Freitag, 28. September 2018

„Dracula“ kehrt zurück

„Dracula“ kehrt zurück auf die Bühne des Theaters Nordhausen! Der Musical-Hit in der Erfolgsinszenierung von Ballettdirektor Ivan Alboresi geht in seine nunmehr schon dritte Spielzeit. Insgesamt sechs Vorstellungen sind ab der Wiederaufnahme am 5. Oktober angesetzt. Ein doppelter Grund zur Freude für alle Musical-Fans: Es gibt noch für alle Termine Karten!

Jonathan Harker, ein junger englischer Rechtsanwalt, hat Graf Dracula in seinem weit abgelegenen Schloss in Transsilvanien aufgesucht. Doch Harker irrt, als er annimmt, mit dem blutsaugenden Monster ungestraft Geschäfte abwickeln zu können. Schon am ersten Abend nimmt eine beispiellose Horrorgeschichte ihren Lauf: Dracula erblickt das Bild von Harkers Verlobter Mina in London und kennt ab jetzt kein anderes Ziel, als sie für sich zu gewinnen! Selbst der anerkannte Vampirjäger Van Helsing ist gegen Dracula machtlos. Mit tödlicher Verführungskunst und übernatürlichen Kräften zieht er eine blutige Spur durch das spätviktorianische Europa.

Die Musik von Frank Wildhorn, der auch „Jekyll & Hyde“ zu einem echten Erfolgsmusical machte, kombiniert Pop-Musik, mitreißende Rocknummern und anrührende romantische Balladen. In der Hauptrolle des Grafen Dracula ist David Arnsperger zu erleben, am 23. und 24. November Lucius Wolter. Elisabeth Köstner und am 23. und 24. November Anna Preckeler singen die Mina. Marian Kalus singt ihren Verlobten Jonathan Harker, Carolin Schumann ist Lucy Westenra.

Karten für die Vorstellungen von „Dracula“ am 05.10., 06.10., 23.11., 24.11., 29. und 30.12. gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.


Foto: David Arnsperger (Dracula); Foto: Roland Obst

FSV Wacker 90:Brisante Reise ins Vogtland


In der Statistik der bisherigen Begegnungen zwischen dem FSV Wacker 90 und dem VfB Auerbach taucht kein einziges Unentschieden auf. Achtmal verließen die Nordhäuser als Sieger das Feld und konnten bereits vier ihrer fünf Spiele im Vogtland für sich entscheiden. Das sollte unseren Männern ordentlich Selbstvertrauen einflößen, wenn es am kommenden Samstag, den 29. September um 13.30 Uhr zur elften Regionalligapartie der beiden Kontrahenten kommt.
Allerdings birgt eine so positive Bilanz auch Risiken, denn letztendlich sollte sich keiner darauf verlassen. Am Samstag zählt nur, was in den 90 Minuten auf dem Platz passiert ist und nicht, was die Statistik ausweist. Und da muss Wacker am Ende einfach ein Tor mehr geschossen haben als die Auerbacher. So nervenaufreibend wie im Mai diesen Jahres braucht es für die Wackerfans dabei nicht unbedingt werden, als Auerbach eine Wacker-Führung in der 78. Minute drehte und Dino Medjedovic und Joy-Lance Mickels erst in den letzten 6 Minuten den Sieg herausschossen. Auf beide Stürmer muss Volkan Uluç dieses Mal verzichten, denn der eine fällt länger verletzt aus und der andere ist nach seiner roten Karte aus dem Erfurtspiel gesperrt.
Von der Konstellation her hat sich im Vergleich zum Frühjahr nichts geändert. Wacker spielt oben mit um den Titel, der VfB kämpft in jedem Spiel um Punkte gegen den Abstieg. Mit Sven Köhler steht zudem seit dem Sommer ein abgezockter Trainer an der Linie im VfB-Stadion, der seine Jungs optimal auf die Begegnung mit einem Ligaprimus einstellen wird. Für Wacker heißt das, 90 intensive und kraftraubende Minuten erfolgreich zu absolvieren, in denen unseren Becker, Propheter und Co. alles abverlangt wird. Ausschlaggebend wird auf dem kleinen, engen Platz auch werden, wie es dem FSV gelingt, seine Offensivkräfte um Carsten Kammlott einzusetzen, die hoffentlich mit mehr Fortune agieren als zuletzt in Berlin und gegen Erfurt.
Lucas Scholl und Stefan Kores sind weiterhin verletzt.
Mounir Chaftar ist wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, wird am Wochenende aber noch nicht spielen können.

Trainer Volkan Uluç sagte im Vorfeld der Partie: „Es wird nicht einfach in Auerbach! Einige Mannschaften haben sich dort schon schwer getan. Unter anderem hat Lok Leipzig verloren oder der BAK nur sehr glücklich gewonnen, wobei Auerbach die bessere Mannschaft war. Sie sind eine Mannschaft mit erfahrenen Spielern wie Schlosser oder Wild. Neben den Spielern verfügt auch der Trainer über langjährige Erfahrung. Mit den Leistungen in der nahen Vergangenheit war oft mehr möglich als die Ergebnisse auf dem Papier abbilden.

Daher wissen wir, dass dieser Gegner auf keinen Fall unterschätzt werden sollte. Und genauso werden wir in Auerbach auftreten.“ 

Verkaufsoffener Sonntag, Citylauf und Handball-Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft


Nordhausen (psv) Am kommenden Sonntag sollte man sich gleich drei Termine vormerken.
Ab 9:30 Uhr können Läufer aller Altersklassen beim 14. Nordhäuser Citylauf wieder ihre Kondition unter Beweis stellen. Die Teilnehmer werden auch 2018 wieder von echter Sportprominenz unterstützt: Ski-Ass Jens Weißflog gibt um 9:30 Uhr den Startschuss für das Event. Die Sieger werden in der Südharz Galerie geehrt.
Auch nach dem spannenden Rennen gibt es gute Gründe, in der Innenstadt von Nordhausen zu bleiben: Am Tag des Citylaufs ist verkaufsoffener Sonntag. Von 13 bis 18 Uhr haben die Geschäfte geöffnet.
Ein weiterer sportlicher Höhepunkt findet am Nachmittag in der Wiedigsburghalle statt. Von 15-17 Uhr treten im Handball-Länderspiel die Frauennationalmannschaften Deutschland und Russland gegeneinander an. Auch die Stadtinformation wird neben dem Deutschen Handballbund und dem Kreissportbund mit einem Stand vertreten sein, um den über Tausend Gästen aus ganz Deutschland Nordhausen und ihre Region näher zu bringen.

Silke Gonska zum Konzert „SCHWARZER WALZER - Lieder nach Gedichten von Ingeborg Bachmann“

am 20.10.2018 im Kunsthaus Meyenburg
Seit der Lichtinszenierung der St. Blasii-Kirche im Mai 2006 kennen wir Silke Gonska und haben in den vergangenen 12 Jahren erlebt, wie wandlungsfähig ihre Themen, ihr Gesang – überhaupt das Spektrum ist, welches sie meist mit Frieder W. Bergner zu Gehör bringt. Oft im Programm des Jazzfestes zu finden, waren die beiden zur Eröffnung der Fotoausstellung „35 Jahre Jazzclub“ in der Galerie der Kreissparkasse am 18. September zu erleben – ein Anlass, Silke Gonska im Vorfeld des Konzertes im Kunsthaus Meyenburg am 20. Oktober zu verschiedenen Aspekten des gemeinsamen Schaffens zu befragen. Der Titel des Abends „Schwarzer Walzer – Lieder nach Gedichten von Ingeborg Bachmann“ ist für viele Interessierte verwirrend, da diese Lieder in der Interpretation von Gonska und Bergner in Nordhausen weitgehend unbekannt sind und das Wort „Walzer“ in der Ankündigung irgendwie nicht zu dem
passt, was gemeinhin mit Silke Gonska verbindet. Dabei gibt es dieses Programm im Duo und die zugehörige CD bereits seit dem Jahre 2001. Im Herbst 2001 kam es außerdem als Jazzmeile-Projekt in großer Besetzung mit Jazzband und einem Kammerorchester in Weimar und Halle auf die Bühne. Vertont hatte Frieder W. Bergner, beeindruckt von der sprachlichen Kraft und der ‚Musikalität‘ der Bachmannschen Lyrik, einige ihrer Gedichte, die man irgendwo zwischen Pop, Jazz und Chanson einordnen könnte. Einen kleinen Vorgeschmack gab es schon am 18.09.2018 in der Sparkasse zu hören. Die Bandbreite des Schaffens der beiden ist beeindruckend – von der ersten CD „Entdeckung der Langsamkeit“ (1996), „Solo“ (2007), „Kein schöner Land“ (2008), „Mein Heine“ (2015) bis zum Konzertprogramm „REVOLUTION – Jazzin‘ the Beatles“ (ab 2011) - und dies nur als Auswahl einer Vielzahl von verschiedenen Projekten. Die Kritik schreibt begeistert von „Wie gewohnt gibt es auch hier wieder viel klangliche Korrespondenz zwischen Stimme und Posaune. Der Gesang zeigt sich stimmlich sehr wandlungsfähig: einmal cool rappend, andermal sinnlich- betörend, aber auch überschwenglich. Die Posaune verwebt sich mit ihm elegant swingend, dann wieder bluesig-verraucht oder skurril“. Gefragt nach „Wie unterscheidet sie sich in der BEATLES-Adaptation von der Art der anfänglichen Silke Gonska und dem zu erwartenden Konzerterlebnis am 20.10.?“. Ihre Antwort mit dem typischen Lächeln: “Auf Deutsch zu singen, macht mir besonders viel Spaß, weil ich das Publikum dadurch noch besser erreichen kann. Die Bachmannsche Lyrik ist so komplex und voller Bilder, dass beim Singen immer wieder neue Assoziationen entstehen. Die Texte erschließen sich durch die Musik einfacher. Jedes neue Konzertprogramm stellt mich vor neue Herausforderungen, an denen ich und meine Stimme wachsen können.“ Man darf also gespannt sein….
Wann: 20. Oktober 2018 um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr)
Wo: Kunsthaus Meyenburg Nordhausen – eine Veranstaltung des Jazz-Clubs Nordhausen
Preis: 14 EUR
Hannelore und Wolfgang R. Pientka Kunsthaus Meyenburg Förderverein e.V.


Entwurf des Regionalplans Nordthüringen - REDEN SIE MIT!

Nordhausen (psv) Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Nordhausen können noch bis einschließlich 8. November 2018 zum Entwurf des Regionalplans Nordthüringen gegenüber der regionalen Planungsgemeinschaft Nordthüringen Stellung nehmen. Der Regionalplan legt die räumliche und strukturelle Entwicklung der Planungsregion als Ziele und Grundsätze der Raumordnung fest.

„Ich rufe die Bürgerinnen und Bürger Nordhausens auf von ihrem Recht auf Mitbestimmung Gebrauch zu machen und sich aktiv, beispielsweise bei den Themen Rohstoffgewinnung, Windenergie, etc., am Planentwurf zu beteiligen und diesen mitzugestalten“, so Oberbürgermeister Kai Buchmann. Die Stadt Nordhausen hat noch einmal alle relevanten Informationen, Hintergründe und Ansprechpartner auf der Homepage zusammengefasst und aufbereitet. Sie finden diese Informationen unter folgendem https://www.nordhausen.de/allgemein/index.php?ID=25509&IDCode=2445656517 Link.

Die Stellungnahmen zum Entwurf des Regionalplanes Nordthüringen können innerhalb der Auslegungsfrist bei der
Regionalen Planungsstelle Nordthüringen
Thüringer Landesverwaltungsamt
Am Petersenschacht 3,
99706 Sondershausen


schriftlich abgegeben oder zur Niederschrift vorgebracht werden.


Stellungnahmen können auch per E-Mail an regionalplanung-nord@tlvwa.thueringen.de übermittelt werden.

Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik


Europawahltermin festgelegt

Die Bundesregierung hat gemäß Paragraf 7 des Europawahlgesetzes als Wahltermin für die Europawahl in der Bundesrepublik Deutschland den 26. Mai 2019 bestimmt.
Der Termin wird demnächst im Bundesgesetzblatt bekannt gemacht.

Erfurt, 28. September 2018 

Psychische Gesundheit im Fokus: HS Nordhausen und EH Berlin als Gastgeberinnen der internationalen Konferenz „QRMH7“

Nordhausen (HSPN) Über 250 nationale und internationale Wissenschaftler*innen besuchten die von Frau Prof. Dr. Maria Borcsa, Professorin für Klinische Psychologie an der Hochschule Nordhausen, co-organisierte Konferenz „Qualitative Research on Mental Health 7: Rising to a Global Challenge“ in Berlin.

Den Organisator*innen Prof. Dr. Maria Borcsa (Hochschule Nordhausen) und Prof. Dr. Sebastian Schröer (Evangelische Hochschule Berlin) ist es gelungen, internationale Wissenschaftler*innen aus Medizin, Psychologie, Soziologie, Anthropologie, Linguistik und anderen Disziplinen in einen erfolgreichen akademischen Austausch zu bringen. Über 250 Teilnehmer*innen aus Kanada, Nord- und Südamerika, Australien und Neuseeland, Asien und zahlreichen Ländern Europas stellten vom 20. bis 22. September 2018 an der Evangelischen Hochschule Berlin ihr Fachwissen zur Diskussion. Nach Kongressen in Finnland, Großbritannien und Griechenland, fand die siebte QRMH-Konferenz dieses Jahr in Deutschland statt.

Prof. Dr. Dainius Pūras (Vilnius University, Litauen), Special Rapporteur der Vereinten Nationen (UN), referierte über psychische Gesundheit als Menschenrecht: Sozialwissenschaften und qualitative Forschung sind essentiell für die Bewältigung der globalen Krise in der Versorgung psychisch kranker Menschen, denn sie bieten wesentliche Einblicke in relevante Phänomene wie Beziehungen, Macht und soziale Ausgrenzung, die für die Prävention, Behandlung und Rehabilitation psychischer Erkrankungen unerlässlich sind. Prof. Dr. Carla Willig (City University of London, Großbritannien) analysierte den sozialen Umgang mit der eigenen Krebserkrankung aus einer Forscherinnenperspektive, womit sie nicht nur brillante wissenschaftliche Einsichten in psychische Krankheitsverarbeitung vermittelte, sondern die Zuhörenden auch emotional berührte. Prof. Dr. Hella von Unger (LMU München) fokussierte bei ihrem Vortrag auf forschungsethische Relevanzen. Prof. Dr. Laurence J. Kirmayer (McGill University, Montreal, Kanada) präsentierte in der Abschlussveranstaltung den Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit, kulturellen Kontextbedingungen und sozialem Wandel anhand eines mehrstufigen Modells transkultureller Psychiatrie. In den eingereichten 17 Symposien, weiteren 90 Präsentationen und 37 Postern wurde das Kongressthema vertieft und facettenreich beleuchtet.
Die QRMH8-Konferenz wird 2020 mit erneuter Unterstützung von Prof. Dr. Maria Borcsa und Julia Hille (M.A.) an der Universität Malta, einer Partnerhochschule der HSN, stattfinden.

Bildunterschrift: Co-Organisatorin Prof. Dr. Maria Borcsa mit UN-Special Rapporteur Prof. Dr. Dainius Pūras und dem Rektor der Ev. Hochschule Berlin Prof. Dr. Anusheh Rafi (v.l.)


(Foto: Julia Hille)

Zur Rücktrittserklärung des Landtagspräsidenten

Zu Beginn der heutigen Plenarsitzung gab der Landtagspräsident Christian Carius bekannt, zum Ablauf des nächsten Monats von seinem Amt zurückzutreten. Dazu erklärt Dirk Adams, Fraktionsvorsitzender der Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Wir sind überrascht über die Entscheidung des Landtagspräsidenten. Trotz aller Konflikte in der Vergangenheit war die Zusammenarbeit von gegenseitigem Respekt geprägt. 

Wir wünschen Herrn Carius alles Gute für seinen weiteren Lebensweg.“

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen am 28.09.2018

Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2018: Aufschwung verliert an Fahrt

Die führenden deutschen Konjunkturforschungsinstitute haben ihre Prognosen für das Jahr 2018 und 2019 gesenkt. Sie erwarten für das laufende Jahr nun eine um 1,7 Prozent höhere Wirtschaftsleistung, für das kommende Jahr ein Plus von 1,9 Prozent. Die Risiken für die deutsche und die internationale Konjunktur haben sich gegenüber dem Frühjahr vergrößert.

Die führenden deutschen Konjunkturforschungsinstitute haben ihre Prognosen für das Jahr 2018 und 2019 gesenkt. Sie erwarten für das laufende Jahr nun eine um 1,7 Prozent höhere Wirtschaftsleistung, im Frühjahr waren sie noch von 2,2 Prozent ausgegangen. Für das kommende Jahr nahmen sie ihre Vorhersage leicht von 2,0 auf 1,9 Prozent zurück. Das geht aus dem Herbstgutachten der Gemeinschaftsdiagnose hervor, das am Donnerstag in Berlin vorgestellt wird.

„Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft verliert an Fahrt. Die Nachfrage aus dem Ausland ist schwächer geworden, gleichzeitig haben Unternehmen offenbar zunehmend Probleme, genügend Arbeitskräfte für ihre Produktion zu finden“, sagt Roland Döhrn, Konjunkturchef des gastgebenden RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Zur Wirtschaftspolitik der Bundesregierung ergänzt er: „Kurzfristige Initiativen wie das Baukindergeld führen tendenziell zu Mitnahmeeffekten und steigenden Kosten, weil die Bauwirtschaft ohnehin gut ausgelastet ist. Die Förderpolitik im Wohnungsbereich sollte in der derzeitigen konjunkturellen Lage stärker auf Kontinuität angelegt sein.“

Die Zahl der Erwerbstätigen wird von 44,9 Millionen in diesem auf 45,3 Millionen im nächsten und auf 45,6 Millionen im Jahr 2020 steigen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Arbeitslosen von 2,3 über 2,2 auf 2,1 Millionen Menschen. Damit geht die Arbeitslosenquote von 5,2 über 4,8 auf 4,5 Prozent zurück. Die Verbraucherpreisinflation wird sich voraussichtlich von 1,8 Prozent im Durchschnitt dieses Jahres auf 2 Prozent im kommenden Jahr beschleunigen und 2020 bei 1,9 Prozent liegen. Dabei nimmt der binnenwirtschaftliche Preisauftrieb zu.

Für den gesamten Prognosezeitraum erwarten die Institute deutliche Finanzierungsüberschüsse des Staates. Im laufenden Jahr dürfte er mit 54 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert erreichen. Bis zum Jahr 2020 wird er durch die expansiv ausgerichtete Finanzpolitik auf 41 Milliarden Euro abschmelzen.

Die Risiken für die deutsche und die internationale Konjunktur haben sich gegenüber dem Frühjahr vergrößert, weltweit insbesondere durch die zunehmende Zahl von Handelskonflikten, auf europäischer Ebene durch die Möglichkeit eines ungeordneten Austritts Großbritanniens aus der EU und einer möglichen Schuldenkrise in Italien.

Die Gemeinschaftsdiagnose wird erarbeitet vom RWI in Essen, vom DIW in Berlin, vom ifo Institut in München, vom IfW in Kiel und vom IWH in Halle.

Über die Gemeinschaftsdiagnose
Die Gemeinschaftsdiagnose wird zweimal im Jahr im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erstellt. Am Herbstgutachten 2018 haben mitgewirkt:
- Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
- ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V. in Kooperation mit der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF)
- Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW Kiel)
- Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH)
- RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Kooperation mit dem Institut für Höhere Studien Wien

Sabine Weiler Kommunikation
RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung


Mitteilungdes idw – Informationsdienst Wissenschaft am 27.09.2018

Donnerstag, 27. September 2018

„Ein Sommernachtstraum“ als Hochzeitsgeschenk

Ein ganz besonderes Hochzeitsgeschenk macht die Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH allen Paaren, die in der Zeit vom 1. bis zum 20. Oktober in Nordhausen standesamtlich heiraten: jeweils zwei Ehrenkarten für das Ballett „Ein Sommernachtstraum“, das ab dem 26. Oktober im Theater Nordhausen zu sehen ist.

Das Ballett nach dem weltberühmten Stück von William Shakespeare, choreographiert von Ballettdirektor Ivan Alboresi zu Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy und anderen, dreht sich um Liebe und Hochzeit: Gleich mehrere glückliche Paare finden sich am Schluss. Und so soll das Hochzeitsgeschenk den Nordhäuser Paaren der Start in eine glückliche gemeinsame Zukunft sein!

„Ich freue mich sehr, dass unsere Brautpaare mit einem romantischen Theaterabend ihre Liebe noch einmal feiern können“, begrüßt Christine Heidel, Leiterin des Standesamtes, die Idee.


Den Gutschein für die Ballettkarten – ein Gratulationsschreiben vom Theater – überreicht bei den Trauungen vom 1. bis zum 20. Oktober jeweils die Standesbeamtin oder der Standesbeamte. Mit dem Anschreiben können die Hochzeitspaare ihre Ehrenkarten für einen Termin ihrer Wahl an der Theaterkasse abholen.

Ab 1. Oktober neuer Parkscheinautomat auf Parkplatz Albert-Traeger-Straße

Nordhausen (psv) Ab dem 1. Oktober 2018 wird am Parkplatz an der oberen Albert-Traeger-Straße ein Parkscheinautomat aktiviert. Das kündigte jetzt Martin Schulze von der städtischen Straßenverkehrsbehörde an.
Grundlage für das Aufstellen des neuen Automaten ist die 2. Änderung der Nordhäuser Parkgebührensatzung, die die Höhe der Parkgebühren wie folgt festschreibt:
-          Das Tagesticket kostet 0,50 Euro,
-          der Vierteljahresparkschein 31,50 Euro,
-          der Halbjahresparkschein 63,00 Euro und
-          der Jahresparkschein 126,00 Euro.

Für die Bewohner der Wohngebietes Albert-Traeger-Straße und der Dr.–Robert-Koch-Straße, die einen gültigen Bewohnerparkausweis besitzen, ändert sich nichts.
   

Der Parkscheinautomat in der Wallrothstraße gegenüber dem Dialysezentrum wird zurückgebaut. Hier ist die Parkzeit an den Werktagen auf 2 Stunden begrenzt.

Rechtsradikale Szene hat sich weiter etabliert

Die rechtsradikale Szene in Stadt und Landkreis Nordhausen hat sich in den vergangenen Jahren weiter etabliert. "Dass wir in Nordhausen ein Problem mit Rechtsradikalen und Neonazis haben, dürfte eigentlich für niemanden mehr ein Geheimnis sein. Aus der Beantwortung einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Katharina König-Preuss geht nun hervor, dass in den Jahren 2015, 2016 und 2017 insgesamt 191 politisch rechtsmotivierte Straftaten im Landkreis Nordhausen begangen wurden. Das ist mehr als eine Straftat pro Woche", erklärt Tim Rosenstock, antifaschistischer Sprecher des Kreisverbandes DIE LINKE.Nordhausen, in einer aktuellen Pressemitteilung. "Nicht nur die Häufigkeit der Straftaten fällt dabei auf, sondern auch die Veranstaltungen der neonazistischen Szene fallen ins Gewicht. Insgesamt zählt das Thüringer Innenministerium 59 teils mehrtätige Veranstaltungen in diesem Zeitraum. Dabei hat sich vor allem auch das Ilfelder Hufhaus als Veranstaltungsort etabliert, knapp die Hälfte der Veranstaltungen fanden dort statt", schließt sich Sara Müller, innenpolitische Sprecherin des Kreisverbandes, an. "Auch bundesweit fiel unser Landkreis und die Kreisstadt mehrfach durch die neonazistische Szene negativ auf. So veröffentlichte Die Zeit etwa einen Artikel unter der Überschrift 'Wie Nordhausen zur Nazi-Hochburg wird'. In jüngerer Vergangenheit publizierte zudem die Thüringer Allgemeine eine statistische Auswertung, bei der Nordhausen bundesweit auf Platz 20 der teilnehmerstärksten Aufmarschorte der rechtsradikalen Szene seit Juli 2013 liegt und damit unzählige, größere Städte hinter sich lässt", ergänzt Rosenstock die Ausführungen. "Wer nun immer noch denkt, die Problematik 'Rechtsradikalismus' sei im Landkreis Nordhausen noch nicht angekommen oder beträfe uns gar nicht, verschließt die Augen vor der Realität. Wir können an dieser Stelle immer wieder nur appellieren, sich aktiv gegen die neonazistische Szene zu engagieren und für eine demokratische Gesellschaft einzustehen", so Müller und Rosenstock abschließend.
Tim Rosenstock 
DIE LINKE.Kreisverband Nordhausen 

Ersatzvornahme: Abriss eines Gebäudes in Bielen

Nordhausen (psv) Die Stadt Nordhausen hat jetzt ein baufälliges Gebäude im Ortsteil Bielen, Zum Schmiedetor 5, im Rahmen eine Ersatzvornahme abreißen lassen. Das sagte jetzt der Leiter des Bauordnungsamtes, Mike Szybalski.

„Das, an zwei Grundstückgrenzen, stehende baufällige Gebäude drohte einzustürzen. Im Gebäudeinneren waren bereits mehrere Deckenbereiche eingebrochen“, erklärt er. Da das Gebäude auch direkt an eine öffentliche Verkehrsfläche angrenzte, habe es eine direkte Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung dargestellt.


Weil der Grundstückseigentümer seiner Verpflichtung bezüglich seines Grundstückes nicht nachgekommen sei, habe die Stadt Nordhausen im Rahmen einer Ersatzvornahme das Gebäude abgerissen, so Szybalski. Die dafür anfallenden Kosten werden dem Eigentümer in Rechnung gestellt.

 Fotos: Baufälliges Gebäude im Ortsteil Bielen, Zum Schmiedetor 5, wurde abgerissen. (Fotos: Stadtverwaltung Nordhausen)

Vor den Herbstferien:



GEW-Schulleiter*innen ziehen Bilanz der ersten Wochen des Schuljahres 2018/19GEW-Schulleiter*innen sehen deutliche Verbesserungsbedarfe und mahnen zeitnahe Verbesserungen an. Das betrifft neben dem Dauerthema des Lehrer*innenmangels vor allem das neu eingerichtete Schulbudget und den Datenschutz nach der EU-Datenschutz-Grundverordnung.   



Dazu Kathrin Vitzthum, Landesvorsitzende der GEW Thüringen: „Das Thema Lehrermangel und damit verbunden Unterrichtsausfall ist weiterhin akut. Aber darüber hinaus machen schlecht umgesetzte Vorhaben des Bildungsministeriums wie Schulbudget und Datenschutz den Schullleitungen und Lehrkräften das Leben schwer. Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht!“
  • Thema Schulbudget
Das ursprüngliche Ziel des Schulbudgets - die Absicherung des Unterrichts – konnte aus vielerlei Gründen nicht erreicht werden.  Nun soll stattdessen das zur Verfügung gestellte Schulbudget von 30 Euro je Schüler*in und Jahr für Arbeitsgemeinschaften, Schüler*innenfirmen, Hausaufgabenbetreuung oder auch für Gesundheitskurse für die Pädagog*innen der Schule und ähnliche Dinge dienen. Die für die Antragstellung notwendigen konkreten Durchführungsbestimmungen wurden jedoch erst sehr spät erlassen und nun offenbaren sich zunehmend die Schwächen des Schulbudgets.

Zusätzliche bürokratische Kraftanstrengungen: Viele Schulleitungen kritisieren die mit dem Schulbudget verbundenen zusätzlichen bürokratischen Kraftanstrengungen. Obwohl das Verfahren dem Fortbildungsbudget angeglichen wurde, sind die damit verbundenen Aufgaben immens. Oft genug wird Schulleitungen vom zuständigen Schulamt mitgeteilt, dass dieses und jenes nicht ginge, selten aber erklärt, was genau nun mit dem Schulbudget zu leisten sei. Die Schulen wollen das Schulbudget nutzen, aber es steht zu befürchten, dass die Mittel für das Jahr 2018 nicht ausgeschöpft werden können. Darauf deutet auch die Tatsache hin, dass von den rund 850 Schulen bislang nur knapp 120 einen Antrag gestellt haben. Die Gründe liegen in den spät erschienenen Durchführungsbestimmungen, den zahlreichen Ausschlusskriterien und in der Dauer des Verfahrens. Schulen, die das Schulbudget für Gesundheitsmaßnahmen der Lehrer*innen verwenden, haben dabei weniger Schwierigkeiten als Schulen, die es tatsächlich für die Schüler*innen verwenden wollen.

Der dringende Appell der Schulleiter*innen lautet daher: Vereinfacht die Nutzung des Schulbudgets im Interesse der Schüler*innen und zur Entlastung der Schulleitungen!
  • Thema Datenschutz und dessen Umsetzung an Schulen
Die Schulleitungen und die Lehrer*innen fühlen sich mit der korrekten Umsetzung des Datenschutzes nach der in Mai 2018 in Kraft getretenen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) weitgehend allein gelassen. Die Fortbildungsveranstaltungen für Schulleiter*innen waren keine Hilfestellung.  Das Konzept muss dringend nachgebessert werden, um auf die spezifischen Fragen im Schulalltag, rechtssichere und dennoch praktikable Antworten zu geben. Dabei ging es um Fragen wie zum Beispiel:
  • Veröffentlichung des Vertretungsplanes in der Schule selbst oder auf der Webseite der Schule,
  • Weitergabe von Noten an den Ausbildungsbetrieb in der dualen Berufsausbildung,
  • die Veröffentlichung von Sieger*innen bei Schulwettbewerben,
  • u.a.m.
Wenn keine Antworten durch den Dienstherrn gegeben werden, führt das zu Unsicherheit. Und Unsicherheit im Umgang mit der EU-DSGVO führt bei den Schulleitungen dazu, dass Schulen ihren sozialen Raum nicht mehr ausfüllen, aus Angst vor Verstößen – und das ist nicht im Interesse der Schüler*innen, Eltern, Beschäftigten und somit kontraproduktiv.

Dazu noch einmal Kathrin Vitzthum: „Wir erwarten vom vom Bildungsministerium, dass die Schulleitungen in diesem sensiblen Bereich schnell und konstruktiv unterstützt werden, denn nur so können sie den Schulalltag aus datenschutzrechtlicher Sicht legal leisten.“ Das Fortbildungskonzept muss dringend und schnell überarbeitet werden und eine Handreichung zur EU-DSGVO ist zu entwickeln. Darin soll den Schulen nicht nur erklärt werden, was alles nicht geht, sondern konkrete und praktikable Vorschläge unterbreitet werden, wie sie rechtssicher agieren können.


Über die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Thüringen:
Die Bildungsgewerkschaft GEW THÜRINGEN ist die größte bildungspolitische Kraft in Thüringen. Sie organisiert aktive und ehemalige Beschäftigte an den Thüringer Bildungseinrichtungen. Schwerpunkte der politischen Arbeit sind die Bildungsgerechtigkeit, die Lern- und Arbeitsbedingungen an Kitas, Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie die Angestellten-, Beamten- und Tarifpolitik. Vorsitzende ist Kathrin Vitzthum.

Pressemitteilung der GEW Thüringen vom 26.09.2018

Unfallchirurgen und Altersmediziner fordern Unterstützung bei der Therapie älterer Sturzpatienten

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) haben heute auf einer Pressekonferenz in Berlin das Weißbuch Alterstraumatologie vorgestellt. Es führt die wichtigsten Schritte einer guten Versorgung von älteren Patienten mit Knochenbrüchen auf. Kern der Behandlungsempfehlungen ist die Zusammenarbeit von Unfallchirurgen und Altersmedizinern in einem multiprofessionellen Team. Damit lässt sich laut einem aktuellen Studienergebnis die Sterblichkeit älterer Patienten nach einem Oberschenkelhalsbruch um mehr als 20 Prozent senken. Daher fordern beide Fachgesellschaften unter anderem die Übernahme ihrer Empfehlungen in die Regelversorgung.

„Aufgrund der demografischen Entwicklung und der damit verbundenen rasanten Zunahme von Altersbrüchen müssen auch die Strukturen in der Alterstraumatologie mitwachsen“, betont DGU-Präsident Professor Dr. Joachim Windolf, Direktor der Klinik für Unfall- und Handchirurgie der Universitätsklinik Düsseldorf.

Die Hüftfraktur, auch Oberschenkelhalsbruch genannt, ist die mit Abstand am häufigsten im Krankenhaus behandelte Fraktur. Das Durchschnittsalter dieser Patienten liegt bei über 82 Jahren. Der Unfall kann tödlich enden: 10 Prozent der Patienten sterben innerhalb der ersten 30 Tage nach ihrem Sturz. Bis zu 20 Prozent verlieren ihre Selbstständigkeit und müssen im Folgejahr in eine Pflegeeinrichtung einziehen. „Diese dramatische Mortalitätsrate müssen wir senken“, sagt DGG-Past-President Professor Dr. Jürgen M. Bauer, Ärztlicher Direktor am Agaplesion Bethanien Krankenhaus Heidelberg.

Das Ergebnis der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Studie „Prävention, Therapie und Rehabilitation osteoporotischer Frakturen in benachteiligten Populationen“ (PROFinD) zeigt das enorme Verbesserungspotential für Deutschland: Arbeiten Unfallchirurgen, Altersmediziner (Geriater), Physiotherapeuten sowie Sozial- und Pflegedienst in einem Team zusammen, sinkt die Sterblichkeit um mehr als 20 Prozent. „Diese multiprofessionelle Zusammenarbeit verbessert die Überlebensrate unsere Patienten drastisch“, sagt Professor Dr. Clemens Becker, Chefarzt der Abteilung für Geriatrie und Klinik für Geriatrische Rehabilitation des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart.

Aufgrund international vorliegender Erfahrungen haben die DGU und die DGG mit ihren Zertifizierungsinitiativen AltersTraumaZentrum DGU® (ATZ-DGU) und Alterstraumatologisches Zentrum DGG (atz-DGG) bereits seit 2014 damit begonnen, die im Weißbuch Alterstraumatologie enthaltenen Empfehlungen umzusetzen. Aktuell sind bereits über 100 Kliniken als Alterstraumazentrum zertifiziert. In diesen Kliniken werden unter anderem folgende Anforderungen erfüllt:
• Versorgung des Knochenbruchs innerhalb von 24 Stunden
• Behandlung durch ein multiprofessionelles Team
• Behandlung nach genau festgelegten Therapiestandards
• Behandlung der Begleiterkrankungen
• Anwendung einer spezifischen auf das Alter der Patienten angepassten Schmerztherapie
• Anwendung spezieller schonender OP-Techniken, die eine unmittelbare Vollbelastung nach der Operation erlauben
• Durchführung einer frühzeitigen Mobilisation, um einem weiteren Abbau des Allgemeinzustandes der Patienten entgegen zu wirken
• Durchführung einer intensiven Rehabilitation unmittelbar nach der Operation

So soll verhindert werden, dass bei alten Menschen die OP-Strapazen zu einer Verschlechterung des ohnehin schon oftmals sehr eingeschränkten Allgemeinzustandes führen und die Gefahr der dauerhaften Pflegebedürftigkeit droht. „Nur durch eine strukturierte Versorgung können Patienten rasch operiert werden, gefährliche Medikamentenkombinationen vermieden und die Delirrate gesenkt werden. Unser Ziel ist, die Selbstständigkeit und damit die Selbstbestimmung unserer Patienten zu erhalten“, sagt Professor Dr. Ulrich Liener, Leiter der DGU-Arbeitsgemeinschaft Alterstraumatologie und Leiter der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Marienhospital Stuttgart.

Die ATZ-DGU sind verpflichtet, ihre Daten in das AltersTraumaRegister DGU® (ATR-DGU) einzupflegen. Das an die internationale Forschung angepasste ATR-DGU soll zukünftig zeigen, an welchen Stellen die Behandlungsqualität für die hochbetagten Unfallpatienten noch weiter verbessert werden kann.

Aus den von Unfallchirurgen und Altersmedizinern gewonnenen Kenntnissen und den in die Zukunft gerichteten Vorleistungen ergeben sich vier Forderungen von DGU und DGG an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und die Leistungsträger:

Behandlung von Verletzungen im Alter durch ein multiprofessionelles Team zur Regelversorgung machen
Die gemeinsame Versorgung von Patienten durch Unfallchirurgen und Altersmediziner (Geriater) sowie das interprofessionelle Management verbessern nachweislich die Ergebnisse. Der entsprechende Mehraufwand durch diese ganzheitliche Versorgung, welcher sich direkt in der Verbesserung des Therapieerfolgs niederschlägt, muss entsprechend vergütet werden.

Qualitätssicherung und Forschung fördern durch nationales Fraktur-Register
Relevante Altersverletzungen müssen in einem nationalen Register erfasst werden. So können Versorgungsprozesse ausgewertet und der Therapieerfolg dargestellt werden. Nur ein unabhängiges nationales Register erlaubt auf der Basis von wissenschaftlichen Daten die Weiterentwicklung der Behandlungsverfahren und den Vergleich von Behandlungsergebnissen.

Knochenbrüche vermeiden durch Sekundärprävention
Die hohe Anzahl von Altersbrüchen muss durch eine konsequentere medikamentöse Osteoporose-Therapie gesenkt werden. Denn der überwiegende Teil der Patienten mit einem Hüftbruch hat bereits in den Jahren zuvor eine Fraktur erlitten, die durch Osteoporose bedingt ist. Dazu müssen Strukturen geschaffen werden, die die flächendeckende Sekundärprävention unmittelbar nach dem ersten Bruch sicherstellen.

Behandlungsergebnis verbessern durch geriatrische Frührehabilitation
Die geriatrische Frührehabilitation verbessert nachweislich das Behandlungsergebnis. Die aktuelle Rechtsprechung des Bundessozialgerichtes (Urteil B1 KR 19/17 R vom 19.12.2017) gefährdet die frührehabilitative Komplexbehandlung durch nicht praktikable und medizinisch unangemessenen Vorgaben. Um eine einschneidende Verschlechterung der medizinischen Versorgung und Erhöhung der Mortalität zu vermeiden, sind Korrekturen der Vorgaben notwendig.

Die Bereitstellung geriatrischer Versorgungstrukturen in der Medizin fordert auch die Gerontologin Prof. Ursula Lehr, ehemalige Direktorin des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg und stellvertretende Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO). Sie sagt: „Die interdisziplinäre Behandlung, wie sie in den alterstraumatologischen Zentren durchgeführt wird, muss zur Regelversorgung werden.“

Susanne Herda, Swetlana Meier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V.


Mitteilung des idw – Informationsdienst Wissenschaft am 26.09.2018

Mitteilung des Bundesfamilienministeriums am 26.09.2018

Auftaktsitzung der Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“

Die Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ hat heute ihre Arbeit aufgenommen. Unter dem Vorsitz des Bundesministers des Innern, für Bau und Heimat, Horst Seehofer, sowie dem Co-Vorsitz der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey, und der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner traf sich die Kommission zur konstituierenden Sitzung. Auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel nahm an der Auftaktsitzung teil. Bundesinnenminister Horst Seehofer erklärte: „Die Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ wird das Herzstück einer neuen Heimatpolitik sein. Sie wird nach Wegen suchen, sowohl die Infrastruktur als auch das Wohlbefinden der Menschen vor Ort zu verbessern. Ich bin zuversichtlich, dass uns dies gemeinsam gelingen wird. Wir werden das Land neu vermessen und einen tragfähigen Maßstab für den Begriff der gleichwertigen Lebensverhältnisse definieren. Richtschnur sollte dabei eine echte Chance für jeden einzelnen auf Wohlstand, Zugang zu Bildung, Wohnen, Arbeit, Sport und Infrastruktur sein - egal, ob er in Gelsenkirchen, Prenzlau oder Hamburg wohnt.“ Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey: „Deutschland ist vielfältig und das ist gut. Aber wenn aus regionalen Unterschieden schwerwiegende Nachteile werden, müssen wir etwas dagegen tun. In manchen Städten finden Familien keine bezahlbare Wohnung mehr, woanders müssen junge Leute wegziehen, weil sie keine Perspektive für sich sehen. Unser Land driftet auseinander, wenn es Regionen gibt, in denen der Arzt unerreichbar scheint, auch noch die letzte Gaststätte schließt oder der Beitrag für einen Kitaplatz sich um mehrere hundert Euro unterscheidet. Aufgabe der Kommission wird sein, praktische Vorschläge zu machen, wie wir Daseinsvorsorge überall im Land – in Ost und West – sicherstellen können: in der Gesundheitsversorgung, der Bildung, der Altenhilfe und Pflege, bei der Kinderbetreuung, der Jugendarbeit und der Engagementförderung. Gleichwertige Lebensverhältnisse sind eine nationale Zukunftsaufgabe für ein modernes und erfolgreiches Deutschland.“ Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner: „Wir reden zu Recht viel über knappen Wohnraum in den Städten. In den ländlichen Räumen geht es um das Gegenteil: Leerstand. Hier sind die Gründe und Probleme vielschichtig. In Abwanderungsregionen sinkt zwar oft die Arbeitslosigkeit, aber Schulen und Geschäfte schließen. Steigenden Leerständen und sinkenden Verkaufswerten folgen Lücken im Mobilfunk oder auch unzureichende Busverbindungen. Oft fehlen Nachfolger in den Arztpraxen und ältere Menschen bleiben allein zurück. Diesen Kreislauf können und wollen wir stoppen. Die ländlichen Regionen brauchen Perspektiven und Wertschöpfung vor Ort. Unser Land ist nicht nur Standort für die Landwirtschaft, sondern auch für unseren produktiven Mittelstand mit seinen vielen Fachkräften. Perspektiven für ländliche Kommunen mindern den Druck auf die Ballungsräume, ermöglichen jungen Familien Freiraum und stärken den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.“ Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz und Ministerpräsident des Saarlandes, Tobias Hans, sagte: „Mit der Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen haben wir einen großen Schritt getan, in ganz Deutschland gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen. Richtig ist aber auch, und davor dürfen wir die Augen nicht verschließen: Wir sind längst noch nicht an unserem Ziel angelangt. Die Kluft zwischen Boom-Regionen und abgehängten Räumen wächst zusehends. Als Länder brauchen wir eine gemeinsame nationale Kraftanstrengung mittels dieser Kommission. Darüber hinaus wollen wir aber auch unserer eigenen Verantwortung nach dem Subsidiaritätsprinzip gerecht werden. Dies gilt etwa für die Unterstützung finanzschwacher Kommunen bei der Haushaltssanierung, für die Entwicklung einer flächendeckend bedarfsgerechten Infrastruktur, für den Breitbandausbau auch in entlegenen Landstrichen, für einen leistungsfähigen ÖPNV in der gesamten Fläche, für die Wirtschaftsförderung in den ländlichen Räumen und vieles andere mehr.“ Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Mecklenburg-Vorpommern, betonte als stellvertretende Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz: „Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse muss Ziel bleiben. Wir brauchen auch in Zukunft eine besondere Förderung für strukturschwache Regionen, und zwar in Ost und West. Ich hoffe, dass die Kommission da schnell zu Ergebnissen kommt.“ Oberbürgermeister Bernward Küper, Naumburg (Saale), sagte als Sprecher der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände: „Gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen, betrifft sowohl den Bereich der städtischen Regionen als auch die ländlichen Räume. Wir müssen die Unterstützung nach Bedarf und nicht nach Himmelsrichtung organisieren. Klar ist: Die Aufgaben lassen sich nur gemeinsam mit Stadt und Land lösen. Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse beinhaltet Chancen zur Teilhabe am digitalen Leben, am Arbeitsleben und am gesellschaftlichen Zusammenleben – überall in Deutschland. Die dafür notwendigen Grundlagen müssen wir schaffen, das ist ein wesentliches Ziel dieser Kommission.“ Die Kommission hat den Auftrag, auf der Basis eines gemeinsamen Verständnisses gleichwertiger Lebensverhältnisse Handlungsempfehlungen mit Blick auf unterschiedliche regionale Entwicklungen und den demografischen Wandel in Deutschland zu erarbeiten. Gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen betrifft Fragen wie: Wie sieht es mit einer erreichbaren Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen aus? Wie kann ich Lebensqualität in meiner Kommune mitgestalten? Kann ich im Alter in meinem gewohnten Umfeld leben? Kommunen brauchen für ihre Antworten Gestaltungsspielraum. Die Kommission soll Vorschläge erarbeiten, wie die Situation in den Regionen Deutschlands - von Ost nach West, von Nord nach Süd - verbessert werden kann. Damit sollen effektive und sichtbare Schritte hin zu einer Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse erreicht werden, die dazu beitragen, den Wegzug aus vielen ländlichen Regionen und den Druck durch Zuzug in die Ballungsräume zu dämpfen. Mit dem Start der Kommission, werden nun sechs Facharbeitsgruppen mit ihrer Arbeit beginnen und sich mit folgenden Themen beschäftigen: 1.         „Kommunale Altschulden“ 2.         „Wirtschaft und Innovation“ 3.         „Raumordnung und Statistik“ 4.         „Technische Infrastruktur“ 5.         „Soziale Daseinsvorsorge und Arbeit“ 6.         „Teilhabe und Zusammenhalt der Gesellschaft“ Die ersten Arbeitsgruppen kamen bereits heute zu einer ersten Arbeitssitzung zusammen. Die Kommission wird bis Juli 2019 einen Bericht mit konkreten Vorschlägen vorlegen.

Lach- und Sachgeschichten im Theater Nordhausen

Maus-Türöffner-Tag am 3. Oktober bietet tolle Einblicke ins Theaterleben

Das Theater Nordhausen öffnet am 3. Oktober ab 9.30 Uhr seine Türen für neugierige Kinder! Im Rahmen des Maus-Türöffner-Tages, an dem das Theater sich zum vierten Mal beteiligt, gibt es wieder viel zu entdecken.

Wie funktioniert Theater? Wer gehört alles zum Ensemble? Wo werden die Darsteller vor ihrem Auftritt geschminkt? Diesen und anderen Fragen gehen die Kinder gemeinsam mit dem Team des Jungen Theaters auf den Grund. Zu
entdecken sind Geschichten, die es so nur im Theater geben kann: Zum Beispiel, warum man auf der Bühne nicht pfeifen darf. Oder warum man sich vor einer Vorstellung „Toi toi toi“ wünscht.

Am Maus-Türöffner-Tag darf natürlich eines nicht fehlen: ein Theaterstück! Und so besuchen die kleinen Gäste am Maus-Türöffner-Tag gemeinsam eine Vorstellung des Kinderstücks „Mieke kann nicht schlafen“.

Zum Maus-Türöffner-Tag sind Familien mit Kindern ab vier Jahren herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Interessierte können sich unter Tel. 0 36 31/98 34 52 oder per Mail an bethge@theater-nordhausen.de beim Jungen Theater anmelden. Die Maus und das Team des Theaters Nordhausen wünschen viel Spaß!


Foto: Theater Nordhausen

IHK-Info: Beratersprechtag

Netzwerk in Nordthüringen“ und Beratung zu
rechtlichen Fragen am 09.10.2018

Der nächste Beratersprechtag „Netzwerk in Nordthüringen“ findet am 9. Oktober 2018 von 09:00 bis 16:00 Uhr im BIC-Nordthüringen, Alte Leipziger Straße 50, 99734 Nordhausen / OT Bielen, statt.

Kompetente Ansprechpartner der Thüringer Aufbaubank, Bürgschaftsbank, IHK, HWK, GFAW, Agentur für Arbeit, von den Wirtschaftssenioren „Alt hilft Jung“ und den Projekten ThEx Enterprise und ThEx Mikrofinanzagentur stehen Existenzgründern und bestehenden Unternehmen für persönliche Gespräche zur Verfügung.

Auch ein Experte des Fachbereiches Standortpolitik/Recht/Steuern der IHK Erfurt beantwortet an diesem Tag in persönlichen Gesprächen Fragen zu Rechtsformwahl, Gewerberecht, Handelsrecht, gewerblichem Mietrecht, Arbeitsrecht oder auch rechtliche Fragen im Zusammenhang mit der Berufsausbildung.

Alle Beratungen sind kostenfrei. Vorherige Terminabsprache unter Telefon 03631 90820 ist erforderlich.


gez. Diana Stolze
Leiterin Regionale Service-Center
Landkreise Eichsfeld, Nordhausen und Kyffhäuserkreis

Fünf neue Gesichter im Ballett TN LOS!

Neue Compagniemitglieder stellen sich in der Ballettgala am 29.09. dem Publikum vor

Fünf neue Mitglieder begrüßt das Ballett TN LOS!, die Ballettcompagnie des Theaters Nordhausen, in dieser Spielzeit in seinen Reihen. Die jungen Tänzerinnen und Tänzer stellen sich in der Ballettgala – TN LOS! am 29. September um 19.30 Uhr zum ersten Mal dem Nordhäuser Publikum vor. Die
Gala verspricht spannenden Tanzgenuss, steht doch ein Ausschnitt aus „Ein Sommernachtstraum“, der ersten Ballettpremiere der Spielzeit, auf dem Programm!

Das „Küken“ der Compagnie ist die 19-jährige Hannah Law aus Tulsa, Oklahoma in den USA. Sie tritt in Nordhausen ihr erstes Festengagement an. Schon als Kind nahm sie in ihrer Heimatstadt Ballettunterricht. Als sie mit acht Jahren im „Nussknacker“ mittanzen durfte und professionelle Balletttänzer bei der Arbeit beobachten konnte, wurde ihr klar, dass der Tanz mehr als ein Hobby sein kann. Sie
besuchte die National Ballet School in Kanada. Die Kooperation, die ihre Schule mit der renommierten Palucca Schule Dresden verbindet, kam ihr entgegen, interessierte sie sich doch für die Tanzszene in Europa. So studierte
sie ein Jahr in Dresden. Nur einen Tag vor ihrer Abschlussprüfung dort tanzte sie in Nordhausen vor. Im Sommer in ihrer Heimat erreichte sie die Zusage. „Nordhausen ist eine gute Compagnie für ein erstes Engagement mit talentierten und großartigen Tänzern“, findet die junge Künstlerin.

Aus Italien stammt Eleonora Peperoni. Schon als Kind tanzte sie oft im heimischen Wohnzimmer, „meine beiden Brüder mussten immer als Tanzpartner herhalten“, lächelt die 23-Jährige. Auch heute nimmt der Tanz eine große Rolle in ihrem Leben ein. „Ich kann sein, was ich will, kann meine Gefühle ausdrücken und Stress abbauen.“ Schon als Kind war es ihr großer Traum, im Ausland zu tanzen, eine neue Sprache und neue Menschen kennenzulernen. „In Deutschland gibt es so viele Möglichkeiten, die Deutschen lieben das Theater und das Ballett.“ Und so kam sie nach der Ausbildung in der Junior Company in Florenz, dem Balletto di Toscana und dem Balletto di Roma, wo sie zuletzt zwei Jahre tanzte, nach Nordhausen. Hier freut sie sich nun auf „Schwanensee“, das in Ausschnitten in der Ballettgala und im ganzen dann im Dezember zu sehen ist.

Der Kanadier Dominic Bisson aus Ottawa war zunächst Kunstturner. Durch seine Familie entdeckte er den Tanz und begann seine künstlerische Ausbildung in Ottawa. Bald schon wechselte er nach Marseille an die Nationale Tanzhochschule. Der Schwerpunkt seiner Ausbildung liegt auf dem klassischen und neoklassischen Tanz. Mit Ivan Alboresi hat er in Nizza schon gearbeitet: er tanzte in seiner Choreographie „Tod in Venedig“. Dominic Bisson tanzte außerdem an der Oper Marseille und im Nationalballett Marseille. Nach Nordhausen kommt er aus Aix-en-Provence, wo er ein Jahr lang im Ballet Preljocaj tanzte. „Ich freue mich, hier zu sein – ein neues Land kennenzulernen. Ich möchte die Zeit nutzen, um Deutsch zu lernen“, sagt der junge Tänzer. Besonders gut gefällt ihm in Nordhausen die Altstadt: „Es ist schön, in einer ruhigeren Stadt zu leben.“ Sein Hobby ist es, Kleidung zu entwerfen und selbst zu nähen.

Aus Düsseldorf kommt der 24-jährige Nils Röhner. „Meine Oma hat mich als Kind zum Jazztanz geschickt, weil ich X-Beine hatte“, schmunzelt er über seine Anfänge. Nach und nach gewann der Tanz immer mehr an Bedeutung in seinem Leben. Er besuchte die Royal Academy of Dance, hatte schließlich fünf
Mal pro Woche Training. In der Universität still zu sitzen, konnte er sich nicht vorstellen – und so fiel die Entscheidung, Tanz zu studieren, nicht schwer. An der Hochschule für die Künste in Rotterdam erhielt er auf Anhieb einen Studienplatz. Klassisches Ballett bildete die Grundlage für einen zeitgenössischen Schwerpunkt. „Klassisches Ballett ist für modernen Tanz wie Mathematik für die Naturwissenschaften“, beschreibt Röhner das Verhältnis der beiden Richtungen. Bevor er nach Nordhausen kam, reiste er im Sommer durch Japan und Taiwan, besuchte Kollegen aus dem Studium. Das Reisen ist sein Hobby, „eine Parallelwelt“. Doch auch Politik interessiert ihn sehr.

Andrea Zinnato komplettiert den Reigen der neuen Gesichter. Schon als Kind tanzte er in seiner Heimat Kalabrien viel, doch „in Süditalien ist es für Jungen schwer, zu tanzen“. Unter seiner Wohnung war eine Ballettschule, deren
Besitzerin ihn einlud, mitzumachen. Der Italiener begann seine professionelle Tanzausbildung in Florenz, wohnte dort bei seiner Schwester, die an der Universität studierte. „Sie war wie meine zweite Mutter“, erinnert er sich. Andrea Zinnato erhielt ein Stipendium für ein Jahr an der Ballettschule Theater Basel und wechselte dann an die Staatliche Ballettschule Berlin, wo er seinen Bachelor machte. Seine ersten Engagements führten ihn nach Mainz und an das Nordharzer Städtebundtheater Halberstadt. Nordhausen ist ihm nicht ganz fremd: Als Gast wirkte er schon in einigen Vorstellungen von „Romeo und Julia“ mit. Außer dem Tanzen choreographiert er auch gerne – für sich selbst, für Freunde und Kollegen. „Das ist wie eine ganz eigene Sprache zu sprechen“, beschreibt er den Prozess.

Wer die neuen Mitglieder des Balletts TN LOS! kennenlernen möchte, erhält Karten für die Ballettgala am 29. September um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.


Fotos: András Dobi

Gegen Altersdiskriminierung, für mehr Lebensqualität im Alter: realistische Altersbilder

Stefanie Hartmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Altersfragen
    Der Internationale Tag des älteren Menschen am 1. Oktober bietet Anlass, einen Blick auf die vorherrschenden Altersbilder zu werfen

    "Ältere Arbeitnehmer/inn/en sind nicht leistungsfähig". "Kredite für Personen im Rentenalter sind zu risikobehaftet". "Wenn ich alt werde, werde ich krank und einsam". 
    Negative Altersbilder – stereotype Überzeugungen, Vorstellungen und Erwartungen aufgrund des Alters – prägen allzu oft das Leben älter werdender und alter Menschen. Rund elf Prozent der Befragten im Deutschen Alterssurvey bspw. geben an, in den zwölf vorangegangenen Monaten entsprechende Erfahrungen gemacht zu haben: Sie fühlen sich aufgrund ihres Alters durch andere benachteiligt oder schlechter gestellt. Allerdings: Altersdiskriminierung wird oft nicht als solche wahrgenommen, weil es sich um Verhaltensweisen handelt, die als selbstverständlich hingenommen werden.

    Alterszuschreibungen finden sich in den verschiedensten Lebensbereichen wieder: in der Arbeitswelt, in der Gesundheitsversorgung oder im öffentlichen Leben, aber auch in der Wahrnehmung, im Verhalten und den kulturellen Werten - oft mit negativen Folgen für Individuen und für die Gesellschaft als Ganzes. Alt sein wird von vielen Menschen mit dem Nachlassen körperlicher Kräfte und geistiger Fähigkeiten gleichgesetzt, dies führt nicht selten zu Diskriminierung.

    Je nach Alter zeigt sich Altersdiskriminierung in unterschiedlichen Lebensbereichen stärker. Im Deutschen Alterssurvey berichten bspw. die noch im Erwerbsleben stehenden Altersgruppen (40- 69-Jährige) vermehrt von Diskriminierung im Bereich Arbeit und Arbeitssuche (rund 14 Prozent). In der medizinischen Versorgung hingegen wird Altersdiskriminierung am meisten von den ältesten Befragten wahrgenommen (70-85 Jahre, rund 7 Prozent). Oft wird bspw. älteren Menschen unterstellt, Ärzte und Ärztinnen nur aufgrund von Isolation und Einsamkeit aufzusuchen und nicht wegen behandlungsbedürftiger Erkrankungen. Dabei handelt es sich um ein altersdiskriminierendes Klischee, wie eine Untersuchung mit Daten des Deutschen Alterssurveys kürzlich zeigen konnte, das aber dazu führen kann, dass älteren Menschen wirksame Therapien vorenthalten werden.

    Und auch ältere Menschen selbst haben nicht selten negative Vorstellungen vom Alter. Solche Überzeugungen werden oft zu einer selbst erfüllenden Prophezeiung: Älter werdende Menschen verhalten sich dann so, dass die negativen Erwartungen Realität werden. Zum Beispiel sind Personen mit einer negativen Vorstellung vom Alter häufig weniger gesund als andere, die damit positive Erwartungen verbinden.
    Immer mehr Menschen werden älter - Ältere haben einen wachsenden Anteil an der Bevölkerung. Abwertende Einstellungen, negative Stereotype und handfeste Benachteiligungen schaden: nicht nur den Betroffenen, sondern auch der Gesellschaft als Ganzes. Dazu gibt es viele neue Erkenntnisse aus der internationalen Forschung. Eine gesellschaftliche Sensibilisierung für vorherrschende Altersdiskriminierung und ihre Folgen ist daher lohnend.
    „Es scheint sinnvoll, anstatt ausschließlich negativer und ausschließlich positiver Bilder die große Unterschiedlichkeit alter Menschen zu zeigen. Benötigt werden realistische und zugleich hoffnungsvolle Ansätze, die der Vielfalt des Alters gerecht werden. Und die Ermutigung, den eigenen Weg zu finden“, sagt Prof. Clemens Tesch-Römer, Leiter des Deutschen Zentrums für Altersfragen Berlin. Er hat sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und gemeinsam mit Prof. Liat Ayalon (Bar-Ilan Universität, Israel) ein Buch zum Thema herausgegeben, in dem europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Wissen zum Thema Altersdiskriminierung zusammengefasst haben. „Die Vereinten Nationen bereiten z.B. eine Charta der Rechte älterer Menschen vor. Die Diskussion um die Charta hat das Potential, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie die Gesellschaft mit älteren Menschen umgeht – und damit auch mit uns als den Alten der Zukunft“.
    Weiterführende Informationen:

    Ayalon, L. & Tesch-Römer, C. (2018): Contemporary Perspectives on Ageism. Das Buch ist als sogenannte "open access" Publikation kostenfrei im Internet erhältlich (https://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-319-73820-8).
    In 31 Kapiteln wird Altersdiskriminierung in verschiedenen Lebensbereichen beschrieben, etwa auf dem Arbeitsmarkt und im Gesundheitssystem. Zudem werden Konsequenzen von Altersdiskriminierung analysiert und Maßnahmen gegen Altersdiskriminierung vorgestellt, etwa in den Bereichen Bildung und Recht.

    Befunde auf Basis des Deutschen Alterssurveys, einer Untersuchung des Deutschen Zentrums für Altersfragen im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, zu Altersdiskriminierung sind veröffentlicht in:
    • Beyer, A.; Wurm, S. & Wolff, J. (2017): Älter werden – Gewinn oder Verlust? Individuelle Altersbilder und Altersdiskriminierung. In: Mahne, K.; Wolff, J. K.; Simonson, J. & Tesch-Römer, C. (Hrsg.). (2017): Altern im Wandel. Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden: Springer VS. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-12502-8_22

    • Hajek, A. & König, H. (2018): Which factors lead to frequent attendance in the outpatient sector among individuals in the second half of life? Evidence from a population-based longitudinal study in Germany. BMC Health Services Research2018, 18:673, https://doi.org/10.1186/s12913-018-3487-x


    Mitteilung des idw - Informationsdienst Wissenschaft am 25.09.2018


    Dienstag, 25. September 2018

    In eigener Sache

    Es wird für mich wieder einmal nötig, eine Auszeit zu nehmen. Und wie üblich, verbringe ich eine solche im Südharzklinikum. Es könnte einige Tage dauern und dafür bitte ich meine Leser um Verständnis. Danach hoffe ich, mit neuer Energie wieder ans Werk gehen zu können.
    Also dann: bis bald!?

    „Anmut sparet nicht noch Mühe, Leidenschaft nicht noch Verstand!“

    Erste Schritte zur Rettung der Frauenbergkirche zu                                                      Ellrich


    Wahrscheinlich kennt zumindest die ältere Generation diese Kinderhymne, die Bertolt Brecht schrieb und Hanns Eisler vertonte. Und wie endet dieses Lied? „….Und weil wir dies Land verbessern, lieben und beschirmen wir’s. Und das liebste mag’s uns scheinen so wie andern Völkern ihrs.“ Weit hergeholt mag mancher Leser sagen, wenn es darum geht, die Ellricher Frauenbergkirche vor dem Verfall zu retten. Aber ist es nicht so, dass Verstand, Leidenschaft und Mühe erforderlich sind, um dieses Land – hier die Frauenbergkirche – zu verbessern? In der jetzigen Situation muss VERSTAND sehr groß geschrieben werden. Welche Wege sind zu beschreiten, welche „Fördertöpfe“ anzuzapfen, welche Netzwerke, auch die in der Politik, zu aktivieren, was sind die notwendigsten Maßnahmen zur Notsicherung? Dies und alles weitere bis zur Fertigstellung einer „neuen“ Kirche bedarf LEIDENSCHAFT und MÜHEN. Die ersten schweißtreibenden Arbeiten sind schon mit Grabungen zur Untersuchung der Gründungen erfolgt – getan von Mitgliedern des Wiederaufbauvereins der Johanniskirche. Und schon kommt die Frage hoch: Sind denn wirklich drei Vereine notwendig - drei, die sich alle mit den Ellricher Kirchen beschäftigen – der eine zum Wiederaufbau, der zweite zur Wiedererrichtung der Türme und der dritte, noch zu gründende zur Rettung der Frauenbergkirche? Wäre es nicht sinnvoller die Kräfte zu bündeln? Es sind die Ellricher Bürger, die zur Unterstützung gefragt sind. Es sind die Ellricher Christen, die in den beiden Gotteshäusern den Glauben leben. Heißt es nicht in einem deutschen Sprichwort „Einigkeit macht stark“, dass eigentlich aus dem Lateinischen „Ex unitate vires“ abgeleitet ist? Unabhängig von dieser Entscheidung der Vereinigung der beiden schon bestehenden Vereine und der Formulierung des neuen Zieles in der Satzung wurde bereits das Bild der „Frauenbergkirche“ von Gerd Mackensen – bekannt von der Ausstellung im vergangenen Jahr in der Sparkasse Bad Sachsa - von einem Ellricher Ehepaar gekauft, von dessen Erlös auf Wunsch des Künstlers ein Teil als Grundstock des zu sammelnden Kapitals Verwendung finden soll. Dieser Betrag entspricht in etwa einem Tausendstel der für die Rettung erforderlichen Summe. Sollte es Bürger – gleich welcher Auffassung zu Glauben und Kirche – geben, die mithelfen wollen, diese älteste Steinkirche Thüringens – weit älter als unsere Reichsstadt Nordhausen – zu retten, so ist jeder Betrag wie ein Stein, der sich in das marode Mauerwerk fügt, um es zu alter Festigkeit zu verhelfen. Jeder Betrag ob groß, ob klein - eingezahlt auf das Konto
    Kirchenkreis Südharz IBAN: DE97 8205 4052 0031 0100 90 Zahlungsgrund: Spende RT09 Frauenbergkirche
    hilft, die MÜHEN leichter zu ertragen, die LEIDENSCHAFT aufrecht zu erhalten und den VERSTAND zu immer neuen Ideen voranzutreiben.

    Hannelore und Wolfgang R. Pientka oft für Nordhausen tätig, im Herzen aber Ellricher

    Montag, 24. September 2018

    Überprüfung bestanden

    Harzregion bleibt UNESCO-Geopark

    Quedlinburg. Im letzten Jahr wurde geprüft ob der Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen das Reglement für UNESCO Global Geoparks einhält, und ob sich die Region entsprechend den zuletzt 2013 ausgesprochenen Empfehlungen nachhaltig weiterentwickelt hat. Gefordert waren u. a. die Verbesserung der Sichtbarkeit des Geoparks und ein planmäßiges Vorgehen hinsichtlich der Projektarbeit. Gerade Letzteres ist eine riesige Herausforderung, denn Förderprogramme der EU und der Bundesländer sind einem ständigen Wandel unterworfen. Der in Quedlinburg geschäftsansässige Regionalverband Harz und sein Partner im Braunschweiger Land sind in hohem Maße auf Förderungen aus öffentlichen Haushalten angewiesen. Hintergrund: Während es in anderen Ländern der Welt Eintritt kostet, einen Nationalpark, Natur- oder Geopark zu besuchen, ist in Deutschland das Betreten von Wald und Offenland zum Zwecke der Erholung frei. Geregelt ist das im Bundeswald- und im Bundesnaturschutzgesetz. Um die geforderten Eigenmittel für die Inanspruchnahme von Förderprogrammen aufbringen zu können, ist der Regionalverband Harz deshalb auf die Unterstützung seiner Mitglieder angewiesen. Das sind neben den fünf Landkreisen der Harzregion 130 Fördermitglieder aus Kommunen, Wirtschaft und Verbänden. Sie alle können sich jetzt gemeinsam freuen, denn ihr Einsatz hat sich gelohnt. Die Sichtbarkeit des Geoparks hat sich deutlich verbessert. „Die in der Region lebenden Menschen identifizieren sich zunehmend stärker mit den Zielen ihres UNESCO-Geoparks“,
    so der Vorsitzende des Regionalverbandes Harz, Landrat Martin Skiebe. Das sieht auch die UNESCO so. Anlässlich der 8. Internationalen Konferenz der UNESCO Global Geoparks in Madonna di Campiglio in Italien im September konnten deshalb die beiden offiziellen Vertreter des Geoparks Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen im Globalen Geoparke Netzwerk das Zertifikat über die weitere Anerkennung als UNESCO-Geopark für den Zeitraum 2018-2021 in Empfang nehmen. „Nicht allein Goslar mit dem Bergwerk Rammelsberg und der Oberharzer Wasserwirtschaft, die Lutherstätten in Eisleben und Mansfeld, oder die Welterbestadt Quedlinburg können so mit einem UNESCO-Logo beworben werden, sondern die gesamte Region“, freut sich Dr. Klaus George, Leiter des Natur und Geoparks.
    Hintergrund:
    Aktuell gibt es 140 UNESCO-Geoparks weltweit, darunter 73 in Europa. In diesem Jahr erstmals als UNESCO Global Geoparks anerkannt wurden Geoparks u. a. in Belgien, Mexiko und Tansania. In Deutschland gibt es aktuell sechs UNESCO Global Geoparks: Bergstraße-Odenwald, Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen, Muskauer Faltenbogen, Schwäbische Alb, TerraVita (bei Osnabrück) und Vulkaneifel. Die Erste Internationale Konferenz der Globalen Geoparks fand 2004 in Peking (VR China) statt.
    Weitere Informationen zum Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen hier:
    www.harzregion.de
    Zu unsere Bildern:
    Zertifikat_Brauner.jpg: Freuen sich über die erneute Anerkennung: Dr. Henning
    Zellmer und Dr. Klaus George, die beiden offiziellen Vertreter des Geoparks Harz .
    Braunschweiger Land . Ostfalen, und Prof. Dr. Zouros Nickolas, Präsident des
    Globalen Geoparke Netzwerkes (v. l.). Foto: Stephan Brauner
    Willkommenschild_George.jpg: Willkommensschild an der L66 bei Hedersleben im
    Landkreis Harz. Foto: Klaus George
    Stele_George.jpg: Geopark-Stele in Hasselfelde (Stadt Oberharz am Brocken). Foto:
    Klaus George