Donnerstag, 5. November 2015

Bürgerversammlung: Ausbau der Flüchtlingsunterkunft in Sülzhayn

In der Sülzhayner Ortsteilratssitzung gestern Abend hat sich Matthias Jendricke bedankt für das starke ehrenamtliche Engagement für die Flüchtlinge, die hier seit einigen Wochen in der ehemaligen Schule leben. Hier leisteten die Einwohner in vielen Bereichen eine wichtige Unterstützung, angefangen beim Aufbau einer Kleiderkammer bis hin zur Sprachförderung, so der Landrat.

Matthias Jendricke hat gestern im gut besuchten Haus des Gastes die Pläne des Landkreises für die weiteren
Umbauarbeiten vorgestellt. Schon von Beginn an hatte die Landkreisverwaltung angekündigt, die Flüchtlingsunterkunft weiter ausbauen zu wollen. "Bei den jetzt geplanten Umbauarbeiten sollen kleinere Wohneinheiten entstehen, in denen die Flüchtlinge auch dauerhaft leben können. Zudem werden wir separate Küchen einrichten, damit sich die Flüchtlinge selbst versorgen können", erläutert Matthias Jendricke. Dabei werden im Maximum 224 Plätze in dem ehemaligen Schulgebäude entstehen. Aus der Investitionspauschale des Landes stehen insgesamt rund 1,7 Millionen für die Umbaumaßnahmen zur Verfügung.  Die Veranstaltung gestern Abend fand in einer offenen Atmosphäre statt und auch Ellrichs Bürgermeister Matthias Ehrhold und Ortsteilbürgermeistern Bärbel Kirchner bedankten
sich für den Einsatz der Einwohner vor Ort. Derzeit leben rund 110 Flüchtlinge in der Unterkunft in Sülzhayn. Die Umbauarbeiten werden voraussichtlich bis weit ins Frühjahr andauern.


Wie bereits bekannt ist durch die Flüchtlingskinder inzwischen eine zusätzliche Schulklasse in die Regelschule Ellrich eingeschult worden. Der Landrat betonte, dass die Veränderungen durch die Asylthematik tiefgreifender sind als allein die Unterbringungsfrage. Sie betreffen vielfältige Bereiche wie Sprachförderung oder den Besuch von Kitas und Schulen. "Die Meinungen zum Flüchtlingsthema gehen weit auseinander und reichen von der Aussage, wie würden viel zu viel tun für Flüchtlinge bis hin dazu, wir würden als Verwaltung nicht ausreichend handeln", so Jendricke. "Aus meiner Sicht sollten wir insgesamt pragmatischer an die Thematik herangehen. Dabei sind weder Maximalforderungen hilfreich noch die Forderung danach, jedwede Hilfe zu verweigern. Für mich ist Sülzhayn ein gutes Beispiel, wie das Zusammenleben gelingen kann."  

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