Volker Emde: Skandal soll unter der Decke gehalten werden
Erfurt – Der Bericht
des Untersuchungsausschusses „Möglicher Amtsmissbrauch“ zur
Lauinger-Affäre soll erst nach den Landtagswahlen fertiggestellt und am
8. November 2019 über das Abgeordneteninformationssystem
bereitgestellt werden. Das hat der Untersuchungsausschuss mehrheitlich
beschlossen, wie der Ausschussobmann der CDU-Fraktion, Volker Emde,
mitgeteilt hat. Ein heute von der CDU vorgelegter alternativer Zeitplan,
der einen rechtzeitigen Abschluss vor den Wahlen
ermöglicht hätte, fand keine Mehrheit. „Rot-Rot-Grün versucht diesen
Skandal mit allen nur denkbaren Tricks unter der Decke zu halten“, sagte
Emde. Verzögerung warf er der Ausschussmehrheit auch mit Blick auf
einen Beweisantrag der CDU-Fraktion zur Herkunft
eines Papiers vor, auf dem eine Formulierung vermerkt ist, die sich
wortgleich auf dem Zeugnis des Lauinger-Sohnes findet.
Emde warf
Rot-Rot-Grün die Verzögerung der Ausschussarbeit vor. Die CDU-Fraktion
hat im Ausschuss einen Zeitplan vorgelegt, der die Fertigstellung des
Berichts bis zum 20.September und eine Beratung im Plenum
am 27. September ermöglicht hätte. „Dies ist machbar, doch die
Linkskoalition will nicht“, sagte Emde. Der Obmann sieht das Recht auf
Seiten der Union. „Der Untersuchungsausschuss schuldet dem Plenum des
Landtags einen Bericht. Die Vorlage muss dabei so rechtzeitig
erfolgen, dass er noch zur Kenntnis genommen werden kann und die Arbeit
des Ausschusses durch eine Debatte im Plenum abgeschlossen wird“, so
der Abgeordnete wörtlich.
Durch eine
kriminaltechnische Untersuchung will die CDU-Fraktion klären lassen, ob
ein Umweltpapier aus dem Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und
Verbraucherschutz stammt, auf dem exakt die Formulierung
vermerkt ist, die mutmaßlich Eingang in des Zeugnis des Lauinger-Sohnes
gefunden hat. Rot-Rot-Grün hat die Beschlussfassung über diesen Antrag
auf September verschoben und stattdessen beschlossen, sämtliche
Mitarbeiter zu vernehmen, die in Thüringer Ministerien
mit der Beschaffung von Papier beschäftig sind. Dies ist für Emde „eine
bewusste Verschleppung. Dass am fraglichen Vorgang lediglich zwei
Ministerien und die Staatskanzlei beteiligt waren, ist offensichtlich
und Umweltpapiermargen lassen sich ohne Zeugenbefragungen
sicher ermitteln“.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher
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