„Ich werde dem Stadtrat die Abgabe des Albert-Kuntz-Sportparks an den FSV Wacker vorschlagen“ / „Verein braucht Flexibilität“
Nordhausen (psv)
Nordhausens Oberbürgermeister
Dr. Klaus Zeh wird dem Nordhäuser Stadtrat Übertragung des
Albert-Kuntz-Sportparks (AKS) an den Fußballverein FSV Wacker 90
Nordhausen vorschlagen. Der Sportpark ist im Eigentum der Stadt
Nordhausen. Er ist Heimstätte des Vereins.
Derzeit
ermittle ein Gutachter den Verkehrswert des Platzes. „Im Rahmen der
Gesetze wollen wir dem Verein die Übergabe der Anlage zu einem günstigen
symbolischen Preis anbieten, sollte der Stadtrat zustimmen“, sagte der
Oberbürgermeister. Den Vorschlag der Übertragung der Anlage hatten auch
verschiedene Fraktionen des Stadtrates unterbreitet.
„Die
Übergabe heißt übrigens nicht Rückzug aus der Verantwortung. Mit meinen
Kolleginnen Frau Haase und Frau Krauth entwerfen wir gerade eine
Strategie,
wie und in welcher Höhe die derzeitig vielfältigen Zahlungen für den
AKS und die Kosten für seinen Unterhalt und Bewirtschaftung als eine Art
jährlicher Dauerzuschuss an den Verein gezahlt werden kann. Ziel in den
Übertragungsverhandlungen ist es unsererseits,
dass Teile des Sportparks auch weiterhin anderen Vereinen für den
Kinder- und Jugendsport zur Verfügung stehen.“
„Mit
der Übergabe der Anlage erhält der Verein die von ihm gewünschte und
auch angesichts der sportlichen Leistung dringend nötige Flexibilität.
Diese ist vor allem in der Übergangszeit zwischen Regionalliga und
eventuellem Aufstieg in die 3. Liga dringend nötig für den Verein.“
„Ich
verstehe- und habe auch immer verstanden - die drängende Ungeduld des
Präsidiums sehr wohl, dass es eine schnelle Lösung für die Erneuerung
der Plätze gibt. Doch diese Ungeduld trifft auf die engen gesetzlichen
und finanziellen Spielräume einer Kommune, die öffentliche Gelder zu
verantworten hat und die engen Spielräume im Freistaat Thüringen, die
man auch dort bei der Förderfähigkeit setzt“,
sagte der Oberbürgermeister. „Deshalb ist das Angebot der Übergabe der
wohl beste Weg für beide Seiten. Dann sind die Verantwortlichkeiten
klar. Beide Seiten sind beweglicher. “
Der
Oberbürgermeister verteidigt zugleich die Nordhäuser Stadträte gegen
Vorwürfe, die Stadt unterstütze den Fußballverein nicht ausreichend. „
Das weise ich ausdrücklich zurück! Die Nordhäuser Stadträte hatten im
Jahr 2014 trotz extrem kritischer Haushaltslage nach langer und
schwieriger Diskussion 80.000 Euro für eine Neuplanung des
Albert-Kuntz-Sportparks in Auftrag gegeben. Hinzu kommt, dass in
den letzten Jahren jährlich rund 100.000 Euro aus der Stadtkasse für
Unterhaltung und Betrieb des AKS fließen.
Darüber hinaus sind noch Summen in sechsstelliger Höhe zu addieren, die durch das Engagement der Stadtwerke-Gruppe zugunsten des FSV Wacker 90 Nordhausen bereitgestellt werden. Diese Zahlen sind mehr als ein Bekenntnis. Sie sind der konkrete Ausdruck eines erheblichen Engagements."
Darüber hinaus sind noch Summen in sechsstelliger Höhe zu addieren, die durch das Engagement der Stadtwerke-Gruppe zugunsten des FSV Wacker 90 Nordhausen bereitgestellt werden. Diese Zahlen sind mehr als ein Bekenntnis. Sie sind der konkrete Ausdruck eines erheblichen Engagements."
Die
Stadt werde auch bis zu einer Übernahme zu ihren Verpflichtungen
stehen. „Den Antrag beim Land auf Fördermittel werde die Stadtverwaltung
selbstverständlich
aufrecht erhalten. Wir wollen aber um eine andere Prioritätensetzung
bitten, nämlich Gelder zur Verfügung zu stellen, damit noch in diesem
Jahr der derzeitige Hartplatz in einen Rasenplatz umgewandelt werden
kann. Denn so kann bei den erforderlichen Bauarbeiten
egal, ob die Arbeiten einen Neubau umfassen oder die Ertüchtigung, der
Spielbetrieb aufrecht erhalten werden."
Mit
Blick auf die wiederholt gestellte Frage: `Warum werden die Arenen in
Erfurt (3. Liga) und Jena gefördert, Nordhausen aber nicht? Fehlt es am
Engagement der Stadt?´,
sagt Dr. Zeh: „Beide Arenen werden nicht aus den Sportprogrammen der
Landesregierung gefördert, sondern aus Programmen des
Wirtschaftsministeriums. Dies ist so, weil die beiden Anlagen als so
genannte Multifunktionsarenen fungieren müssen, mit der ausdrücklichen
Auflage, diese auch touristisch und kulturell zu nutzen. Darüber hinaus
war Bedingung bei der Ausreichung der Fördermittel, dass es einen
Publikums-Einzugsbereich von rund 200.000 Menschen gibt. Auch dies wäre
für Nordhausen ein Ausschlusskriterium gewesen.“
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