Pressemitteilung
Bundestagspräsidentin Bas verleiht Wissenschaftspreis 2023
Reichstagsgebäude, Großer Protokollsaal (Eingang Süd)
Mit dem Wissenschaftspreis würdigt der Deutsche Bundestag herausragende wissenschaftliche Arbeiten zum Parlamentarismus. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas wird den diesjährigen Preis am 10. Mai verleihen. Der Bundestag zeichnet 2023 die Politologin Mechthild Roos und den Historiker Oliver Haardt aus, die sich den mit 10.000 Euro dotierten Preis teilen.
Mechthild Roos wird für ihre Arbeit „The Parliamentary Roots of European Social Policy. Turning Talk into Power“ geehrt. Darin beschäftigt sie sich mit den Anfängen des Europäischen Parlaments seit den ersten Direktwahlen im Jahr 1979. Sie zeigt auf, dass das Europäische Parlament bereits in diesen frühesten Jahren trotz der eingeschränkten Kompetenzen politischen und gesetzgeberischen Einfluss entwickelt hat. Die Jury hat diese Arbeit überzeugt, da sie in beachtlichem Maße zur Erforschung des Europäischen Parlaments beitrage. Sie liefere neue Erkenntnisse zur Entwicklungslogik des europäischen Parlamentarismus und zum Prozess der Institutionalisierung von Parlamenten.
Oliver Haardt erhält die Auszeichnung für sein Werk „Bismarcks ewiger Bund. Eine neue Geschichte des Deutschen Kaiserreichs“. Haardt setzt sich mit der Verfassungs- und Politikgeschichte des Kaiserreichs von 1871 bis 1918 auseinander. Er verfolgt dabei eine neue Herangehensweise, indem er die Entwicklung des Bundesrates in den Vordergrund rückt. Die Jury war der Auffassung, dass Haardt mit seinem Werk einen bedeutenden und innovativen Beitrag zur Geschichte des deutschen Parlamentarismus vorgelegt habe. Durch seine Arbeit werde das Verständnis von Parlamentarisierungsprozessen politischer Systeme erweitert.
Der Wissenschaftspreis wurde 1989 zum 40-jährigen Bestehen des Deutschen Bundestags eingeführt und wird seit 1997 im zweijährlichen Turnus verliehen. Er würdigt wissenschaftliche Arbeiten, die zur Beschäftigung mit Fragen des Parlamentarismus anregen und zu einem vertieften Verständnis parlamentarischer Praxis beitragen. Die unabhängige Jury, die im Auftrag der Bundestagspräsidentin die Auswahl trifft, besteht aus neun Professorinnen und Professoren des Staatsrechts, der Geschichtswissenschaft sowie der Politikwissenschaft.
Medienvertretende, die an der Veranstaltung teilnehmen möchten, benötigen eine gültige Akkreditierung des Deutschen Bundestages (www.bundestag.de/akkreditierung).
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