Umweltministerium hielt Informationen zu Suedlink monatelang zurück
Gottweiss: „Rot-Rot-Grün hat sich nicht mehr viel zu sagen“
Erfurt – „Innerhalb der Minderheitsregierung
herrscht offenbar Sprachlosigkeit“, kommentiert der CDU-Energieexperte,
Thomas Gottweiss, die Ergebnisse der Befragung der Landesregierung zur
Starkstromtrasse Suedlink während der jüngsten
Sitzung des Umweltausschusses. So habe Umweltstaatssekretär Olaf Möller
gegenüber den Abgeordneten einräumen müssen, dass sein Ministerium das
Kabinett monatelang eine Anfrage von vier westdeutschen Ländern
verschwiegen hatte, die parallel zu Suedlink eine
weitere Starkstromleitung in die Erde bringen wollten. „Die Zeitachse
hat das Umweltministerium nun gegenüber dem Ausschuss offenlegen
müssen“, so Gottweiss. Erst mit zwei Monaten Verspätung habe demnach die
Staatskanzlei von dritter Seite von der Bitte der
Länderkollegen erfahren. „Das ist peinlich vor dem Hintergrund, dass
Ramelow den letztlich erfolglos gebliebenen Widerstand gegen Suedlink
zur Chefsache erklärt hatte“, sagte Gottweiss. Es zeige aber zugleich
auch, wie wenig sich die drei Koalitionsparteien
im persönlichen Umgang miteinander noch zu sagen hätten.
Zugleich kritisierte Gottweiss, dass
Ministerpräsident Bodo Ramelow noch im Oktober an seiner Darstellung
gegenüber dem Landtag festgehalten habe, dass Thüringen viel zu spät in
die Planungen zu einer zusätzlichen Leitung eingebunden
worden sei. „Diese Darstellung entspricht nicht der Wahrheit“,
kritisiert Gottweiss „so sollte ein Regierungschef nicht mit dem
Parlament umgehen.“
Ebenfalls unbefriedigend seien die Einlassungen von Umweltstaatssekretär Möller hinsichtlich eines Telefonats zum Thema Suedlink zwischen seiner Ministerin Anja Siegesmund und ihrem baden-württembergischen Amtskollegen gewesen. „Hier teilte er den Abgeordneten auf Anfrage mit, dass er von diesem Telefongespräch nichts wisse“, so Gottweiss. Der Unionsexperte bewertete dieses als einen bemerkenswerten Fall von Unkenntnis. „Er ist der Stellvertreter von Anja Siegesmund und er sollte dem Ausschuss in diesen Fragen Rede und Antwort stehen. Ich erwarte, dass diese Informationen dem Ausschuss noch nachgereicht werden.“
Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher
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