Dienstag, 31. März 2015

Groh-Schüler trafen sich im Kunsthaus Meyenburg

KUNST & KAFFEE“ ganz im Zeichen der ‚Ehemaligen‘

Bis zum Beginn der Veranstaltung der Reihe „KUNST & KAFFEE“ am vergangenen Mittwoch hatten die Organisatoren – das Kunsthaus und der KUNSTHAUS MEYENBURG Förderverein – ein gewisses Gefühl der Unsicherheit: Würde die als ‚interaktive‘ Begegnung angekündigte Mittwoch-Runde ein Erfolg werden? Wie viele Andenken, Bilder, Aufzeichnungen aus den Unterrichtsstunden, gehalten von Günter Groh, würden mitgebracht, erläutert, diskutiert werden? Würde dieses Wiedersehen ehemaliger Schüler und deren Erinnerungen als Grafik, Aquarell oder Kohlezeichnung im wahrsten Sinne des Wortes ein lebendiges Aufeinander Zugehen – ohne Moderation durch Susanne Hinsching? Es wurde! 

Das Staunen über die mitgebrachten Werke war groß und die Diskussion mehr als lebhaft. Nach fast einer Stunde mussten die Teilnehmer regelrecht gebeten werden die Gespräche im KUNSTHAUS-KELLER bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen fortzusetzen. Bis dahin aber gab es nicht nur Aquarelle zu sehen mit beispielsweise Instrumenten des ehemaligen Spielmannszuges, der bis 1964 existierte – wer weiß dies noch? – oder einer Basstuba der Schalmeienkapelle. Und wer weiß und denkt heute noch daran, dass auch das oft von Günter Groh gelobte und geförderte Talent Gerd Mackensen eine Tuba in besagter Kapelle spielte? Es wurden auch Zeichnungen einer Lehrerin gezeigt, die später, viele Jahre nach dem Abitur
entstanden – Ergebnisse von Weiterbildungen, geleitet von Günter Groh. Oder sehr gelungene Porträts, die ein ehemaliger Pfarrer vorstellte. Bis heute zeichnet er und betont immer wieder, dass für diese ansehenswerten und ausdrucksstarken Gesichter die Basis von seinem verehrten Lehrer gelegt wurde. Es gab aber auch Neues, Vielen nicht Bekanntes. Günter Groh als Klassenlehrer? Fachlehrer für Geschichte? Ganz peinlich auf das korrekte „Aufsagen“ der Jahreszahlen geschichtlicher Ereignisse achtend! Bei Leistungskontrollen auf exakte, fast wörtliche Wiedergabe der von ihm diktierten Angaben zu Kunstwerken streng Wert legend….

Es war zwar kein Klassentreffen, dies war auch nicht zu erwarten, denn nach Schätzungen der ehemaligen Humboldtianer oder Pennäler zeigte er ungefähr 5000 Schülern in den 35 Jahren seines Wirkens die Wege zum Achten, Begreifen, vielleicht auch zur Liebe der Kunst. Besser ein Treffen Gleichgesinnter - gleich in der Verehrung des Jubilars, gleich in Dankbarkeit für diese Basis und das Verständnis, das zur Zeit des Gymnasialbesuchs noch nicht vorhanden war. Man stimmte überein, dass bei den meisten Teilnehmern erst viele Jahre später dieses Schätzen der Leistungen von Günter Groh in den Vordergrund trat – ähnlich wie zum Beispiel von Goethes „Faust“ und hier insbesondere „Faust II“ im Deutschunterrricht. Schade, dass nicht wie in Zeiten der „Bücherstube“ manches kleine Werk von Günter Groh günstig zu erwerben ist. Das Interesse ist da! Auch wenn Günter Groh bei diesem Nachmittag von „KUNST & KAFFEE“ nicht persönlich anwesend war, so wünschten die Teilnehmer ihm aus der Ferne weiterhin gute Gesundheit und sich noch möglichst viele Jahre mit ab und an Begegnungen mit ihm.


Dr. Wolfgang R. Pientka 
 Vorsitzender des KUNSTHAUS MEYENBURG Fördervereins

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