Gemeinsame Pressemitteilung von VDVO und UnternehmensGrün
Wenn nicht jetzt, wann dann? Aufruf zur Förderung einer nachhaltigen Veranstaltungswirtschaft
(Berlin,
13.11.2020) Anlässlich der dramatischen Lage der
Veranstaltungswirtschaft gilt es, überraschende Bündnisse zu schmieden.
Mit dem Aufruf zur Förderung einer nachhaltigen Veranstaltungswirtschaft
setzen der Verband der Veranstaltungsorganisatoren (VDVO) und
UnternehmensGrün – Bundesverband der grünen Wirtschaft ein starkes
Signal für die Verbindung von Klima- und Nachhaltigkeitszielen mit einem
Paket an Unterstützungsmaßnahmen für die Veranstaltungswirtschaft.
Aber
was verbindet einen ökologisch orientierten Unternehmensverband mit
einem Branchenverband der Meeting- und Eventindustrie? Auf jeden Fall
die Überzeugung, dass Ökologie und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch
sein müssen. Dies wird konkret auch dadurch untermauert, dass beide
Verbände durchaus Überschneidungen in ihrem Mitgliedsunternehmen haben.
Eines dieser Mitglieder ist Stefan Lohmann, Gründer von Sustainable
Event Solutions. Nicht ohne Grund ist der Experte für Live Entertainment
Konzepte ein wichtiger Dienstleister für den Deutschen
Nachhaltigkeitspreis. „Es gibt keinen Agenten in Deutschland, der unser
Thema so gut verstanden hat”, sagt auch der Initiator von Europas
größter Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement Stefan
Schulze-Hausmann. Nach Bekanntgabe des umfangreichen Konjunktur- und
Zukunftspakets der Bundesregierung kontaktierte Lohmann beide Verbände
mit einer ersten formulierten Forderung an die Politik. Es entstand eine
Dynamik im Austausch auch mit weiteren Stakeholdern aus dem
Nachhaltigkeits- und Eventbereich.
„Der aktuelle Stillstand ist
eine einmalige Chance, die Veranstaltungsbranche klimaneutral und
nachhaltig auszurichten. Gemeinsam bilden wir jetzt eine Allianz der
Auftraggeber, Auftragnehmer, öffentlichen Hand, Lieferanten, Kreativen,
Verbände, Aktivisten und Influencer. Zusammen wollen wir mit einem
positiven Impact auf Natur, Gesellschaft und jeden einzelnen Gast für
einen klimaneutralen und nachhaltigen Neustart der
Veranstaltungswirtschaft in 2021 sorgen“, so Lohmann.
Das erste
Ergebnis ist der Aufruf zur Förderung einer nachhaltigen
Veranstaltungswirtschaft. Um eine zukunftsorientierte und nachhaltige
Umstellung so schnell wie möglich zu realisieren, wird eine gezielte
finanzielle Förderung benötigt. Die angekündigten Konjunkturpakete der
Bundesregierung und die Initiativen des Europaparlamentes mit Klimapakt
und Green Deal sollen dabei genutzt werden, um die Verlinkung zur
Veranstaltungswirtschaft herzustellen. Wie so oft sind auch bei den
aktuellen Förderprogrammen keine konkreten Formulierungen enthalten, die
zielführende und sinnstiftende Maßnahmen für den Eventsektor
ermöglichen – hier muss nachgebessert werden. „Auch aus eigener
Erfahrung im Hochschulkontext kann ich das Dilemma der mangelnden
Berücksichtigung unserer Branche bei Projektausschreibungen und
Fördermaßnahmen nur bestätigen“, weiß Doreen Biskup, ebenfalls Vorstand
VDVO und Doktorandin an der TU Chemnitz. Und dies, obwohl in diesem
Bereich ein immenses Einsparpotenzial bei CO2-Emissionen, Rohstoffen,
Ressourcen und Energie vorhanden ist. Die Veranstaltungswirtschaft muss
deshalb ein fester Bestandteil bei künftigen öffentlichen Investitions-
und Förderprogrammen zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit werden.
Moderne effiziente Techniken können und müssen endlich eingesetzt bzw.
zur Marktreife gebracht werden.
Dr. Katharina Reuter,
Geschäftsführerin von UnternehmensGrün, ist überzeugt, dass grüne
Konjunkturprogramme der Schlüssel für eine zukunftsfähige Ausrichtung
der Wirtschaft sind: „Die Klimakrise macht keine Pause und wir brauchen
jetzt kluge Konzepte für die Unterstützung der Veranstaltungswirtschaft,
die nicht nur für den Erhalt der Branche sorgen, sondern gleichzeitig
den Firmen bei der Transformation, beim Wandel hin zu mehr
Nachhaltigkeit helfen!“
Auf Basis der lehrreichen Erfahrungen der
letzten Monate im Zusammenhang mit der Platzierung von konstruktiven
Vorschlägen zur Umsetzung notwendiger Maßnahmen auf politischer Ebene,
konzentrieren sich die Initiatoren des Aufrufs zuerst darauf,
Unterstützer für das erste Positionspapier zu finden. Bereits über 100
Branchenvertreter sind nach Aussendung an interne Verteiler dem Aufruf
gefolgt, so dass es jetzt wichtig ist, noch weitere Akteure der
Veranstaltungswirtschaft zu erreichen. „Wir werden mit Unterstützung der
in den letzten Wochen aufgebauten politischen Kontakte und der
Dokumentation vieler Verbündeter den Dialog mit der Politik
professionell einleiten. Hierzu ist es notwendig, dass so viele
Unterstützer wie möglich auch hinter dieser Initiative stehen“, so Bernd
Fritzges, Vorstandsvorsitzender VDVO.
Wer dem Aufruf zur Förderung einer nachhaltigen Veranstaltungswirtschaft folgen möchte, kann sich unter nachhaltigkeit.vdvo.de hierzu bekennen. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Die wichtigsten Ziele der Initiative:
- Förderung der Investitionssummen (70%) für Forschung, Umstrukturierung, Überprüfung der Lieferketten, Einführung von Kreislaufwirtschaft, umweltfreundliche Mobilität und Logistik, Digitalisierung, Sachanlagen, nachhaltige Eventmaterialien und Technik, Ausbildung, Weiterbildungen, Zertifikate (z.B. ISO, EMAS, GWÖ, Ökoprofit, Deutscher Nachhaltigkeitskodex), die eine Transformation der Veranstaltungsbranche unterstützen – unter Einhaltung der Kriterien einer nachhaltigen Veranstaltungsorganisation analog des BMU-Leitfadens (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit).
- Langfristige Sicherung der Veranstaltungswirtschaft als wichtiger Wirtschaftszweig bei gleichzeitiger Klimaneutralität (bis spätestens 2030) und maximierter Nachhaltigkeit, auf Grundlage der UN Sustainable Development Goals (SDGs).
- Erreichung der Klimaziele von Paris u.a. durch Selbstverpflichtung der Veranstaltungsbranche auf Klimaneutralität von Veranstaltungen bis spätestens 2030 und der Einhaltung der Kriterien des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement.
- Vergabe aller Veranstaltungen der öffentlichen Hand auf regionaler, Landes- und Bundesebene nur unter der Bedingung einer nachhaltigen Ausschreibung und klimaneutralen Umsetzung.
Über UnternehmensGrün:
UnternehmensGrün
ist seit 1992 die politische Stimme für eine nachhaltige Wirtschaft.
Der parteipolitisch unabhängige Unternehmensverband setzt sich für
Umwelt- und Klimaschutz ein, ist als gemeinnützig anerkannt und führt
eine Reihe von Bildungsprojekten durch. UnternehmensGrün und seine mehr
als 390 Mitgliedsunternehmen zeigen: Wirtschaft, Soziales und Ökologie
gehören zusammen. Der Verband hat beispielhaft dazu beigetragen,
ökologische und soziale Nachhaltigkeitsthemen in die politische
Diskussion einzubringen (Erfolge: u.a. EEG, Agro-Gentechnik-Novelle,
Erleichterungen für Selbständige und Startups). Immer wieder initiiert
und koordiniert UnternehmensGrün Bewegungen, zuletzt die
Wirtschaftsinitiative „Entrepreneurs For Future“. Über seinen
europäischen Dachverband Ecopreneur.eu bezieht der Verein auch in
Brüssel Stellung zu umwelt- und wirtschaftspolitischen Themen.
Pressekontakt:
Dr. Katharina Reuter, reuter@unternehmensgruen.de, mobil: 0178-4481991
Über den Verband der Veranstaltungsorganisatoren:
Der
Verband der Veranstaltungsorganisatoren e.V. (VDVO) ist der größte
Branchenverband für die Entscheider und Führungskräfte der Meeting- und
Eventbranche. Zu den Mitgliedern zählen Veranstaltungsplaner aus
DAX-Konzernen, mittelständischen Unternehmen, Institutionen und
Verbänden, Eventmanager aus Agenturen sowie Vertreter der
Leistungsanbieter. Der VDVO informiert über Trends und Innovationen,
vermittelt fundiertes Fachwissen, verknüpft Expertenwissen mit
Marktentwicklungen und setzt auf eine starke Vernetzung der Branche
untereinander. International bekannte Formate der fortschrittlichen
Vereinigung sind u.a. der MICE@ITB und das Innovationsevent Captain MICE Future. Mehr: www.vdvo.de
Pressekontakt:
Bernd Fritzges, bf@vdvo.de, Telefon: + 49 30 221 903 680
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