Adolf
Bischof, „Adolar“, der langjährige Redakteur des „Harzkurier“, ist
kürzlich verstorben. Wir Freunde der Eisenbahn im Südharz nehmen
Abschied von einem Mann, der sich während seiner aktiven Zeit immer
wieder für den Erhalt der Bahn eingesetzt hat. Seine Sympathie für das
Verkehrsmittel Eisenbahn war vor allen Dingen zur Zeit der Wende 1989
und in den ersten Jahren danach spürbar – kein Wunder, denn einer seiner
Vorfahren war selbst bei der Bahn beschäftigt und hatte offenbar den
bekanntlich nicht heilbaren Virus „Eisenbahnfreund“ erfolgreich auf ihn
übertragen.
Auch uns
hat er immer wieder geholfen. Durch sein Engagement konnten in der
ersten Zeit nach der Grenzöffnung Beilagen mit Fahrplänen und
Fernverbindungen produziert werden. Stets hatte er ein offenes Ohr für
unsere Bemühungen um den Erhalt der Schiene und ließ sich für
entsprechend kritische Artikel sogar von Wolf Gorka, dem späteren
LNVG-Geschäftsführer, anraunzen. An uns hat er das nicht weitergegeben,
im Gegenteil.
„Die
Südharzstrecke lebt“ war eine klassische Schlagzeile in jenen
Dezemberwochen des Jahres 1989, wo der Harzkurier beinahe täglich über
Fahrgastandrang und Zusatzzüge berichtete.
Er
war Journalist durch und durch und ging den Dingen auf den Grund. Das,
was wir heute tagtäglich auf der Strecke Herzberg – Braunschweig erleben
müssen, hätte seinen journalistischen Ehrgeiz geweckt, ganz sicher.
Dabei blieb er stets fair und um Ausgleich zum Beispiel zwischen der
Bundesbahn und uns unzufriedenen Kunden bemüht und ließ alle Seiten zu
Wort kommen.
Zuletzt
ging es Adolf Bischof nicht mehr gut. Das war schon spürbar, als ich ihn
um ein Vorwort zum Buch „Der erste Lückenschluss“ bat. Nur er konnte es
schreiben, ganz authentisch aus jenen Tagen und Wochen berichten. Er
hat es unter großen Schwierigkeiten getan, wofür ich ihm bis heute sehr
dankbar bin. Das fertige Buch konnte er noch in den Händen halten. Er
rief mich an und freute sich besonders über das alte „Adolar“-Bild, was
ich hierfür aufgetrieben hatte.
Nun
hat er für immer die Schreibmaschine zur Seite gestellt. Wir
verabschieden uns von „Adolar“ und verneigen uns zugleich vor einer
beachtlichen Lebensleistung, mit der er die Südharzer Presseszene – und
nicht nur diese – über Jahrzehnte bestimmt und bereichert hat.
Er möge in Frieden ruhen.
Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“
Südharz im Oktober 2016
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