Worm: „Solche Fragen würde ich nicht mal meinem Nachbarn stellen“
Erfurt - Als „dreisten Angriff auf die
Intimsphäre“ bezeichnet der gleichstellungspolitische Sprecher der
CDU-Landtagsfraktion, Henry Worm, die geplante Erhebung von sensiblen
persönlichen Daten von 20.000 Landesbediensteten seitens
der rot-rot-grünen Landesregierung. „Solch detaillierte Fragen nach
sexueller Orientierung, Einkommensverhältnissen, Krankheiten, gelebter
Religiosität würde ich persönlich nicht einmal meinem Nachbarn stellen“,
so Worm. „Inwieweit diese sehr persönlichen
Daten in irgendeiner Weise wichtig für das Funktionieren und die
Arbeitsabläufe der Landesverwaltung sind erschließt sich mir nicht.“
Worm rät den Beschäftigten im Landesdienst davon ab, an dieser Umfrage
teilzunehmen.
Gegenüber dem MDR hat die Thüringer
Landesregierung die Planungen für diese Umfrage unter den 20.000
Landesmitarbeitern bestätigt. Laut eines Sprechers der Thüringer
Staatskanzlei stehe das Projekt den Medienberichten unter dem Titel
"Vielfalt entscheidet Thüringen" und werde von der Staatskanzlei
gemeinsam mit dem Berliner Sozialunternehmen "Citizen for Europe"
geplant. Aus den Daten solle ein Diversity-Management-Konzept erarbeitet
werden, das wiederum in die Personalentwicklungskonzepte
der rot-rot-grünen Landesregierung einfließe. „Was haben sexuelle
Vorlieben in einem Personalentwicklungskonzept verloren“, fragt Worm. Er
kritisiert zudem die Kosten der Umfrage. „Die 312.000 Euro für eine
zweifelhafte Umfrage, die keiner braucht, werden
Thüringen an anderer Stelle fehlen – etwa in der Jugendarbeit oder der
Kulturpolitik.“
Matthias Thüsing
Pressereferent
Erfurt am 04.05.2019
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen