„KUNST &
KAFFEE“ ganz im Zeichen der ‚Ehemaligen‘
Bis zum Beginn der
Veranstaltung der Reihe „KUNST & KAFFEE“ am vergangenen
Mittwoch hatten die Organisatoren – das Kunsthaus und der KUNSTHAUS
MEYENBURG
Förderverein – ein gewisses Gefühl der Unsicherheit: Würde die
als ‚interaktive‘ Begegnung angekündigte Mittwoch-Runde ein
Erfolg werden? Wie viele Andenken, Bilder, Aufzeichnungen aus den
Unterrichtsstunden, gehalten von Günter Groh, würden mitgebracht,
erläutert, diskutiert werden? Würde dieses Wiedersehen ehemaliger
Schüler und deren Erinnerungen als Grafik, Aquarell oder
Kohlezeichnung im wahrsten Sinne des Wortes ein lebendiges
Aufeinander Zugehen – ohne Moderation durch Susanne Hinsching? Es
wurde!
Das Staunen über die mitgebrachten Werke war groß und die
Diskussion mehr als lebhaft. Nach fast einer Stunde mussten die
Teilnehmer regelrecht gebeten werden die Gespräche im
KUNSTHAUS-KELLER bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen fortzusetzen.
Bis dahin aber gab es nicht nur Aquarelle zu sehen mit beispielsweise
Instrumenten des ehemaligen Spielmannszuges, der bis 1964 existierte
– wer weiß dies noch? – oder einer Basstuba der
Schalmeienkapelle. Und wer weiß und denkt heute noch daran, dass
auch das oft von Günter Groh gelobte und geförderte Talent Gerd
Mackensen eine Tuba in besagter Kapelle spielte? Es wurden auch
Zeichnungen einer Lehrerin gezeigt, die später, viele Jahre nach dem
Abitur
entstanden – Ergebnisse von Weiterbildungen, geleitet von
Günter Groh. Oder sehr gelungene Porträts, die ein ehemaliger
Pfarrer vorstellte. Bis heute zeichnet er und betont immer wieder,
dass für diese ansehenswerten und ausdrucksstarken Gesichter die
Basis von seinem verehrten Lehrer gelegt wurde. Es gab aber auch
Neues, Vielen nicht Bekanntes. Günter Groh als Klassenlehrer?
Fachlehrer für Geschichte? Ganz peinlich auf das korrekte „Aufsagen“
der Jahreszahlen geschichtlicher Ereignisse achtend! Bei
Leistungskontrollen auf exakte, fast wörtliche Wiedergabe der von
ihm diktierten Angaben zu Kunstwerken streng Wert legend….
Es war
zwar kein Klassentreffen, dies war auch nicht zu erwarten, denn nach
Schätzungen der ehemaligen Humboldtianer oder Pennäler zeigte er
ungefähr 5000 Schülern in den 35 Jahren seines Wirkens die Wege zum
Achten, Begreifen, vielleicht auch zur Liebe der Kunst. Besser ein
Treffen Gleichgesinnter - gleich in der Verehrung des Jubilars,
gleich in Dankbarkeit für diese Basis und das Verständnis, das zur
Zeit des Gymnasialbesuchs noch nicht vorhanden war. Man stimmte
überein, dass bei den meisten Teilnehmern erst viele Jahre später
dieses Schätzen der Leistungen von Günter Groh in den Vordergrund
trat – ähnlich wie zum Beispiel von Goethes „Faust“ und hier
insbesondere „Faust II“ im Deutschunterrricht. Schade, dass nicht
wie in Zeiten der „Bücherstube“ manches kleine Werk von Günter
Groh günstig zu erwerben ist. Das Interesse ist da! Auch wenn Günter
Groh bei diesem Nachmittag von „KUNST & KAFFEE“ nicht
persönlich anwesend war, so wünschten die Teilnehmer ihm aus der
Ferne weiterhin gute Gesundheit und sich noch möglichst viele Jahre
mit ab und an Begegnungen mit ihm.
Dr. Wolfgang R.
Pientka
Vorsitzender des KUNSTHAUS
MEYENBURG
Fördervereins
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