Montag, 5. Februar 2018

Den Harz auf künstlerischem Weg kennenlernen

Das ermöglicht seit dem 11. Januar – und bis zum 27.04.2018 - die Nordhäuser Holzbildnerin Tura Jursa durch ihre Ausstellung in der Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“ in Nordhausen. In meinem Eintrag „Perspektive Harz“ (26.01.) bemerkte ich schon, dass ich
an der Eröffnung der Ausstellung nicht teilnahm, weil ich - u.a. mit einigen weiteren Teilnehmern - dem fast zur gleichen Zeit stattfindenden Neujahrsempfang der Kreissparkasse Nordhausen den Vorzug gab. Wir trafen uns dann nur Tage danach in der Stadtbibliothek, um uns nun auf die künstlerisch gestaltete und vorbereitete „Erlebnisreise durch den Harz“ zu begeben. Mir kam diese Ausstellung auch deshalb gelegen, weil ich bislang doch nur eine unvollständige Vorstellung dieses hochinteressanten Mittelgebirges hatte.
Und diese lückenhafte Vorstellung bezog sich bis zu dieser Ausstellung nicht nur auf die Wandermöglichkeiten durch die gebirgige und bewaldete Landschaft, ihre Bergbaugeschichte und ihre Gastronomie: der Harz ist ja sogar landesweit und darüber hinaus besonders auch bekannt durch seine Sagen,Märchen und ihre Hexen.
Und was man davon bestenfalls zu Walpurgis im Harz erleben kann, stellt ein Teil der geradezu meisterlich mit Holz-bearbeitungswerkzeugen gestalteten Holzreliefs in der Ausstellung der Tura Jursa in der Stadtbibliothek auf zwei
Ebenen dar. Es sind insgesamt etwa zwanzig Exponate bzw. Holzreliefs filigran gestalteter Motive, den unterschiedlichsten Themen zugehörend. Selbst Schaubilder u.ä. in Vitrinen gehören dazu.
Die Bewunderung ist umso größer, wenn man erfährt, dass sich Tura Jursa ihre meisterliche Holz-Fertigkeiten autodidaktisch aneignete. Ich vermeide ausdrücklich den gelegentlich in Berichten verwendeten Begriff Hobbykünstlerin, weil die ausgereifte Schnitzkunst dieser Frau weit über den Begriff Hobby hinausgeht. Man kennt längst aus den Berichten zu ihren bisherigen Ausstellungen die Vita dieser Künstlerin, wurde sie doch nahezu zu jeder ihrer Ausstellung ausführlich veranschaulicht. Und Ausstellungen hat es im weiten Bereich des Harzes schon viele gegeben. Auch in Nordhausen, dem Tor zum Harz. Aber so umfassend themenbezogen auf den Harz vielleicht noch nie wie jetzt in der Stadtbibliothek. Auf die Wiederholung ihrer Vita also verzichte ich hier.
Mir bleibt zur Bewunderung dessen, was da in dieser Ausstellung zu sehen ist festzustellen, dass ich Tura Jursa persönlich eben auch durch ihre künstlerische Virtuosität mit dem Schnitzmesser kenne und nahezu täglich auf meinem Weg durch den Rosengarten
und auch den von dort erreichbaren Park Hohenrode auf kleinere und größere künstlerisch gestaltete Holz-Reliefs und Tafeln der Holzgbildnerin treffe. Und gerade der Spaziergang durch den Hohenroder Park entlang des „Pfad der Poesie“ nötigt fast bei jeder Tafel zum
Innehalten, sowohl um sich von der Schnitz- und Gestaltungskunst beeindrucken zu lassen, als nicht weniger von den Sprüchen und Gedichten, die Frau Tura Jursa auf diesen Tafeln herausgearbeitet hat. Und es wird nicht weiter verwundern, wenn zu den zahlreichen dort ausgewiesenen Dichtern auch Erika Schirmer gehört. Die übrigens auch in der Ausstellung in der Stadtbibliothek auf einen der Reliefs vertreten ist. Und trotz unterschiedlichen Couleurs ein gutes persönliches Verhältnis der beiden Künstlerinnen vermuten lässt.
Sei zum Schluss nicht vergessen, dass Tura Jursa am 19. Januar ihren 70. Geburtstag feierte. Und sich aus diesem Anlass mit dem von ihr selbst gestalteten Relief des Ritterturniers beschenkte, natürlich auch in der Ausstellung zu sehen. Ich werde sie sicher noch öfter besuchen, schon um mein Verhältnis zum Harz und ihrer künstlerischen Gestalterin und ihren Mann Heinz Jursa zu festigen und zu vertiefen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen