In der "HDI Berufe-Studie 2021" ergaben sich folgende interessante Erkenntnisse für
Thüringen:
Die
aktuellen Trends in der Arbeitswelt Homeoffice und Digitalisierung
wecken in Thüringen spürbar weniger Begeisterung als im Rest des Landes.
Die Sehnsucht nach dem Restaurantbesuch nach Corona war in Erfurt, Jena
& Co. relativ gering. Der Trend, in TV-Geräte, Tablets oder andere
Heim-Elektronik zu investieren, ging an Thüringen weitgehend vorbei.
Ausgewählte Ergebnisse im Detail:
- In
keinem anderen Bundesland haben so wenige Berufstätige erstmals während
der Pandemie ein Homeoffice eingerichtet wie in Thüringen.12% erklären
das in Thüringen. Im Bundesschnitt waren es 20%.
- Auch
für die Zukunft haben die Thüringer weniger Interesse am Homeoffice als
in den anderen Regionen Deutschlands. Erwerbstätige in Thüringen und
Sachsen-Anhalt fordern nämlich seltener als in allen anderen
Bundesländern, dass aufgrund der Erfahrungen der Corona-Zeit mehr
Heimarbeitsplätze geschaffen werden sollen. 24% stellen in diesen beiden
Bundesländern diese Forderung auf. Im Bundesschnitt sind es 34%.
- Auch die Digitalisierung sehen die Thüringer weniger optimistisch als andere Bundesländer. Weniger als die Hälfte der Thüringer Berufstätigen (49%) erklären nämlich, dass der digitale Wandel untern Strich insgesamt eher eine Erleichterung im Beruf ist. Das ist der niedrigste Wert im Bundesländer-Vergleich. Der Bundesschnitt liegt bei 58%.
- Die
zurückhaltende Bewertung der Digitalisierung zeigt auch eine andere
Zahl. Für nur 9% der Thüringer Berufstätigen hat sich die
Work-Life-Balance durch den digitalen Wandel verbessert. Das ist der
niedrigste Wert im Bundesländer-Vergleich. Im Bundesschnitt sind es 16%.
Zum Vergleich: In Berlin sind es 21%.
- Für
40% der Thüringer gehört bzw. gehörte der Restaurantbesuch zu den
ersten Aktivitäten nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen. Das war
ein deutlich geringerer Wert als im Bundesschnitt von 48%. Nur in Bremen
ist der Wert mit 39% noch geringer.
- Während
der Corona-Krise haben 13% der Berufstätigen in Deutschland mehr Geld
für Fernsehgeräte, Tablets oder andere technischen Geräte für die
Freizeit ausgegeben - weil andere Beschäftigungen nicht möglich waren.
In Thüringen nahm diese Art von Ausgaben deutlich seltener zu. Nur 4%
erklärten das, der mit Abstand niedrigste Wert im
Bundesländer-Vergleich. Im Gegensatz dazu erklärten sogar 14% der
Thüringer, hier weniger Geld ausgegeben zu haben. Das ist zusammen mit
Rheinland-Pfalz und Bayern der höchste Bundesländer-Wert (Bundesschnitt
12%).
- Im Rahmen der Altersvorsorge setzen Berufstätige in Thüringen im Vergleich mit anderen Bundesländern am wenigsten auf die vermietete Immobilie.
13% der Berufstätigen im Bundesland zählen diese Anlageform zu den drei
Varianten mit dem größten Vertrauen. Im Bundesschnitt sind es 21%. Zum
Vergleich: In Bayern und Hessen sind es 25%.
- Berufstätige
in Thüringen haben in Betriebsrenten als Altersvorsorge im Vergleich
mit anderen Bundesländern das geringste Vertrauen.15% der Berufstätigen
zählen hier diese Möglichkeit zu den drei Varianten mit dem größten
Vertrauen. Im Bundesschnitt sind es 20%. Zum Vergleich: In Bremen sind
es 27%.
- Berufstätige
in Berlin und Thüringen fordern besonders oft flachere Hierarchien in
Unternehmen aufgrund der Erfahrungen der Corona-Zeit. 26% stellen in
diesen beiden Bundesländern diese Forderung auf, mehr als in allen
anderen Bundesländern. Im Bundesschnitt sind es 22%.
- 22%
der Erwerbstätigen in Thüringen empfinden persönlich unflexible
Arbeitszeiten als einen der Hauptgründe für berufliche Belastung im
heutigen Berufsleben. Das ist der höchste Werte im
Bundesländervergleich. Im Bundesschnitt sind es 16%.
- 24% der Erwerbstätigen in Thüringen empfinden persönlich körperlich harte Arbeit als einen der Hauptgründe
für berufliche Belastung im heutigen Berufsleben. Das ist der höchste
Wert im Bundesländervergleich. Im Bundesschnitt sind es 15%.
- Am Auto haben die Thüringer während der Corona-Zeit weniger gespart als der Durchschnitts-Deutsche. Nur 14% erklären der Berufstätigen in Thüringen erklären das. 20% sind es im Bundesschnitt. 9 % haben in Thüringen sogar in dieser Phase mehr fürs Auto ausgegeben. Im Deutschland-Schnitt waren es 7%.
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Diese
Bundesländer-Auswertung bezieht sich auf die "HDI Berufe-Studie 2021"
und die dazu gehörige Pressemitteilung, die Sie im Folgenden
nachrichtlich erhalten.
PRESSEMITTEILUNG – 02.09.2021
HDI Berufe-Studie 2021: Aufbruchstimmung im Job nach Corona
Repräsentative Befragung von rund 4.000 Erwerbstätigen in Deutschland
- Viele Berufstätige planen in den kommenden zwölf Monaten den beruflichen Aufstieg - im Bereich Werbung, Medien und IT schon jeder Dritte
- Mehr als doppelt so häufig hat die Pandemie zu einer positiveren Einstellung im Beruf geführt als zu einer negativeren - es droht aber eine Spaltung
- Die Digitalisierung begrüßen nun mehr als die Hälfte aller Berufstätigen - Furcht vor daraus resultierenden Entlassungen nimmt deutlich ab
- Das Homeoffice wird dem Arbeiten in der Firma nur in wenigen Fällen vorgezogen
- Als Instrument der Altersvorsorge erleben Aktien und Fonds einen spektakulären Vertrauenszuwachs
Parallel zur verbesserten Lage in der Corona-Pandemie erfasst die Berufstätigen in Deutschland eine neue Aufbruchstimmung. Gut jeder Fünfte strebt in den kommenden 12 Monaten einen beruflichen Aufstieg an und fast jeder Dritte erwartet ein steigendes Einkommen. Erstmals seit 2019 sieht eine klare Mehrheit den digitalen Wandel als hilfreich für den Beruf. Zugleich sinkt die Sorge vor Jobverlusten durch Digitalisierung. Es stellen auch wieder weniger Angestellte ihre Pläne für eine Selbständigkeit zurück und insgesamt könnten Jobwechsel in Deutschland deutlich zunehmen.
Die
Corona-Krise sorgt aber für eine Spaltung. Mehr als ein Drittel hat
hierdurch eine positivere Einstellung zum Beruf gewonnen. Ein knapp halb
so großer Teil jedoch auch eine negativere. In der Pandemie haben die
Berufstätigen zudem das Thema Finanzen neu entdeckt. In der Folge
erleben Aktien und Fonds einen spektakulären Vertrauenszuwachs. Zu
nichts anderem außer einem Eigenheim haben Berufstätige inzwischen mehr
Vertrauen.
Dr.
Christopher Lohmann, Vorstandsvorsitzender von HDI Deutschland,
resümiert: "Unsere diesjährige Berufe-Studie zeigt, dass sich der
Optimismus aus den vielen positiven Unternehmensmeldungen der
vergangenen Wochen auch bei den Beschäftigten auf breiter Front
wiederfindet. Die Skepsis gegenüber dem digitalen Wandel weicht einem
neuen Interesse daran. Viele Menschen blicken heute positiver in die
Zukunft und viele stehen neuen Ideen aufgeschlossener gegenüber. Dieser
Spirit der Aufbruchstimmung schlägt sich in den Ergebnissen nieder.“
Aufbruchstimmung besonders in Bremen und Berlin sowie in Werbe-, IT- und Medienberufen
„Welche Erwartungen haben Sie in den nächsten 12 Monaten an Ihr Gehalt bzw. Einkommen?“ Während auf diese Frage etwa die Hälfte der Berufstätigen von konstanten Werten ausgeht, rechnet fast ein Drittel mit steigenden Einkünften, nur wenige mit sinkenden oder sind unschlüssig. Noch mehr Optimismus zeigen dabei Angestellte gegenüber selbständig Tätigen und Freiberuflern. Innerhalb der Berufsgruppen ragen Beschäftigte im Bereich Werbung, Marketing und Medien heraus. Hier ist nicht nur die Quote mit Abstand am höchsten, die ein steigendes Einkommen erwartet. Zugleich planen sonst nur noch im IT-Bereich so viele einen beruflichen Aufstieg in den kommenden 12 Monaten (33 Prozent). Besonderheiten zeigen auch die Bundesländer Bremen und Berlin. Sie haben bundesweit den höchsten Anteil an Beschäftigten mit der Erwartung steigender Einkünfte (je 36 Prozent). Zugleich werden hier sinkende Investitionen der Firmen nach der Corona-Krise auch weniger als im Bundesschnitt befürchtet.
Spaltung der Arbeitswelt durch Digitalisierung und Corona-Erfahrung
Erstmals
loben in der diesjährigen HDI Berufe-Studie mehr als die Hälfte aller
Befragten den digitalen Wandel im Beruf als sehr oder eher hilfreich (58
Prozent, Vorjahr 46 Prozent). Dabei hat jeder Vierte in der Corona-Zeit
eine starke oder sogar sehr starke Zunahme digitaler Arbeiten in seinem
Beruf erlebt. Vor allem berichten dies Lehrer und Ausbilder. Fast ein
Drittel aller Beschäftigten erklärt durch die Digitalisierung inzwischen
auch eine verbesserte Balance zwischen Privat- und Berufsleben. Es wird
allerdings eine gewisse Spaltung der Berufswelt sichtbar. So haben ein
Drittel nach den Corona-Erfahrungen eine positivere Einstellung zu ihrem
Beruf gewonnen (36 Prozent, Vorjahr 33 Prozent). Gewachsen ist aber
auch die Gruppe, die seither eine negativere Berufseinstellung hat (15
Prozent, Vorjahr 12 Prozent). Ebenfalls vergrößert ist die Zahl der
Berufstätigen, die keinen Spaß in ihrem Beruf findet (22 Prozent,
Vorjahr 18 Prozent). Zu den möglichen Ursachen gibt die HDI Studie einen
interessanten Hinweis: Beschäftigte, die den digitalen Wandel im Beruf
als hilfreich ansehen, empfinden viermal häufiger Spaß im Beruf als
andere. Ähnlich groß ist auch der Unterschied zwischen denen mit
verbesserter Work-Life-Balance durch die Digitalisierung und denjenigen
ohne.
Dazu
Christopher Lohmann: “Durch die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung
in der Berufswelt mit extremer Geschwindigkeit Einzug gehalten. Das
überfordert nicht wenige Beschäftigte. Wir sehen aber in den Verläufen
unserer jährlichen Berufe-Studien, dass mit einer gewissen Verzögerung
die Berufstätigen diesen Wandel immer besser annehmen und die positiven
Effekte überwiegen. Diese Offenheit gegenüber dem technologischen Wandel
ist sehr ermutigend – nicht nur für unsere Gesellschaft, sondern
insbesondere auch für die deutsche Wirtschaft, die nur mit der
notwendigen digitalen Transformation, ihre Wettbewerbsfähigkeit wird
behaupten können.“ So nimmt etwa auch die Befürchtung,
dass Digitalisierung zu Jobverlusten führt, weiter ab. Für sich
persönlich hat diese Sorge inzwischen nicht einmal noch jeder fünfte
Erwerbstätige (19 Prozent).
Das Homeoffice wird relativiert und nur in ausgesuchten Bereichen vorgezogen
Laut HDI Berufe-Studie hat mehr als jeder dritte Berufstätige während der Corona-Zeit Erfahrung mit mobilem Arbeiten, also außerhalb seines Firmenarbeitsplatzes, gemacht. Der größte Teil davon erstmalig und ausgelöst durch die Corona-Pandemie im sogenannten Homeoffice. Die Bewertung fällt jetzt differenziert aus. „Sind digitale Meetings effizienter und zielorientierter als persönliche Meetings?“ Auf diese pauschale Frage antwortet knapp jeder Dritte (32 Prozent) mit ja - größer ist allerdings die Gruppe, die mit nein antwortet (41 Prozent). Ein ähnliches Verhältnis ergibt sich auf die Frage: „Ist die Qualität der Meetings im mobilen Arbeiten höher als bei Meetings vor Ort / am Firmenarbeitsplatz?“ Auch hier antworten 30 Prozent mit ja und 40 Prozent mit nein.
Aufschlussreicher als eine pauschale Beurteilung des mobilen Arbeitens außerhalb der Firma sind Einstellungen zu ausgewählten Aspekten. So hält eine Mehrheit der Berufstätigen etwa die Erreichbarkeit von Kollegen und auch Führungskräften beim mobilen Arbeiten für sehr gut. Ebenfalls werden die Möglichkeiten zum selbständigen Arbeiten und der Konzentration auf die Arbeit im Homeoffice von deutlich mehr Beschäftigen besser gegenüber dem Firmenarbeitsplatz eingeschätzt als schlechter. Wenn es um Teamwork und Austausch in der Gruppe geht, offenbart das mobile Arbeiten aber Schwächen. Es halten fünfmal mehr Berufstätige den Austausch innerhalb eines Teams beim mobilen Arbeiten für schlechter als besser gegenüber dem Firmenarbeitsplatz (42 zu 8 Prozent). Ähnlich negativ fällt das Resultat zu gegenseitiger Unterstützungsmöglichkeit und Wertschätzung im Team aus. Beim Urteil, ob Feedback zur Aufgabenerfüllung oder Klarheit über individuelle Arbeitsziele besser oder schlechter gelingen, nähern sich die Zahlen allerdings schon deutlich an (9 zu 28 Prozent bzw. 13 zu 15 Prozent).
Aktien und Fonds erleben einen spektakulären Vertrauenszuwachs
In der Pandemie hat sich jeder vierte Berufstätige stärker mit Finanzen und Geldanlage beschäftigt als zuvor. Dies sind mehr Menschen, als sich in dieser Zeit etwa erstmals ein Homeoffice eingerichtet haben. Das Resultat ist eine kleine Revolution: Das Zutrauen in Wertpapiere als Vorsorgeinstrument wächst auf Rekordniveau. Keine andere Form der Altersvorsorge steigt gegenüber 2020 derart in der Gunst der Befragten wie Aktien und Fonds. Sie springen von Platz 6 im Vorjahr auf nun Platz 2 bei der Frage, in welche Form der Altersvorsorge das größte Vertrauen besteht. Nur das Eigenheim liegt unangefochten auf Platz 1. Berufstätige zwischen 20 und 29 Jahren sagen jetzt sogar zu 30 Prozent, dass sie das höchste Vertrauen in Wertpapiere haben. Zum Vergleich: Nur halb so viele unter ihnen haben das größte Vertrauen in die gesetzliche Rente (15 Prozent). Männer zeigen dabei generell ein größeres Vertrauen als Frauen (29 zu 18 Prozent). Jedoch hat sich unter den berufstätigen Frauen das Zutrauen zu Aktien und Fonds gegenüber 2020 stärker erhöht als bei Männern.
Christopher
Lohmann: „Die Chancen börsennotierter Wertpapiere bei der
Zukunftsvorsorge sind wissenschaftlich gesichert und werden von den
Berufstätigen zunehmend anerkannt. Die Scheu vor fondsbasierten
Rentenversicherungen nimmt weiter ab und das ist auch gut so. Denn wer
eine auskömmliche Altersrente wünscht, muss sich für die Chancen der
Kapitalmärkte öffnen. Dieses Umdenken haben wir bei der
Produktgestaltung hin zu kapitalmarktnahen Altersvorsorgeprodukten
Rechnung getragen, so geschehen bei unserem neuen Produkt CleverInvest.“
Die HDI Berufe-Studie wird jährlich bundesweit durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Markt-
und Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland. Sie ermöglicht durch
ihren Umfang auch repräsentative Aussagen für den Arbeitsmarkt der
einzelnen Bundesländer. In diesem Jahr wurden insgesamt 3.716
Erwerbstätige ab 15 Jahren in den Monaten Juni und Juli 2021 befragt.
Alle Informationen zur HDI Berufe-Studie 2021 finden Sie hier [ https://www.berufe-studie.de/ ]
HDI Versicherungen
Die
HDI Lebensversicherung AG bietet individuelle Beratung und Lösungen auf
den Gebieten Risikoabsicherung und Altersvorsorge. Die HDI Versicherung
AG bietet Sachversicherungslösungen für Privat- und Firmenkunden sowie
spezielle Lösungen für Freie Berufe. Beide Gesellschaften gehören zum
Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland der Talanx
Gruppe. Die Talanx ist mit Prämieneinnahmen in Höhe von 41,1 Milliarden
Euro (2020) und rund 23.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der
großen europäischen Versicherungsgruppen. Die Talanx AG ist an der
Frankfurter Börse im SDax sowie an der Börse in Hannover gelistet (ISIN:
DE000TLX1005, WKN: TLX100).
Andreas Krosta
Leiter Group Communications
HDI-Platz 1
30659 Hannover
Telefon: +49 511 3747 2020
mailto:presse@hdi.de
Anna Gräuler
Telefon: +49 511 3747 2094
mailto:presse@hdi.de
Hanni Tokgözoglu
Telefon: +49 221 144-3445
mailto:presse@hdi.de
HDI Homepage: http://www.hdi.de
HDI Presseseite: http://www.hdi.de/presse
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