum anregen, sofern man inzwischen „drüben“ einträgliche Verhältnisse gefunden hat.

Der Präsident der Fachhochschule. Prof. Jörg Wagner, der nach der OB das Wort an die Gäste richtete, könnte mit der Vorstellung der Vertreter der Initiative „TATU“ (Thüringer Absolventen in Thüringer Unternehmen), die um die Fachkräftesicherung in der Region bemüht ist, einen Hoffnungsträger für die personelle Stärkung der Region und den demografischen Wandel vorgestellt haben: Bevor Abgewanderte in größerer Zahl zurückzuerwarten sind, könnten Absolventen der Fachhochschule zumindest einen Teil der eingetretenen Lücken schließen. Und hier ihre (neue) Heimat begründen.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Einladung zum Gesprächsabend am Mittwoch: „Stadtarchiv Nordhausen Woher – wohin ?“

Am 25. Januar im Nordhäuser Bürgersaal:

Nordhausen (psv) Das Amt für Kultur und Tourismus lädt am Mittwoch, dem 25. Januar, um 19 Uhr, zu einem Gesprächsabend in den Bürgersaal des Neuen Rathauses ein unter dem Titel: „Stadtarchiv Nordhausen: Woher? Wohin?“. Zusammen mit dem jüngst angetretenen Stadtarchivar Dr. Wolfram Theilemann, der sich bei dieser Gelegenheit näher vorstellen wird, sind alle Interessierten herzlich zu diesem Gedankenaustausch eingeladen.

„Generationswechsel im Archivpersonal bedingen daher immer eine möglichst offene Verständigung über Ziele, Leistungen und Probleme des Archivwesens, insbesondere in kommunaler Hinsicht“, sagte Nordhausens Kulturamtsleiterin Dr. Cornelia Klose.

Was wollen Vereinsmitglieder und Familienforscher, Lehrerinnen und Lehrer wie auch Partnerinstitutionen in Stadt und Umgebung vom Stadtarchiv? Welche Leistungen oder Angebote wünschten sie sich? Was haben sie bisher und was würden sie in Zukunft selbst beisteuern? Wie könnte der erreichte Arbeitsstand im Archiv konstruktiv und dennoch realistisch im Blick auf die vorhandenen Ressourcen und eventuell verfügbar zu machenden Drittmittel weiterentwickelt werden? – das sind Fragen, denen an diesem Abend mit den Nordhäuserinnen und Nordhäusern nachgegangen werden soll.

Archivarbeit war und bleibt Kärrnerarbeit. Der zu bewegende ’Karren‘ enthält unverzichtbare Kernaufgaben gemäß dem gesetzlichem Auftrag zur Sicherstellung geordneter Verwaltung, zum anderen wiederum attraktive Dienstleistungsangebote für Geschichtsinteressierte, Heimat- und Familienforscher, fragende Jugend und Wissenschaft.

Im Bild: der neue Stadtarchivar Dr. Wolfram Theilemann

Dienstag, 17. Januar 2012

Loh-Orchester geht auf „Wellenreise"


Uraufführung des Werkes „wave trip“ von Cécile Marti im 4. Sinfoniekonzert

Im 4. Sinfoniekonzert des Loh-Orchesters in Sondershausen und Nordhausen am 28. und 29. Januar steht neben zwei romantischen Meisterwerken von Max Bruch und Johannes Brahms eine Uraufführung auf dem Programm: Die erst kürzlich vollendete Komposition „wave trip“ der jungen Schweizer Komponistin Cécile Marti, ein Auftragswerk für das Loh-Orchester, wird an diesem Abend zum ersten Mal zur Aufführung gebracht. Nach dem großen Erfolg der Uraufführung „Kosmophonia“ von Ilias Rachaniotis in der vergangenen Spielzeit wird das Publikum nun erneut Zeuge der ersten Aufführung eines eigens für das Loh-Orchester komponierten Werks. Ein ganz besonderes Ereignis für die Zuhörer wie für die Musiker!

Die 1973 in Zürich geborene Cécile Marti studierte zunächst Geige und unterrichtet dieses Instrument auch seit ihrem 17. Lebensjahr. Während des Studiums entdeckte sie ihr Interesse für Komposition, studierte dieses Fach dann in Luzern bei Dieter Ammann und schloss es mit einem Master in „Solo Performance“ 2010 ab.

2008 gewann Cécile Marti mit ihrer Orchesterstudie „bubble trip“ den internationalen Kompositionswettbewerb im Rahmen der 9. Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik. Im gleichen Jahr wurde sie zum Davos Festival „Young Artists in Concert“ eingeladen. Im vergangenen Jahr wurde ihr das so genannte Werkjahr der Stadt Zürich zugesprochen, ein bedeutendes Schweizer Kulturförderungsstipendium, das sie größtenteils für die Fertigstellung von „wave trip“ verwendete.

Die wellenartige Fortbewegung der Musik ist das Thema von Martis Komposition. Sie geht von einfachen Intervallen wie der Terz und der Quinte aus, die sich bisweilen zu „spektralen Klangtürmen“ aufschichten. Eine „Schallwellen-Reise“ in neue, unbekannte Klangbereiche!

Nach der Uraufführung dirigiert GMD Markus L. Frank noch das wunderbare erste Violinkonzert von Max Bruch mit Daishin Kashimoto als Solisten und Johannes Brahms‘ zweite Sinfonie.

Das Sinfoniekonzert findet am 28. Januar 2012 um 19.30 Uhr im Haus der Kunst Sondershausen, am 29. Januar um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen am 29. Januar 2012 statt und beginnt an beiden Abenden um 19.30 Uhr. Eine Einführung mit Markus L. Frank und Konzertdramaturgin Dorothea Krimm findet jeweils um 18.45 Uhr im Foyer statt.

Karten für das 4. Sinfoniekonzert unter dem Motto „Romantische Begegnungen“ gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Sondershausen-Information (Tel. 0 36 32/78 81 11) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Foto: Agentur

Zeit zum überlegen

Kürzlich hatte ich schon für mich selber festgestellt, dass ich mit meinen Beiträgen mit dem immer deutlicher werdenden Trend zu Schnelligkeit in der Berichterstattung nicht mehr Schritt halten kann. Was mir – in dem Bemühen um Selbsterkenntnisse – Anlass zu der Überlegung gibt, ob mein Hirn langsamer geworden ist, oder eben in der Berichterstattung weniger auf Sorgfalt geachtet und derartiges überhaupt noch erwartet wird. In Spiegel.online stieß ich neulich auf eine britische Studie, nach der das menschliche Hirn ab Mitte Vierzig zu schwächeln beginnt. Und frage mich – falls das stimmt – wie schwach es dann wohl mit achtzig ist? Und sehe mich mit dem Bemühen gerechtfertigt, bei meinem Hirn zu retten, was da noch zu retten ist. Und dieses Bemühen kann nun mal nicht darin bestehen, auf Ereignisse möglichst schnell zu reagieren.

Am Freitag besuchte ich zum Beispiel Benjamin Brittens Oper „Peter Grimes“. Und war – abgesehen von der ausgezeichneten schausielerischen und orchestralen Leistung der Akteure - beeindruckt von der Handlung selbst. Und Brittens realistischer Themenbehandlung. Die auf eigenen Erfahrung beruht, im Grunde aber doch das allgemeine Verhältnis der Gesellschaft gegenüber einem Außenseiter beschreibt. Das umso deutlicher wird, je zahlenmäßig kleiner diese (dörfliche) Gesellschaft ist. Die sich gegen diesen Außenseiter solange verbündet, bis ihm keine Möglichkeit des Daseins mehr bleibt. Und jedem Menschen ähnliches droht, der sich zu ihm bekennt. Bevor ich meine Überlegungen in Verbindung mit den darstellerischen Abläufen auf der Bühne in Berichtform bringen konnte, las ich schon erste Rezensionen darüber. Und das ist lediglich ein Beispiel aus dem lokalen Bereich.

Mit der Erinnerungsveranstaltung zu Rudolf Hagelstange am Samstag verhielt es sich ähnlich. Vermutlich wusste ich bis zu dieser Veranstaltung von den Aktivitäten Hegelstanges als Journalist und Schriftsteller und seiner Bedeutung als Lyriker im Westen Deutschlands bis zur Wende mehr als jeder der Teilnehmer an dieser Veranstaltung im Kunsthaus Meyenburg. Bevor ich aber die außerordentlich ausführliche Laudatio der Heidelore Kneffel zu Inhalten seiner Werke in mein bisheriges Bild von Hagelstange integrieren und damit vertiefen konnte, war schon ein erster Bericht über diese Veranstaltung zu lesen. Mit schwächelndem Hirn hat das aber sicher weniger zu tun. Vielleicht aber etwas mit den Erfordernissen und Erwartungen der Zeit? Also mit dem Zeitgeist?

Und da habe ich nun die aktuelle Berichterstattung großer Zeitungen vor Augen, der „Welt“ zum Beispiel. Da hieß es am 14.01.:Top-Bonität: Ratingagentur S&P schwärmt von Deutschland Schuldenkrise: Euro-Land und seine Sucht nach Sündenböcken CDU: Wie sich Altmaier in der Causa Wulff vertwitterte Werte und Gesellschaft: Die Dilettanten sind die Heroen unserer Tage 18-Jährige aus Detmold: Die Leiche vom Golfplatz – War es "Ehrenmord"? "Deutschland schafft es ab": Kunstaktion mit Sarrazin-Büchern löst Debatte... Also Themen genug, über die man nachdenken kann.

Und ich wähle das Thema „Werte der Gesellschaft“, zu dem es heißt: „Die Dilletanten sind die Heroen unserer Tage“, denn Begabung, Ausbildung und Kompetenz zählen heutzutage nicht mehr viel. Ein Dilletantismus, der keine Selbstzweifel kennt, hat sogar die höchsten Staatsämter erfasst. Ist das so? Vom Autor (Thomas Rietzschell) heißt es, er sei Kulturkorrespondent der FAZ gewesen und würde heute als freier Autor tätig sein. Am 6. Februar soll sein Buch mit dem Titel „Wie wir uns verschaukeln lassen“ erscheinen. Ich werde nicht darauf warten, sondern mein Hirn – oder dem, was davon noch funktioniert – bemühen. Und mich wieder melden

Montag, 16. Januar 2012

Das große Erinnern an Rudolf Hagelstange




Mit großer Neugier nahm ich gestern an der Ausstellung im Kunsthaus Meyenburg teil, die dem größten Literaten Nordhausens, Rudolf Hagelstange zu seinem 100. Geburtstag gewidmet war.. Heidelore Kneffel hatte diese Ausstellung ausgerichtet Und gestaltete sie gestern auch inhaltlich. Wofür sie viel Beifall und von Dr. Cornelia Klose, Kulturamtsleiterin der Stadt Nordhausen, einen Blumenstrauß als Anerkennung erhielt.

Ausstellungen und Veranstaltungen im Kunsthaus Meyenburg stellen in aller Regel gesellschaftliche Ereignisse dar und sind stets gut besucht. Der gestrige Anlass allerdings brachte das Kunsthaus an die absolute Grenze seines Besucher-Fassungsvermögens. Unter denen sich auch mehrere Nachkommen des studierten Philologen Rudolf Hagelstange befanden.

Oberbürgermeisterin Barbara Rinke begrüßte sie alle und übergab danach der Kuratorin der Ausstellung das Mikrofon.

Und angesichts ihrer nun folgenden Laudatio, die natürlich das literarische Lebenswerk des Schriftstellers in den Mittelpunkt stellte, wurde mir bewusst, dass ich ja mit Wissenslücken ins Kunsthaus Meyenburg gekommen war. Denn Kneffels Ausführungen über Hagelstanges Werke waren so ausführlich, dass mein eigenes Wissen dadurch noch beträchtlich erweitert wurde. Und mehr oder weniger dürfte es auch vielen anderen Gästen so gegangen sein.

Und da bleibt mir einzuräumen, dass ich erstmals auf Rudolf Hagelstange – allerdings als Journalisten - aufmerksam wurde, als er 1952 den Deutschen Kritikerpreis erhielt. Es gäbe einiges darüber zu berichten, nur wurde die öffentliche Aufmerksamkeit dadurch erstmals wirklich auf ihn als Literaten gelenkt, weil damals sein „Venezianisches Credo“ in den Focus rückte Nachdem er 1946 vom ostdeutschen Nordhausen in den Westen gewechselt war und beruflich als Journalist tätig wurde. Einer breiteren, kulturell interessierten Öffentlichkeit wurde Hagelstange als Romancier bekannt durch seinen Erstlingsroman „Spielball der Götter“, für den er 1956 den Julius Campe-Peis erhielt (zahlreiche seiner Bücher wurden bei Hoffmann &. Campe verlegt). Damit begann auch mein Interesse an Rudolf Hagelstange zu wachsen. Nachdem er mit dem schon 1946 erschienenen „Venezianischen Credo“ auf den Schild herausragender Lyriker gehoben wurde. Dass er als das aber allmählich, aber zunehmend, in das Visier der Kritiker geriet, die ihn fortan an diesen Sonetten maßen, verfolgte unsereiner mit Interesse. Sein Roman „Altherrensommer“ gab aber auch meines Erachtens wirklich einigen Anlass zur Kritik. Ich zählte mich damals zwar schon aus Zeitgründen nicht zu seinen ständigen Lesern, stellte aber einige seiner Bücher ins Regal in der Absicht, sie zu lesen, wenn später mal mehr Zeit dafür sein sollte. (Es kam nicht wirklich dazu.) Bücher aber wie „Die Puppen in der Puppe“ reizten schon aufgrund der Kritik zum lesen, von der man aus der DDR hörte,.

Neben seiner Bedeutung als Lyriker und Romancier wurde Hagelstange aber auch durch zahlreiche Auslandsreisen bekannt, bei denen er die deutsche Nachkriegsliteratur vertrat. 1959 erhielt er für seine Verdienste den Großen Verdienstorden der Bundesrepublik. Und vertiefte seine Popularität auch als Chronist der Olympischen Spiele 1960 in Rom und 1964 in Tokio. In seiner Grundeinstellung war er wohl Kosmopolit, der nicht nur in vielen Orten Deutschlands zuhause war, sondern auch in Europa und Amerika, wie seinen Reisebüchern zu entnehmen ist.

Heidelore Kneffel jedenfalls brachte mir gestern Rudolf Hagelstange in einer Weise nahe, die durch Inhalte bestimmt war: als Lyriker und Essayist vor allem. Als das er mit einigen seiner Bücher bei mir im Regal steht, aber eben nicht durch sie geoffenbart. Und öffnete den Blick auf die im Zusammenhang mit der Erinnerung an Hagelstange ausgestellten Bilder von Künstlern, mit denen er persönlich Verbindung pflegte. Und die - wie etwa der Maler und Grafiker Bernhard Kühlwein – seine Bücher teilweise auch illustrierten. Zu sehen sind Original-Graphiken, Zeichnungen , Lithografien und Holzschnitte von Künstlern wie Frans Masereel, Käthe Kollwitz und anderen.

Sei schließlich auch erwähnt, dass die Stadtbücherei Nordhausen seinen Namen trägt – warum nicht auch die zukünftigen Kulturbibliothek? - und am gestrigen Nachmittag am Geburtshaus Hagelstanges in der Oskar Cohn-Straße - oberhalb der Erreichbarkeit von Vandalenhänden - eine Gedenktafel angebracht wurde.

Samstag, 14. Januar 2012

Südharzkrankenhaus erhöht weiter seine Attraktivität

nnz und TA berichteten gestern ausführlich über eine Veranstaltung im Südharzkrankenhaus (SHK), deren Anlass die feierliche offizielle Einweihung der neuen Technik im Radiologischen Institut des SHK war.

Es geht dabei um ein Gerät unter der Bezeichnung „3-Tesla-MRT Philips Ingenia“, wobei 3-Tesla die Einheit der Magnetfeldstärke bezeichnet und die Stärke des Magneten umschreibt, der ganz wesentlich ist für die Bildentstehung beim MRT. Und MRT die Kurzbezeichnung für Magnetresonanztomografie ist.

Die offizielle Einweihungsfeierlichkeit des kürzlich in Betrieb genommenen Gerätes mit seiner gesundheits-politischen und SHK-bezogenen Bedeutung war immerhin so groß, dass die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert, an der Veranstaltung teilnahm. Und Grußworte an die Teilnehmer richtete. Der danach auch Landrat Joachim Claus, Bürgermeister Matthias Jendricke, Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Heinrich Markgraf, der Chefarzt des Radiologischen Instituts, Dr Ansgar Malich und schließlich auch ein Vertreter der Herstellerfirma Philips folgten. Immerhin handelt es sich um eine Investition von zwei Millionen Euro.

nnz bezeichnete in ihrem Bericht die Qualität der Veranstaltung einem Neujahrsempfang gleichend. Und spätestens hier will ich mich als interessierten Journalist , gleichzeitig aber auch als Patient outen, der einige Erfahrungen im Zusammenhang mit dem „alten“ MRT sammeln konnte. Und demnächst (am 02.Februar nämlich) auch mit der neuen „Röhre“ Bekanntschaft machen wird..Das erweist sich als nötig durch Untersuchungen an Sprung- und Kniegelenken. Und Röntgenbilder die diagnostizierten Schäden nicht exakt erkennen lassen. Die MRT- Untersuchung wird tatsächlich auch möglich, weil mich in der Röhre keine Platzangst überkommt, weil ich keinen metallischen Zahnersatz habe (der durch die enorme Magnetstärke Schaden nehmen könnte) und auch nicht tätowiert bin (größerflächige Tätowierungen können während der Untersuchung zu Hautreizungen und sogar lokalen Verbrennungen führen, wie der Chefarzt der Radiologie, Dr. Ansgar Malich in einer Veröffentlichung mitteilte.Als Beeinträchtigung – allerdings unumgängliche – erachte ich den Höllenlärm, den das Gerät während der Untersuchung verursacht. Und dem man in der Röhre ausgesetzt ist. Angebotene Ohrstöpsel vermindern allerdings den wahrnehmbaren Lärm.

Diese Neujahrsatmosphäre während der Veranstaltung jedenfalls ermöglichte nach dem offiziellen Teil u.a. auch (Chef-)Ärzte zu kontaktieren, auf die man sonst als Patient vornehmlich bei Visiten oder Untersuchungen im ambulanten Bereich trifft. Ohne allerdings auch da die Möglichkeit zu recherchierenden Gespräche zu bekommen. So kannte ich zum Beispiel Dr. Ansgar Malich bis zu dieser Veranstaltung nur von den in der Radiologischen Klinik aushängenden Urkunden. Und aus Berichten in Fachblättern. Die ihn nicht nur als Kapazität, sondern als absolute Koryphäe auf seinen Gebiet ausweisen. Hier also fand ich Gelegenheit zu persönlicher Kontaktnahme. Die es für mich zukünftig mit Inhalten zu füllen gilt.

Und da war dann auch noch Dr. K. Letzel, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, dem ich begegnete. Dessen Kompetenz mir zwar aus eigener Erfahrung inzwischen bestens bekannt ist. Zu Sachgesprächen neben den der Untersuchung dienenden blieb allerdings bisher auch da kaum Zeit. Auch am Freitag im Speiseraum war sie knapp, reichte aber für Hinweise auf den „Krankenhaus-Kurier“ des SHK, (Dezember-Ausgabe 2011) in der Dr. Letzel seine Abteilung vorstellt. Und die ist meines Erachtens wert aber auch notwendig, etwas näher beschrieben zu werden.

Kommt man nämlich gelegentlich - etwa bei Bekannten - über orthopädische Probleme ins Gespräch – oder gar zu notwendig scheinenden Operationen – wird meist nach eigenen Erfahrungen auf die Helios-Klinik in Bleicherode Bezug genommen . Während man im Südharz-Krankenhaus die entsprechende Klinik insoweit vornehmlich als Unfall- Chirurgische Abteilung kennt. Das aber ist zu kurz gegriffen.

Schon die genaue Bezeichnung dieser Abteilung lautet exakt und beziehungsvoll „Klinik für Orthopadie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie“. Die sich allerdings zumindest in Insiderkreisen längst als feste Größe etablieren konnte. Das zeigt – so der von Dr. Letzel verfasste Bericht im „Krankenhaus-Kurier“ - insbesondere die Anerkennung der Klinik als regionales Traumazentrum durch die Zertifizierung, welche im Frühjahr 2011 abgeschlossen werden konnte. Im Zuge derer die Klinik rückwirkend zum 25.06.2010 als regionales Traumazentrum im Traumanetzwerk Thüringen anerkannt wurde.

Ohne weiter auf die formale und organisatorische Seite einzugehen, ist sicher und schon unter Berücksichtigung der öffentlichen Diskussion, dass zuviel operiert wird, von Bedeutung, dass man in dem Wirkunsbereich des Dr. Letzel in der Lage ist, die konservative Therapie den Patienten gleichermaßen anzubieten und entsprechend abzubilden.

Desungeachtet wurden aber auch in der weiteren Entwicklung entsprechende OP's etabliert, was insbesondere für den Bereich der Endoprothetik gilt. Nachdem auch die personelle Struktur erweitert und qualitativ erhöht werden konnte und darüber hinaus auch die medizintechnische Ausrüstung verbessert wurde, ist die Versorgung der Patienten auf höchster Ebene gewährleistet.

Bleibt mir als Patient in der von Dr. Letzel geführten Klinik für Orthopädie im SHK die Feststellung, dass er, wie auch alle anderen Ärzte dieser Klinik alles Vertrauen verdienen. Und ich absolut sicher bin, dass eine operativer Behandlung nur dann angeraten wird, wenn das unbedingt nötig ist. Und nachdem ich auch da inzwischen auf einige Erfahrungen mit operativen Gelenkbehandlungen verweisen kann, weiß ich mich gerade deshalb auch weiter gut versorgt. Um auch aus diesen Erfahrungen heraus die Klinik ohne jede Vorbehalte empfehlen zu können.

Freitag, 13. Januar 2012

Kreissparkasse Nordhausen: Auch 2011 verlief erfolgreich

Was nicht unbedingt zu erwarten war, angesichts der europäischen Schulden- Finanz- und Währungskrise, die auch an Banken in Deutschland Blessuren verursachte. Dass die Kreissparkasse Nordhausen ohne solche Spuren das Geschäftsjahr 2011 abschloss, beruht ganz sicher auf dem ausgezeichnete Ansehen das die KSK bei den Bürgern und der Wirtschaft im Landkreis genießt.

Der ständige Kontakt der Kreissparkasse (KSK) Nordhausen mit der Bürgerschaft des Landkreises - und natürlich ihren Kunden – brachte auch in 2011 mit sich, dass die durch ein anerkanntes Meinungsforschungsinstitut erfragten Ergebnisse zum Ansehen des Geldinstituts in der Öffentlichkeit auch wirklich authentisch sind. Und diese Ergebnisse sind hervorragend.

Wobei sich diese Kontakte, neben den unmittelbaren Geschäftsbeziehungen in der Hauptstelle, 12 Filialen, 7 Selbsbedienungsstellen, aber auch den Verbundinstituten im Landkreis, ganz wesentlich durch das vielgestaltete Engagement des Geldinstituts auch im weiteren Sinne ergeben: innerhalb der Region durch die Stiftung der KSK, die in nicht wenigen Bereichen des gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, kulturellen oder auch sportlichen Lebens überhaupt erst Möglichkeit schafft, konstruktiv tätig zu werden. In der nnz ist darüber schon oftmals berichtet worden.

Es ist also schon verständlich, wenn sich aus der Befragung ergab, dass die Kreissparkasse mit großem Abstand als Marktführer bei den Hauptbankverbindungen der Bürger fungiert. Dem Kurzbericht 2011 der KSK ist weiter zu entnehmen, dass für 56% der Bevölkerung rsp. mehr als 50 Tausend Menschen im Landkreis Nordhausen die regionale Sparkasse die Nummer 1 bei allen Bankangelegenheiten ist. Und schon in früheren Befragungen wurden der Beratertätigkeit des Instituts beste Noten erteilt. Den Teilnehmern des Neujahrsempfangs wurde übrigens umfangreiches Informationsmaterial mit auf den Heimweg gegeben, dem diese und viele weitere Ergebnisse entnommen werden können.

Das also ist Hintergrund der erneut positiven Entwicklung der Kreissparkasse Nordhausen, die in allen Geschäftsbereichen Zuwächse zu verzeichnen hat (Beispiele in Prozenten: Bilanzsumme 1,6 (934,9 Mio. Euro), Kreditausreichungen 5,9,(473,9 Mio Euro) Einlagen von Kunden 0,7(774,6 Mio Euro)).

Es war für Vorstandsvorsitzenden Dieter Prybilla der letzte, von ihm vorgestellte Geschäftsbericht. Im Rahmen des Neujahrsempfangs im Theater Nordhausen. Mit Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren wird er aus der Kreissparkasse Nordhausen ausscheiden, in der er, nach eigener Aussage, von seinen 48 Jahren seines Berufslebens die zwanzig schönsten in der Hauptstelle Nordhausen tätig sein konnte. Nachfolger wird mit 55 Jahren der bisherige, außerordentlich engagierte Sparkassendirektor Wolfgang Asche. Als Journalist habe ich Dieter Przybilla für das stets ausgezeichnete persönliche wie sachlich begründete Verhältnis zu danken. Das sicher auch bei Wolfgang Asche seine Fortsetzung finden

wird. Und darauf freue ich mich.

Im Bild: Der Hintergrund der Bühne im Theater Nordhausen versinnbildlicht die bisherige berufliche Welt von KSK-Vorstandsvorsitzenden Dieter Przybilla

Lob der Bürgerinitiative Steigertal

Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen gratuliert der Bürgerinitiative Steigerthal, zu ihrer Anerkennungsurkunde, die ihnen vom Umweltminister Jürgen Reinholz übersandt wurde.
Bürger informieren sich und klagen ihr Recht ein. Engagierte Bürger mischen sich ein. Sie zeigen Zivilcourage und politisches Verantwortungsbewußtsein. Bürgerengagement bringt Bewegung in den Alltag von Verwaltung und Politik. Sie verhindert Stagnation und Herrschaftswissen.
Im Nordthüringer Raum können Bürgerinitiativen auf mancherlei Erfolge verweisen.
Die Bürgerinitiative „Goldene Aue“ konnte durch ihren jahrelangen Widerstand das Industriegebiet Goldene Aue im Interesse der Landwirte leider nicht verhindern, aber die ursprüngliche fehlerhafte Planung des Industriegebietes wurde durch den Protest der Bürgerinitiative, des BUND und der Bündnisgrünen wesentlich verändert. Die Überlassung der wertvollen Böden an die Landwirtschaft war das Ziel des Protestes. Dieses Ziel wurde nicht erreicht.
2011 gelang es 70 % der Sundhäuser Bürger, die Einstellung des geplanten ortsnahen Autohofprojektes zu.erwirken. Ein deutlich verträglicherer Standort steht in Aussicht.
Die Bürgerinitiative Steigerthal ist auf dem besten Wege, eine Erfolgsgeschichte für Steigerthal zu werden. Durch qualifizierte hartnäckige Öffentlichkeitsarbeit von der Dorf- bis zur EU-Ebene hofft die Initiative unter Federführung von Gabriele Schlüfter und Burkhardt Schinkel Bewegung in den Gemeinderat, den Stadtrat und die Landesregierung
zu bringen.
Für die Bürgerinitiative Steigerthal stehen zwei Schwerpunkte im Vordergrund.
1. Die Beseitigung der Umweltbelastung im Gipskarst
2. die Sorge, dass mit jeder zeitlichen Verschiebung die Kosten für die Bürger steigen.
Beide Schwerpunkte erklären den hartnäckigen Protest der Bürgerinitiative.
Außerdem verfolgt die Bürgerinitiative mit der Verbesserung der Straßenverhältnisse und der Abwasserentsorgung nach Stand der Technik, eine Aufwertung ihres Dorfes. Steigerthal, am Fuße des Alten Stolberg , einem wertvollen Naturschutzgebiet im Naturpark Südharz, hat Entwicklungspotential, das nicht ungenutzt bleiben darf. Schließlich ist dieser Ort das Tor zum Alten Stolberg, einem gewichtigen Teil unserer wunderschönen Gipskarstlandschaft und darüber hinaus.
Den Initiatoren des Protestes gegen die ständige Verschiebung des Straßenausbaues und damit der seit Jahren anstehenden Verbesserung der Abwasserentsorgung nach Gesetzeslage wurde jetzt vom Thüringer Umweltminister Jürgen Reinholz eine Anerkennungsurkunde für Ihr Umweltengagement überreicht.
Gisela Hartmann
Fraktionsvorsitzende

Der gute Geist der Kreissparkasse Nordhausen

Man kennt sicher

das orientalische Märchen vom „Geist in der Flasche“ und wohl auch die vielen Interpretationen die sich entwickelten, als jene Flasche entkorkt wurde und der Geist entwich.

Die sich mir - im besten Sinne allerdings - aufdrängten, als ich heute bei einem Pressegespräch im Konferenzraum der Kreissparkasse (KSK) Nordhausen dem Führungsgremium des Geldinstituts gegenüber sass (siehe Bild). Und mehr noch während des Neujahrsempfangs der KSK am Abend im Theater Nordhausen. Und das hat seinen tieferen Grund.

Ich erinnere mich noch gut an den Bautorso aus Beton am Kornmarkt zu Wendezeiten, dessen Schicksal ungewiss blieb, bis ihn die Kreissparkasse erwarb um ihn zur Zentrale ihres im Landkreis verzweigten Instituts auszubauen. Und die damals Verantwortlichen, an ihrer Spitze Rudolf Mund als Vorstandvorsitzender, Claus-Wilhelm Deig als Sparkassendirektor und Landrat Joachim Claus als Vorsitzender des Verwaltungsrats, initiierten mit Aufnahme des Geschäftsbetriebs gleichzeitig auch einen Geist gesellschaftlicher und kultureller Mitgestaltung innerhalb der Region. Und Persönlichkeit bildend auf Mitarbeiter, zu der auch sachliche und persönliche Kompetenz und Konzilianz gehörten, die einfach Vertrauen weckend und gewinnend auf Kunden und Interessenten wirkte, also Kundenfreundlichkeit als von innen kommendes Anliegen.

Und so hat es sich fortentwickelt: räumlich, geschäftlich und personell innerhalb des Instituts und seiner Geschäftsstellen. Und in seinem vielfältigen Engagements, individuell und über die Stiftung der Kreissparkasse Nordhausen. Der Geschäftsbericht 2011 gibt aktuell erneut darüber Aufschluss. Und Vorstandsvorsitzender Dieter Przybilla erläuterte in seiner Ansprache während des abendlichen Neujahrsempfangs gegenüber den Teilnehmern die gegenwärtige Situation der Kreissparkasse ganz allgemein im Lichte neuester Bürgerbefragungen und im speziellen im Ergebnis des Geschäftsberichts 2011. Ein überaus gutes Ergebnis, über das noch zu berichten ist. Der Geist, der innerhalb des Geldinstituts wirkt und sich über den gesamten Landkreis breitet, findet damit überzeugend Ausdruck.

Zum Bild: Das derzeitige Leitungsgremium der Kreissparkasse Nordhausen . Von links: Vorstandsmitglied Thomas Seeber, Vorstandsvorsitzender Dieter Przybilla. Vorstandmitglied Wolfgang Asche und Sebastian Gräser, Abteilungsleiter Vorstandssekretariat.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Mitteldeutscher Architektentag 2012 in Nordhausen

Nordhausen (psv) Der Mitteldeutsche Architektentag findet im Oktober dieses Jahres in Nordhausen statt. „Ich freue mich sehr, dass Nordhausen als Ausrichterstadt den Zuschlag bekommen hat“, sagte jetzt Inge Klaan, Dezernentin für Bau und Wirtschaft. „Die bisherigen Stadtentwicklungserfolge sowie die bedeutsamen aktuellen Hochbauprojekte wie beispielsweise das Museum Flohburg und die Kulturbibliothek bieten sicherlich einen spannenden städtebaulichen Rahmen für diesen Tag.“ Schwerpunkt des diesjährigen mitteldeutschen Architektentages sei das Thema Energie und Nachhaltigkeit.

Der Architektentag wird seit 2004 gemeinsam von den Architektenkammern Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ausgerichtet. Rund 200 Teilnehmer werden jährlich zum Architektentag erwartet, der wechselweise in einem der drei Bundesländer begangen werde. Für 2012 sei nun ein Thüringer Austragungsort an der Reihe, so Klaan.

„Der Kontrabass“ mit Frank Sieckel in der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei




Erneute Zusammenarbeit des Theaters Nordhausen mit der Traditionsbrennerei nach „Prost, Henriette!“ – Premiere ist am 28. Januar

Nach dem großen Erfolg der Komödie „Prost, Henriette!“ werden das Theater Nordhausen und die Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei nun erneut kooperieren und das Museum in eine Theaterspielstätte verwandeln. „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind mit dem Nordhäuser Schauspieler Frank Sieckel wird am 28. Januar um 19.30 Uhr in der Traditionsbrennerei Premiere feiern. Intendant Lars Tietje, Jochen Einenckel, Geschäftsführer der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei und Frank Sieckel stellten die Produktion gestern der Presse vor.

Insgesamt 2690 Besucher in 67 Vorstellungen seit September 2008 erlebten in der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei „Prost, Henriette!“. Nun geht die Zusammenarbeit zwischen Theater und Museum in eine neue Runde. Frank Sieckel probt für das Einpersonenstück „Der Kontrabass“. „Wir freuen uns sehr, diese Produktion anzukündigen“, so Intendant Lars Tietje.

Das zutiefst menschliche, Komödie und Tragödie vereinende Stück liegt Schauspieler Frank Sieckel, der auch selber die Regie führt, sehr am Herzen: „Es ist für Schauspieler geschrieben, ein einfacher Text. Darüber freue ich mich, weil das meine Berufsauffassung ist: ich will Geschichten erzählen.“

Seit sechs Wochen ist jemand in seiner Wohnung eingezogen, 1,92 m groß: ein Kontrabass. Nun coacht Stefan Blum, Solobassist im Loh-Orchester, Frank Sieckel im Umgang mit dem Instrument. Denn ein Kontrabassist ist es, den das Publikum in Süskinds Monolog kennenlernt. Er erzählt von seiner großen Liebe: zu Sängerkollegin Sarah und zur Musik. Ob seine Liebe erwidert wird und ob er es schafft, sein Leben zu verändern, das ist eines der Themen in Süskinds Stück. Frank Sieckel freut sich sehr auf diese Rolle: „Nachdem ich sonst oft Bösewichte spiele, darf ich nun jemanden spielen, der liebt.“

Karten für die Premiere von „Der Kontrabass“ am 28. Januar um 19.30 Uhr und die nächsten Vorstellungen am 5. und 12. Februar um 18 Uhr sowie am 17. Februar um 19.30 Uhr in der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei, Grimmelallee 11, gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Traditionsbrennerei und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Fotos Frank Sieckel: Agentur

Foto Einenckel Sieckel Tietje (v. li.) vor der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei: Birgit Susemihl

Naturpark Harz

Ausschuss gegen neue Vorranggebiete für Windkraft


Goslar. Gleich Anfang Januar 2012 trat in Goslar der Naturparkausschuss des Regionalverbandes Harz zusammen. Den Anlass dazu gab die geplante Änderung des Regionalen Raumordnungsprogramms für den Großraum Braunschweig. Zu diesem gehört mit dem Landkreis Goslar auch ein nicht unbedeutender Teil des Naturparks Harz, dessen Grenzen im Oktober 2011 neu festgesetzt worden waren. Im Zuge der Energiewende plant der Zweckverband Großraum Braunschweig als zuständige Raumordnungsbehörde die Kulisse der Vorrang- und Eignungsgebiete für die Windenergienutzung zu erweitern. In dem den Trägern öffentlicher Belange vorliegenden Entwurf der 1. Änderung des RROP gibt es einen Ausschlussflächenkatalog. In diesem sei bisher zwar der Nationalpark, nicht aber der Naturpark Harz enthalten, so Dr. Klaus George vom Regionalverband Harz. Das soll geändert werden. Einstimmig sprachen sich die Ausschussmitglieder dagegen aus, im Gebiet des Naturparks Harz neue Vorrang- oder Eignungsgebiete für Windkraftnutzung auszuweisen. „Sind solche Gebiete erst einmal da, dann laufen sie auch unverzüglich voll“, so ein Ausschussmitglied wörtlich. Mehrheitlich entschied sich der Ausschuss aber dafür, dass die bereits bestehenden Vorranggebiete Schlewecke und Harlingerode, die bereits vor der Neuabgrenzung des Naturparks mit Windkraftanlagen bebaut worden waren, in unveränderter Größe und Abgrenzung Bestandsschutz genießen sollen. Dieses Votum schließt die Möglichkeit des Repowerings an beiden Standorten ein. Am Ende der Sitzung überreichte der Ausschussvorsitzende Karsten Peiffer einen Blumenstrauß an das langjährige Ausschussmitglied Monika Wetzel aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz. Frau Wetzel beendet im Februar ihren aktiven Dienst beim Landkreis. Den Kontakt zum Regionalverband Harz möchte sie aber dennoch aufrecht halten.

Zu unserem Bild: Monika Wetzel (Bildmitte) wurde als Ausschussmitglied verabschiedet
Foto: RVH

FDP gibt sich gelassen. . .

. . . und öffnete sich beim heutigen Neujahrsempfang nicht nur gegenüber ihren angestammten Sympathisanten aus allen Teilen der Gesellschaft, sondern auch den politischen Wettbewerbern für die Nachfolge von Oberbürgermeisterin Barbara Rinke und Landrat Joachim Claus. Samt deren engeren Anhang.

Es war eigentlich wie in den Vorjahren: die FDP empfing ihre Gäste auf beengtem Raum – diesmal im Cafè Sahne - und gab sich aufgeschlossen wie stets. Von den in den Medien behaupteten und beschriebenen Auflösungserscheinungen der Partei war zumindest anfänglich nichts zu bemerken, der Niedergang ist danach in Nordhausen sichtlich noch nicht angekommen. Es zeichnete sich jedenfalls ein Verlauf ab, in der sich über alle Parteien, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft hinweg in gelöster Atmosphäre Small-Talk-Stimmung verbreitete.

Wie sich der Ablauf des Neujahrsempfangs im weiteren Verlauf dann tatsächlich gestaltete, konnte ich nicht mehr verfolgen, weil ich mit den Umständen dieses Stehempfangs konstitutionell überfordert war. Und die Veranstaltung verlassen musste, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Ich verweise also auf den Bericht in der nnz, in der der Verlauf beschrieben wird. Aus dem jedenfalls hervorgeht, dass in Hinblick auf die OB- und Landratswahlen in diesem Jahr mit der Kandidatur von Martin Höfer (OB-Wahl) und Manuel Thume (Landratswahl) zu rechnen ist. Und das scheint mir zunächst einmal des Nachdenkens wert.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Sternsinger im Rathaus


Nordhausen (psv) Vier Sternsinger der Nordhäuser Domgemeinde besuchten heute das Nordhäuser Rathaus. Seit mehreren Jahren sammeln sie für eine Schule in der Stadt Lafia in Nigeria, die jedes Jahr einen neuen Anbau bekommt.

Sie sangen ein Lied und brachten einen alten Segensspruch an die Tür des Dienstzimmers von Oberbürgermeisterin Barbara Rinke an. Der angebrachte Haussegen mit der Inschrift 20*C+M+B+12 heißt „Mansionem Benedicat - Christus segne dieses Haus.“

Bürgermeister Matthias Jendricke bedankte sich bei den jungen Sängern mit einer finanziellen Spende in Höhe von 100 Euro für ihr Hilfsprojekt in Nigeria.

(Foto: Ilona Bergmann)

Gedenktafel und Vernissage am Samstag:


Zum 100. Geburtstag von Rudolf Hagelstange

Nordhausen (psv) Am Samstag, den 14. Januar, ehrt die Stadt Nordhausen anlässlich seines 100. Geburtstages den Nordhäuser Dichter und Schriftsteller Rudolf Hagelstange.

Um 15.00 Uhr wird an seinem Geburtshaus in der Oskar-Cohn- Str. 4 eine Gedenktafel im Beisein der Familie Hagelstange enthüllt. Im Kunsthaus Meyenburg eröffnet um 18.00 Uhr Oberbürgermeisterin Barbara Rinke die Ausstellung „Literatur und Kunst – Rudolf Hagelstange“. Die musikalische Umrahmung der Vernissage übernimmt Gerd Franzke am Klavier.

„Diese Sonderausstellung präsentiert neben den literarischen Werken von Rudolf Hagelstange 124 Original-Grafiken von 10 Künstlerinnen und Künstlern, die mit dem Schriftsteller befreundet waren und seine Bücher künstlerisch gestaltet und illustriert haben“, kündigt Kulturamtsleiterin Dr. Cornelia Klose an.

Gezeigt werden klein- und großformatige Holzschnitte von HAP Grieshaber und Hansen-Bahia, die zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der 60er Jahre des 20. Jh. gehören, einige Werke des belgischen Künstlers Frans Masereel sowie Radierungen und Lithographien von Käthe Kollwitz und Friedrich Dornbusch, deren Beziehung zu Hagelstange und zu Nordhausen ebenfalls in der Ausstellung thematisiert wird.

Einen Großteil der Ausstellung nehmen die Arbeiten des Kölner Grafikers und Buchkünstlers Eduard Prüssen ein. Gezeigt werden zahlreiche Vorzeichnungen und Buchillustrationen, die der Künstler zu den Werken von Hagelstange geschaffen hat, z.B. „Der sächsische Großvater“ und „Hausfreund bei Calypso“. Desweiteren werden Blätter von Helmut Bibow aus der Reihe „Allegro“, von Marianne Siedenstein-Berwig und Doris Bambach ausgestellt.

Der Münchner Grafiker Bernhard Kühlewein, der das Buch „Von großen und kleinen Tieren. Listig – lustige Fabeln“ und die Erstausgabe des Titels „Letzte Nächte“ illustriert hat, präsentiert nicht nur seine Buchillustrationen, sondern wird auch zur Ausstellungseröffnung sprechen. „Wir freuen uns sehr ihn zur Vernissage begrüßen zu dürfen, bei der er ein Gedicht Hagelstanges interpretieren wird, das die humorvolle Seite des Schriftstellers zeigt, “sagt Frau Klose.

Die teils farbigen, teils schwarz-weißen grafischen Arbeiten werden durch plastische Arbeiten von Peter Genßler und Albrecht Glenz, ergänzt, die Büsten von Hagelstange geschaffen haben sowie Reliefs von Margret Böning. Einen wichtigen Bereich nehmen die zahlreichen bibliophilen Bücher ein, die größtenteils von dem Sammler Dr. med. Jörg Trekner und der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln zur Verfügung gestellt worden sind. Weitere Leihgaben stammen aus dem Kunstmuseum Bayreuth und von den ausgestellten Künstlerinnen und Künstlern, aus der Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung sowie von privaten Leihgebern.

Erstmalig in einer Ausstellung im Kunsthaus Meyenburg wird es einen eigenen Lesebereich geben, in dem die interessierten Besucher sich in aller Ruhe mit allen literarischen Werken von Rudolf Hagelstange beschäftigen können.

Die Ausstellung ist bis zum 18. März im Kunsthaus Meyenburg zu sehen.
Öffnungszeiten: Di – So 10 bis 17 Uhr

Zum Foto: Museumsmitarbeiterin beim Aufhängen der Holzschnitte von HAP Grieshaber (Foto: Susanne Hinsching)

Minister Matschie besichtigt Gedenkstätte „Mittelbau-Dora“


Nordhausen (psv) Mit Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (links) und Bürgermeister Matthias Jendricke (4.v.l.) und Landtagsabgeordneten Dr. Klaus Zeh (2.v.l.) hat gestern Nachmittag Thüringens Bildungsminister Christoph Matschie (3.v.r.) die KZ-Gedenkstätte „Mittelbau-Dora“ besucht.

Gedenkstättenleiter Dr. Christian Wagner führte den Minister durch die Dauerausstellung und das Archiv. Anschließend folgte einen Begehung des Geländes. Die Oberbürgermeisterin betonte im Gespräch mit Matschie, wie wichtig es sei, dass gerade in der Stadt Nordhausen die Erinnerung an das frühere KZ und dessen Verflechtung mit der Stadt wach gehalten werden. Dabei verwies sie auch auf den städtischen Gedenkhain für die ehemaligen Häftlinge in der Stadtmitte am Frauenberg.

Foto: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen

„Ein gemeinsamer Kraftakt“: (Bericht der Pressestelle der Stadt Nordhausen)


Minister Matschie und kommunale Trägers schließen Theater-Finanzierungsvereinbarung bis 2016

Sowohl Land als auch Städte und Landkreise stocken Mittel auf

Nordhausen (psv) Die Finanzierungsvereinbarung für die Theater Nordhausen / Loh-Orchester Sondershausen GmbH zwischen den kommunalen Trägern und der Thüringer Landesregierung für die Jahre 2013 bis 2016 unterschreiben haben heute Abend Thüringens Kulturminister und sowie die Landräte und Bürgermeister.

Im Nordhäuser Theaters setzen Minister Christoph Matschie und Nordhausens Oberbürgermeisterin Barbara Rinke, Sondershausens Bürgermeister Joachim Kreyer, Nordhausens Landrat Joachim Claus und der Landrat des Kyffhäuserkreises, Peter Hengstermann ihre Unterschriften unter den Vertrag.

Mit der Vereinbarung erhöht der Freistaat seinen bisherigen jährlichen Zuschuss von rund 4,2 Millionen Euro auf 4,9 Millionen Euro. Auch die kommunalen Träger haben ihre Zuschüsse erhöht: Die Stadt Nordhausen von 2,5 Millionen auf 2,7 Millionen Euro, der Landkreis Nordhausen von 673.000 Euro auf 700.000 Euro, die Stadt Sondershausen von 910.000 Euro auf 960.000 Euro und der Kyffhäuserkreis von 673.000 Euro auf rund 700.000 Euro.

Minister Matschie sagte, alle Seiten hätten einen „beeindruckenden Kraftakt geleistet, der uns allen viel abverlangt hat. Am Ende steht ein wunderbares Gemeinschaftswerk in Form dieser Vereinbarung.“ Der Vertrag zeige, dass das Konzept der Landesregierung „Kulturland Thüringen“ kein Sonntagsspruch sei, sondern Realität. Die Dezentralität und die Vielfalt der Theater sei ein typisches Thüringer Merkmal, das es zu erhalten zu fördern gelte.

Oberbürgermeisterin Barbara Rinke dankte der Landesregierung für die Aufstockung der Zuschüsse. Mit der Vereinbarung habe man „ein Stück Zukunft für Nordthüringen unterzeichnet.“ Ihr Dank ging auch an die Geschäftsleitung des Theaters. „Wir konnten Ihnen stets vertrauen, auch in schwierigen Zeiten. Und sie haben es sogar geschafft, die Zuschauerzahlen zu steigern.“

Sondershausen Bürgermeister Joachim Kreyer sagte „heute ist ein guter Tag für Nordthüringen“. Sowohl das Sondershäuser Lohorchester als auch das Nordhäuser Theater hätten eine lange Tradition, seinen identitätsstiftend für die Kommunen. „Beim Engagement für unsere GmbH hat uns der Bürgerstolz getragen.“

Landrat Joachim Claus dankte dem Nordhäuser Kreistag, der einer Erhöhung des Zuschusses für die GmbH zugestimmt habe. Mit der Vereinbarung setze man ein deutliches Signal für die Kulturregion Südharz / Kyffhäuser. „Dies sollte uns auch auf anderen Gebieten so gut gelingen.“

Landrat Peter Hengstermann erinnerte an die Jahre, als seitens der vorhergehenden Landesregierung die Zuschüsse für die GmbH so stark gekürzt werden sollten, dass deren Existenz auf dem Spiel stand. „Damals habe ich gesagt: Stirbt die GmbH, will ich nicht mehr Landrat sein. Heute kann ich sagen: Ich kann Landrat bleiben, weil wir mit Theater und Orchester einen wichtigen Standortfaktor für die Zukunft gesichert haben.“

Foto: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen

Ein guter Tag für Nordhausen (Serie 4)

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Ein guter Tag für Nordhausen (Serie 3)

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