Pressestatement der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag
Erfurt, 25. August 2022
Tischner: „Schüler mit Lernlücken und Lernproblemen werden die Hauptleidtragenden sein“
Die Aussagen von Bildungsminister Helmut Holter
in der Regierungsmedienkonferenz zum Schuljahresauftakt bewertet der
bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag,
Christian Tischner, wie folgt:
„Der Umgang der Ramelow-Regierung mit der
zusätzlichen Belastung durch die ukrainischen Kinder ist ein Skandal.
Schon jetzt ist absehbar, dass die Schüler mit Lernlücken und
Lernproblemen die Hauptleidtragenden dieses rot-rot-grünen
Kollektivversagens sein werden. Minister Holter hat es versäumt, sich
rechtzeitig um ukrainische Lehrkräfte zu kümmern. Sachsen-Anhalt hat
schon mehr als 150 ukrainische Pädagogen eingestellt, Thüringen gerade
mal 22. Für die angekündigten 10.000 ukrainischen
Kinder bis Jahresende wären jedoch mindestens 500 Pädagogen nötig. Auch
der Vorschlag zur Einstellung von Assistenzkräften lag schon seit März
auf dem Tisch, wurde damals jedoch abgetan. Selbst jetzt ist das
Ministerium noch nicht über die Vorbereitungsphase
hinausgekommen. Minister Holter will die Klassen bis zur letzten Bank
vollstopfen, hat aber niemanden eingestellt, der unterrichtet. Zur
Qualität von Unterricht und Bildung unter diesen haarsträubenden
Bedingungen verliert der Minister kein Wort.
Stattdessen investiert er seine Kräfte lieber in
das übliche Zünden von Nebelkerzen. Neben den offiziell
ausgeschriebenen 800 offenen Lehrerstellen fehlen die Stellen für
ukrainische Kinder und rund 150 Stellen, die mangels Erfolgsaussichten
schon gar nicht mehr ausgeschrieben werden. Die Selbstbeweihräucherung
des Ministers bei den Einstellungszahlen hat die Grenze zur
Realitätsverweigerung längst überschritten. Fakt ist: Deutlich mehr als
1000 Stellen sind unbesetzt und fehlen vor dem Schüler.
Jedes Jahr gehen mehr Lehrer in den Ruhestand, als neue nachfolgen –
und das bei stark steigenden Schülerzahlen. Die Schulleitungen, Lehrer
und Schüler sind das Opfer von Holters jahrelanger Ankündigungspolitik.
Die Ramelow-Regierung handelt nicht vorausschauend,
sondern ausschließlich reaktiv. Das zeigt sich in der noch immer nicht
bedarfsgerechten Lehrerausbildung und Qualifizierung von
Seiteneinsteigern, im Fehlen von Ressourcen für die Beschulung von
Kindern mit Förderbedarf und mangelnden Deutschkenntnissen sowie
in der gezielten Benachteiligung von Regel- und Förderschulen.“
Felix Voigt
Pressesprecher
Pressestelle
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