Freitag, 27. November 2020

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen

Erfurt, 26. November 2020

Perspektiven zur Corona-Eindämmung auch über den Jahreswechsel geben

Astrid Rothe-Beinlich: Kinder und Familien brauchen Unterstützung und passgenaue Angebote

Die Ministerpräsidenten der Länder haben auf ihrer gestrigen Konferenz mit Bundeskanzlerin Merkel weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Vorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Die nach wie vor hohen Fallzahlen lassen leider zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Lockerungen zu. Die bisherigen Maßnahmen haben zwar zu einem Abflachen der Kurve geführt, aber das reicht noch nicht aus, um eine Überlastung des Gesundheitssystems vollständig abzuwenden. Wir möchten uns bei der großen Mehrheit der Menschen bedanken, die sich auch nach vielen Wochen immer noch solidarisch an die Maßnahmen hält.“

Ein Blick nach Hildburghausen gestern Abend macht allerdings auch deutlich, wie es nicht gehen kann. „Wenn Rechtsextreme mit sog. besorgten Eltern ´oh wie ist das schön singend` durch eine Stadt mit bundesweit höchster Inzidenz ziehen, wird deutlich, dass einige den Ernst der Lage noch immer nicht verstanden haben. Da helfen nur Abstand halten und Aufklärung statt Verschwörungserzählungen“, ist Rothe-Beinlich überzeugt.

Mit Blick auf die getroffenen Beschlüsse ergänzt die Grünenpolitikerin: „Dennoch halten wir nicht alle der gestern getroffenen Entscheidungen für sinnvoll. So erschließt sich uns nicht, warum über Weihnachten und Silvester so deutliche Lockerungen vorgenommen werden, auch auf die Gefahr hin, dass die Zahlen im Januar wieder massiv ansteigen werden. Zudem wäre es wichtig gewesen, der Bevölkerung auch über den Jahreswechsel hinaus eine Perspektive zu geben. Nicht zuletzt hätten wir uns über eindeutigere Absagen zum Böllern in Großgruppen an Silvester gefreut.“

„Schließlich hoffen wir, dass, wie schon zuvor, Thüringen in einigen Fragen eigene Entscheidungen treffen wird. So möchten wir sehr dazu raten, den Beginn der Weihnachtsferien nicht pauschal nach vorne zu ziehen. Viele Eltern haben durch die Pandemie ihre Urlaubstage schon aufgebraucht und zu viele Schultage sind in diesem Jahr bereits ausgefallen. Falls es zu dieser Entscheidung kommt, muss es wenigstens Betreuungsmöglichkeiten oder Distanzlernangebote für die Kinder geben, deren Eltern arbeiten müssen und dies nicht von zu Hause erledigen können, da ja auch Großeltern in der Zeit kaum einspringen sollten - wegen der weiterhin notwendigen Kontaktvermeidung“, so Rothe-Beinlich abschließend.

 

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