Mittwoch, 30. September 2015

Ab 7. Oktober rollt wieder das Schadstoffmobil

Wer problematisch zu entsorgenden Haushaltsondermüll besitzt, der sollte sich den Zeitraum vom 7. bis 21. Oktober vormerken und alles zusammentragen, denn dann wird im Landkreis Nordhausen wieder das Schadstoffmobil fahren. Die Abgabe von Schadstoffkleinmengen bis 100 Kilogramm ist für private Haushalte kostenfrei und für Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe anmelde-und gebührenpflichtig. Wichtig ist hierbei, die Schadstoffe in ihren ursprünglichen Gefäßen zu belassen und nicht zusammenzuschütten. Dies könnte
gefährliche chemische Reaktionen verursachen. Wegen möglicher Rückfragen sollten die Problemabfälle nur persönlich abgegeben werden. Sie dürfen nicht unbeaufsichtigt an der Sammelstelle zurückgelassen werden.
Am Schadstoffmobil können zum Beispiel flüssige Farb- und Lackreste, Lösungsmittel, Laugen und Säuren, Spraydosen mit Inhalt, quecksilberhaltige Abfälle, Haushaltsreiniger, Rostentferner, Pflanzen- und Holzschutzmittel und Fotochemikalien abgegeben werden. Haushaltsübliche  Batterien (Gewicht < 500 g) sollten nicht am Schadstoffmobil abgegeben werden, sondern über die Rücknahmesystemen des Handels oder die Sammelboxen der Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien. In die Restmülltonne gehören Wandfarbe, eingetrocknete Farben und Lacke sowie Glühbirnen. Altöl und feste ölhaltige Abfälle können bei jeder Ölverkaufsstelle zurückgegeben werden.

Eine vollständige Übersicht aller Termine des Schadstoffmobils  ist im Internet unter www.abfall-nordhausen.de zu finden. Die Abfallberatung des Landkreises gibt bei Fragen Auskunft unter Telefon 03631 911-328 oder -330.
Mitteilung Landratsamt Nordhausen, 30.09.2015 
Dunkle Wolken über dem Thüringer Schienennahverkehr 
 
Bund-Länder-Vereinbarung zu Regionalisierungsmitteln benachteiligt 
Ostländer 
 
Fast unbeachtet von der Öffentlichkeit haben sich in der vergangenen 
Woche der Bund und die Länder zur hart umkämpften zukünftigen Finan-
zierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) geeinigt: Der Bund erhöhtdie sogenannten Regionalisierungsmittel ab 2016 von derzeit 7,7 auf 8 
Milliarden Euro und steigert diese ab 2017 um jährlich 1,8 Prozent. 

Was zunächst wie eine gute Meldung klingt, hat für Thüringer Fahrgäste 
einen großen Haken namens „Kieler Schlüssel“. So wird der neue Verteil-
schlüssel genannt, nach dem die Regionalisierungsmittel auf die Bundes-
länder aufgeteilt werden. Auf Drängen bevölkerungsreicher westdeutscher Flächenländer berücksichtigt dieser auch die Einwohnerzahl, wodurch die schrumpfenden ostdeutschen Länder benachteiligt werden. So entsteht die paradoxe Situation, dass trotz der Erhöhung der Gesamtmittel der Anteil der Regionalisierungsmittel für Thüringen ab 2017 sinkt. Standen im Jahr2015 noch 295 Millionen Euro für die Bestellung von Nahverkehrszügen zurVerfügung, werden es im Jahr 2020 nur noch 289 Millionen Euro sein. Erstim Jahr 2027 wird wieder das Niveau von 2015 erreicht. 

Kostensteigerungen durch steigende Infrastruktur- und Energiepreise, Ge-
hälter und die übliche Inflation lassen sich damit nicht mehr auffangen.Um deren Wirkung auszugleichen bleibt nur, in den nächsten 15 Jahren im-
mer weniger Nahverkehrszüge zu bestellen. Verschärft wird die Situation Thüringens durch die neue ICE-Strecke, die das Land zwingt, auf den bis-
herigen Fernverkehrsstrecken in erheblichem Umfang zusätzlichen Nahver-
kehr zu bestellen und alleine zu finanzieren. Schon mittelfristig drohendaher Einschnitte in das vorhandene Fahrplanangebot. 

Bernd Schlosser, Vorsitzender des Pro Bahn Landesverbandes Thüringen,er-
klärt hierzu: „Wir begrüßen zwar, dass mit der Einigung von vergangener 
Woche die jahrelange Hängepartie über die Finanzierung des Nahverkehrs 
auf der Schiene beendet wurde und nun zumindest Planungssicherheit be-
steht. Mit den mittelfristig sinkenden Mitteln drohen für Thüringen aberdeutliche Einschnitte. Um diese zu vermeiden, muss jetzt schnellstmög-
lich die Hauptursache für die steigenden Kosten angepackt werden: eine 
Deckelung der Stations- und Trassenpreise, die Verkehrsunternehmen für 
die Benutzung der Infrastruktur an die DB Netz AG zu zahlen haben. Die 
Landesregierung muss die Thüringer Regionalisierungsmittel zudem zukünf-
tig ausschließlich für den Schienenpersonennahverkehr einsetzen. Von derDeutschen Bahn erwarten wir die Einführung der im neuen Fernverkehrskon-zept vorgesehenen Intercity-Linie auf der Saalbahn im Jahr 2018, damit 
hier keine teure Nahverkehrs-Ersatzbestellung durch den Freistaat 
Thüringen nötig wird.“

Informationen zu Pro Bahn
Pro Bahn ist ein gemeinnütziger Verbraucherverband für die Fahrgäste 
öffentlicher Verkehrsmittel wie Bahn und Bus. Er ist deutschlandweit 
tätig und als Bundesverband mit Landes- und Regionalverbänden organi-
siert.
Mitteilung PRO BAHN Landesverband Thüringen am 30.September 2015

NATURA 2000 im Naturpark Harz

Erfolgreicher Projektabschluss

Mit Förderung der Europäischen Union und des Landes Sachsen Anhalt hat der Regionalverband Harz in den letzten drei Jahren Gebiete des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes Natura 2000 in das Licht der Öffentlichkeit gerückt. Besonders die Aktion „Art des Monats“ hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Menschen intensiver mit dem Thema Naturschutz befassten. Indikatoren dafür sind sowohl die Nutzung der Internetseite www.harzregion.de, als auch die ungebrochene Nachfrage nach den Natura-Tipps, einer Serie handlicher Broschüren mit Wandertipps und Hintergrundinformationen zu ausgewählten FFH- und Vogelschutzgebieten im Harz. Die Titelseiten der Natura-Tipps schmücken Fotos heimischer Arten, darunter Rothirsch, Luchs, Rebhuhn, Schwarzspecht oder Feuersalamander. Innerhalb des Gesamtprojektes hat der Regionalverband Harz sparsam gewirtschaftet. Das versetzte ihn in die Lage, mit Zustimmung des Landesverwaltungsamtes, kurz vor Projektende noch freie Mittel zu nutzen, um die starke Nachfrage nach den Natura-Tipps befriedigen zu können. Im September erschienen deshalb Nachdrucke der folgenden NATURA-Tipps: Tipp 2 „Natura 2000-Gebiet zwischen Wernigerode und Blankenburg“, Tipp 4 „Selketal und Bergwiesen bei Stiege“, Tipp 7 „Hochharz“, Tipp 8 „Gipskarstlandschaft Pölsfeld und Breiter Fleck im Südharz“ sowie der Tipp 9 „Brummtal bei Quenstedt“, letzterer bereits in dritter Auflage! Die Broschüren sind in ausgewählten Tourist-Informationen, Gaststätten und Hotels sowie in der Geschäftsstelle des Regionalverbandes Harz in Quedlinburg erhältlich.

Zu unserem Bild: Titelseite NATURA-Tipp 9 „Brummtal bei Quenstedt“

Datenbank für alternative Konfliktlösungen


Die alternative Streitbeilegung mit ihren Möglichkeiten wie Mediation, Schiedsgericht oder Ombudsstelle gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Thüringer Schlichtungsbeirat will jetzt alle regionalen Experten und Ansprechpartner in einer neuen Datenbank zusammenfassen. Die Anbieter entsprechender Konfliktlösungsmethoden sind deshalb aufgerufen, sich kostenlos für das neue Portal www.thueringen-schlichtet.de registrieren zu lassen.

Ausstehende Zahlungen, Terminüberschreitungen bei Bauprojekten oder Warenlieferungen, Nachbarschaftsauseinandersetzungen oder Vermögensauseinandersetzungen: Das sind nur beispielhafte Konflikte, die häufig in Gerichtsverfahren ausgetragen werden. Das Urteil klärt die objektive Rechtslage, löst jedoch häufig nicht den zugrunde liegenden Konflikt.

Ein zukünftiges Miteinander ist nach einem Streit vor Gericht meist nicht mehr möglich, da stets eine Partei unterliegt. Aus diesem Grund sollte überlegt werden, andere Wege zu beschreiten. Es gibt zahlreiche alternative Konfliktlösungsmöglichkeiten, die jedoch vielen Menschen oftmals nicht bekannt sind“, sagt Udo Rockmann, Leiter des Regionalen Service-Center der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt in Nordhausen.

Im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung des Gremiums wurde die Website www.thueringen-schlichtet.de freigeschaltet. Diese beinhalte sämtliche Angebote der alternativen Streitbeilegung. Potentielle Anbieter alternativer Konfliktlösungsmöglichkeiten, wie z.B. Mediatoren, Schiedsstellen oder Gütestellen könnten sich über ein Formular für das neue Angebot registrieren.

Udo Rockmann, Leiter RSC Nordhausen


Ausstellungsführung anlässlich der Sonderausstellung zum 500. Geburtstag von Lucas Cranach d.J. am 4.Oktober 2015 im Museum FLOHBURG

Nordhausen (psv) Die Kuratorin der aktuellen Nordhäuser Lucas Cranach-Ausstellung, Heidelore  Kneffel,  führt am Sonntag, dem  4. Oktober anlässlich des 500. Geburtstages des Künstlers Lucas Cranach d.J.,  um 15.00 Uhr durch die Ausstellung im stadthistorischen
Museum FLOHBURG.
Einen ganz besonderen Schwerpunkt setzt sie dabei auf die zwei Familen Cranach in Wittenberg und die Meyenburgs in Nordhausen.
Alle Interessenten sind herzlich willkommen. Weitere Termine für Führungen in der Sonderausstellung werden in Kürze bekannt gegeben.
Am 29. September 2015 wurde Heidelore Kneffel durch den Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen, Herrn  Bodo Ramelow, mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland  für ihr großes Engagement hinsichtlich der Förderung der Stadt-und Kulturgeschichte geehrt.


Foto: (Repro. Heidelore Kneffel)

Landkreis Nordhausen: Neue Abfallsatzungen ab 01.10.2015

 Abfallgebühren bleiben weiterhin konstant

Morgen treten die geänderten Kreislaufwirtschafts- und Abfallsatzung, die Abfallentsorgungsgebührensatzung und die Gebührensatzung Abfallwirtschaftszentrum in Kraft, die der Kreistag in seiner letzten Sitzung beschlossen hat. Die Kreislaufwirtschafts- und Abfallsatzung wurde an die aktuelle Rechtslage angepasst, die sich insbesondere aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz und dem Elektrogesetz ergeben haben. Grundsätzliche Änderungen für Bürger und Firmen im Landkreis Nordhausen ergeben sich daraus nicht. In diesem Zusammenhang erfolgte auch eine Aktualisierung der Abfallentsorgungsgebührensatzung. Für die Haushalte und Gewerbe im Landkreis bleiben die Abfallentsorgungsgebühren konstant. Lediglich die Gebühren für Zusatzentsorgungen mussten aufgrund von gestiegenen Betriebskosten des Entsorgungsunternehmens angepasst werden. 

Ebenfalls neu gefasst hat der Landkreis die Gebührensatzung für das Abfallwirtschaftszentrum. Hier gibt es künftig neue Gebührengruppen und Gebührensätze. Zu beachten ist ab 01.10.2015 eine neue Regelung beim Verwiegen angelieferter Abfälle auf der Waage des Abfallwirtschaftszentrums Nentzelsrode. Mit Inkrafttreten des neuen Mess- und Eichgesetztes sowie der entsprechenden Verordnung zum 01.01.2015 ist es untersagt, die Verwiegung unterhalb der Mindestlast (d.h. < 200 kg) durchzuführen und als Abrechnungsgrundlage heranzuziehen. Ab 1. Oktober wird daher gemäß § 2 Absatz 2 GSAWZ für alle Anlieferungen unter 200 kg ein Pauschalbetrag von 10% der Benutzungsgebühr der betreffenden Abfallart erhoben. Durch die erforderlich werdende Umstellung der Fahrzeugwaage ist am 1. und 2. Oktober mit erhöhten Wartezeiten beim Verwiegen zu rechnen. Das Fachgebiet Abfallwirtschaft/Deponie empfiehlt daher Abfallanlieferern, geplante Anlieferungen wenn möglich zu verschieben. Ab dem 5. Oktober steht die Waage wieder uneingeschränkt während der Öffnungszeiten des Abfallwirtschaftszentrums (Montag bis  Freitag von 7 – 17 Uhr und Samstag von 7 – 13 Uhr. Bitte beachten: Geschlossen ist am 03.10.2015.) zur Verfügung.  Alle Satzungen einschließlich Positivkatalog des Abfallwirtschaftszentrums Nentzelsrode stehen unter www.abfall-nordhausen.de bzw. www.landratsamt-nordhausen.de/satzungen.html.
Mitteilung des Landratsamtes Nordhausen am 30.September 2015 

„Tragfähiger Kompromiss – Arbeitgeber haben nachgelegt“

Bildungsgewerkschaft zu Verhandlungsergebnis im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst: Mitglieder sollen in Urabstimmung entscheiden
Hannover – Als „tragfähigen Kompromiss“ hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Verständigung zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern in der neunten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes (SuE) bezeichnet. Die GEW-Verhandlungskommission empfiehlt den Gremien und Mitgliedern, das Ergebnis anzunehmen. Die GEW-Gremien werden jetzt über die Einleitung einer Urabstimmung entscheiden.
„Die meisten der 240.000 SuE-Beschäftigten werden rückwirkend zum 1. Juli in eine höhere Entgeltgruppe eingeordnet und bekommen mehr Gehalt. Im Vergleich zum Schlichterspruch haben die Arbeitgeber noch einmal nachgelegt. Den Einstieg in eine Aufwertung des SuE-Berufsfeldes haben wir geschafft. Jetzt müssen wir dran bleiben, dafür brauchen wir einen langen Atem“, sagte GEW-Verhandlungsführer Andreas Gehrke am Mittwoch in Hannover. Es sei gelungen, außerhalb der regelmäßigen Gehaltsrunden für die Mehrheit der Beschäftigten zu strukturellen Verbesserungen und Einkommenssteigerungen zu kommen.
Insbesondere jüngere Erzieherinnen und Erzieher erhielten mehr Geld als in der Schlichtungsempfehlung vorgesehen. „Damit wird der Beruf attraktiver und wir haben ein wichtiges Signal gegen den drohenden Fachkräftemangel gesetzt“, betonte Gehrke. Auch ein Teil der Sozialarbeiterinnen und -arbeiter bekäme gegenüber der Schlichtung einen Nachschlag.

Info: Erzieherinnen und Erzieher kommen aus der Entgeltgruppe S 6 in die neu geschaffene Entgeltgruppe S 8a und erhalten nicht erst – wie in der Schlichtung vorgesehen – ab Stufe 4 eine spürbare Erhöhung, sondern bereits ab Stufe 1. Die Tabellenwerte steigen gegenüber der S 6 durchschnittlich um 132 Euro, das entspricht einer Erhöhung um 4,25 Prozent. Damit nehmen die Beschäftigten im Kitabereich gleichmäßiger an der Aufwertung teil.
Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, die in S 14 eingruppiert sind, erhalten nicht erst wie im Schlichterspruch vorgesehen in Stufe 6 eine Entgelterhöhung, sondern in allen Stufen – und zwar durchschnittlich um 75,75 Euro.

Der Tarifvertrag für den Sozial- und Erziehungsdienst tritt rückwirkend zum 1. Juli 2015 in Kraft und hat eine Laufzeit von fünf Jahren.
Mitteilung der GEW am 30.09.15 

SWG feiert Richtfest im Wohnviertel Schärfgasse / Altendorf:

Ein neues „zu Hause“ in der Nordhäuser Altstadt

Nordhausen (psv) Heute ist im Bereich der Nordhäuser Schärfgasse Richtfest gefeiert worden.
Mit der Sanierung der Fachwerkhäuser sollen in der Schärfgasse 3 und am Altendorf 29 mit einem ergänzenden Neubau an der Grundstücksecke Schärfgasse/Bingerhof insgesamt 32  Mietwohnungen entstehen, davon 2 Wohnungen rollstuhlgerecht und 13 Wohnungen Barriere frei.  Bauherr ist die Städtische Wohnungsbaugesellschaft.

„Unsere Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) hat den Bereich Schärfgasse / Altendorf aus dem Dornröschenschlaf geholt und wird ihn zu einem sehens- und lebenswerten Wohnquartier entwickeln. Auch im Hinblick auf die Planung,  den historischen Mühlgraben teilweise wieder zu öffnen“, sagte Oberbürgermeister  Dr. Klaus Zeh.

Das Grundstück mit einer Ausdehnung von ca. 90 Meter in Nord-

/Südrichtung und ca. 25 Meter in der Breite grenzt an der Westseite in seiner Längsausdehnung genau an die Parzelle des verschütteten Mühlgrabens.

Baubeginn für die denkmalgeschützte Sanierung der Schärfgasse und Altendorf einschließlich der Neubauten war im April dieses Jahres. Vollendet werden soll die Gesamtmaßnahme mit einem zweiten Bauabschnitt, der sich vom Altendorf bis hin Zum Alten Tor 3 hinziehen wird.

Dienstag, 29. September 2015

Aktion der Sparkassen-Kulturstiftung und der Stadtbibliothek:

Junge Filmkritiker gesucht / Bis zum 7. Oktober in der Bibliothek melden
 Nordhausen (psv) Wer als 9-13 Jährige(r) vielleicht der Jury des Kinder- und Jugend-Filmfestivals „Goldener Spatz“ 2016  angehören will, sollte sich bis zum 7. Oktober in der Nordhäuser Stadtbibliothek melden.

An diesem Tag können sich die interessierten Kinder und Jugendlichen bei einem Workshop mit der Medienpädagogin Carolin Wenzel zu Filmkritikern schulen lassen. Ziel des Workshops ist es, Verständnis für Bestandteile eines Films zu wecken und letztlich eine eigene Filmkritik zu verfassen.

Initiiert wird dieses Projekt von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen Thüringen mit der Aktion „Filmspaß mit Sir Reitmann – Sehen, Verstehen, Schreiben.“

Dr. Micael Grisko von der Kulturstiftung, Mario Gräser und Mario Gräser von der Kreissparkasse Nordhausen haben  dazu heute ein DVD-Pakt mit 5 Scheiben an die Stadtbibliothek übergeben.
„Sir Reitmann“ ist das Maskottchen des Projekts, zu dem es auch einen Wettbewerb gibt. Bis zum 13. November können selbst verfasste Filmkritiken eingesendet werden. Zu gewinnen gibt es drei DVD-Gutscheine. Ausgelost wird auch die  Teilnahme an die Kinderjury zum Festival „Goldener Spatz“.


Zum Bild von links nach rechts: Mario Gräser, Bibliotheksleiterin Hildegard Seidel, Bibliotheksmitarbeiterin Anja Schröder, Medienpädagogin Carolin Wenzel sowie Dr. Michael Grisko. Foto:  Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen.

Noch Karten für die Maxim Kowalew Don Kosaken vorhanden

Konzert voller russischer Seele am 3. Oktober im Theater Nordhausen

Musik voller russischer Seele bringen Maxim Kowalew und die Don Kosaken am Samstag, 3. Oktober, um 15 Uhr in das Theater Nordhausen. Für das klangvolle Gastspiel gibt es noch Karten.

Der in Danzig geborene Opernsänger Maxim Kowalew setzte seine Karriere nach großen internationalen
solistischen Erfolgen in hochkarätigen Chören wie dem Ural- und dem Wolgakosakenchor und in Volksmusikensembles fort. Mit den Don Kosaken lässt er das musikalische Erbe der Kosaken auf technisch brillantem Niveau wieder aufleben. Maxim Kowalew sieht es als seine Aufgabe, die schönen russischen Melodien erklingen zu lassen und damit ein Zeugnis abzulegen vom Geist des alten Russland.

„Ich bete an die Macht der Liebe“ heißt die Europatournee der Maxim Kowalew Don Kosaken, in deren Rahmen sie auch im Theater Nordhausen auftreten. Auf dem Programm stehen bekannte Melodien wie „Abendglocken“, „Marusja“ und vieles mehr. Mit stimmgewaltigem Wohlklang werden die Künstler das Theater zum Beben bringen.

Karten für die Maxim Kowalew Don Kosaken am 3. Oktober um 15 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Foto: Agentur
Am 1. Oktober, um 19 Uhr, im Kunsthaus Meyenburg:
Francisco de Goya trifft auf Salvador Dalí
Nordhausen (psv). Der Wegbereiter der Moderne, Francisco de Goya, trifft im Kunsthaus Meyenburg auf den bedeutendsten Vertreter des Surrealismus, Salvador Dalí. Unter diesem Motto steht auch die nächste Veranstaltung, die das Kunsthaus Meyenburg kurz vor dem Ende der Ausstellung - 4. Oktober - anbietet.
Am 1. Oktober, um 19.00 Uhr, werden sich Dr. Anja Eisner – Chefdramaturin des Theaters Nordhausen - und Susanne Hinsching – Kunsthistorikerin und Leiterin des Kunsthauses Nordhausen - unter dem Motto „Francisco de Goya | Salvador Dalí | Wort und Bild“ noch einmal in einer Lesung mit anschließender Bildbetrachtung von verschiedenen Seiten diesen beiden besonderen Künstlerpersönlichkeiten und ihren Werken widmen.

Anja Eisner lässt die Künstler selbst zu Wort kommen, liest aus Briefen und Texten von und über die Künstler Goya und Dalí und vermittelt dadurch eine faszinierend wortreiche Ergänzung zu den ausgestellten Kunstwerken. Diesen wird sich Susanne Hinsching in der Bildbetrachtung einiger speziell ausgewählter Werke widmen.

„Das Kunsthaus Meyenburg wird mit dieser Veranstaltung, die von seinem Förderverein unterstützt wird, erstmals die Verbindung von zwei unterschiedlichen Veranstaltungsformaten versuchen“, sagt Susanne Hinsching. Da die Künstler aber auch ungewöhnlich und einzigartig in ihrer Lebensweise und ihrer Kunstauffassung waren, sollte dieses Experiment funktionieren.

Besonders der 1904 im katalanischen Figueras geborene Künstler Salvador Dalí, der 1989 dort auch verstarb, war zeitlebens sowohl ungewöhnlich und großartig als auch exzentrisch. Das Leben Dalís war - wie seine Werke - durch einen Hang zum Überwirklichen, Unbewussten, Wunderbaren und Geheimnisvollen geprägt.

Unter dem Einfluss der surrealistischen Bewegung, der er sich 1928 neben Picasso und Miró anschloss und dessen vehementester Vertreter er wurde, entwickelte Dalí seine aus dem Unterbewusstsein auftauchenden traumhaften Bildvisionen. Inspiriert und fasziniert von Sigmund Freud hoffte Dali, durch die Erforschung der Träume neue Ideen für seine Bilder zu finden. Auf der stetigen Suche nach dem Unbekannten stieß er auf das Phänomen der Zeit - z.B. mit seinen bekannten “weichen Uhren”, als Metapher für die flüchtige Natur des Menschen und seinen Verfall. Dalí nimmt in vielen Werken gern auf die Seh- und Malweise der alten Meister - wie Leonardo da Vinci - Bezug, von deren künstlerischer Technik er begeistert war. Sowohl in seinen Gemälden und Grafiken als auch Objekten liebte es der Künstler, gewöhnliche Dinge auf ungewöhnliche Art zu verändern. Dalí gestaltete seine surrealen Wirklichkeiten stets aus seinen Erfahrungen und Beobachtungen. Deshalb haben Dalís Metamorphosen zu den „Caprichos“ von Goya haben eine ganz eigenständige Aussage. Gemeinsam ist beiden Künstlern, dass sie durch ihre Werke provozieren und den jeweiligen Betrachter zur Abkehr von liebgewordenen Gewohnheiten auffordern, sowohl in den Zeiten ihrer Entstehung als auch heute.

Der Eintritt zur beiden Veranstaltung kostet 9,50 € bzw. ermäßigt 7,50 €.


Foto: Exentrischer Dalí im Nordhäuser Kunsthaus zu sehen (Repro: Kunsthaus)

2. Nordhäuser Tag der seelischen Gesundheit

Nordhausen (psv) Am 21. Oktober findet von 16:30 Uhr bis 18:45 Uhr der 2. Nordhäuser Tag der seelischen Gesundheit, als Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Landkreis sowie dem Südharzklinikum Nordhausen, in der Petersbergschule statt. Schulleiterin Sabine Schröder lädt jetzt im Namen der Veranstalter dazu ein.
 
Der Frage, wie man im täglichen „Strom des Lebens“ trotz mitunter widriger Umstände gesund bleiben kann, will man in dem zweistündigen Programm auf den Grund gehen. Zum einen hat es mit Prävention zu tun und andererseits damit, die Zusammenhänge zwischen Körper, Geist und Seele zu verstehen.
 
Das Programm sei dieses Jahr zweigeteilt, erklärt Sabine Schröder. Zunächst wird Dr. Michael Kroll, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Asklepios Fachklinikum Stadtroda, über den Bedarf und die Fördermaßnahmen, die Kinder in den unterschiedlichsten Entwicklungsschritten benötigen, vortragen und über verschiedene Aspekte der  Pädagogik und Psychiatrie sprechen. Dr. Kroll ist u.a. der ärztliche Leiter des Schulprojekts „Verrückt? Na und!“, das das Ziel verfolgt, dass sich Schüler mit Erfahrungen und Vorstellungen zum Thema seelische Gesundheit auseinander setzen und im Team Toleranz entwickeln können. Dieser Workshop wurde schon vielfach von Schulen in Nordhausen genutzt.

„Im zweiten Teil der Veranstaltung geht um die Belange der Erwachsenen und welche Methoden es gibt, um mit Belastungen und Stressoren umzugehen bzw. um Möglichkeiten, wie man präventiv etwas für seine seelische Gesundheit tun kann. In der Pause kann zu geringen Kosten ein kleiner gesunder Imbiss im Atrium der Schule eingenommen werden“, so Schröder.


Ab 17:45 Uhr werden verschiedene Workshops angeboten, so unter anderem ein Deeskalationstraining mit  Antje Wiedemann vom SüdharzKlinikum Nordhausen, eine Humortherapie oder ein Systematisches Coaching. 

IHK-Info:

Weiterbildungsberatungstag“ am 11.11.2015
im RSC Nordhausen

Berater der Abteilung Aus- und Weiterbildung der IHK Erfurt führen in kontinuierlichen Abständen in den Regionalen Service-Centern Weiterbildungsberatungstage durch. Hier erhalten Sie Informationen zu Bildungsmöglichkeiten in der Region, Zulassungsvoraussetzungen und Fördermöglichkeiten wie dem Meister-BaföG. Des Weiteren wird Unterstützung bei der Suche nach Bildungsmöglichkeiten angeboten.

Der nächste Weiterbildungsberatungstag findet am 11. November 2015 in der Zeit von 14:00 bis 17:00 Uhr im Regionalen Service-Center Nordhausen, Wallrothstraße 4, statt. Als Ansprechpartnerin steht Ihnen Frau Gärtner von der Industrie- und Handelskammer Erfurt zur Verfügung. Die individuelle Beratung ist kostenlos.

Vorherige Terminvereinbarung unter Tel. 03631 908210 ist dringend erforderlich. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

Udo Rockmann
Leiter Regionales Service-Center

Zoopark Erfurt: Tierpatenschaft für Giraffenmädchen Mayla

Seit Samstag, dem 26. September, hat auch das Giraffenmädchen Mayla einen Tierpaten.
Die Firma Riedel Bau Erfurt GmbH übernahm eine Tierpatenschaft im Wert von 1000,00 Euro für die am 26. März 2015 im Thüringer Zoopark Erfurt geborene Mayla.
Die Riedel Bau Erfurt GmbH feierte ihr Firmenfest anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens im Zoopark Erfurt. Bei dieser Gelegenheit übergaben Zoodirektorin Dr. Dr. Sabine Merz und der Vorsitzende des Vereins der
Zooparkfreunde die Patenschaftsurkunde. Extra aus Schweinfurt angereist waren Mirimi Riedel Hauptgesellschafterin der Riedel Bau GmbH & Co. KG sowie, Stefanie Riedel Aufsichtsratsvorsitzende der Riedel Bau AG Holding die von der Idee, eine Tierpatenschaft zu übernehmen, begeistert waren. Die Initiative eine Tierpatenschaft im Erfurter Zoo zu übernehmen, ging von Dr. Jörg Jung Geschäftsführer Riedel Bau Erfurt aus, der auch die Idee hatte, den Zoopark als Veranstaltungsort für die Jubiläumsfeier zu nutzen und diesen seinen Mitarbeiter näher zu bringen. Bei Führungen durch Zoodirektorin Frau Dr. Dr. Merz gab es Einblicke auch hinter die Kulissen des Tierparks. Natürlich war Giraffe Mayla dabei der Star des Tages. Dem Giraffenkalb musste erst in der vergangen Woche ein Horn operativ entfernt werden. Die kleine Giraffe hatte sich verletzt, die Ursache ist allerdings unklar. Der Stirnzapfen konnte nur noch entfernt werden. Zur Patenschaftsübergabe war Mayla aber nichts mehr von den Strapazen einer Operation anzumerken, sie sprang vergnügt durch das Gehege. Die hübsche kleine Giraffe gehört zu den Publikumslieblingen im Erfurter Zoo, auch mit nur einem Horn.


Im Bild von l.n.r.: Dr. Dr. Sabine Merz Direktorin Thüringer Zoopark Erfurt, Dr. Jörg Jung Geschäftsführer Riedel Bau Erfurt, Mirimi Riedel Hauptgesellschafterin Riedel Bau, Stefanie Riedel Aufsichtsratsvorsitzende der Riedel Bau AG Holding und Herbert Rudovsky Vorsitzender des Vereins der Zooparkfreunde Erfurt e.V.

FSV Wacker 90 Nordhausen: Ingo Görke neuer Trainer

Mit sofortiger Wirkung übernimmt Ingo Görke das Traineramt der U23 des FSV Wacker 90 Nordhausen. Ingo war in den 90ern selbst als Spieler in Nordhausen aktiv und trainierte zuletzt die eigenen U19-Junioren. Bei den letzten beiden Pflichtspielen unserer Verbandsliga-Elf (5:0 in Sondershausen und 4:0 gegen Ehrenhain) saß Ingo bereits erfolgreich auf der Trainerbank.


Das Präsidium wünscht Ihm gutes Gelingen in der neuen Aufgabe.

Fischerfest und Apfeltag in Auleben

Am 03.10.2015 findet wieder das alljährliche Fischerfest in Auleben statt. Auch in diesem Jahr wird der bereits zur Tradition gewordenen Apfeltag zeitgleich zwischen 10 und 17 Uhr auf dem Gelände der Auleber Fischzucht veranstaltet.

Der Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser e.V. und die RAG Südharz e.V. organisieren diese Veranstaltung wieder mit zu dem Auleber Fischerfest.
Jeder Besucher kann sich am entsprechenden Stand ausführlich rund um das Thema Apfel informieren. Wie bereits in den vergangenen Jahren ist auch diesmal wieder Herr Rintisch anwesend, um unbekannte Apfelsorten zu bestimmen. Der Pomologe benötigt dazu zwei bis drei Äpfel des Baumes, dessen Sorte bestimmte werden soll. Die Stiele und ein paar Blätter sollten ebenfalls vorhanden sein. Von dem angesehenen Obstsortenbestimmer aus Herbsleben können während der gesamten Veranstaltung Obstbäume käuflich erworben werden.


Die Agrargenossenschaft Heringen bietet des Weiteren frisch geerntete Äpfel zum Kauf an. Wer neue und leckere Rezepte zur Apfelverarbeitung sucht oder wer eine Obstpresse einmal in Aktion erleben möchte, sollte sich das Fischerfest mit dem Apfeltag nicht entgehen lassen.


Kontakt: LPV Südharz/Kyffhäuser e.V. 03631/4994485

Auleber Fischzucht, 036333/70283

Eine grandiose Ballettgala lässt viel erwarten und war doch getrübt

Mit großer Erwartung und Spannung, aber auch mit einiger Besorgnis besuchte ich am Samstag die Ballettgala im Theater Nordhausen. Besorgt deshalb, weil mir noch ein Bericht im Lokalteil der „Thüringer Allgemeine“ in Erinnerung war, der am 21.August unter dem Titel: „Muss Nordhausen sein
Ballett abgeben?“ erschienen war, in dem es u.a. hieß, dass Tage zuvor ein Arbeitspapier der rot-rot-grünen Landesregierung an die Öffentlichkeit gelangt sei, durch die die Befürchtung genährt werde, dass das Theater Nordhausen sein Ballett verlieren könnte. „Demnach könnte mit dem Dirigenten-Intendanten Klajner das Orchester in Nordhausen/Sondershausen zwar unangetastet bleiben, mit dem Weggang der beiden führenden Ballett-Köpfe aber das Ballett zugunsten Eisenachs abgeschafft oder dezimiert werden. Oder ist es Zufall, dass ausgerechnet Ballettdirektorin Jutta Ebnother und ihre rechte Hand Paul Zeplichal mit nach Schwerin
gehen?“, schrieb Thomas Müller, Leiter der „Nordhäuser Allgemeine“ (NA).
Lars Tietje zeigte sich verwundert, dass es bereits so weit fortgeschrittene Pläne geben soll. Eine Zusammenarbeit mit dem Theater Eisenach hält er nach dem Bericht zwar für sinnvoll, das Ballett allerdings sei für das Theater Nordhausen unverzichtbar., schon weil man ohne Ballett keine Oper machen könne. Das Ballett müsse am selben Ort wie die Oper sein.


Mit diesem Kenntnisstand also besuchte ich die Ballettgala, deren
Verlauf mich vorbehaltlos begeisterte. Und geradezu enthusiastischen Beifall der Zuschauer erhielt. Geboten wurden vornehmlich Ballettproben der kommenden Spielzeit, gleich zum Auftakt Clara Schumann, Pièces fugitives op.15 Nr. 1, F-Dur (am Klavier Nivia Hillerin-Filges.), die gleich ein Glanzstück der Gala darstellte. Das dann folgende Programm wurde bereichert und abgerundet durch Vorstellung und Interviews neuer Mitglieder des Ensembles, die aus Japan, Russland, Ungarn und Belgien kommen. Gleichzeitig neigt sich aber auch die Mitgliedschaft anderer Mitglieder dem Ende zu, wie etwa die von András Virág, der
immerhin zehn Jahre die Ballettkompanie erfolgreich verstärkte und demnächst nach Baden bei Wien wechselt. Lars Tietje als Moderator der Gala und Ballettdirektorin Jutta Ebnother wechselten sich insoweit bei Vorstellungen und Interviews ab.



Mir bleibt hier einzuräumen, dass meine temporären Hörprobleme mit sich brachten, dass ich den Gesprächsteilen der Gala nur schwer folgen konnte. Und mich deshalb hier bei dem Teil der Gespräche, in denen es um die Zukunft der Ballettkompanie am Theater Nordhausen ging, an dem zwischenzeitlich erschienenen Beitrag der NA orientiere. Dort heißt es (Auszug): „ "Ich bin mit meinem Nachfolger Daniel Klajner einig, dass wir das Ballett in Nordhausen erhalten wollen", sagte Intendant Lars Tietje“ (Ende des Auszugs). Die Reaktion war langanhaltender Beifall der Zuhörer.


Natürlich kann, nein, muss man die geäußerte Aussage und Absicht Lars Tietjes begrüßen. Nun wird aber doch in jenem NA Bericht vom 21.August u.a. Katja Mitteldorf zitiert, die kulturpolitische Sprecherin der Regierungspartei, der Linken. Mitteldorf bezeichnet das eingangs erwähnte Arbeitspapier als internes Diskussionspapier. „Frühestens im Oktober erwartet sie eine „ernsthafte Grundlage, über die wir diskutieren können“. Die Nordhäuser Ballettsparte, das sieht sie wie die Vorsitzende des Theater-Fördervereins, Barbara Rinke, sei nicht im Verhandlungspool“, so heißt es in jenem NA-Bericht. Ähnlich hatte
sich ja auch Birgit Keller, Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Anfang des Monats beim Empfang des Theater-Fördervereins geäußert. Richtig aber ist doch wohl auch, dass die Intendantenzeit für Lars Tietje gerade in der entscheidenden Phase der Verhandlungen endet. Und Daniel Klajner am Theater Nordhausen noch keine Wurzeln geschlagen hat.


Mir fällt angesichts dieser Situation die Rede Bodo Ramelows ein, die er im September 2014 im Landtagswahlkampf in Nordhausen hielt, nach dem er Ministerpräsident wurde. Soweit es Nordhausen mit seinemTheater betrifft, führte er dabei wörtlich (nach Mitschnitt) aus: „Ja, und wenn ich neben dem Nordhäuser Theater stehe wiederhole ich das, was ich vor Stunden neben dem Altenburger Theater heute Vormittag schon gesagt habe: wir sind stolz darauf, ein Land zu sein mit soviel Kultur. Und Frau Lieberknecht hat erklärt, sie sei stolz darauf, dass in ihrer Amtsperiode kein einziges Theater, kein einziges Orchester geschlossen wurde. Und ich sage, formal stimmt das. Tatsächlich aber sind de ganzen Kultureinrichtungen zum Sterben verurteilt, weil sie ausgehungert werden. Das Beispiel des Landestheaters Eisenach, mit dem Nordhausen früher kooperiert hat. Und es war eine gute Kooperation zwischen Nordhausen, Eisenach und Rudolstadt. Das Landestheater in Eisenach hat jetzt einen Abbau vom Orchester gehabt, die sind auf ein komplettes Streichorchester reduziert worden. Die können keine Symphonie mehr aufführen. Die können vielleicht das Forellenquintett noch aufführen. Das heißt, da steht zwar noch Theater dran, aber innen drin ist ein sterbender Schwan am Laufen. Die Kultur, die lässt man absterben, weil die Gemeinden nicht das Geld haben, die kulturellen Aufgaben gemeinsam zu finanzieren. Deshalb brauchen wir endlich für die Theater und die Orchester und unsere Kultur einen kulturellen Lastenausgleich. Damit alle Landkreise und alle Gebietskörperschaften sich an den Kulturaufgaben finanziell beteiligen. Und deshalb braucht die Region auch in Nordhausen Unterstützung und Signale, dass es eben nicht ein Hobby von Nordhausen ist, ob man ein Theater hat oder nicht. Und ob das Loh-Orchester da ist oder nicht. Nein, das sind kulturelle Pflichtaufgaben, wir müssen sie nur anders finanzieren. Und deshalb ein klares Bekenntnis zu unseren Kultureinrichtungen, aber auch ein klares Bekenntnis, das Beispiel Altenburg habe ich gerade genannt. Zum Theater Altenburg gehört das Theater Gera. Im Theater Gera sind die Hälfte aller Theatergäste aus dem Landkreis Greiz. Der Landkreis Greiz zahlt keinen Cent dazu, dass das Fünf-Spartenhaus in Gera und Altenburg finanziert wird. Der Landkreis Altenburg und die Stadt Altenburg und die StadtGera zahlen gemeinsam, der Landkreis Greiz zahlt nichts dazu. Er nutzt die Theater als kulturellen Standort für alle seine Menschen, aber sie zahlen nicht. Und das meine ich mit der falschen Finanzierung. Und an dem Beispiel eben ein klares Bekenntnis für die Kultureinrichtung und für die kulturelle Finanzierung...“



Soweit Bodo Ramelow. Ich bin neugierig über den weiteren Verlauf. Und freue mich nach dieser begeisternden Ballettgala auf die Einzelaufführungen dieser Spielzeit. Dabei hoffe natürlich auch ich, dass die Ballettkompanie dem Theater Nordhausen erhalten bleibt

Montag, 28. September 2015

Sonderausstellung im Tabakspeicher:

„500 Jahre Handwerk in Nordhausen“ – Führungen mit Dr. Kuhlbrodt
Nordhausen (psv) Nach der sehr erfolgreichen Eröffnung der neuen Sonderausstellung im Museum Tabakspeicher „Ein handwerk hat güldin boden“ –
500 Jahre reichsstädtisches Handwerk in Nordhausen, 1300 bis 1802“ bietet der Kurator dieser lebendigen Schau, Dr. Peter Kuhlbrodt, immer dienstagnachmittags und freitagvormittags Führungen durch die Ausstellung an.

Wer will, kann auch an einem originellen und heiteren Frage- und Ratespiel zu „vergessenen Berufen“ teilnehmen.

Anmeldungen werden unter 03631-98 27 37 entgegen genommen.
Zum Bild: Nordhäuser Handwerker stürmen am 14. Februar 1375 das Riesenhaus.

Zeichnung von Fritz Teichmüller

Karst und Kirchen rund um Neustadt


Am kommenden Sonntag lädt der Förderverein des Karstwanderwegs zu einer Tour in Neustadt ein. Diese vierstündige Sonntagswanderung mit Wanderführerin Ursula Schmidt vom Harzklubzweigverein Neustadt/Osterode, am 4. Oktober beginnt um 14 Uhr am Parkplatz Wiesenplatz in Neustadt/Harz. Die Route ist eine Neuauflage der Wanderung die zum Deutschen Wandertag 2014 zahlreiche Besucher aus ganz Deutschland hatte. Ausgangspunkt ist der Parkplatz Wiesenplatz in Neustadt. (GPS Daten:51°33'32.0"N 10°49'59.9"E). Festes Schuhwerk ist bei dieser Wanderung empfehlenswert. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Faltblätter zu den geführten Sonntagswanderungen sind in den Tourismusinformationen im Südharz erhältlich. Mehr über die Südharzer Karstlandschaft auch im unter www.karstwanderweg.de.
Mitteilung des Landratsamtes Nordhausen am 28.September 2015

Von Quedlinburg in die Domstadt Halberstadt

Wege Deutscher Kaiser und Könige des Mittelalters im Harz


In 2., überarbeiteter Auflage hat der Regionalverband Harz das Faltblatt „Zwischen Quedlinburg und der Domstadt Halberstadt“ herausgegeben. Es gehört zu einer siebenteiligen Serie von Faltblättern, die den Verlauf des 550 km langen Geschichtslehrpfads „Wege Deutscher Kaiser und Könige des Mittelalters im Harz“ beschreiben. Die Faltblätter enthalten Karten, Wegebeschreibungen und Bilder von Sehenswürdigkeiten am Wegesrand sowie Hinweise auf Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten. Sie passen in jede Westentasche.
Auf der Titelseite des neuesten Faltblatts ist erstmals der Halberstädter Dom St. Stephanus und St. Sixtus abgebildet. Damit würdigt der Regionalverband Harz als Herausgeber das besondere Engagement der Halberstadt-Information, die den größten Teil der ersten Auflage an Einwohner und Gäste der Harzregion verteilte.
Der beschriebene Wegeabschnitt führt vom Schlossberg Quedlinburg entlang des Langenbergs über Westerhausen und Börnecke zunächst zum etwas abseits gelegenen Bahnhof Börnecke. Von dort geht es durchs Regensteingebiet und entlang des Goldbachs über Langenstein in die Domstadt. Es gibt überraschend viele Sehenswürdigkeiten vom Hungerstein bei Westerhausen, über die Schwefel-Eisen-Quelle bei Börnecke, den Gläsernen Mönch bei langenstein bis zum Museum Heineanum in Halberstadt.
Das Faltblatt ist u. a. in den Natur- und Geoparkinformationsstellen und der Geschäftsstelle des Regionalverbandes Harz, Hohe Str. 6, in Quedlinburg erhältlich. Außerdem kann es über http://www.harzregion.de/de/shop.html bestellt werden.


Anlage: Titelbild des aktuellen Faltblatts

Clara Schumann im Tanz

Ballettkompanie feiert am 9. Oktober Premiere mit „Geliebte Clara“  - „Ballett hautnah“ am 30. September gewährt erste Einblicke

Zu ihrer ersten Premiere der Saison lädt die Ballettkompanie des Theaters Nordhausen am Freitag, 9. Oktober, um 19.30 Uhr ein. „Geliebte Clara“, choreographiert von Ballettdirektorin Jutta Ebnother, beschäftigt sich mit der Komponistin Clara Schumann im Spannungsfeld zwischen ihrem Ehemann Robert Schumann, ihrem Vater und Johannes Brahms. Musik der drei Komponisten, die Jutta Ebnother zu ihrer Arbeit anregte, wird vom Loh-Orchester Sondershausen gespielt. Als Pianist ist Lev Vinocour zu erleben,
der bereits in mehreren Sinfoniekonzerten mit dem Loh-Orchester musizierte und das Nordthüringer Publikum begeisterte.

„Meine geliebte Clara“, so beginnt ein zärtlicher Brief, den Clara Schumann von Johannes Brahms erhielt. Immer wieder geschah es in ihrem Leben, dass ihr übergroße Liebe entgegengebracht wurde, mit der man sie in ihrem eigenen Lebensentwurf zu beeinflussen suchte. Der Vater reichte sie als komponierendes Wunderkind am Klavier herum. Später wollte er nicht zulassen, dass sie ihre große Liebe Robert Schumann heiratete. Nur gerichtliche Hilfe führte zur ersehnten Hochzeit. Im Ehealltag wachte dann Robert über sie, der sie am liebsten nur an seiner Seite gesehen hätte. Weitere Konzertreisen musste sie gegen seinen Willen durchsetzen. Und Johannes Brahms? Er wäre Clara nach Roberts Tod gerne mehr als nur ein Freund gewesen …

Als Clara ist die junge japanische Tänzerin Yoko Takahashi zu sehen, die ihr Engagement in Nordhausen mit einer spektakulären Hauptrolle beginnt. Robert Schumann tanzt David Roßteutscher, der unter anderem als Hilarion in „Giselle“ mit seiner Emotionalität begeisterte. András Virág ist in seiner letzten Nordhäuser Premiere als Claras Vater zu sehen, und Kirill Kalashnikov tanzt Johannes
Brahms. Für poetische, zeitgenössische Kostüme sorgt Adriana Mortelliti, das Bühnenbild hat Ronald Winter entworfen. Die musikalische Leitung der Produktion liegt bei Generalmusikdirektor Markus L. Frank.

Bereits am 30. September um 18.45 Uhr lädt die Ballettkompanie zur ersten Ausgabe der neuen Reihe „Ballett hautnah“: Neugierige können die Produktion kennen lernen und hautnah bei einer moderierten Probe miterleben, wie das neue Ballett erarbeitet wird. Nach einer kurzen Einführung in das Ballett durch Dramaturgin Anja Eisner wird Ballettdirektorin Jutta Ebnother ihre neue Choreographie auf offener Bühne vor den Augen des Publikums ausfeilen. Zum ersten Mal können die Zuschauer unmittelbar am kreativen Prozess der Entstehung eines Balletts teilnehmen. Der Eintritt ist frei.

Karten für die Premiere von „Geliebte Clara“ am 9. Oktober um 19.30 Uhr und die nächsten Vorstellungen am 18.10. um 14.30 Uhr, am 28.10. um 15 Uhr sowie am 07. und 13.11. um 19.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Fotos: Noch nicht in Kostüm und Maske: Yoko Takahashi als Clara Schumann und András Virág als Vater Wieck; Fotos: András Dobi

Sonntag, 27. September 2015

„Night of Percussion“ in der Cruciskirche Sondershausen

Nach einem Konzert in der Reihe „KAMMERMUSIK im KUNSTHAUS“ in Nordhausen im vergangenen Jahr hatte sich der Schlagzeuger Stefan Landes im Februar diesen Jahres der Herausforderung gestellt, sein außergewöhnliches Instrumentarium in den Mittelpunkt eines besonderen Konzerts in der Cruciskirche zu stellen. Nach beiden Konzerten war die Presse voll des Lobes ….: "Mit welcher Klangfülle, Einfallsreichtum und musikalischer Breite Stefan Landes das Publikum überraschte oder regelrecht überrollte, lässt sich kaum in wenigen Zeilen und Worten wiedergeben. Es bleiben der faszinierende Eindruck und der Wunsch nach weiteren Konzerten dieses hochbegabten Schlagzeugers"… und wünschte genau wie das begeisterte Publikum aus Sondershausen und Nordhausen weitere Konzerte auf diesem Niveau - begleitet von seiner schalkhaften Art und seiner überzeugenden Moderation. Nun ist es dem
Kulturamt der Stadt Sondershausen gelungen, Stefan Landes mit einem komplett neuem Programm am 28. September wieder in die Cruciskirche zu holen. Für dieses Konzert hat er außerdem den Perkussionisten Mathias Lachenmayr aus München nach Sondershausen eingeladen. Dieser hat wie er an der Musikhochschule München studiert und konzertiert inzwischen regelmäßig mit mehreren Ensembles für zeitgenössische Musik. Beide Schlagzeuger haben nun ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm zusammengestellt, bei dem neben einer spannenden stilistischen Mischung auch wieder viele ungewöhnliche Instrumente zu Gehör kommen. Oder haben Sie schon etwas von Hang, Waterphone oder Thunderdrum hört? Und was neu, lobens- und nachahmenswert ist: In das Konzert sollen auch junge Talente aus der Region musikalisch eingebunden werden. Deshalb wird als besonderes Highlight ein Percussion-Ensemble mit Musikern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums auftreten, die von Stefan Landes bei einem Workshop in die Welt der lateinamerikanischen Schlaginstrumente eingeführt wurden. Freuen Sie sich mit uns auf einen unterhaltsamen Abend, der Jung und Alt mit virtuosen Grooves, faszinierenden Klängen und mitreißenden Rhythmen begeistern wird! Die, die bereits das eine oder beide Konzerte erleben durften, drücken die Daumen und auch die Mitglieder des „KUNSTHAUS MEYENBURG Fördervereins“ Nordhausen, in dem Stefan Landes Mitglied ist, begleiten ihn in der Vorbereitung wie auch am 28. September mit einem „Toi, toi, toi“…!!!
Karten zum Preis von 5€ gibt es in der Touristinformation Sondershausen oder an der Abendkasse; für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren ist der Eintritt frei.


Dr. Wolfgang R. Pientka Vorsitzender des KUNSTHAUS MEYENBURG Fördervereins

Samstag, 26. September 2015

Am 29. September, 19:30 Uhr, im Museum Tabakspeicher:

Dia-Ton-Show Sibirien – Baikal und Altai

Nordhausen (psv)  Zu einer Dia-Ton-Show durch Sibirien lädt jetzt Museumsleiter Jürgen Rennebach am Dienstag, 29. September,  um 19:30 Uhr, in den Tabakspeicher ein.

Zwei Berliner Weltenbummler, Nina und Thomas W. Mücke, durchquerten in 8 Wochen
auf einer 20.000 km langen Tour mit Wohnmobil, geländegängigem Motorrad und Abenteuerschlauchboot ganz Sibirien. Ihre Hauptziele waren der Baikalsee und die Altai-Region. Alle dabei entstandenen atemberaubenden Aufnahmen werden die Zuschauer magisch in ihren Bann ziehen.

Seien es nun Novosibirsk oder Jekaterinenburg – die Endstation des letzten Zaren, Omsk oder Irkutsk, überall in Russland waren die „Germanskis“ herzlich willkommen.
Die überwältigende Naturschönheit des Altai-Gebirges, dieses Paradieses der Taiga, lässt keinen Betrachter mehr los. Genauso wenig wie die Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn. Und die Mystik des Baikal, des tiefsten Sees der Erde, übersteigt alle Erwartungen und wird unvergesslich bleiben.

In ihrer Multi-Media-Show beweisen die Autoren, die auch den Schamanismus in Russland beleuchten, ihren Blick für das Besondere, ja manchmal Skurrile. Ihre Motivwahl, besondere Sichtweisen und herrliche Stimmungen können sich mit Bildbänden berühmter Fotografen messen. Eine Tageszeitung schreibt dazu: „Was den Vortrag so fesselnd macht, ist die gelungene Mischung aus der Darstellung des Augenblickes und dem historischen, kulturellen und politischen Hintergrund. Zurück bleiben faszinierte Zuschauer und Zuhörer.“
Ein unverwechselbares Profil gewinnt der Vortrag zudem mit entsprechender Musik.
Als studierter Opernsänger wird Thomas W. Mücke das berühmte Baikallied singen und seine Zuhörer in eine andere Welt entrücken.

Karten gibt es im Vorverkauf im Tabakspeicher und unter 03631-98 27 37 für 9,- Euro,

an der Abendkasse für 10,- Euro.

Rosengartenbrunnen: Alles im bunten Bereich

Nachdem der Brunnen im Rosengarten mit seinem neuen, imposanten Wasserspiel am Donnerstag laut Mitteilung der Stadtverwaltung „feierlich“ in Betrieb genommen wurde, frage ich mich als Teilnehmer an dieser
Einweihung nach wie vor, was die Organisatoren dieser Veranstaltung eigentlich unter „feierlich“ zu verstehen!?


Ich räume ein, dass ich angesichts des Verlaufes dieser Inbetriebnahme verärgert bin über die dürftige technische Vorbereitung, aber auch den spartanischen Verlauf dieser Veranstaltung. Die der Bedeutung der Inbetriebnahme dieser neuen Brunnenanlage meines Erachtens in keiner
Weise gerecht wurde.


Die Stadtverwaltung sah sich vor gut zwei Jahren nach der notwendigen Stilllegung der Anlage nach kurzer Überlegung aus finanziellen Gründen nicht in der Lage, die aufgebrauchte Anlage zu erneuern. Richtig ist ja wohl, dass es zu keiner Erneuerung gekommen wäre, wenn nicht der Lions-Club unter seinen damaligen Präsidenten, Dr. Matthias Beinker, die Initiative ergriffen und mit Spendenaufrufen und -aktionen die Erneuerung der Anlage eingeleitet hätte. Edeka-Schäfer in Nord schlossen sich an und viele Bürger spendeten. Und nachdem auch das SüdharzKlinikum seine Unterstützung signalisierte, konnte die Stadtverwaltung nicht mehr passiv bleiben. So oder ähnlich verliefen die Bemühungen, die nun zur Inbetriebnahme der neuen Anlage führte.


Neben den regelmäßigen Nutzern des Rosengartens – unter ihnen nicht wenige Patienten des Klinikums, auch sonst alte und behinderte Menschen - hätte man schon aufgrund der vielen Spender , die sich für die Brunnenerneuerung engagiert hatten, mit einer größeren Zahl an Teilnehmern an der Einweihung rechnen können. Doch noch nicht einmal eine Lautsprecheranlage hatte man bereitgestellt. Mit der Konsequenz, dass gerade mal die vor den jeweiligen Redner stehenden Zuhörer verstanden, was da gesagt wurde. Immerhin: OB Dr. Zeh und später auch Kai Buchmann als Vertreter des SüdharzKlinikums wandten sich mitunter den rings um den Brunnen versammelten Teilnehmern zu und wurden dann auch gehört. Eine Kontinuität aber gab es nicht.


Abgesehen von dieser technischen Dürftigkeit hätte die Bedeutung dieser neuen
Anlage als Ergebnis dieses großen Spender-Engagements eine wirklich feierliche und damit angemessene Einweihung und Inbetriebnahme verdient.



So aber war es eine farblose Veranstaltung – wie ich schon am Freitag bemerkte - die durch die wechselnden Farben der Wasserspiele, die jeweils am Abend freuen und beeindrucken können, bald vergessen sein wird. Nur: am Abend flanieren die wenigsten Menschen durch den Rosengarten. Und schon gar keine Patienten oder behinderte Menschen. Und das Licht der Farbgebungen kostet Geld. Wie lange also wird man sich an den Farbspielen
freuen können?

Flohburg: Ein zeitgeschichtliches Fenster weit geöffnet

Die Lutherdekade nähert sich langsam dem Jahr 2017 und damit ihrem Höhepunkt. Im Zuge dessen steht das gegenwärtige Themenjahr 2015 unter dem Motto „Bild und Bibel“ und widmet sich besonders Lucas Cranach dem Jüngeren, dessen Geburtstag sich am 4. Oktober zum 500. Mal jährt. Ausstellungen, u. a. in der
Lutherstadt Wittenberg und Eisenach erzählen die Geschichte.
Nordhausen gehört meines Wissens nicht zu den offiziellen Reformationsorten und Städten der Luthertour. Obwohl doch Johann Spangenberg, enger Vertrauter Martin Luthers, 1524 in der St. Blasii-Kirche seine erste evangelische Predigt hielt. Jedenfalls schien mir, als würde sich am Donnerstag im Untergeschoß der Flohburg eine Atmosphäre verbreiten, in der sich ein kurzer Ausschnitt Reformations- und Luthergeschichte vor den Toren Nordhausens abspielt.
Dazu führte eine dort eröffnete Ausstellung, die ebenfalls Lucas Cranach dem Jüngeren gewidmet ist. In dessen Mittelpunkt sein monumentales Epitaphgemälde „Die Auferstehung des Lazarus“ in St. Blasii steht. Und von Heidelore Kneffel in einer so anschaulichen Weise zeit- und kulturgeschichtlich be- und umschrieben wurde, dass beim Zuhören jener emotionale Eindruck entstehen konnte.
Zuvor aber begrüßte die Kunsthistorikerin Susanne Hinsching, gegenwärtig kommissarische Leiterin der Flohburg, die Gäste der Ausstellung, zuvörderst OB Dr. Klaus Zeh und Superintendenten Andreas Schwarze, die dann in dieser Reihenfolge Grußworte entboten. Und damit gleichzeitig in die Ausstellung einführten. Die von Heidelore Kneffel als Kuratorin außerordentlich umfangreich und natürlich absolut authentisch ausgestaltet wurde. Übrigens sah man unter den Gästen neben vielen anderen auch die frühere Leiterin der Flohburg, Dr. Cornelia Klose, der man seitens der Gäste mit großer Achtung und auch Sympathie begegnete.
Thematisch betrachtet und gleichfalls angelehnt an eine frühere sachbetonte Beschreibung Kneffels, ist dieses 1558 entstandene Gemälde geschaffen für den drei Jahre vorher verstorbenen Nordhäuser Bürgermeister Michael Meyenburg, der mit Vater und Sohn Cranach aus Wittenberg befreundet war. Dieses große Ölgemälde ist über die Grenzen Nordhausens berühmt durch die Reformatorengruppe, die sich darauf befindet: Martin Luther, Johannes
Bugenhagen, Georg Spalatin, Erasmus von Rotterdam, Justus Jonas, Caspar Cruciger, Philipp Melanchthon und andere. Unten im Vordergrund kniet der Bürgermeister Michael Meyenburg mit seiner Familie, selbst durch ein Wappen ausgezeichnet. Unter dem Malerzeichen L. Cranachs steht die Jahreszahl 1558.Für das Epitaph verwendete Lucas Cranach der Jüngere die "Studien von Köpfen und Händen", die aktuell in der
Ausstellung "Lucas Cranach der Jüngere - Entdeckung eines Meisters" im Augusteum in Wittenberg zu sehen sind. Und in der Flohburg-Ausstellung leihweise ausgestellt sind (Bild).
Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges ist das Epitaph verschollen. Von amtlicher Seite wurde dazu behauptet, daß die Gemälde an ihrem Auslagerungsort, dem Keller der früheren Aktienbrauerei Am Hagentor bei den Bombenangriffen am 3. und 4. April 1945 zerstört worden seien. Was freilich nicht möglich ist, weil die Brauerei gar nicht bombenbeschädigt wurde. Augenzeugen berichteten hingegen, daß die ausgelagerten Bilder mitgenommen wurden, von wem auch immer. Jedenfalls ist das Original verschollen.
Als ausgezeichnete Gemäldekopie, geschaffen 1927 von dem Dresdner Maler Robert Häusler für die Nachkommen des Bürgermeisters Meyenburg, hängt das Ölgemälde seit 1953 als Leihgabe der Familie Meyenburg in der St.Blasii-Kirche. In diesem Zusammenhang wird auch die Rückführung der „Himmelgarten-/St.Blasii-Bibliothek“ erwähnt, die im Oktober 2014 von ihrem Auslagerungsort Wittenberg nach Nordhausen zurückkehrte. Darunter sich auch Werke der in der dargestellten Reformatorengruppe befindlichen Autoren, auf deren Biographie die Ausstellung mit mehreren Ausstellungsstücken verweist.
Bemerkenswert ist dabei, dass Lucas Cranach der Ältere bereits 1519 die Holzschnittillustrationen für das erste protestantische Flugblatt „Der Fuhrwagen“, von Karlstadt lieferte . Ein lateinisches Exemplar des Flugblattes, von Lucas Cranach d.Ä. für die Leipziger Disputation von 1519 hergestellt, befindet sich in der Bibliothek. Lucas Cranach d.Ä. schuf für die Meyenburgs auch ein Gemälde, das in der Blasiikirche zu sehen war, ein „Ecce homo“, der Epitaph für die erste Frau Meyenburgs. Auch dieses Epitaph verschwand nach 1945,  Diese Geschichte wird ebenfalls in der Ausstellung dargestellt. Bleibt anzufügen, dass die Ausstellung durch Sven Ehrhardt, Musiklehrer an der Musikschule Nordhausen, virtuos mit Schlagzeugdarbietungen bereichert wurde.

Der Vortrag Heidelore Kneffels anlässlich dieser Ausstellungseröffnung am Donnerstag war jedenfalls so aufschlussreich und unterhaltsam, dass ich mir eine Wiederholung im Laufe dieser Ausstellung wünsche, die bis zum 31. Januar 2016 dauern wird.