Wirkner: „Die Situation von Schülern als Verfolgte des SED-Unrechtsstaates muss diskutiert werden“
Erfurt - Die CDU-Landtagsfraktion fordert eine
breite öffentliche Diskussion über die heutige Situation von zu
SED-Zeiten verfolgten Schülern. „Diese Opfer des DDR-Unrechtssystems,
denen schon als Jugendliche ihre beruflichen Möglichkeiten
und Perspektiven genommen wurden, sind nicht ausreichend entschädigt
worden“, so der Fraktionssprecher für Verfolgte des SED-Regimes, Herbert
Wirkner. Grund hierfür sei vor allem das System des
Entschädigungsrechts für SED-Opfer insgesamt. „Ist jemandem wegen
kritischer Äußerungen im Beruf entlassen worden, lässt sich auch heute
noch in etwa berechnen, welcher materielle Schaden durch entgangene
Lohnzahlungen und Rentenpunkte entstanden ist. Bei einem politisch
verfolgtem Schüler fällt es naturgemäß schwer, vorherzusagen,
was aus ihm hätte werden können.“ Dennoch sind und bleiben die
verfolgten Schüler nach Ansicht Wirkners Opfer des SED-Regimes und haben
eine angemessene Entschädigung verdient. Wirkner regte an, die Petition
des Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung
der SED-Diktatur, Christian Dietrich, zu unterstützen. „Im Rahmen einer
öffentlichen Anhörung der Petition könnten dann auch Möglichkeiten
ausgelotet werden, diese Opfergruppe finanziell stärker zu unterstützen
als es bislang geschieht.“
Allein 2018 sind in Thüringen 744 Schüler als
Opfer des SED-Regimes anerkannt. In den meisten Fällen bestand jedoch
kaum Anspruch auf materielle Entschädigung für sie.
Matthias Thüsing
Pressereferent
Erfurt am 11.04.2019
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