Mittwoch, 14. Juni 2023

 40 Garten- und Landschaftsbauer im Kreis Nordhausen:

Grüne Jobs, aber rote
Zahlen auf dem Lohnkonto

IG BAU fordert „Inflationsausgleich plus X statt Reallohnverlust“

 

Sie pflegen Gärten, pflastern Wege, kümmern sich um Parks und Friedhöfe, planen und bauen Sportplätze: Die „grüne Branche“ im Landkreis Nordhausen hat rund 40 Beschäftigte im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, so die IG Bauen-Agrar-Umwelt. Die IG BAU Nordthüringen beruft sich dabei auf Angaben der Arbeitsagentur.

„Die Branche hat Saison und die Betriebe haben alle Hände voll zu tun. Doch hinter den ‚grünen Betriebstoren‘ rumort es kräftig. Es geht um höhere Löhne“, sagt Matthias Lötzsch. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Nordthüringen kritisiert den Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau: Dieser trete bei der laufenden Tarifrunde „kräftig auf die Lohnbremse“.

Das treffe Beschäftigte der Branche im Kreis Nordhausen hart. Die Arbeitgeber hätten umgerechnet lediglich 3,75 Prozent Lohnzuwachs pro Jahr als Angebot vorgelegt. „So wie die Preise durch die Inflation gestiegen sind, würde das für die Beschäftigten bis 2025 einen erheblichen Reallohnverlust bedeuten“, sagt Matthias Lötzsch. Die IG BAU dagegen fordere den „Inflationsausgleich plus X“ für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen der Branche.

Eine Forderung, an der die IG BAU auch in der dritten Verhandlungsrunde festhalten will: „Die grüne Branche mutet ihren Beschäftigten rote Zahlen auf dem Lohnkonto zu. Die Arbeitgeber sind nicht einmal bereit, die Inflation auszugleichen. Dabei leisten die Garten- und Landschaftsbauer bei Wind und Wetter eine harte Arbeit. So hält und gewinnt man keine Fachkräfte.“ Das müsse den Betrieben der Branche im Kreis Nordhausen klar sein. „Und das müssen auch die heimischen Arbeitgeber ihrem Bundesverband klarmachen. Andernfalls werden die bundesweiten Tarifverhandlungen scheitern“, so Lötzsch.

Die IG BAU verweist dabei auch auf die Frühjahrsumfrage des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Das „Branchen-Barometer“ mache deutlich, dass unter den befragten Betrieben für gut zwei Drittel der Arbeiten in Privatgärten höhere Preise verlangt würden als noch im Vorjahr. Für die „grünen Aufträge“ der öffentlichen Hand schreibe die Branche zu 45 Prozent höhere Rechnungen. „Da kann es nicht sein, dass die Beschäftigten jetzt beim Lohn in die Röhre gucken sollen“, so Matthias Lötzsch.

Hinweis für die Redaktion

Falls Sie Rückfragen haben, O-Töne brauchen oder tiefer ins Thema einsteigen wollen: Kommen Sie gern auf uns zu.

Und: Wir schicken Ihnen im Anhang dieser Mail auch ein Foto zu, das Sie gern im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung nutzen können. Alle Rechte sind dabei für Sie frei.

 

Ihre

Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt
Bezirksverband Nordthüringen
Neustadtstraße 6
99734 Nordhausen 

Telefon: 069 95737 462
Fax: 069 95737 465
E-Mail: nordhausen@igbau.de




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen