Für den Preis könnte man 46 000 Quadratmeter Wohnraum neu bauen
Erfurt – Für 70
Millionen Euro kann man in Thüringen rund 46 000 qm Wohnraum neu bauen.
Darauf hat der haushalts- und finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion
im Thüringer Landtag, Maik Kowalleck in der
Aktuellen Stunde zum Kauf von Anteilen an der GWB „Elstertal“ in Gera
durch die Landesregierung hingewiesen. Kowalleck äußerte Verständnis für
die Nöte der Stadt, hält das Immobiliengeschäft zu Lasten der Thüringer
Steuerzahler jedoch für einen schweren Fehler.
„Die Begründung Bodo Ramelows, 5000 Wohnungen vor irgendwelchen
vermeintlichen Immobilienhaien retten zu wollen, ist angesichts des
Geraer Wohnungsmarktes grober Unfug. Durch diesen Kauf entsteht nicht
eine neue Wohnung. Dabei wäre ein größeres Angebot auch
das wirksamste Mittel gegen steigende Mieten“, so Kowalleck.
Wie der Haushalts-
und Finanzpolitiker sagte, stehen in Gera zurzeit nach einschlägigen
Immobilienportalen 700 Wohnungen leer, die Mieten sind
unterdurchschnittlich. „Es gibt alles Mögliche, aber ganz sicher
keine Wohnungsnot in Gera“, sagte der Abgeordnete. Für einen solchen
Handel die Wohnungsbaumittel des Landes anzutasten, sei absurd. Die
Beteiligung ist laut Kowalleck überdies ein schlechtes Geschäft. Es sei
völlig schleierhaft, welche Rendite Ramelow mit
dieser Investition erzielen wolle. Die Anteile an der
Wohnungsbaugesellschaft sind erst 2016 im Rahmen des Insolvenzverfahrens
der Geraer Stadtwerke verkauft worden. „Während der Regierungszeit von
Rot-Rot-Grün in Erfurt“, wie der Haushaltspolitiker hinzufügte.
Die Schieflage der Stadtwerke sei über viele Jahre durch durchgängig
linke Stadtratsmehrheiten herbeigeführt worden.
Kein Zweifel besteht
laut Kowalleck daran, dass die Stadt Gera Geld benötigt, um
Investitionskraft zu entwickeln. Das ist nach seinen Worten „jedoch
zuerst eine Frage der kommunalen Finanzausstattung, für
die das Land verantwortlich ist. Dazu braucht niemand fragwürdige
Immobiliendeals.“ Abschließend kritisierte der Abgeordnete, dass das
Land die Anteile auch noch unter Umgehung der Grunderwerbsteuer
erstanden hat. „Sie geht damit einer Belastung aus dem Weg,
der sich normale Bürger nicht entziehen können.“ Rot-Rot-Grün hat die
Grunderwerbsteuer in Thüringen zu Anfang der Wahlperiode erst auf den
höchsten Satz in Deutschland angehoben.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen