Nur
eine Probenwoche hatte er, dann wurde es ernst: Adrián J. Pla Cerdán
hat die Rolle des Vaters Friedrich Wieck im Ballett „Geliebte Clara“
übernommen. Seit dem 2. Oktober lebt er in Nordhausen und war bei den
Endproben der Ballettkompanie zu Jutta Ebnothers neuem Ballettabend
dabei. Drei große Szenen tanzt er als Friedrich Wieck, Vater der Clara
Schumann. Und es sind keine Soli, sondern vor allem Pas de deux, und in
denen kommt es auf perfekte Koordination mit der Partnerin an.
Doch
das alles schreckt ihn keineswegs: „Ich habe die Woche sehr genossen“,
strahlt der leidenschaftliche Tänzer. Vater Wieck ist eine
Charakterrolle, die neben tänzerischem Können auch viel
Darstellungskunst erfordert, und das gefällt ihm. „Ich liebe das
Schauspiel, diese Kombination ist ein Traum für mich“, schwärmt er von
seiner Rolle. „Wieck ist ein tiefgründiger Charakter, der große
Bedeutung für die Geschichte hat, denn er hat dafür gesorgt, dass Claras
Karriere begann. Das Publikum soll die Figur verstehen, das ist eine
der schönsten Erfahrungen, die ein Tänzer machen kann.“
Vor
seinem Engagement in Nordhausen war der Spanier Adrián J. Pla Cerdán in
Chemnitz, Magdeburg und
Eisenach engagiert, gastierte außerdem in
Bremerhaven, Köln und Hagen. Die Leidenschaft für den Tanz entdeckte er
schon sehr früh: mit vier Jahren war er mit dabei, wenn seine Mutter die
Schwester zum Ballettunterricht brachte und während der Stunden mit den
anderen Müttern Kaffee trank. „Ich konnte hören, wieviel Spaß die
Tanzschülerinnen im Ballettsaal hatten, und verstand nicht, warum ich
nicht dabei war.“
So
erkundigte sich die Mutter, ob denn auch Jungs am Unterricht teilnehmen
dürften – nicht ganz alltäglich im eher konservativen Spanien – und die
Lehrerinnen waren begeistert von seinem Interesse. Mit 15 begann der
Spanier eine professionelle Tanzausbildung in Valencia, denn es war für
ihn keine Frage, dass er seine Leidenschaft zum Beruf machen würde.
In
„Geliebte Clara“ ist Adrián J. Pla Cerdán wieder am Samstag, 6.
November, um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen zu erleben. Weitere
Vorstellungen des aktuellen Ballettabends von Jutta Ebnother finden am
13. November um 19.30 Uhr und am 13. Dezember um 18 Uhr statt. Karten
gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.
Foto Adrián J. Pla Cerdán: Tilmann Graner
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