Gutes Zeichen für Ellrich
„Das ist ein gutes Zeichen für Ellrich!“ Das Zeichen, das Landrat Matthias Jendricke meint, ist das „Gipfeltreffen“ von drei Staatssekretärinnen in dieser Woche. Auf Einladung des Ellricher Bürgermeisters Henry Pasenow informierten sich die Staatssekretärinnen Valentina Kerst vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft & Digitale Gesellschaft, Susanna Karawanskij aus dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft und Tina Beer aus der Thüringer Staatskanzlei in der St. Johanniskirche über den aktuellen Stand des geplanten Wiederaufbaus des Glockenturms und besichtigten die prägende Kirche am Marktplatz, die erst nach der Wende wieder aufgebaut wurde.
In der DDR war Ellrich die einzige Stadt, die im 5 km Sperrgebiet lag, teilweise sogar in der 500 m Schutzzone. Damals verfiel die 1000jährige Marktkirche zu einer Ruine, der Glockenturm mit den beiden Turmhelmen wurde abgetragen. Nach umfassenden Restaurierungsarbeiten wurde die St. Johanniskirche 2008 mit einem Festgottesdienst wieder geweiht, der Wiederaufbau wurde ein Jahr später mit dem Thüringer Denkmalschutzpreis
gewürdigt. „Damals gründete sich auch der Förderverein Wiederaufbau Glockenturm St. Johannis in Ellrich, der sich seitdem sehr eindrucksvoll dafür engagiert, wie der einst die Stadt überragende Glockenturm wieder aufgebaut werden kann“, sagt Jendricke. „Jetzt haben sich gleich drei Ministerien mit den Verantwortlichen vor Ort ausgetauscht und damit ein deutliches Zeichen gesetzt, dass dieses Vorhaben auch aus Landessicht wichtig ist, um die Geschichte der Stadt Ellrich aufzuarbeiten und dieses unterstützen wollen.“
Bürgermeister Henry Pasenow, Martin Bischoff, Vorsitzender des Kirchenbauvereins, Pfarrer Jochen Lenz, Beate Dietrich, Vorsitzende des Gemeindekirchenrats und weitere Projektbeteiligte stellten den drei Staatssekretärinnen ihre Ideen und Ziele vor. Kerst, Beer und Karawanskij erfuhren dabei einerseits mehr über die Geschichte von Ellrich und der Evangelischen St. Johanniskirche, die Pläne zum Wiederaufbau des Glockenturms und die
Entwicklung zur Netzwerkkirche. Denn die Marktkirche soll in einer gemeinsamen Initiative der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland und der IBA Thüringen zu einem Begegnungszentrum werden und dabei Kultur und Glauben verbinden. Dafür sollen im Innenraum der Kirche eine Empore aufgebaut, die Raumakustik verbessert und Funktionsräume wie Sanitäranlagen und eine Teeküche ergänzt werden. Durch eine flexible Bestuhlung und mobile Trennwände soll der Kirchenraum multifunktional für verschiedene Veranstaltungsformate genutzt werden können. Welche Veranstaltungen das sein können, auch darüber haben sich die Ellricher schon viele Gedanken gemacht. „Mich beeindruckt das Engagement aller Projektbeteiligter, die nicht müde werden dafür zu kämpfen, dass ihre Kirche wieder einen Glockenturm erhält und sich die St. Johanniskirche damit auch zu einem kulturellen und touristischen Zentrum weiterentwickelt“, betont Landrat Jendricke. „Damit haben sie schon den Thüringer Ministerpräsidenten erreicht und jetzt auch drei Staatssekretärinnen begeistert. Respekt!“
Weitere Informationen zum Vorhaben unter www.johanniskirche-ellrich.de.
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