Nordhausen (psv) Am 11.
Oktober wurde im Kunsthaus Meyenburg zum 9. Mal der Nordhäuser
Grafikpreis der Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung vergeben. Die
Preisträger-Ausstellung ist noch bis zum 15. November zu sehen.
Die erste Ausstellungsführung findet am 29. Oktober, um 19.00 Uhr
statt. Bereits am
Die Ausstellung dazu
präsentiert aber nicht nur die Werke der beiden Preisträger – Matthias
Friedrich Muecke und Dana Meyer, sondern auch die Arbeiten von 12
weiteren Künstlern aus Mitteldeutschland. Alle Künstler
haben ihre ganz eigenen Handschriften; gemeinsam ist ihnen jedoch, dass
sie die von ihnen gewählten grafischen Techniken beherrschen und
versuchen, die vorgegebenen technischen Grenzen zu überschreiten.
Die großformatigen
Aktzeichnungen von Nora Barsch beispielsweise zeigen menschliche Körper
aus ungewöhnlichen Perspektiven und speziellen Ausschnitten. Sitzend
oder Stehend fokussiert die Künstlerin ihre Modelle
auf dem Papier und sucht sich dabei die für sie spannendsten
Körperteile heraus, die sich dann besonders intensiv herausarbeitet.
Nora Barsch wurde 1989 in Helmstedt geboren und studierte an der
Universität in Osnabrück Anglistik und Kunstpädagogik. Ihre Werken
zeigen ein Verschmelzen von realistischen Formen mit einem hohen Grad
der Abstraktion, so dass die Konturen verschwimmen
und die Linien in Bewegung übergehen. Ihre Technik - ein Gemisch aus
Graphitkreide, Graphitstift und Acryl - verstärkt die Gesamtwirkung der
bewegten oder sich bewegenden Formen noch.
Anja Kaufhold wurde 1967
in Braunschweig geboren und studierte dort an der Hochschule für
Bildende Künste. Seit 2011 lebt und arbeitet die Künstlerin in Dresden.
Ihre großformatigen
Arbeiten auf Papier bilden einen ganz eigenen Kosmos ab, der in einem
filigranen Zeichengeflecht auch das Verhältnis von Mensch und Natur
beschreibt. Wie ein Universum aus unzähligen Planeten
oder einen Mikrokosmos unter einem Mikroskop, erscheinen die häufig
kreisförmigen Objekte auf ihren Werken, verbunden durch ein amorphes
filigranes Liniengeflecht, das die Künstlerin mit Pinsel, Tusche oder
Buntstift auf das Papier bringt. Anja Kaufholds Zeichnungen
erinnern gleichzeitig an den möglichen Ursprung des Universums als auch
mikrozellulare Strukturen und ziehen - wie ein Mandala das Auge des
Betrachters in ihren Bann. Der Betrachter begibt sich auf eine Reise in
eine neue Welt oder das eigene Ich.
Auf ganz andere Weise
beeindruckend sind eine Reihe aus Ölpastellzeichnungen unter dem Titel
„La Partenza“ von Max Julian Otto. Max Julian Otto wurde 1972 in München
geboren. Er erhält bereits an Kind Zeichenunterricht,
kann dem Hochschulstudium aber nichts abgewinnen, so dass er sich seine
weiteren Kenntnisse autodidaktisch und auf vielen Reisen aneignet. Seit
2012 lebt und arbeitet er in Leipzig.
Diese Arbeiten erzählen in
realistischen Bildern sehr eindrucksvoll eine Geschichte. Ottos
Tätigkeit als Storybord Artist für Animationsfilme ist auch bei den
ausgestellten Arbeiten unverkennbar. Durch die dichte
Verwendung der schwarzen Kreide wirken seine Blätter auf den ersten
Blick düster und emotional bedrückend. Ottos Bildausschnitte sind
gekonnt gewählt und die Perspektiven spannungsvoll eingesetzt. Mit
wenigen Farb- oder Lichtpunkten akzentuiert Otto seine
Arbeiten. Seine Fähigkeit, Räume und Situationen unter Verwendung
klassischer Zeichentechniken zu visualisieren, eröffnet Otto die
faszinierende Möglichkeit, in den unterschiedlichsten Kontexten zu
arbeiten.
Bild 1: Der Nordhäuser Künstler Jürgen Rennebach vor Bildern der Künstlerin Nora Barsch
Bild 2: Die Künstlerin Anja Kaufhold neben Kunsthausleiterin Susanne Hinsching vor Bildern der Künstlerin
Bild 1: Der Nordhäuser Künstler Jürgen Rennebach vor Bildern der Künstlerin Nora Barsch
Bild 2: Die Künstlerin Anja Kaufhold neben Kunsthausleiterin Susanne Hinsching vor Bildern der Künstlerin
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