Donnerstag, 30. April 2015

An die Ränder gehen

Eröffnung der Renovabis-Pfingstaktion am 3. Mai 2015

Die diesjährige Renovabis-Pfingstaktion beginnt am 3. Mai 2015 mit einem Gottesdienst im Regensburger Dom. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer wird die 23. Renovabis-Pfingstaktion des Osteuropa-Hilfswerkes der deutschen Katholiken eröffnen. Die bundesweite Kampagne stellt 2015 Menschen am Rande der Gesellschaften der osteuropäischen Länder in den Mittelpunkt. Es geht um Obdachlose, Menschen mit Behinderungen, alte Menschen in Not, arme Familien und ausgegrenzte Minderheiten. Wie der Hauptgeschäftsführer von Renovabis, Pater Stefan Dartmann SJ, erläutert, unterstützt das Osteuropa-Hilfswerk die Projektpartner in 29 Ländern dabei, sich in der Nachfolge Christi für alle benachteiligten Menschen einzusetzen. Deren solidarische Arbeit brauche, wie Dartmann betonte, auch unsere Solidarität.
„Die Pfingstaktion 2015 greift ein Wort von Papst Franziskus auf“, sagt Bischof Voderholzer und zitiert dabei den Heiligen Vater: „… dass die Kirche an die Ränder, an die Grenzen der menschlichen Existenz“ gehen muss, „die des Schmerzes, die der Ungerechtigkeit, die der fehlenden religiösen Praxis, die des Denkens, die jeglichen Elends“. Aus der Erfahrung des Bistums Regensburg berichtet er, dass kürzlich eine neue Beratungsstelle für die Opfer von Zwangsprostitution im Bistum eröffnet worden sei. Dort würden Frauen, die meist durch fadenscheinige Versprechungen in diese menschenverachtende Lage geraten, auf ihren Weg zurück in ein menschenwürdiges Leben nachhaltig unterstützt. Die geografische Lage von Regensburg privilegiere das Bistum dazu, nach Norden in die tschechische Diözese Plzeň/Pilsen Kontakte zu pflegen, ebenso donauabwärts in die Anrainerstaaten des Flusses, insbesondere über die Mallersdorfer Schwestern nach Rumänien.
Die Renovabis-Pfingstaktion dauert bis zum Pfingstsonntag (24. Mai 2015). Sie wird dann mit einem Gottesdienst im Mainzer Dom mit Kardinal Karl Lehmann abgeschlossen. An diesem Tag wird in allen katholischen Kirchen Deutschlands die Renovabis-Pfingstkollekte gehalten. Dazu rufen die deutsche Bischöfe in einem Hirtenwort auf. Sie schreiben: „Ein Vierteljahrhundert nach der Wende hat sich in den ehemals kommunistischen Staaten Mittel- und Osteuropas vieles zum Besseren verändert. Aber längst nicht alle Menschen profitieren von dieser Entwicklung. Aus unterschiedlichen Gründen ist es für viele schwierig, am Bildungssystem, an der Arbeitswelt, an medizinischer Versorgung und sonstigen sozialen Leistungen teilzuhaben. Mit der diesjährigen Pfingstaktion will Renovabis die Menschen am Rande der Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa in den Blick nehmen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Angehörige von Minderheiten, Flüchtlinge und Asylbewerber, Opfer des Menschenhandels, Menschen mit Behinderungen, psychisch Kranke oder HIV-Infizierte. Papst Franziskus hat die Kirche aufgefordert, aus sich selbst heraus und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen. Das Renovabis-Leitwort ‚An die Ränder gehen! - Solidarisch mit ausgegrenzten Menschen im Osten Europas‘ nimmt diesen Appell auf. Zusammen mit der Kirche vor Ort will Renovabis Menschen am Rande zur Seite stehen, ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen und eine Stimme geben.“
Hinweis:
Weitere Hintergründe und Fakten zur Renovabis-Pfingstaktion finden Sie unter www.renovabis.de.

„Phantom der Oper“-Star gastiert in „Die Päpstin“

An Himmelfahrt und Pfingsten singt Mathias Edenborn am Theater Nordhausen den Gerold – Noch Karten erhältlich

Ein echter Musical-Star gastiert im Mai viermal im Theater Nordhausen: Der Schwede Mathias Edenborn. Am Himmelfahrtstag, dem 14. Mai, und am Pfingstsonntag, dem 24. Mai, jeweils um 15 Uhr und um 19.30 Uhr spielt er den Gerold im Musical „Die Päpstin“. Diese Rolle ist ihm nicht fremd: In der Uraufführung des Musicals in Fulda war er der Gerold der Originalbesetzung. Zur Zeit steht er in Hamburg in der Titelrolle des Musicals „Das Phantom der Oper“ auf der Bühne.

Dass Mathias Edenborn, geboren im nordschwedischen Kiruna und aufgewachsen in Stockholm, einmal gefeierter Musical-Darsteller werden würde, war zunächst nicht zu erwarten: Vor seiner künstlerischen Karriere war er Profi-Fußballer beim AIK Stockholm. Mit dem schwedischen Traditionsverein wurde er Schwedischer Meister und spielte in der Champions League.

Seine sängerische und tänzerische Ausbildung erhielt Edenborn an der Kulturama School of Arts und der Royal Musica Academy in Stockholm. Schon während des Studiums spielte er den Tony in der „West Side Story“, weitere Hauptrollen folgten. Seine ersten Rollen in Deutschland waren Graf von Krolock und Nightmare Solo in „Tanz der Vampire“. In der deutschsprachigen Erstaufführung von „AIDA – Das Musical“ war er Radames.

Karten für „Die Päpstin“ am 14.05. und am 24.05. jeweils um 15 Uhr und um 19.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Foto: Zu Himmelfahrt und Pfingsten mit Mathias Edenborn als Gerold an der Seite von Femke Soetenga (Johanna): Das Musical „Die Päpstin“; Foto: Roland Obst

Bürgermeister wird Ehrenvorstandsmitglied des Südharzer MSC Nordhausen e.V.

Tag der offenen Tür am 16.Mai 2015

Maik Schröter, Bürgermeister von Heringen ist vom Vorstand des Südharzer MSC Nordhausen e.V. zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt worden. Der Bürgermeister von Heringen unterstützt den Südharzer Verein seit über 20 Jahren und ist selbst ein Fan des Motorsports.
Statement von Herrn Schröter: “Gerade die intensive Jugendarbeit des Vereins liegt mir in der heutigen Zeit sehr am Herzen, deshalb ist es für mich wichtig das weitere Bestehen des Südharzer MSC als Bürgermeister der Gemeinde zu unterstützen.“
Am 16.05.2015 veranstaltet der Verein einen Tag der offenen Tür, wo sich Motorsportinteressierte über den Verein informieren können. Viele Aktionen, wie Kinderquad zum Ausprobieren, Motorcross Rennen Goldene Aue Cup 2015, Kindercross, so wie eine Autoshow des Autohaus Triebel GmbH aus Nordhausen werden präsentiert. Für ausreichend Essen und Trinken ist gesorgt. Der Verein freut sich über viele Besucher, weitere Informationen gibt es unter www.suedharzer-msc.de


Bild von links: Andrea Schröter, Maik Schröter Bürgermeister, Frank Herzberg 1. Vorsitzender, Jan Hoffmann 2. Vorsitzender

Foto: Jens Krösel

Günter Groh: Darum Nordhäuser Ehrenbürger

Der „Nordhäuser Allgemeine“ vom Sonnabend ist u.a.zu entnehmen, dass der in Nordhausen bekannte Kunsterzieher und Künstler Günter Groh Ehrenbürger dieser Stadt werden soll. Der Stadtrat soll und wird das sicher auch in seiner Sitzung am 6. Mai beschließen. Dieses Vorhaben mag etwas überraschen, denn anlässlich der Vernissage zur Sonderausstellung zum 90. Geburtstag des Künstlers und Kunsterziehers Günter Groh, am 7. März war von einer solchen Absicht noch nicht die Rede. Oder sollte gerade diese Vernissage den Anstoß gegeben haben?


Kulturdezernentin Hannelore Haase zeigte sich dort erst einmal überwältigt ob der vielen Gäste, die zu dieser Vernissage gekommen waren. Unter denen sie zahlreiche Schüler und jüngere Kollegen Günter Groh's ausmachte. Und sich selbst als Schulkollegin Rainer Groh's, Sohn des Jubilars, zu erkennen gab. Sie erinnerte mit ihren Ausführungen auch an frühere Ausstellungen des Künstlers in Nordhausen und betonte die Bedeutung der nun stattfindenden Ausstellung, dem 90 Geburtstag des Künstlers gewidmet, flankiert von Werken seines Sohnes Rainer und Zeichnungen der Mutter Eva. Dann wandte sie sich dem Künstler Günter Groh zu, schilderte seine Vita und seine enge Verbundenheit zu Nordhausen, wo er sowohl als Kunsterzieher als auch als vor allem Landschaftsmaler tätig war. Sie erwähnte aber auch, dass es hauptsächlich dem Förderverein des Kunsthauses und dem Rotary-Club zu danken ist, dass diese Ausstellung überhaupt ermöglicht wurde.



Bemerkenswert dazu aber ist meines Erachtens die dieser Vernissage folgende „KUNST & KAFFEE“-Veranstaltung des Meyenburg-Fördervereins, gleichfalls dem Jubilar Günter Groh gewidmet. Darüber berichtete am 30. März dessen Vorsitzender, Dr. Wolfgang Pientka sehr aufschlussreich. Da heißt es (Auszug): „Es war zwar kein Klassentreffen, dies war auch nicht zu erwarten, denn nach Schätzungen der ehemaligen Humboldtianer oder Pennäler zeigte er ungefähr 5000 Schülern in den 35 Jahren seines Wirkens die Wege zum Achten, Begreifen, vielleicht auch zur Liebe der Kunst. Besser ein Treffen Gleichgesinnter - gleich in der Verehrung des Jubilars, gleich in Dankbarkeit für diese Basis und das Verständnis, das zur Zeit des Gymnasialbesuchs noch nicht vorhanden war. Man stimmte überein, dass bei den meisten Teilnehmern erst viele Jahre später dieses Schätzen der Leistungen von Günter Groh in den Vordergrund trat – ähnlich wie zum Beispiel von Goethes „Faust“ und hier insbesondere „Faust II“ im Deutschunterrricht. Schade, dass nicht wie in Zeiten der „Bücherstube“ manches kleine Werk von Günter Groh günstig zu erwerben ist. Das Interesse ist da! Auch wenn Günter Groh bei diesem Nachmittag von „KUNST & KAFFEE“ nicht persönlich anwesend war, so wünschten die Teilnehmer ihm aus der Ferne weiterhin gute Gesundheit und sich noch möglichst viele Jahre mit ab und an Begegnungen mit ihm.“(Ende des Auszugs). Kunsthistorikerin und Leiterin des Kunsthauses konnte diese Würdigung nur noch bestätigen. Könnte es angesichts dessen eine noch bessere Empfehlung für eine Ehrenbürgerschaft geben?

Schlussbemerkung: Bleibt zu hoffen, dass die Stadt Nordhausen zur Ausrichtung einer ansprechender Ehrenbürgerfeier nicht auch auf Sponsoring angewiesen ist.

„Jugendfeuerwehr bewegt“:

Feuerwehrnachwuchs trainierte

Nordhausen (psv) Unter dem Motto „Jugendfeuerwehr bewegt….“ haben sich am Samstag die Kinder und Jugendlichen der Nordhäuser Jugendfeuerwehren in der Sporthalle der Regelschule „Am Förstemannweg“ getroffen. 

„Bei verschiedenen Sportspielen konnten 41 Mitglieder im Alter von 6 bis 16 Jahren und 14 Betreuer aus den Jugendfeuerwehren Nordhausen Mitte, Sundhausen, Steinbrücken, Petersdorf, Herreden und Hesserode Teamgeist und körperliches Geschick trainieren“, sagte Jens Wenke, der Jugendfeuerwehr-Wart der Stadt Nordhausen. „Bedingt durch die schwindende Anzahl von Einsatzkräften ist es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen schon jetzt das wehrübergreifende Arbeiten lernen.“

Eröffnet wurde der Aktionstag durch die 2. Beigeordnete der Stadt Nordhausen,  Hannelore Haase, die die Grüße des dienstlich verhinderten Oberbürgermeisters Dr. Klaus Zeh überbrachte, dem 2. Beigeordnete des Landkreises Nordhausen Stefan Nüßle, Thomas Schinköth von der Berufsfeuerwehr sowie der Kreisjugendfeuerwehrwartin Manja Bernsdorf.

„Wir danken der Stadt Nordhausen für die kostenlose Nutzung der Sporthalle der Regelschule „Am Förstemannweg“, dem Kreissportbund Nordhausen e. V. für die Bereitstellung des Lebendkickers als Höhepunkt der Veranstaltung“, so Wenke

Foto: Mario Willhardt

CDU spricht sich gegen die Aufnahme des 8. Mai in Thüringer Feiertagsgesetz aus

Tag der Befreiung nicht in ganz Europa zugleich Sieg für Freiheit und Demokratie

Erfurt – „Der 8. Mai 1945 war ein Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, aber er war nicht in ganz Europa und Deutschland zugleich auch ein Sieg der Freiheit und der Demokratie.“ Daran hat heute der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion, Egon Primas, erinnert. Mit diesem Hinweis wies Primas für die Fraktion den Vorschlag zurück, den 8. Mai als Gedenktag im Thüringer Feiertagsgesetz zu verankern. „Dieser Tag ist im Kern ein Tag der Befreiung, aber ist in diesem Begriff dennoch nicht in allen seinen Dimensionen erfasst“, sagte der Abgeordnete. Vorbehalte gegen den Vorstoß hat die CDU-Fraktion außerdem, „weil der 8. Mai in der Tradition der DDR untrennbar mit dem deformierten Antifaschismus des SED-Regimes verbunden ist, der immer auch ein Instrument zur Stabilisierung der Diktatur war“, so Primas.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende verwies auf die Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard Freiherr von Weizsäcker am 8. Mai 1985 vor dem Deutschen Bundestag. „Die Rede stieß damals auf Zustimmung und Ablehnung gleichermaßen. Denn sie stellte den Aspekt der Befreiung vom Nationalsozialismus erstmals prominent in den Mittelpunkt und sprach damit aus, was viele beim Blick auf die Kriegsfolgen für das eigene Volk nicht sehen wollten oder konnten. Das war und bleibt richtig. Weizsäcker zeichnete jedoch ein Panorama, in dem dieses Leid genauso vorkam und eingeordnet wurde, wie die Errichtung kommunistischer Diktaturen östlich der Werra und Elbe. Diese Komplexität sollten wir nicht auf einen Eintrag im Feiertagsgesetz und einen Begriff reduzieren“, fasste Primas den Standpunkt der Fraktion zusammen.

Ein Hindernis ist für die CDU zugleich die Bedeutung des 8. Mai im „Symbolhaushalt der SED. Der Tag steht wie kein anderer für die kommunistische Lesart des Antifaschismus, in dem die eigene Diktatur als logische Konsequenz aus den furchtbaren Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus gepriesen wurde. Alles, was nicht zu dieser sehr speziellen und keineswegs demokratieförderlichen Interpretation des Antifaschismus passte, wurde ausgeblendet“, rief Primas in Erinnerung. Eine Anknüpfung an diese Tradition werde es mit der CDU auch im neuen Gewand nicht geben. Die von Landtagspräsident Christian Carius ausgesprochene Einladung zu einer Erinnerungsveranstaltung am 7. Mai 2015 ist für die CDU-Fraktion dem epochalen Ereignis angemessen.


Dr. Karl-Eckhard Hahn

Pressesprecher

Oskar Gröning: Vom „Buchhalter von Auschwitz“ zum Mörder-Monster?

Nachdem ich in meinen voraufgegangenen Eintrag das Thema der KZ-Befreiungen streifte, liegt es zumindest für mich nahe, auch einen Blick auf den derzeit in Lüneburg laufenden Prozess gegen Oskar Gröning zu werfen, einem früheren SS-Mann, der im KZ-Auschwitz offenbar den ankommenden Häftlingen ihre Wertsachen abnahm und verwaltete. Wie das unter den damals gegebenen Umständen offenbar üblich war. Deshalb wird er auch als „Buchhalter von Auschwitz“ bezeichnet. Folgt man dem Tenor der Medienberichte, dann begleitete Gröning damit gleichzeitig die Vernichtung von 300 000 Häftlingen auf die unterschiedlichste Weise.

Im Resumee der kürzlichen Talkshow von Günter Jauch zum Thema heißt es, die Bestialität des Holocausts war so gewaltig, dass er auch 70 Jahre später in den Überlebenden und ihren Angehörigen nachwirkt. Ihr Leid nicht zu vergessen und aus ihrem Schicksal zu lernen, das ist die Aufgabe der Nachgeborenen. Und das wird nun quasi am Beispiel Oskar Gröning angemahnt.

Und das muss man wohl auch, denn Gröning dürfte einer der Letzten sein – wenn nicht der Letzte überhaupt – der sich im Zusammenhang mit den schrecklichen Vorgängen in den KZ's vor Gericht verantworten muss. Und schon deshalb passt es nicht in dieses Bild, wenn da eine Überlebende von Auschwitz (die Jüdin Eva Kor) den Angeklagten Gröning öffentlich verzeiht. Was sie ganz allgemein schon vor zwanzig Jahren gegenüber denen getan hat, die sie in Auschwitz drangsalierten.

Es ist nicht meine Absicht, hier einen Beitrag zu diesen Prozess und seine Hintergründe zu formulieren, die problematisch genug sind. Mir wird mit Oskar Gröning aber bewusst, dass ich lediglich einige Jahre jünger bin als der Angeklagte und damit zur gleichen Generation gehöre. Und mich noch recht gut erinnere an die allgemeine Begeisterung, die damals mit dem Nationalsozialismus verbunden war, in die junge Menschen hinein wuchsen, erzogen wurden und bereit waren, die Ideologie der Nazis zu leben. Ich gehörte dazu, soweit das in meinen damaligen jugendlichen Alter möglich war. Das mich immerhin davor bewahrte, in irgendeiner Weise in dieser Ideologie aktiv zu werden. Und die mir nach dem Zusammenbruch des Hitlerreiches mit der Kenntnis von KZ's und Holocoust bewusst werden ließ, welche mögliche persönliche oder auch politische Entwicklung mir erspart blieb. Ich kann aber schon deshalb verstehen, wenn Menschen - wie Oskar Gröning – unter den damaligen Verhältnissen willig dem Trend folgten. Dass er sich heute als „moralisch“ schuldig bekennt, halte ich zwar für eine schwache Entschuldigung. Es könnte immerhin sein, dass ihm sein Einsatz im KZ sicherer schien als das Risiko, an der Front zu fallen. Wer aber weiß das schon oder würde es zugeben?

Mittwoch, 29. April 2015

Viva la musica am 5. Mai:

Musikpädagogin im Seniorentreff „Regenbogenhaus“
Nordhausen (psv) Musikpädagogin Christel Laude stellt am Dienstag, dem 5.Mai  um 14:30 Uhr  zum Thema:“Klingende Grüße aus der Musikstadt Leipzig“ Musikstücke vor.

Die Veranstaltung ist im Seniorentreff im Regenbogenhaus/Nordhausen Ost, Karl- Meyer- Str. 4-6. Ein Kostenbeitrag wird erhoben. Nähere Informationen unter der Tel. Nr. 47 0 92 90

Busfahrt zum egapark Erfurt

Nordhausen (psv) Für den 27. Mai hat der Seniorentreff im Regenbogenhaus eine Busfahrt zum egapark nach Erfurt organisiert. Nähere Informationen unter der Tel. Nr. 47 0 92 90

LINKE-Wahlempfehlung: Wählen gehen!

Das Ergebnis der Landratswahl bescheinigt Heike Umbach und der Linken mit über 20% ein stabiles Wählerpotential, welches nun zum nächsten Urnengang aufgerufen ist.

„Nach ausführlicher Diskussion“, so der Kreisvorsitzende Alexander Scharff, „gibt es eine deutliche Mehrheit, die sich gegen eine Empfehlung ausgesprochen hat. Wir glauben, dass die Menschen keine Empfehlung benötigen und bei dieser Stichwahl eigenständig entscheiden sollten. Unsere Empfehlung ist es dennoch von dem seltenen Recht direkter Einflussnahme, unbedingt Gebrauch zu machen und wählen zu gehen.“

Der rot-rot-grünen Landesregierung bescheinigt der Nordhäuser Kreisvorstand eine gute Arbeit und schätzt ein, dass wichtige Themen angegangen und umgesetzt werden. Der Einstieg in eine humanitäre Flüchtlingspolitik, mehr Lehrerinnen und Lehrer und eine eingeschränkte V-Leute-Praxis, sind laut Scharff einige Beispiele dafür.

Windenergie Report Deutschland: 2014 Jahr der Rekorde

»Die Windenergie ist auf dem Vormarsch. Weltweit wurde 2014 mit über 51 GW so viel Windleistung installiert wie nie zuvor. Bereits 3 % des weltweiten Stromverbrauchs werden aus Windenergie gedeckt. In Deutschland konnten 2014 nach dem Rekordzubau von 5188 MW sogar 9,7 % des Bruttostromver-brauchs aus Windenergie bereitgestellt werden« fasst Dr. Kurt Rohrig, Heraus-geber des neu erschienenen »Windenergie Report Deutschland 2014« des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik in Kassel, die Bedeutung der Windenergie zusammen.
Onshore-Windenergie auf neuem Rekordhoch

In Deutschland wurden im Rekordjahr 2014 an Land so viele Windenergieanlagen er-richtet, dass mit 4665 MW Neuinstallation das bisherige Maximum aus dem Jahr 2002 um mehr als 45 % übertroffen wurde und Ende 2014 insgesamt 38 215 MW installiert waren. Erstmals wurden in jedem Bundesland neue Anlagen zugebaut. Der größte abso-lute Leistungszuwachs erfolgte in Schleswig-Holstein mit 1293 MW, gefolgt von Niedersachsen mit 600 MW. Der größte prozentuale Zubau erfolgte mit Bayern (27 %) im Süden Deutschlands. Onshore übernehmen die Turbinen der 3 bis 4-MW-Klasse zunehmend Marktanteile. Die Anlagendimensionen sind im Schnitt auf Rotordurchmes-ser von 99 m und Nabenhöhen von 115 m Nennleistungen gewachsen.

Offshore-Leistung gegenüber 2013 verdoppelt

Offshore wurden 141 Anlagen mit insgesamt 523 MW in den Windparks DanTysk, Meerwind Süd/Ost, Nordsee Ost und Riffgat (teilweise) in Betrieb genommen, so dass Ende 2014 insgesamt 1044 MW in deutschen Gewässern installiert waren. Weitere 286 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1269 MW sind errichtet, waren aber Ende 2014 noch ohne Netzanschluss. Weltweit sind insgesamt 2693 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 8493 MW in 104 Offshore-Windparks ans Netz angeschlossen.

Windertrag 2014 deckte 9,7 % des deutschen Strombedarfs

Für den Energieertrag bilanziert Kurt Rohrig: »Mit einer Gesamteinspeisung von 161 TWh deckten die erneuerbaren Energien über 27 % des deutschen Strombedarfs und stellen somit erstmals mehr Energie bereit, als irgendein anderer Stromerzeuger. Die Windenergie trägt mit 9,7 % des Stromverbrauchs in Deutschland erstmals ähnlich viel bei wie das Erdgas. Die Windenergie baut damit ihre Position als starke Säule der Energiewende in Deutschland weiter aus.«

»Special Reports« zu aktuellen Branchenthemen

Der »Windenergie Report Deutschland 2014« dokumentiert und veranschaulicht die Rolle der Windenergie im Mix der erneuerbaren Energien, die Entwicklung der Wind-energie onshore sowie offshore und die Herausforderungen der Netzintegration anhand zahlreicher Abbildungen. Mit dem jährlich erscheinendem Report liefert das Fraunhofer IWES seit 1991 Zahlen und Statistiken zur Entwicklung der Windenergienutzung. Seit 2009 enthält der Report Informationen zur Entwicklung der Offshore-Windenergie, seit 2011 geben »Special Reports« einen Überblick über aktuelle Trends und Schwerpunkte. Dieses Jahr greifen wissenschaftliche Autoren folgende aktuelle Forschungsthemen auf:
1. Kritische Rohstoffe beim Windenergieausbau
2. Regelleistung durch Windenergieanlagen
3. Regionale Marktwertfaktoren der Windenergie
4. Auswirkungen des Ausschreibungsverfahrens
5. Szenarien zum deutschen Offshore-Ausbau

Der Report kann beim Fraunhofer Verlag (www.verlag.fraunhofer.de) als ge-bundenes A4-Magazin (112 Seiten, über 100 Abbildungen, ISBN 978-3-8396-0854-8) erworben oder unter www.windmonitor.de/report online eingesehen werden. Demnächst wird dort auch die englische Online-Version des Reports veröffentlicht.

Fachansprechpartner:
Dipl.-Betriebsw. (FH) Katrin Janssen
Katrin Janssen
Telefon: +49 (0)561 7294-477
E-Mail: katrin.janssen@iwes.fraunhofer.de

Dipl.-Ing. Berthold Hahn
Abteilungsleiter Windparkplanung und –betrieb
Telefon: +49 (0)561 7294-229 
E-Mail: berthold.hahn@iwes.fraunhofer.de
Uwe Krengel Pressestelle
Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES
Eine Mitteilung des idw - wissenschaftlichen Dienstes am 28.04.2015

Dienstag, 28. April 2015

Die Stadtverwaltung Nordhausen hat noch 2 freie Stellen für das Freiwillige Soziale Jahr in den Museen zu vergeben

Nordhausen (psv) Die Stadtverwaltung Nordhausen hat noch zwei freie Stellen für das Freiwillige Soziale Jahr in den Museen Tabakspeicher und Flohburg zu vergeben.  Wer sich für solch eine Stelle ab dem 1. September 2015 interessiert, kann sich noch bis zum 5. Juni  bei der Stadtverwaltung Nordhausen, im  Hauptamt, Markt 1, bewerben.

„Die jungen Menschen sollten Interesse an der Kultur und der Stadtgeschichte mitbringen“, sagt Ausbildungsleiterin Rita Hornkohl. „Denn hier wirken sie mit bei der Organisation und Durchführung vielfältiger Veranstaltungen, Kinderaktionen, museumspädagogischer Angebote und bei Sonderausstellungen.“Oft entstehe durch die Tätigkeit im Freiwilligen Jahr auch der späterer Berufs- oder Studienwunsch.    

Das Freiwillige Soziale Jahr bietet jungen Menschen zwischen 16 und 27 Jahren die Chance, etwas für sich und andere Menschen zu tun. Hier können sie sich in vielfältigen Aufgabenfeldern erproben und Verantwortung übernehmen sowie sich persönlich und beruflich orientieren. Bei Ausbildungsbetrieben, Unis und Arbeitgebern sei gesellschaftliches Engagement ebenfalls gern gesehen und hilfreich, so Hornkohl. Und für Berufe mit sozialen Tätigkeiten können durch das Freiwillige Jahr oft verlangte Vorpraktika absolviert werden.

Das Freiwillige Soziale Jahr beginnt im Laufe der Monate September und Oktober und läuft über das VHS Bildungswerk Nordhausen. Die Freiwilligen erhalten ein Taschengeld. Wer sich für dieses Thüringen Jahr bewerben möchte, darf das 27. Lebensjahr nicht überschritten haben.

(Bewerbungen bis 5. Juni 2015 an:  Stadtverwaltung Nordhausen, Hauptamt, Markt 1, 99734 Nordhausen)

Deutsche Post DHL Group schickt Disaster Response Team 48 Stunden nach dem Erdbeben nach Nepal

Freiwilligenteams leisten am internationalen Flughafen von Tribhuvan/Kathmandu logistische Unterstützung für eintreffende Hilfsgüter

Bonn/Singapur, 28.04.2015, 10:30 MESZ

DRT
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In Zusammenarbeit mit dem UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) wird das Disaster Response Team humanitäre Hilfslieferungen in Nepal mobilisieren und koordinieren.
Deutsche Post DHL (DPDHL) Group hat sein Disaster Response Team (DRT) nach Kathmandu/Nepal geschickt. Das schwere Erdbeben der Stärke 7,8 forderte Tausende Menschenleben und viele Verletzte. Die internationale Hilfsgemeinschaft macht sich bereit, um dringend benötigte Güter, wie technische Ausrüstung, Wasser und Lebensmittel einzufliegen. Das DRT von DPDHL Group leistet logistische Unterstützung bei der Koordinierung internationaler Hilfslieferungen. Am Flughafen bereitet es die Waren zur weiteren Verteilung durch lokale und internationale Organisationen an Hilfsbedürftige vor.
Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group, sagte: "Das schwere Ausmaß der Zerstörung durch das Erdbeben in Nepal hat die Infrastruktur weitgehend lahmgelegt. Beschädigte Straßen und Flughäfen stellen die Hilfsteams vor große logistische Herausforderungen. Es ist ein Rennen gegen die Zeit, um Verschüttete zu retten und dringend benötigte medizinische Hilfe, Lebensmittel und Wasser zu den Hilfsbedürftigen zu bringen. Die Kapazitäten am Flughafen von Kathmandu werden aufgrund der großen Warenmenge an die Grenzen stoßen, was die angespannte Lage noch weiter verschärft. Das Disaster Response Team von DHL wird spezielle Unterstützung am Flughafen leisten. Es besteht aus hochqualifizierten Freiwilligen, die ihr logistisches Know-how zur Verfügung stellen und die Koordinierung der Hilfslieferungen am Flughafen unterstützen, damit diese so schnell wie möglich zu den Erdbebenopfern gelangen."

Zusammenarbeit mit UNOCHA

Ein Disaster Response Team mit DHL-Mitarbeitern aus Bahrain, Belgien, Dubai, Indien, Malaysia und Singapur kam am 27. April in Kathmandu in Nepal an und wird dort von Gagan Mukhia, Länderchef von DHL Express Nepal, unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) wird das Team humanitäre Hilfslieferungen in Nepal mobilisieren und koordinieren.
, Direktor für Humanitäre Angelegenheiten bei DHL, sagte: "Nach einer Katastrophe können Flughäfen zu Engpässen werden, die die Verteilung von Hilfsgütern verzögern. Hier kann logistisches Know-how viel bewirken. Ein schnelles und organisiertes Handling und die rasche Koordinierung ankommender Hilfsgüter kann Leben retten. Da wir 2010 in Zusammenarbeit mit den nepalesischen Behörden und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen ein "Get Airports Ready For Disaster" (GARD)-Programm durchgeführt haben, sind die Flughäfen in Nepal gut auf die Arbeit nach einer Naturkatastrophe vorbereitet."
Das GARD-Programm wurde 2010 an fünf Flughäfen durchgeführt: TIA (Kathmandu), Nepalganj, Biratnagar, Simara und Pokhara.

Katastrophenmanagement bei Deutsche Post DHL Group

GoHelp ist das Katastrophenmanagementprogramm von Deutsche Post DHL Group. Es beinhaltet das "Get Airports Ready for Disaster" (GARD)-Programm sowie Katastrophenhilfe durch die Disaster Response Teams (DRTs). Deutsche Post DHL Group ist 2005 eine Partnerschaft mit den Vereinten Nationen eingegangen und gewährt der UN seither kostenlos Zugang zu seiner logistischen Kernkompetenz, seinem globalen Netzwerk und dem logistischen Know-how seiner Mitarbeiter. Bislang wurde das GARD-Programm gemeinsam mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen an über 25 lokalen Flughäfen in Ländern wie Armenien, Bangladesch, der Dominikanischen Republik, El Salvador, Indonesien, Jordanien, Libanon, Nepal, Panama, Peru, den Philippinen, der Türkei und Sri Lanka durchgeführt.
In Zusammenarbeit mit dem UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) hat Deutsche Post DHL Group ein globales Netzwerk an Disaster Response Teams eingerichtet, die im Falle von Naturkatastrophen logistische Unterstützung an Flughäfen leisten. Das DRT-Netzwerk besteht aus über 400 qualifizierten freiwilligen DHL-Mitarbeitern, die innerhalb von 72 Stunden zum Einsatz kommen können. Seit 2005 wurden die DRTs weltweit bereits in über 30 Einsätzen aktiv, zuletzt in Vanuatu nachdem der Inselstaat im März 2015 durch den Zyklon Pam verwüstet wurde.

Stadtspaziergang durch die Neue Mitte zum „Tag der Städtebauförderung“

Nordhausen (psv) Erstmalig findet in diesem Jahr am 9. Mai bundesweit der „Tag der Städtebauförderung“ statt. Auch die Stadt Nordhausen wird sich daran beteiligen, hat sie doch in den vergangenen 24 Jahren mit erheblichen Mitteln aus der Städtebauförderung sehr erfolgreich die Altstadtsanierung und den Stadtumbau im Zentrum durchgeführt. So waren der Neubau des Bürgerhauses mit Stadtbibliothek, Ratssaal und Tiefgarage sowie die Modernisierung und Erweiterung des Gebäudes "Flohburg" zu einem stadthistorischen Museum wichtige Meilensteine für die Stabilisierung des kulturellen Zentrums der Stadt. Ihre Fortsetzung wird diese Entwicklung durch die Neugestaltung des Blasiikirchplatzes mit den angrenzenden Erschließungsstraßen erfahren. Mit einem Spaziergang durch die "Neue Mitte" sollen diese drei Projekte vorgestellt werden.

Start ist um 10.00 Uhr mit einer Führung durch das Bürgerhaus. Ab 11.00 Uhr können sich die Bürger über die Straßenbaumaßnahme an der Engelsburg informieren. Den Abschluss bildet ein Besuch in der „Flohburg“. Während des Stadtspazierganges besteht die Möglichkeit mit den Mitarbeitern der Stadtverwaltung ins Gespräch zu kommen.


Weitere Informationen auch zu den Veranstaltungen der anderen Städte findet man unter: www.tag-der-staedtebaufoerderung.de

IHK-Info:

Kostenlose Beratung zu Fragen der
Unternehmensnachfolge
am 07.05.2015 im RSC Heilbad Heiligenstadt


Der nächste Beratertag des NUN – Netzwerk Unternehmensnachfolge wird im II. Quartal 2015 im Landkreis Eichsfeld angeboten. Gründer, die den Schritt in die Selbstständigkeit über eine Unternehmensnachfolge vollziehen wollen, aber auch Firmenchefs, die für ihren Betrieb einen Nachfolger suchen, können sich von den Netzwerkpartnern Rat und Unterstützung holen.

In kostenfreien Einzelgesprächen sind kompetente Vertreter der Kreissparkasse Eichsfeld und einer Steuerberaterkanzlei für Sie da.

Wann: 7. Mai 2015 in der Zeit von 15:00 bis 18:00 Uhr

Wo: im Regionalen Service-Center Heilbad Heiligenstadt,
Nordhäuser Straße 2, 37308 Heilbad Heiligenstadt

Eine vorherige Terminabsprache mit dem RSC Nordhausen unter Telefon 03631 908210 ist dringend erforderlich. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

gez. Udo Rockmann
Leiter Regionales Service-Center

Nachdenken und verstehen können

Im Februar/März hatte ich mal von meiner Nutzerposition pausiert in dem beständigen Bestreben, mich anhand des Internets über aktuelle Vorgänge und Ereignisse zu informieren. Und zu versuchen, wenigstens zu dem einen oder anderen Thema oder Problem zu einer eigenen Meinung zu kommen. Um die hier festzuhalen.

Als ich dann Ende März diese Pause beendete, überlegte ich, ob ich nun diese zurückliegenden Wochen mit ihren Ereignissen einfach beende, überspringen oder aufarbeiten soll (siehe mein Eintrag am 29. März)? Um festzustellen, dass weder das eine, noch das andere so einfach zu machen ist. Das lag u.a. an der Fülle der Informationen, die sich in der Zwischenzeit allein in meiner Mailbox angesammelt hatten, das lag – und liegt – aber mehr noch an meiner Denk- und Überlegungsfähigkeit, die in dieser Pausenzeit einigen Schaden nahm, und nun erst langsam wieder ins Lot kommt. Während das Geschehen in der Welt ja nicht darauf wartet, bis ich ihm wieder zu folgen vermag. Also hinke ich buchstäblich der Zeit und den Ereignissen hinterher und versuche, erst einmal über lokale Vorgänge nachzuvollziehen, was ich des Überlegens wert finde..

Zum Beispiel die Wahl zum zukünftigen Landrat am Sonntag. Dessen Ergebnis zu erwarten war, soweit es die notwendig gewordene Stichwahl am 10. Mai betrifft. Ebenso wie die geringe Wahlbeteiligung. Es wurde im Vorfeld viel geworben, diskutiert und spekuliert, obwohl sich meines Erachtens schon relativ frühzeitig die Stichwahl-Konstellation Jendricke : Nüßle abzeichnete. Zu der ich meinen bescheidenen Teil beigetragen habe. Und das werde ich natürlich auch am 10. Mai tun. Damit will ich es hier bewenden lassen, spekulieren überlasse ich anderen.

Ein weiteres Beispiel: In einer der jüngsten Ausgaben der „Nordhäuser Allgemeine“ die ich gerade aus zweiter Hand erhielt, stieß ich u.a. auf den Leserbrief „Gebetsmühlenartige Wiederholungen“ eines Jenaer Bürgers, der mir ob seines durchaus intellektuell anmutenden Inhalts, mehr aber noch seiner tendenziösen und spitzfindigen Argumentation gegen Nordhausens Oberbürgermeisters Dr. Klaus Zeh auffiel. Dabei wird mir meine derzeit etwas gehandycapte Denke und Meinungsbildung erleichtert durch die Stellungnahme des Dr. Manfred Schröter zum Inhalt dieses Leserbriefes, der ich leicht beipflichten kann. Auch sie hilft mir, mein Urteilsvermögen kognitiv wieder zu schärfen, wie das mir vom Hausarzt empfohlene Gingium in medizinischer Hinsicht.

Immerhin wird durch den letztgenannten Vorgang der Blick thematisch auf Vorgänge gelenkt, die seit einigen Wochen das öffentliche Geschehen bestimmen, nämlich die Gedenkveranstaltungen anlässlich des 70. Jahrestages der KZ-Befreiungen (z.B. DW am 19..04.15). Zu der ja auch Mittelbau Dora bei Nordhausen gehört. Jede einzelne Befreiung wird mit einem Gedenken bedacht und die dabei gehaltenen Ansprachen und Erlebnisberichte ähneln sich inhaltlich in einer Weise, die dem Titel jenes Leserbriefes recht nahe kommt. Ist es aber nicht notwendig, immer wieder eindringlich die verhängnisvollen Umstände zu schildern, die zu diesen Konzentrationslagern führten? und die sich nie wiederholen dürfen?

Ich denke, solange die Gefahr – in dieser oder anderer Form – nicht gebannt ist (und sie ist es nicht) ist es auch nötig, bei jedem Gedenken darauf hinzuweisen in dem Bestreben, gerade junge Menschen zu immunisieren. Und „Jugend für Dora“ scheint mir ein gutes Beispiel dafür. Und ich meine, der 8. Mai wird ein letzter Höhepunkt des Gedenkens an ein verhängnisvolles Kapitel deutscher Geschichte in diesem Jahr sein. Es sollte nachhaltig wirken.

Montag, 27. April 2015

„Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ feiert Premiere

Kooperation mit dem schwarzweissfigurentheater für Kinder ab 5 Jahren

Gerade eben wollten Löschmeister Wasserhose und die anderen Feuerwehrleute ihre Pause machen, da geht’s schon los! Bei Oma Eierschecke brennt es! Und dann muss der kleine Emil Zahnlücke gerettet werden, der ins Eis eingebrochen ist … Und was ist mit der Linde im Tierpark? Kaffee und Stullen bleiben erst einmal in Becher und Büchse, wenn es zu den wohl spektakulärsten Einsätzen der Feuerwehrgeschichte bimmelt!

Am Sonntag, 16. Mai, um 15 Uhr im Theater unterm Dach feiert „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“, die neue Kooperation des schwarzweissfigurentheaters mit dem Theater Nordhausen, Premiere. Das von
Bianca Sue Henne in Szene gesetzte Figurentheaterstück nach dem Kinderbuch von Hannes Hüttner erzählt witzig und spannend von der täglichen Arbeit der Feuerwehr. Geeignet ist es für Theaterfreunde ab fünf Jahren.

Der Nordhäuser Figurenspieler Patrick Jech war bereits zu den Frühlingsrollen mit „Lieber Hoppelpoppel, wo bist du?“ und in der Advents- und Weihnachtszeit mit „Die Weihnachtsgans Auguste“ zu Gast im Theater unterm Dach. Mit dem aktuellen Stück wird er sowohl im Theater unterm Dach auftreten als auch mobil im Kindergärten und Grundschulen der Region spielen.

Karten für die Vorstellungen von „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ im Theater unterm Dach am 16. Mai um 15 Uhr und am 17. Mai um 11 Uhr gibt es an der Theaterkasse des Theaters Nordhausen (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Kindergärten und Grundschulen, die das mobile Figurentheaterstück für ein Gastspiel buchen möchten, erreichen das schwarzweissfigurentheater telefonisch unter 0163/480 84 70 oder per E-Mail an info@schwarzweissfigurentheater.de .

Foto: schwarzweissfigurentheater

KUNST & KAFFEE am Mittwoch der Künstlerin Ilsetraut Glock gewidmet

Führung durch die Ausstellung anlässlich ihres 100. Geburtstages

Viel ist in den letzten Wochen berichtet worden über die vor einigen Tagen eröffnete Ausstellung zum Jubiläum der Künstlerin, die am 8. April ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte – in der Regionalpresse, ob als Printmedium oder digital, oder auch im MDR Fernsehen. Und es ist eigentlich schade, dass viele unserer Mitbürger bislang immer noch wenig mit dem Namen Ilsetraut Glock verbinden können. Mag man es bedauern oder nicht, der Weg zum Internet – ob via mobile, tablet, notebook oder welcher Geräteform auch immer – ist kürzer als der zum Kunsthaus Meyenburg. Aber auch bei Nutzung von Suchmaschinen erhält man in der derzeit verbreitetsten immerhin 53.400 Treffer, wenn man „Ilsetraut Glock-Grabe“ eingibt. Doch was sagt schon eine solche Zahl? Wichtiger scheint der wahre Schatz an Kunstwerken, die von dieser Künstlerin und Kunstsammlerin der Stadt Nordhausen geschenkt wurden. 

Wird man in diesem Zusammenhang von Besuchern des Kunsthauses gefragt, von welchen Künstlern bzw. Kunstwerken man denn spreche und nennt dann nur eine Auswahl an bekannteren Namen, dann folgt oft fassungsloses Staunen. Wo vermutet man denn schon in einer Stadt in der Größe und dem Rang Nordhausens Kunstwerke von Klinger, Slevogt, Corinth, Braque, Picasso, Miro, Kubin und Dix, weiter von Heisig, Mattheuer, Penck und Immendorf. Man könnte fast alphabetisch aufzählen – von Beuys über Jansen bis Zimmermann; insgesamt über 150 Originalgrafiken und über 600 Originale international bekannter Künstler. Und so verwundert es nicht, wenn auch die kommende Veranstaltung der Reihe „KUNST & KAFFEE“ sich dieser Künstlerin und ihrem Werk widmet. Wie immer wendet sich diese Reihe nicht an den Kunsthistoriker oder Menschen, die sich beruflich intensiv mit Kunst beschäftigen, sondern vor allem an kunstinteressierte Menschen, die Freude haben an der Betrachtung und Erläuterung von Kunstwerken oder auch an speziellen Fragen um die darstellende Kunst. Und genau hier wird die Veranstaltung am kommenden Mittwoch ansetzen. Geplant ist eine Führung durch die Sonderausstellung im Kunsthaus Meyenburg „Ilsetraut Glock – Ein Leben für die Kunst: Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstages der Künstlerin und Kunst-Mäzenin“. Susanne Hinsching als Leiterin des Kunsthauses und sehr intensiv vertraut mit dem Leben und Werk von Ilsetraut Glock wird einige der ausgestellten Werke erläutern und diese den Besuchern auf die in dieser Reihe gewohnte Art nahe bringen.

Es muss nicht hinzugefügt werden, dass auch diese nachmittägliche Stunde bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen ausklingen wird. Das Kunsthaus Meyenburg und der KUNSTHAUS MEYENBURG Förderverein freuen sich auf möglichst viele Gäste, auf die Führung und wie immer auf interessante Gespräche am Mittwoch, 29. April um 15 Uhr im Kunsthaus Meyenburg. Und auch wie immer – Kunst, Kaffee, Kuchen für 5 Euro.

Dr. Wolfgang R. Pientka Vorsitzender des KUNSTHAUS MEYENBURG Fördervereins

Soziale Absicherung für Selbstständige


Im Regionalen Service-Center Nordhausen bzw. Heiligenstadt der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt ist die neue Broschüre "Soziale Absicherung 2015" erhältlich. Sie fasst die wichtigsten Regelungen für Selbstständige zur Kranken-, Renten-, Unfall-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung zusammen. Auf die wichtige Rolle, die die Ausgestaltung der eigenen Vorsorge im Rahmen der Gründungsvorbereitungen spielt, weist Udo Rockmann, Leiter im Service-Center hin. Das System sei komplex und immer wieder von gesetzlichen Änderungen betroffen. Für die 2015er-Auflage der Broschüre wurden die Rechengrößen für dieses Jahr angepasst und rechtliche Änderungen wie die Neuerungen beim Zusatzbeitrag der Krankenkassen eingearbeitet.

Udo Rockmann, Leiter
rockmann@erfurt.ihk.de
27.04.2015

Samstag, 25. April 2015

Forscher simulieren soziale Angst in virtueller Realität

An der Universität Regensburg konnten Prof. Dr. Andreas Mühlberger und Dr. Youssef Shiban vom Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie zusammen mit Prof. Dr. Inga Neumann vom Lehrstuhl für Tierphysiologie und Neurobiologie erstmals soziale Angst bei Menschen simulieren. Dazu entwickelten sie einen experimentellen Ansatz, durch den Probanden in einer virtuellen Realität soziale Angst lernten und dann direkt wieder verlernten. Die Methode ermöglicht es nun, soziale Angst unter Laborbedingungen zu simulieren, mit dem Ziel, neue Therapiekonzepte für soziale Phobie zu erforschen. Großes Potential sehen die Forscher im „Kuschelhormon“ Oxytocin, das starke pro-soziale Wirkung hat.

Soziale Phobie ist eine weit verbreitete Angsterkrankung, an der etwa 10 % der Bevölkerung leiden. Patienten mit dieser Angsterkrankung geraten während sozialer Kontakte außerhalb der Familie unter starken Stress. Sie leiden insbesondere unter der ausgeprägten Furcht, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen und sich peinlich oder beschämend zu verhalten. Die Folge ist fast immer, dass sie in sozialen Situationen starke Angst erleben oder solchen Situationen von vornherein aus dem Weg gehen. Dies kann das berufliche und private Weiterkommen erschweren und mitunter sogar zu vollkommener sozialer Isolation führen. Obwohl soziale Phobie durch Psychotherapie mit kognitiver Verhaltenstherapie häufig erfolgreich behandelt werden kann, sprechen nicht alle Patienten auf die Methoden an. Anstrengungen zur Verbesserung der Therapieansätze sind deshalb notwendig.

Vor diesem Hintergrund wollten die Arbeitsgruppen um Mühlberger und Neumann ein Untersuchungsparadigma entwickeln, mit dem die Ursachen der Angsterkrankung beim Menschen erforscht werden können. In dem von Dr. Shiban geleitetem Experiment sollten Probanden – vor allem Studierende – in einem virtuellen Raum mittels Joystick auf eine Person (einen Agenten) zugehen. In einigen Fällen erhielten die Probanden nach der Annäherung eine unangenehme „Bestrafung“. Die „Bestrafung“ erfolgte entweder durch einen sehr lauten und schrillen Frauenschrei, der über einen Kopfhörer ertönte, oder durch einen starken Luftstrom an den Hals.

Nicht bei allen Agenten kam es zu einer Bestrafung. Dies führte dazu, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Studie nach dem Experiment gerade die Agenten, bei denen sie eine Bestrafung erhalten hatten, als unsympathischer einschätzten. Die Probanden zeigten darüber hinaus sowohl bei der Bestrafung während der eigentlichen Konditionierung als auch bei einer späteren – ungestraften – Annäherung an diese Agenten eine höhere Herzfrequenz und eine erhöhte Schreckreaktion. Im Verlauf der Untersuchung empfanden die Probanden mit stärkerer sozialer Angst alle Agenten gleichermaßen unsympathisch – auch jene ohne Bestrafung – und zeigten auch bei allen Agenten eine ähnlich hohe Stressreaktion.

Der neue Untersuchungsansatz ermöglicht es erstmals, in virtueller Realität soziale Angst unter Laborbedingungen zu simulieren und auch wieder zu löschen. Somit kann mit diesem Ansatz das Krankheitsbild der sozialen Phobie genauer erforscht werden. Im Zentrum stehen dabei die folgenden Fragen: Was verändert sich im Gehirn der angstkonditionierten Menschen? Was verändert sich nach Auslöschung der sozialen Angst? Und wie kann dies therapeutisch erreicht werden?

Die Wissenschaftler haben schon eine Idee, wie soziale Phobie therapiert werden könnte. „Das Neuropeptid Oxytocin, das starke pro-soziale Wirkung hat, wäre hier eine ideale Ergänzung zur kognitiven Verhaltenstherapie“, meint die Neurobiologin Neumann. „Es verstärkt etwa die Partnerbindung, ermöglicht starke Mutter-Kind-Bindungen und steigert allgemein unseren Drang zu sozialen Kontakten.“ Neumann konnte mit ihrem Team bereits zeigen, dass Oxytocin im Tier soziale Angst reduziert. „Auch die Durchführung von Verhaltensübungen in virtueller Realität mit virtuellen Agenten könnte die Psychotherapie bei sozialer Phobie verbessern“, erklärt Mühlberger. Bei anderen Phobien konnte er mit seinem Team die Wirksamkeit von virtuellen Verhaltensübungen schon belegen.

Die Regensburger Forschungsergebnisse sind für alle zugänglich in der renommierten Fachzeitschrift „Frontiers in Psychology“ erschienen (DOI: 10.3389/fpsyg.2015.00400).

Der Original-Aufsatz im Internet unter:
http://journal.frontiersin.org/article/10.3389/fpsyg.2015.00400/full
Alexander Schlaak Referat II/2, Kommunikation, Universität Regensburg

Eine Mitteilung des idw – wissenschaftlichen Dienstes am 24.04.2015

„Ein Mann des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe“

Erklärung von Kardinal Marx zum Tod von Władysław Bartoszewski

Zum Tod von Prof. Dr. Władysław Bartoszewski erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx:

„Ich hatte das Glück, Władysław Bartoszewski im Laufe der vergangenen Jahre einige Male zu begegnen. Zuletzt sind wir am 1. September 2014, am 75. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs, zu einem längeren Gespräch zusammengekommen. Bartoszewski war an diesem Abend geistig präsent wie eh und je – ein großer Erzähler europäischer Geschichte, die er am eigenen Leib erfahren hatte. Das Lager Auschwitz hat er überlebt und den Warschauer Aufstand, ohne zum hasserfüllten Feind aller Deutschen zu werden. Die nach dem Weltkrieg in Polen herrschenden Kommunisten warfen ihn jahrelang ins Gefängnis und doch konnten sie ihn, den intellektuellen Oppositionellen auch gegen die zweite Gewaltherrschaft, nicht brechen. In allen extremen Widrigkeiten seines Lebens blieb er seinem katholischen Glauben treu – ein Mann des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.

In den letzten 25 Jahren seines Jahrhundertlebens durfte er dann erfahren, dass die Geschichte Europas auch für ihn und sein polnisches Vaterland mehr zu bieten hatte als die Abfolge ungerechter Herrschaften. Bartoszewski gehörte zu den Gründungsvätern der polnischen Demokratie, wurde Außenminister und war bis zuletzt – 93-jährig! – außenpolitischer Berater des Ministerpräsidenten. Viele internationale Ehrungen wurden ihm nun zuteil, vor allem für sein unermüdliches Bemühen um die Versöhnung zwischen Deutschen und Polen und um ein geeintes freiheitliches Europa, dessen geistige Grundlagen er nie aus dem Blick verlor. Einem neuen Verhältnis zwischen der Kirche in beiden Ländern galt dabei sein besonderes Interesse. So wird der Geist von Władysław Bartoszewski unter uns sein, wenn am kommenden Mittwoch viele polnische Gläubige, unter ihnen eine große Gruppe polnischer Bischöfe und Priester, anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des KZ Dachau in Deutschland zu Gast sein werden. Mit dem Verstorbenen verlieren wir alle nicht nur einen großen Baumeister und Zeugen der Versöhnung, sondern die deutschen Bischöfe auch einen wunderbaren, stets anregenden und unterhaltsamen Gesprächspartner, dem wir zahlreiche Anregungen für die Gestaltung unserer Beziehungen zu den östlichen Nachbarn verdanken.“

Zum Kunstschaffen der Ilsetraut Glock

Zur morgigen Führung durch die Sonderausstellung


Anlässlich der Eröffnung der Sonderausstellung „Ilsetraut Glock – Ein Leben für die Kunst“ im Meyenburg-Kunsthaus war in der „Nordhäuser Allgemeine“ das Bild der Künstlerin mit dem Titel „Erinnerungen an den Hades“ zu sehen. Davor, hinweisend und symbolhaft – es war ja vor der Vernissage - die Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching, in erklärender Pose vor diesem Bild.


Mir gefällt diese bildliche Darstellung aus mehreren Gründen: einmal scheint es ein Bild zu sein, das sygnifikant für die ausgereifte Kunst der Ilsetraut Glock steht und gleichzeitig die Kompetenz der Kunsthistorikerin Susanne Hinsching erkennen lässt, das Bild in seiner Sinn- und Farbgebung mythologisch und in der künstlerischen Wiedergabe zu deuten oder auch zu erklären. Sie sieht sich damit mit der Künstlerin und ihrer künstlerischen Gestaltung und Ausdruckskraft als Interpretin „auf Augenhöhe“, und lässt erkennen, was die Besucher der Ausstellung am Sonntag anlässlich einer ersten Führung durch die Ausstellung erwartet. Das, was Susanne Hinsching in ihrer Laudatio vor einer Woche vor versammelten Publikum darstellte, wird dann also morgen den interessierenden Besuchern im Rahmen dieser Führung erläutert werden.


Es ist im Vorfeld dieser Sonderausstellung anlässlich des 100. Geburtstages und auch seit der Eröffnung dieser Ausstellung viel über Ilsetraut Glock, ihr Leben und ihre Kunst einschließlich ihres Mäzenatentums gerade auch für Nordhausen geschrieben worden. Ich versuchte, mir am Eröffnungssonntag einen Eindruck von der Ausstellung zu vermitteln, musste mich allerdings aufgrund persönlicher Umstände mit dem begnügen, was im
Erdgeschoss zu sehen ist. Und im Grunde nach der Gestaltung dieser Ausstellung neugierig auf „mehr“ macht (siehe meinen Beitrag vom 20.04). Und auch in der Laudatio Susanne Hinschings sehr anschaulich zum Ausdruck kommt, wie mir in bestimmten Teilen danach bekannt wurde. In denen es heißt:


In vielen Arbeiten setzte sich Ilsetraut Glock mit der Geschichte auseinander, sowohl mit den eigenen Erlebnissen zweier Weltkriege, als auch der Angst vor erneutem Krieg oder den Nachwirkungen von Krankheit und Lebenskrisen. Diese spielen besonders in ihrem expressiven malerischen Œuvre eine große Rolle. Mit intensiven Farben – vom kräftigen Rot bis zum tiefen Schwarz – und mit einem kraftvollen Pinselstrich stellte sie die Schrecken der Hölle und die Aufruhr der Engel dar. In „Erinnerungen an den Hades“ von 1999 verarbeitet die Künstlerin einen Krankenhaus-Aufenthalt in einem beeindruckenden mehrteiligen Acryl-Bild.


Inspirationen aus der antiken Literatur führten die Grafikerin zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der griechischen Mythologie.
Ihre bevorzugte grafische Technik war die Aquatinta-Radierung, wobei ihre Auflagen stets klein waren. Häufig sind ihre Grafiken sogar Unikate.
Die Verbindung ihrer Bilderwelt zur Literatur zeigt sich sowohl in den poetischen Bildtiteln als auch in den gewählten Themen, die häufig von der Bühnenliteratur angeregt wurden. Ausgangspunkt dafür war ihre Tätigkeit als Bühnenbildnerin am Theater Nordhausen Ende der 1940er Jahre. Wichtige Stoffe waren „Die Nibelungen“ und „Die Stühle“. Aber auch einzelne Schriftsteller inspirierten die Künstlerin, beispielsweise E.A. Poe oder H.C. Artmann, mit dem sie auch eine besondere Freundschaft verband.


Und zur räumlichen Gestaltung der Ausstellung vermittelte Susanne Hinsching schon mal Orientirung: „Die Ausstellung, die wir Ihnen heute präsentieren, zeigt einen Einblick in das langjährige künstlerische Schaffen von Ilsetraut Glock. Die Ausstellungskonzeption sieht eine thematische Ordnung der Ausstellungsräume nach einzelnen Motiven vor: so gibt es z.B. ZEIT; LANDSCHAFT; FLORA UND FAUNA; MYTHOS; ENGEL und natürlich POESIE. Da wir im vergangenen Jahr in der Ausstellung „Die Kunst ist weiblich“ ausschließlich das malerische Oeuvre von Ilsetraut gezeigt haben, sollen in dieser Ausstellung die grafischen Arbeiten im Mittelpunkt stehen.“



Wer diese Orientierung in der Zwischenzeit nutzte, hat also schon mal eine Vorstellung über die konzeptionelle Gestaltung der Ausstellung. Wer dabei ebenso neugierig auf „mehr“ wurde ist also eingeladen, an der ersten Führung durch die Ausstellung am kommenden Sonntag (26.04.) um 15 Uhr teil zu nehmen.Zu sehen sind sowohl bekannte Arbeiten, als auch noch nicht gezeigte Werke der Künstlerin. Die frühesten Arbeiten stammen aus den 1930er Jahren und selbst einige Kinderbilder sind in der Ausstellung zu finden, die die künstlerische Entwicklung Ilsetraut Glocks von ihrer Kindheit an erkennbar werden lassen. Susanne Hinsching wird diesen Weg sicher rhetorisch anschaulich erläutern. Man darf sich freuen.

Junge Leute spendeten für Erhalt des Gipskarstgebietes:

„Pure Nature Party“ des Jugendklubhauses brachte 877 Euro

Nordhausen (psv) Eine Spende von 877,15 Euro hat heute Johanna Pietzsch vom Kreisjugendring Nordhausen an Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh übergeben und an Thomas Thomas Kerwitz von der Bürgerinitiative zum Erhalt der „Rüdigsdorfer Schweiz“   Das Geld war bei der „Pure-Nature-Party“ zusammengekommen im Jugendclubhaus. Die Party fand zugunsten des städtischen Spendenkontos für einen Ankauf von Gipsflächen in der „Rüdigsdorfer Schweiz“ statt.  Mit dem Kauf dieser Flächen soll ein weitere Gipsabbau in Naturschutzgebiet verhindert werden. Damit das Spendenkonto jetzt auf rund 4200 Euro angewachsen.

Bei der  „Pure-Nature-Party“ waren 2 € vom Eintrittsgeld pro Gast und somit 772 € sowie weitere Spenden des Abends in Höhe von 105,15 € gesammelt worden.

„Die Stadt Nordhausen unterstützt seit Jahren die Arbeit des Kreisjugendringes und damit des
Jugendclubhauses im Rahmen der Kulturförderung. Nunmehr wollten wir dafür etwas zurückgeben und die Stadt in ihrem Bemühen um den Erhalt eines naturschutzfachlich wertvollen Teils unserer Heimat, der „Rüdigsdorfer Schweiz“, unterstützen“, sagte Johanna Pietzsch. „Bereits im Vorfeld hatten wir positive Rückmeldungen zu unserer Pure-Nature-Party. Das Interesse war groß und auch Gäste, die nicht aus unserer Region stammen, konnten als Unterstützer gewonnen werden und nahmen wissbegierig Informationen zur „Rüdigsdorfer Schweiz“ mit nach Hause“, so Pietzsch. 

Am 19. Januar hatte der Nordhäuser Stadtrat einstimmig den Beschluss gefasst, das Vorkaufsrecht für Flächen im NSG „Rüdigsdorfer Schweiz“ auszuüben. Damit soll an zahlreiche Beschlüsse und Willensbekundungen zum Erhalt der schützenswerten Gipskarstlandschaft im Südharz angeknüpft werden. Eigens für diesen Flächenankauf hat die Stadt ein Spendenkonto eingerichtet. Die Spenden, die auf das Konto der Stadt eingehen, werden ausschließlich zum Flächenankauf auf städtischen Gemarkungen wie  beispielsweise in Rüdigsdorf eingesetzt. Nordhäuserinnen  und Nordhäuser erhalten somit die Möglichkeit, gezielt in ihrer Stadt Flächen zu bewahren.


Foto: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen

Freitag, 24. April 2015

Damit der Streikfahrplan nicht zur Nomalität wird

Fahrgastverband startet Kampagne gegen drohende Einschränkungen im Regionalzugverkehr 
 
 Auf die sich bedrohlich zuspitzende Situation bei der Finanzierung des regionalen Eisenbahnverkehrs weist der Fahrgastverband Pro Bahn Thüringen e.V. hin. Entgegen den Verpflichtungen im Grundgesetz (Artikel 106a) weigern sich die Regierungsparteien im Bundestag seit Monaten, die Zuschüsse für den Betrieb von Regionalzügen an die gestiegenen Kosten anzupassen. Diese Zuschüsse, die sogenannten Regionaliserungsmittel, wurden in der Vergangenheit zwar jährlich um 1,5% erhöht, gleichzeitig jedoch sind die davon zu zahlenden Kosten für Trassen und Stationen um durchschnittlich 2,4 bis 4,3% pro Jahr gestiegen, so dass unter dem Strich immer weniger Geld für die Bestellung von Zügen übrig bleibt. Da eine Einigung nicht in Sicht ist, läuft nun ein zeitraubendes Vermittlungsverfahren im Bundesrat an. "Diese unerfreuliche Situation trifft uns in Thüringen ganz besonders," so Bernd Schlosser, Vorsitzender des Thüringer Verbandes. "Mit der bevorstehenden Inbetriebnahme der Neubaustrecke! durch den Thüringer Wald muss der Freistaat auf den bisher vom Fernverkehr bedienten Strecken in erheblichem Umfang Nahverkehr bestellen, um Städte wie Weimar und Jena nicht völlig abzuhängen. Wenn die Regionalisierungsmittel nicht bald den gestiegenen Infrastrukturkosten angepasst werden, ist dies nicht möglich oder es müssen Zugfahrten in anderen Landesteilen eingespart werden." Unter dem Titel "Finanzierung des Regional- und S-Bahn-Verkehrs sichern – Massive Fahrpreiserhöhungen vermeiden!" hat der Fahrgastverband nun eine bundesweite Online-Petition gestartet. Die Mitglieder des Deutschen Bundestages werden darin aufgefordert, die Höhe der Zuschüsse für den Betrieb von Regionalzügen und S-Bahnen ("Regionalisierungsmittel") bis 2030 verbindlich festzulegen. Erläuterungen dazu findet man auf der Kampagnenseite pro-bahn.de/jetzt-handeln.
Informationen zu Pro Bahn
Pro Bahn ist ein gemeinnütziger Verbraucherverband für die Fahrgäste öffentlicher Verkehrsmittel wie Bahn und Bus. Er ist deutschlandweit tätig und als Bundesverband mit Landes- und Regionalverbänden organisiert.

 PRO BAHN Landesverband Thüringen 

Nordhäuser Ballettkompanie gastierte in Sachsen

Zwei Choreographien bereicherten Gala der 24. Tanzwoche Dresden

In dieser Woche waren Mitglieder der Ballettkompanie des Theaters Nordhausen mit großem Erfolg bei der Tanzwoche Dresden in Radebeul zu Gast. Sie traten mit zwei Choreographien von Ballettdirektorin Jutta Ebnother in der Gala der 24. Tanzwoche auf.

Kirill Kalashnikov präsentierte an den Landesbühnen Sachsen Radebeul „Wonderful World“ aus dem Pop-Ballett „What A Feeling“. Amelie Lambrichts tanzte die Miniatur „Die Absinthtrinkerin“. Die Nordhäuser Künstler traten in der Gala an der Seite namhafter Kompanien wie des Leipziger Balletts Mario Schröder, des Balletts des Sorbischen Nationalensembles Bautzen, des Balletts der Staatsoperette Dresden und vielen mehr auf.

Die Tanzwoche zeigt das breite Spektrum des Tanzes in Sachsen. Doch auch Kompanien aus den benachbarten Bundesländern lädt Kurator Boris Michael Gruhl immer wieder gerne ein. So ist die Ballettkompanie des Theaters Nordhausen bereits 2013 bei der Tanzwoche zu Gast gewesen.

„Es war eine tolle Sache, in diesem Jahr gleich mit zwei Choreographien teilzunehmen. Da prägt sich der Name Nordhausen ein“, zieht Ballettdirektorin Jutta Ebnother das Fazit aus dem Gastspiel.

Im Theater Nordhausen ist die Ballettkompanie derzeit unter anderem im Musical „Die Päpstin“ zu erleben. Die nächsten Vorstellungen, für die es noch Karten gibt, finden am Himmelfahrtstag und am Pfingstsonntag jeweils um 15 Uhr und um 19.30 Uhr statt. Karten gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Bild: Kirill Kalashnikov in „What a Feeling!“; Foto: Tilmann Graner

Mobiler Werbebotschafter für den Harz

- Sprinter der Kurier und Kleintransporte Bertram aus Bad Harzburg erstrahlt im Harz-Design

Im Rahmen seiner Marketingaktivitäten wirbt der Harzer Tourismusverband jedes Jahr auf zahlreichen Reisemessen im In- und Ausland für die Urlaubsregion Harz. Die Realisierung dieser Messeauftritte ist immer auch mit einem hohen logistischen Aufwand verbunden. Neben dem Messestand müssen große Mengen an
Werbematerialien zum Veranstaltungsort transportiert werden. Hierbei wird der HTV seit sieben Jahren vom Bad Harzburger Unternehmen Kurier und Kleintransporte Inh. S. Bertram unterstützt. In dieser Zeit waren Andreas Bertram und sein Team für den Harz bereits zu über 100 Messen unterwegs. 

Nach so vielen Einsätzen lag es aus Sicht des Unternehmers nahe, auf seinem Transporter Werbung für den Harz zu „fahren“. Bei diesem verlockenden Angebot musste der Harzer Tourismusverband nicht zweimal überlegen. Im Ergebnis präsentierte das Familienunternehmen gestern stolz seinen Transporter im Harz-Design auf der Kaiserpfalz in Goslar. Geschäftsführerin Sabine Bertram war begeistert von den Scherenschnitten und den Harzer Motiven, die von nun an einen ihrer Dienstwagen schmücken: „Das sieht richtig edel aus, ein echter Blickfang“. Während der Transporter für den Harzer Tourismusverband vorrangig in Deutschland unterwegs ist, wird er auf anderen Fahrten des Unternehmens weite Teile Europas bereisen und ist auf diese Weise ein echter Botschafter für den Harz.

KfW-Gründercoaching ab Mai mit geänderten Konditionen


Das Beratungsförderprogramm "Gründercoaching Deutschland" wird ab 01.05.2015 durch die KfW-Mittelstandsbank mit geänderten Konditionen fortgeführt. Darauf weist Udo Rockmann, Leiter im Regionalen Service-Center Nordhausen/heiligenstadt/Artern der IHK Erfurt hin. Neu ist, dass eine Antragstellung bis maximal zwei Jahre nach Gründung erfolgen kann. Die maximale Bemessungsgrenze reduziert sich auf 4.000 Euro. Unverändert bleibt der Fördersatz von 75 Prozent für die neuen Bundesländer (außer Berlin und die Region Leipzig). Neu ist auch, dass die selbstständige Tätigkeit nicht nur in Vollzeit, sondern auch in Teilzeit ausgeübt werden kann. Eine Antragstellung kann bei der KfW bis spätestens 15.12.2015 erfolgen. Die Antragstellung erfolgt über Regionalpartner, zu denen auch die IHK Erfurt gehört. Nähere Auskünfte erteilt das RSC Nordhausen, Tel. 03631 908210, bzw. Heiligenstadt, Tel. 03606 612114.

Udo Rockmann, Leiter
rockmann@erfurt.ihk.de

24.04.2015