Bühnen Halle zeigen Walfänger-Saga im Theater unterm Dach
Ein großes Abenteuer kommt im Rahmen des Kinder- und Jugendtheater-Festivals „Wildwechsel“ auf die Bühne des Theaters unterm Dach: Mit nur sechs Darstellern zeigen die Bühnen Halle „Moby Dick“ nach dem berühmten Walfänger-Roman von Herman Melville. Bekannt geworden nicht zuletzt durch die Verfilmung mit Gregory Peck als Ahab, hat der Kampf zwischen Mensch und Natur Generationen gefesselt.
Die Seeleute des Walfangschiffes „Pequod“ fürchten das Meer und seine Gefahren, aber am meisten fürchten sie ihren Kapitän Ahab! Der jagt einen weißen Pottwal, den legendären Moby Dick, der ihm vor Jahren ein Bein abgerissen hat. Ahab will Rache! Der Kampf des Menschen gegen ein wildes Tier wurde als Parabel gedeutet: für unseren Umgang mit der Natur, für das Verhältnis des Einzelnen zur Gesellschaft, für die Zwiesprache mit Gott. Es ist uns unmöglich, nichts zu empfinden, selbst wenn wir einer Natur gegenüberstehen, der wir – vielleicht – gleichgültig sind.
Das Epos von Herman Melville erzählt vom großen Abenteuer auf hoher See. In der Fassung und Inszenierung von Kalma Streun und der Ausstattung von Judith Philipp gelingt dies mit nur sechs Darstellern. Karten für die Jagd auf den weißen Wal – geeignet für Jugendliche ab dreizehn Jahren – gibt es an der Theaterkasse des Theaters Nordhausen (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de<http://www.theater-nordhausen.de> und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH. Weitere Informationen bietet die Internetpräsenz des Wildwechsel-Festivals unter www.wildwechsel-festival.de<http://www.wildwechsel-festival.de>.
„Wildwechsel“ ist ein neues Festival für professionelles Kinder- und Jugendtheater der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die erste Auflage findet vom 23.–26.09.2014 im Theater Nordhausen statt. Das Festival präsentiert sieben ausgewählte exzellente Theaterproduktionen für Kinder und Jugendliche, die in den Wettbewerb um einen Jury- und einen Jugendjurypreis treten. Ermöglicht wurde „Wildwechsel“ durch die Unterstützung der zuständigen Landesverbände des Deutschen Bühnenvereins, des Dachverbands der Kinder- und Jugendtheater ASSITEJ und durch die Förderung der Kreissparkasse Nordhausen und der Sparkassengruppe Hessen-Thüringen.
Fotos: Bühnen Halle
Donnerstag, 31. Juli 2014
„Moby Dick“ beim Wildwechsel-Festival
Gerd Mackensen Thema in „Kunst & Kaffee“
Wenn ich neulich wieder einmal betonte,
dass diese Einträge vornehmlich meiner eigenen (noch vorhandenen)
geistigen Flexibilität gewidmet sind, dann kann ich im Zusammenhang
mit der jüngsten „Kunst & Kaffee“- Veranstaltung im
Kunsthaus Meyenburg hinzufügen, dass dazu auch Eindrücke gehören,
die sich vielleicht nur mir während eines Veranstaltungsverlaufes in
aller Deutlichkeit aufdrängen. Und deren Festhalten eben auch einer
möglichen späteren Erinnerung dienen.
Hier also geht es um „Kunst &
Kaffee“, wie ich sie gestern erlebte. Deren unmittelbare
Vorbereitung durch Dr. Wolfgang Pientka, Vorsitzenden des Kunsthaus
Meyenburg-Fördervereins, und seiner Frau Hannelore, eine
beträchtliche Neugier hervorrief. Diese Vorbereitung bestand in der
Einbringung und Bereitstellung einer ganzen Anzahl gerahmter Bilder.
Nicht weniger bemerkenswert war für mich allerdings auch die
Teilnahme des Dr. Eckehard Müller aus Sondershausen mit seiner Frau,
immerhin doch Geschäftsführer des Landesverbandes des Deutschen
Bühnenverbandes. Ich war also sehr gespannt auf Das, was da geboten
werden würde.
Begrüßt wurden die zahlreichen
Teilnehmer von der Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching, die
dabei schon durch ihr diesmal legeres Outfit eine entsprechend
aufgelockerte Atmosphäre entstehen ließ. Die danach Dr. Pientka in
gewohnter aufgelockerter Weise auch rhetorisch umsetzte.
Und dabei einleitend auf die
fünfzigjährige Verbundenheit und Freundschaft mit Gerd Mackensen
hinwies. Und das ließ mich spontan daran denken, dass ja gerade
gestern auch der alljährliche „Tag der Freundschaft“ begangen
wurde. Dessen eigentliche und tiefere Bedeutung mir angesichts dieses
Hinweises Dr. Pientkas einmal mehr bewusst wurde. Angesichts der
Verwässerung dieses Begriffes durch Soziale Netzwerke und sonstige
Oberflächlichkeiten im Umgang mit diesem Begriff. Auch wurde im
Laufe des Vortrags von Dr. Pientka nach dem Verhältnis Gerd
Mackensen und Dieter Kerwitz gefragt. Und mit dem Hinweis auf deren
frühere gemeinsame Atelierzeit und Ergebnisse ihrer Kunst u.a. im
einstigen Handelshof und Parkschloss beantwortet. Für mich
jedenfalls waren diese offenbar wirklich freundschaftlichen
Verhältnisse beeindruckend und aufschlussreich.
Was nun den inhaltlichen Verlauf dieses
„Kunst & Kaffee“-Nachmittags betrifft, zeigte sich, dass die
von Dres. Pientka mitgenbrachten Bilder aus ihrer eigenen Sammlung
stammten und im Verlaufe ihres gemeinsamen Vortrags der
Veranschaulichung dienten. Dabei wurden zunächst recht
gegenständliche Bilder gezeigt, dann aber auch recht
deutungsbedürftige. Und so, wie in der Ausstellung in den oberen
Stockwerken, zeigte auch diese kleine Sammlung der Pientkas die Liebe
Mackensens zur Kunst und zum Experiment, wie ja schon die
Kunsthistorikerin Susanne Hinsching in ihrer Laudatio anlässlich der
Eröffnung der Ausstellung „Tiefgrün bis zartbitter“ am 3.Juni
ausführte. Sein Stil ist ausgesprochen vielseitig und sein
Formenvokabular reicht von realistisch bis abstrakt. Dr. Pientka
erläuterte – unterstützt von seiner Frau – gewohnt locker,
unterhaltend und launig. Dabei die Zuhörer zu Zwischenfragen
anregend, so sich solche stellten. Und die kamen
in einer Weise, die
immerhin reges Interesse erkennen ließen. Schließlich präsentierte
Dr. Pientka auch eine Plastik, für die ein Teilnehmer nach
entsprechender Anregung den Titel „Napoleon in Ägypten“
vorschlug. Und damit beifälligen Zuspruch erhielt.
Nach einer Stunde anregenden
Disputierens zu den vorgestellten Bildern lud Dr. Pientka zu Kaffee
und Kuchen und damit der Fortsetzung des Disputs in geselliger
Atmosphäre an. Mich indessen beschäftigte weiter das Thema
Freundschaft am Beispiel Gerd Mackensen und Dres. Wolfgang und
Hannelore Pientka. Für die Abendveranstaltung mit Gerd Mackensen
reichte dann mein Durchstehvermögen nach einer Wanderung am
Vormittag nicht mehr.
Tankbetrug in Nordhausen
Heute
gegen 11.25 Uhr kam es an der Aral-Tankstelle in Nordhausen,
Helmestrasse zu einem Tankbetrug. Der unbekannte Fahrer eines
schwarzen PKW Audi mit Göttinger Kennzeichen, betankte sein Fahrzeug
mit 174,64 Liter Diesel und verließ die Tankstelle ohne zu bezahlen.
Offensichtlich wurden auch bei der Betankung Kanister gefüllt. Der
Schaden wird mit 244,32 Euro angegeben. Wer kann Hinweise auf den
Täter oder dessen Fahrzeug geben? Telefon: 03631-960
(Aus dem Polizeibericht der Inspektion Nordhausen am 31.07.14)
Dienstag, 29. Juli 2014
Müssen Juden in Deutschland wieder Angst haben?
Zu Beginn der vergangenen Woche fegte
eine richtige Welle des Judenhasses durch die Straßen einiger Städte
in Deutschland, ausgelöst vor allem von muslimischen Demonstranten.
Samstag vor einer Woche musste die Berliner Polizei einen Juden vor
Angriffen von Demonstranten schützen. In Essen kam es tags zuvor am
Rande einer Kundgebung zu Israel-feindlichen Tumulten, bei denen auch
Flaschen flogen. Zudem soll eine Gruppe eine Aktion gegen eine Alte
Synagoge in Wuppertal geplant haben. In Frankfurt hatte am
vorvergangenen Samstag ein Demonstrant über einen
Polizeilautsprecher anti-israelische Parolen gerufen - eigentlich
hatte er die aufgeheizte Stimmung entschärfen sollen. Die Berliner
Polizei erklärte am Dienstag, die mehrfach skandierte Parole «Jude,
Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf' allein» künftig
ahnden zu wollen.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland
zeigte nach eigenen Angaben einen islamischen Hassprediger wegen
Volksverhetzung an. Der Imam
Abu Bilal Ismail aus Dänemark
hatte nach einem Bericht der WELT vom 21.08.14 in einer Moschee in
Berlin-Neukölln zum Mord an Juden aufgerufen.
Spätestens da aber sehe ich mich mit
meinem Verständnis vom „friedlichen Miteinander“ von Religionen
und Menschen in Deutschland überfordert. Und daran ändert auch
nichts, wenn der Historiker und Vorsitzende
der Moses Mendelssohn Stiftung, Julius Schoeps, in einem Interview
auf n-tv am 22.07. auf die Frage Wo
verlaufen die Grenzen zwischen legitimer Israel-Kritik und
Antisemitismus? antwortete
(Auszug): „Es ist ja in der Tat ein Problem,
dass die Grenzen zwischen einer legitimen Kritik an der Politik
Israels und antisemitischen Vorurteilen verschwimmen. Aber
kommen wir nochmal auf das Beispiel zurück. "Jude, Jude, feiges
Schwein." Bei Israelkritik müsste es doch heißen: "Israeli,
Israeli, feiges Schwein." Da sieht man ganz deutlich, dass hier
ganz andere Motive eine Rolle spielen.“ (Ende des Auszugs). Ich
denke, hier geht es eher um spitzfindige Auslegungen, Definitionen
und Differenzierungen, mit denen ein normaler Bürger (und ich zähle
mich dazu) kaum mehr etwas anzufangen weiß. Der ehemalige
Bundespräsident Christian Wulff betonte 2010 in einer Rede in
Bremen, der Islam gehöre inzwischen zu Deutschland. Wenn dem
wirklich so ist – was man nach einem Kommentar von Nicolaus Fest,
stellvertretender Chefredakteur der „Bild am Sonntag“ bezweifeln
kann (siehe meinen Eintrag „Ein merkwürdiges Selbstgespräch“
von gestern), dann gehört der jüdische Glaube ebenso (wieder) zu
Deutschland. Wenn aber die frühere Präsidentin des Zentralrats der
Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, jüdische Mitbürger
zunehmend bedroht.sieht und nach dem Brandbombenanschlag auf die
Synagoge in Wuppertal und vorherigen gewalttägigen Übergriffen
allen Juden in Deutschland rät , sich derzeit „nicht als Jude
erkennbar zu machen“, weil das Risiko, Ziel eines Angriffs zu
werden, zu groß sei , wie sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger“
gerade heute sagte, dann ist das meines Erachtens schon sehr, sehr
traurig.
Nun bleibt ja weiter festzustellen,
dass bei den Demonstrationen danach keine antiisraelischen
Hassparolen mehr zu hören waren. Aber doch wohl nicht, weil der Hass
plötzlich versiegt war? Ich meine, man kann nur besorgt sein über
die weitere Entwicklung in Deutschland. Und Schoeps
äußerte ja in jenem Interview auch die Besorgnis, es könne zu
Ausschreitungen kommen.
Nun
weiß ich ja nicht, ob in diesem Zusammenhang daran erinnert werden
kann, dass ja schon im Juni Bundesinnenminister
Thomas de Maizière anlässlich
der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes äußerte, die
größte Sorge des Verfassungsschutzes in Deutschland sei der
Islamismus. Was nämlich unter den aktuellen Umständen darunter zu
verstehen ist, bedürfte meines Erachtens schon einer allgemein
verständlichen Definition. Und wenn nun Israel ungeachtet
aller Appelle für eine Waffenruhe weiter Städte in Gaza
bombardiert, bleibt die weitere Reaktion der Islamisten hierzulande
abzuwarten. Denn dass auch
in Tel Aviv am Dienstagmorgen
Luftalarm gegeben wurde und die Raketenabwehr der Israeli nicht alle
Raketen der Hamas abfangen konnte, bleibt ja wohl unberücksichtigt.
Wie auch immer: Leidtragend ist die
Zivilbevölkerung. Nur nimmt das die Politik offenbar immer
bedenkenloser in Kauf. Und die wehrt sich überall dort gegen diese
kriegerischen Auseinandersetzungen, wo und wie sie das vermag. Und
das sind hierzulande offensichtlich die dominierenden Muslime. Und
angesichts dessen hat ja wohl der
Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft,
Reinhard Robbe vorsorglich von den Innenministern der Länder und von
Bundesinnenminister Thomas de Maiziere klare Anweisungen für die
Polizei im Zusammenhag mit anti-israelischen Demonstrationen im Land
verlangt. Im Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden „Neuen
Westfälischen“ sagte Robbe, es dürfe nicht wieder passieren, dass
bei so genannten pro-palästinensischen Solidaritätsdemonstrationen
antisemitische Parolen gebrüllt oder auf Plakaten gezeigt werden.
"Hier stehen die Innenminister in der Pflicht, die für die
Landespolizei zuständig sind. Auch der Bundesinnenminister muss
dafür sorgen, dass die Dinge von oben nach unten so kommuniziert
werden, dass die Beamten vor Ort wissen, was zu tun ist.
„Mit
Blick auf Juden haben wir ganz besonders sensibel zu sein", so
Robbe. Scharfe Kritik äußerte er dabei auch an der Linkspartei. „In
Nordrhein-Westfalen haben Vertreter der Linkspartei bei diesen
Aktionen völlig kritiklos mitgemacht. Darüber muss noch mal geredet
werden: Dass eine im Bundestag vertretene Partei durch offenen
Antisemitismus auffällt, darf nicht sein.", so der ehemalige
Wehrbeauftragte.
Hochschulen öffnen sich bundesweit neuen Zielgruppen
Zweite Runde des Bund-Länder-Wettbewerbs "Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen" startet / Wanka: "Mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem"
Fast jede vierte Hochschule in Deutschland richtet sich mit einem breiteren Studienangebot an neue Zielgruppen. Ab 1. August 2014 erhalten insgesamt 97 deutsche Hochschulen eine Förderung im Rahmen des Wettbewerbs "Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen". Die Hochschulen entwickeln Weiterbildungsangebote, die sich vor allem an Berufstätige oder Berufsrückkehrer richten, lebenslanges Lernen zum Ziel haben oder beruflich qualifizierten Fachkräften den Weg an die Hochschulen öffnen.Die erste Wettbewerbsrunde hat 2011 mit 50 Hochschulen begonnen, in der zweiten Runde ab August wird die Zahl der teilnehmenden Hochschulen fast verdoppelt - 47 weitere kommen hinzu. Insgesamt erarbeiten die Hochschulen nun Studienangebote in 73 Verbund- und Einzelprojekten. Das Spektrum der Angebote ist breit: Es reicht von der Mechatronik zur Pflegewissenschaft, von nachhaltiger Landwirtschaft bis zur IT-Sicherheit und umfasst flexible, berufsbegleitende Studiengänge ebenso wie wissenschaftliche Weiterbildung und Beratungsangebote zur Qualifizierung.
"Mit dem Wettbewerb ,Aufstieg durch Bildung' verbessern wir die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung weiter", sagte Bildungsministerin Johanna Wanka. "Lebenslange Weiterbildung und die Öffnung der Hochschulen für neue Zielgruppen sind die zeitgemäßen Antworten auf Fachkräftebedarf und demografischen Wandel. Sie schaffen so für jeden Einzelnen die Chance, sich neben Beruf und Familie flexibel weiterzuentwickeln und zu qualifizieren."
Die Förderung innerhalb beider Wettbewerbsrunden erfolgt in zwei Phasen. In der ersten Phase können Einzel- und Verbundprojekte für die Erforschung, Entwicklung und Erprobung von Studienangeboten gefördert werden. Die zweite Phase soll dazu beitragen, die Angebote in Hinblick auf eine nachhaltige Implementierung weiterzuentwickeln. In jeder Wettbewerbsrunde werden die Projekte jeweils maximal sechs Jahre gefördert. Für den Wettbewerb stehen in den Jahren 2011 bis 2020 insgesamt 250 Millionen Euro vom Bund zur Verfügung. Die geförderten Projekte werden von der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, der Deutschen Universität für Weiterbildung in Berlin sowie der Humboldt-Universität Berlin wissenschaftlich begleitet und vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) evaluiert.
(Eine Mitteilung des BMBF am 29.07.2014)
2. Teil der Ausstellung zum Ersten Weltkrieg wird am Sonntag, 3. August, 16.00 in der Galerie in der Burg / Großbodungen eröffnet.
Am 3. August 2014,
16.00 Uhr wird in der Galerie in der Burg der 2. Teil der Ausstellung zum Ersten
Weltkrieg eröffnet.
Dieser beschäftigt
sich vor allem mit den Folgen des Krieges. Daher wechseln die bisher gezeigten
Dokumente zum Kriegsverlauf bis zur Kapitulation und werden durch neue Exponate
aus der Sammlung des Hauptleihgebers Dieter Linke (Herzberg) ersetzt.Der Teil mit den persönlichen Erinnerungsdokumenten, die sich im wesentlichen aus Beständen von Leihgebern aus Eichsfeld und Nordthüringen zusammensetzt, bleibt unverändert erhalten.
Schwerpunkte der Ausstellung sind die Bewegung der Arbeiterräte in Deutschland, das Ringen um die Weimarer Verfassung und die Inflation mit ihren Folgen.
In seinem Eröffnungsvortrag „Kriegsfolgen und die Anfänge der Weimarer Republik“ rückt Prof. Dr. Raban Graf von Westphalen Themen in den Mittelpunkt, die bis heute Einfluß auf das private und öffentliche Denken und Handeln haben. Dazu gehören Probleme der Parlamentarisierung, Wirkungen auf das deutsche Steuersystem, die Unterstellung des Militärs unter die politische Führung und Fragen nach der Straffähigkeit von Kriegsverbrechern.
Wir laden herzlich ein.
Die Ausstellung ist bis zum 31. August von Mittwoch bis Sonntag, 14.00 bis 18.00 zu sehen. Für Gruppen sind individuelle Besuchszeiten vereinbar. Zu den Ausstellungszeiten ist auch das Café in der Kemenate geöffnet.
Das beigefügte Bild zeigt das Weimarer Nationaltheater, Versammlungsort der Verfassungsgebenden Weimarer Nationalversammlung 1919
Stadtarchiv: Sparkassen- Kulturstiftung fördert Himmelgarten-Bibliothek-Rückkehr: Insgesamt stehen jetzt 41.000 Euro zur Verfügung
„Tag der offenen Tür“ am 30. August
Nordhausen (psv)
„Das
‚Mammutprojekt‘ der Rückführung der historischen Kirchenbibliothek St.
Blasii-/Himmelgarten ist in Kooperation mit mehreren Stiftungen wieder
einige Schritte
in Richtung Realisierung vorangekommen.“ Das sagte jetzt Nordhausens
Stadtarchivar Dr. Wolfram Theilemann
„Mit
einem Bewilligungsbescheid vom 16.07. wird neben der
Hermann-Reemtsma-Stiftung, Hamburg, und Stiftung Kreissparkasse
Nordhausen nun auch die Sparkassen-Kulturstiftung
Hessen-Thüringen, Frankfurt/M., das Projekt mit mehreren Tausend Euro
unterstützen, so dass nunmehr für eine professionell begleitete
Rückführung der Kirchenbibliothek aus privaten bzw. Stiftungsfonds –
nicht öffentlichen Steuergeldern ! – 40800 Euro eingeworben
werden konnten“, so Dr. Theilemann
„Entsprechende
Aufträge für Magazinschrank, Transport und Reinigung hat die
Stadtverwaltung bereits vergeben. Die Online-Stellung des vom Ehepaar
Dr. Losche, Nordhausen,
erarbeiteten neuen Bestandskataloges ist einen wichtigen Schritt
vorangekommen, auch sind informative Faltblätter entworfen. Geht
tatsächlich alles wie geplant, kann die Bibliothek am 31. Oktober 2014
im Sonderausstellungsraum der Flohburg | Das Nordhausen
Museum besichtigt werden.“
Fast
genau 10 Jahre nach dem Brand der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 2004
wird das Stadtarchiv am Samstag, dem 30. August, zwischen 10.00 und
14.00 Uhr im Rahmen des
bundesweiten „Nationalen Aktionstag für die Erhaltung schriftlichen
Kulturguts“ seine Räume wieder einmal für alle InteressentInnen offen
halten.
„Das
Team wird Informationen zum Tätigkeitsspektrum und um 10.30 Uhr und um
12.30 Uhr zwei Führungen durch das Archivmagazin offerieren. Daneben
wird die verfügbare Repro-Technik
vorgestellt und Möglichkeiten familiengeschichtlicher Forschung
erläutert. Weiterhin können sich BesucherInnen über das 2012/2013 hier
abgewickelte Projekt der KEK Berlin und das 2014/2015 laufende
DFG-Projekt zur ‚Digitalisierung‘ der Findmittel zu den ca.
2.500 im Stadtarchiv aufbewahrten Urkunden zur Nordhäuser Geschichte
informieren“, so Dr. Theilemann.
„Das
Stadtarchiv wird wieder aus innerbetrieblichen Gründen für
Direktbenutzer vom 1. bis zum 31. August geschlossen. Das bedeutet kein
Sommerloch,
nur Gelegenheit zur Abarbeitung von aufgelaufenen Rückständen,
Einarbeitung der ersten Archivstudentin von der FH Potsdam, und
Begleitung der laufenden Drittmittel-Projekte. Schriftliche Anfragen
(Post, Fax, Mail) werden selbstverständlich und gewohnt schnell
bearbeitet. Das Team des Stadtarchivs dankt für freundliches
Verständnis.“, so der Stadtarchivar.
Kammermusik-Workshop mit 20 Teilnehmern aus Japan und Deutschland
20 junge Musiker aus Deutschland und
Japan werden ab kommenden Sonntag (03.08.14) an der Thüringer
Landesmusikakademie Sondershausen zum Internationalen Workshop für
Kammermusik erwartet. 15 der 20 Violinisten und Cellisten sind
zwischen sechs und 18 Jahre alt. Acht Teilnehmer reisen aus Japan an,
um in Sondershausen von den namhaften japanischen Musikerinnen Yasuko
Ogata und Yoko Kitaura eine Woche lang unterrichtet zu werden. Zum
Abschlusskonzert laden die Musiker für Sonntag, den 10. August, 17
Uhr, ein.
Yasuko Ogata wurde in Tokio geboren.
Als Vierjährige erhielt sie ihren ersten Geigenunterricht und
wechselte später zum Violoncello. Sie studierte in Hannover, Paris
und London. Tourneen führten sie später durch Europa und Japan.
Ogata tritt im Rundfunk und Fernsehen auf. Sie ist regelmäßig Gast
bei internationalen Festivals und Meisterkursen.
Die aus dem japanischen Kobe stammende
Geigerin Yoko Kitaura war 1982 bis 1991 Erste Konzertmeisterin des
Kobe-Kammerorchesters. Sie leitet das Jugendorchester der Stadt
Nishinomiya und unterrichtet an der Musikhochschule in Osaka.
Ausstellung: Nordhausen im 1. Weltkrieg
Ab 1. August im Museum „Flohburg“:
Nordhausen (psv)
Den 1. Weltkrieg in Nordhausen
thematisiert ab 1. August 2014 eine Sonderausstellung im Nordhäuser
Stadthistorischen Museum, der „Flohburg“. Die Schau entstand in
Kooperation mit der Vereinigung „Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.“
und der staatlichen Regelschule „Petersbergschule“.
„Die
Objekte für die Ausstellung kommen zum einen aus dem Stadtarchiv
Nordhausen bzw. aus dem Museumsdepot, aber zum anderen hat die FLOHBURG
zahlreiche
Erinnerungsstücke von privaten Leihgebern erhalten. Daneben wird ein
Begleitprogramm angeboten, dass aus Lesungen, Filmvorführung, Führungen
und einer musikalischen Veranstaltung besteht, die Lieder aus der Zeit
des Ersten Weltkrieges vorstellt“, sagte Museumsleiterin
Dr. Cornelia Klose.
Gefördert
wird das Projekt vom Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen
und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz
stärken“, von „Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V., dem Förderverein
Flohburg e. V. und von der Stadt Nordhausen.
„Der
Kriegsbeginn im August 1914 bringt auch in Nordhausen enorme
patriotische Erregungen hervor. Viele deutsche bejubeln den
Kriegsausbruch
und glauben an einen schnellen Sieg. Aber wie in anderen Städten gibt
es ebenso große Antikriegsdemonstrationen.
Die
Menschen verfolgen gerade in dieser Zeit das aktuelle Geschehen. Fast
täglich bringen die Nordhäuser Zeitungen Extrablätter mit Tagesberichten
der Heeresleitung heraus.
Den
Nordhäuser Bahnhof passieren täglich 40 – 50 Züge, was eine enorme
Steigerung gegenüber Friedenszeiten darstellt“, sagte Frau Dr. Klose.
„Die Kriegsbegeisterung legt sich bald,
als die Einwohner große Einschränkungen im Alltagsleben erfahren
und die ersten Gefallenenmeldungen eintreffen. Von 1914 – 1918 werden
6.500 Einwohner zum Kriegsdienst einberufen. Es müssen Abgaben wie
Pferde und Wagen, Feldstecher, Küchengeräte, Gardinen
oder die größte Glocke der Petrikirche geleistet werden. In
zahlreichen Schul- und Fabrikgebäuden werden Reservelazarette
eingerichtet. Frauen sind in den Lazaretten oder in den Fabriken im
Einsatz. Im März 1915 wird die Brotkarte eingeführt. Ein Wohlfahrtsamt
und eine Kriegsküche für Bedürftige und Hinterbliebene müssen werden
notwendig“, so die Museumsleiterin weiter.
„Im
Dezember 1916 wird der Kriegshilfsdienst per Gesetz eingeführt. Am
29.September 1917 wird in Nordhausen das neue Stadttheater eingeweiht,
ein kurioser Vorgang mitten im Krieg.
Hunger, Mangel an Heizmaterial und Grippeepidemien verstärken die Kriegsmüdigkeit.
Bis zum ersehnten Kriegsende am 11. November 1918 gibt es 1.048 gefallene Nordhäuser.“
Zeitstrahl - Nordhausen 1914 - 1918
1914
11. Januar - Die Nicolai-Kirche erhält einen neuen Pfarrer.
Januar/Februar - Schlittschuhlaufen ist jetzt abends auf der Eiswiese an der
Rothleimmühle durch neue Bogenlampen möglich.
April - Der
Rohbau des Bühnenhauses des neuen Stadttheaters steht
kurz
vor der Fertigstellung.
16. April - Auf dem neuen Flughafen an der Darre landet eine „Gotha-Taube“.
Der Flieger ist 9.00 Uhr in Leipzig gestartet und gegen 10.30 Uhr
gelandet.
6. Juli -
Stadtverordnete bekommen eine Anleihe von 2,75 Millionen Mark für
die Anlage
eines neuen Hauptfriedhofes, den Theaterbau, die
Erhöhung der Staumauer der Talsperre und für die Kanalisation.
30. Juli - Vor dem
Rathaus versammeln sich Sozialdemokraten zu einer
Friedensdemonstration der Nordhäuser Arbeiterschaft gegen den
drohenden Krieg.
31. Juli - Vor dem Rathaus findet eine große patriotische Kundgebung statt.
2. August - In den Kirchen versammeln sich Nordhäuser mit Angehörigen, die
zum Kriegsdienst einberufen wurden.
3. August - 469 Pferde werden für den Krieg abtransportiert.
14. August - Sammelstelle
für Ferngläser und Feldstecher, Töpferstraße 1,
Fotograf Carl Schiewek nimmt den 46. Feldstecher entgegen.
Ende August - 3000 Nordhäuser werden zum Kriegsdienst einberufen.
Die Zahl der Trauungen verdoppelt sich.
4. September - Erste Verwundete treffen auf dem Bahnhof ein.
14. September - Bildung eines städtischen Wohlfahrtamtes.
September - Stadt und Sparkasse beschließen erste Kriegsanleihe von je 500.000 Mark
Oktober - Volksküche gibt bis zu 500 Portionen Essen täglich aus.
6. Oktober - Petersbergschule wird Lazarett mit 250 Betten.
November - Für Familien der Kriegsangehörigen werden Mietbeihilfen und
Kohlenzettel ausgegeben.
1915
Februar: - Schulvorstände beschließen, 16- jährige Schüler zu
Jugendwehrübungen zu verpflichten.
- Hilfskasse zur Gewährung von Darlehen und Kriegshilfskasse für
Kriegsteilnehmer wird eingerichtet.
22. Februar: - Einführung der Brotkarte (bis Oktober 1923).
15. März:
- Stadtverordnete genehmigen die Zeichnung der 2.
Kriegsanleihe (Betrag von 500.000 Mark).
- Stadtrat beschließt am Friedrich - Wilhelm - Platz ein
neues Museumsgebäude zu errichten.
- Johannes Kleinspehn, Chefredakteur der Nordhäuser Volkszeitung, tritt
als Mitunterzeichner eines Protestschreibens gegen die
Burgfriedenspolitik der SPD hervor.
13. September:
- Stadtverordnete genehmigen die Zeichnung der 3.
Kriegsanleihe (500.000 Mark)
23. September: - Erste akustische Musikproben werden im Theater - Neubau
gemacht.
1916
6. März:
- Max Reger spielt Werke von Bach.
1. Mai:
- Sommerzeit wird eingeführt (1. Mai - 30. September).
- Eine Annahmestelle für Gold- und Silberschmuck wird eingerichtet.
1. Juli:
- Aktionäre der Harzquer- und Brockenbahn beschließen
Verlegung der Gesellschaft nach Wernigerode.
2. Dezember:
- Für Friedrich Christian Lesser findet in der
St. - Jacobi - Kirche eine Gedenkfeier statt.
- Die Stadt kauft 20.000 Zentner Kohlrüben, um der
Lebensmittelnot entgegen zu wirken.
5. Dezember: - Kriegshilfsdienst wird gesetzlich eingeführt.
1917
Januar -Richard Schencke spendet 5.000 Mark für die
Volks- und Armenküche.
- Otto Kruse errichtet eine Otto - Kruse - Stiftung
von 30.000 Mark.
- Dr. Oskar Cohn wird als Mitglied der Sozialdemokratischen
Arbeitsgemeinschaft aus der SPD ausgeschlossen, der sich gegen die Fortsetzung des Krieges ausgesprochen hat.
April/Mai - Die Stadt schließt mit der Condor-Motor-GmbH Essen einen Vertrag
über die Errichtung einer Fliegerschule mit Reparaturwerkstatt ab.
1. Mai: - Die Stadt gibt Scheine zu 50 Pfennigen und Ersatzmarken
zu 10 und 5 Pfennigen aus.
August: - Der Vaterländische Frauenverein errichtet ein
Säuglingsheim in der Martinstraße 3.
29. September: - Das neue Stadttheater wird mit vielen Gästen eingeweiht.
1918
Januar - Der Volkschullehrer Karl Meyer wird Mitglied der Akademie der
Wissenschaften.
-
Am Stadtrand entsteht ein Militärflugplatz mit einer Flugzeughalle
Für 50 Flugzeuge.
- Bismarckdenkmal, Baltzerbrunnen und Lutherbrunnen sollen zu
Kriegszwecken eingeschmolzen werden. Das kann verhindert werden
.
11.März - Generalmajor Max Hoffmann, engster Mitarbeiter von Hindenburg in der
obersten Heeresleitung, der von 1879 bis 1887 in Nordhausen das
Gymnasium besucht, wird Ehrenbürger der Stadt.
August - Die größte Glocke der Stadt (seit 1653 in der Petrikirche ) wird dem
Krieg geopfert.
10. November - Ein Arbeiter – und Soldatenrat wird gebildet.
19. November - Ein Bürgerrat entsteht.
Merkwürdige „Selbstgespräche“
Ich muss hier wieder einmal
vorausschicken, dass diese, meine Einträge, im Grunde nur der
eigenen Meinungsbildung dienen. Man hat mir schon gelegentlich
vorgehalten, dass ich ja dann kein öffentliches Forum brauchte, das
jedermann zugänglich ist. Gerade das aber ist für mich das
entscheidende Kriterium: im Gegensatz zu einer mir unbekannten Anzahl
von Leuten, die Google, Twitter oder das Netzwerk Facebook nutzen, um
Erzählungen, Meinungen und Bilder öffentlich zu machen, die einer
späteren Selbst(be)findung nicht standhalten (oder gar
strafrechtlich relevant sind), die sie besser gar nicht gemacht
hätten und deren Löschung sie anstreben und teilweise auch zu
bewirken vermögen, ist Öffentlichkeit für mich nur mit dem eigenen
Anspruch verbunden, hier Gedanken, Überlegungen und Beiträge
einzustellen, die in Inhalt und Schrift mit der Vorstellung verbunden
sind, dass sie auch einer späteren Nachschau und -prüfung
standhalten. Ich will mit einem klaren Kopf klare Gedanken fassen und
tunlichst jetzt und auch später dazu stehen können. Dazu brauche
ich lediglich die Fähigkeit einer klaren – auch selbstkritischen
- ausgewogenen Denkweise, und sorgfältiger Formulierung.
Und nun also zu oben angedeuteter
Problematik: ich bin sehr froh, dass es seit Jahren die Möglichkeit
des Surfens durch die Zeitungslandschaft im Lande gibt. Das gibt mir
einmal die Möglichkeit über den Tellerrand des lokalen Geschehens
hinauszublicken – das hier oft genug lediglich wiedergegeben wird
mit umfangreichen Bildergalerien und kaum Texten. Oder mit Tickern,
für die man (auch) keinerlei eigene Überlegung braucht. Nun gibt es
ja Themen und Probleme, die zu einer eigenen Vorstellung und
Überlegung führen. Und nun sehe ich mich vielfach angeregt, für
diese Vorstellung und Überlegung – vergleichbar einem Puzzle –
im großen Angebot der Zeitungen Beiträge oder Kommentare zu suchen,
die in das Schema dieses Puzzles passen. Wodurch dann die
ursprüngliche eigene Vorstellung bestätigt, oder auch widerlegt
wird. Ich zitiere dann ja gern aus Zeitungen, um meine Auffassung, zu
der ich gelangt bin, zu begründen und zu untermauern.
Nun stieß ich da aktuell auf einen
Vorgang, der sich in den vergangenen Tagen in BamS und Bild
abspielte. Ich surfe weder durch die eine, noch die andere Zeitung.
Mit der Bewertung dieses Vorgangs beschäftigen sich allerdings eine
ganzen Anzahl als seriös geltende überregionale Zeitungen: In der
BamS also schreibt dessen stellvertretender Chefredakteur Nicolaus
Fest einen Kommentar, in dem er den Islam mit Islamismus und
Kriminalität gleichgesetzt. Dazu schreibt die ZEIT (Auszug): „Er
hatte sich als nicht religiös bezeichnet und geschrieben, dass ihn
zunehmend der Islam störe und die "totschlagbereite Verachtung
des Islam für Frauen und Homosexuelle", weiterhin
"Zwangsheiraten, 'Friedensrichter', 'Ehrenmorde'". Fest kam
zu dem Schluss, der Islam sei ein Integrationshindernis und forderte:
"Das sollte man bei Asyl und Zuwanderung ausdrücklich
berücksichtigen!" (Endes des Auszugs) Der Bericht in der ZEIT
zog hunderte anonymer (natürlich) Leserkommentare nach sich.
Dazu der „Tagesspiegel“ (Auszug):
„Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann zog In einem Kommentar für
„Bild“ und den Springer-Verlag eine „klare, unverrückbare
Trennlinie zwischen der Weltreligion des Islam und der
menschenverachtenden Ideologie des Islamismus“. Bei „Bild“ und
dem Verlag Axel Springer sei „kein Raum für pauschalisierende,
herabwürdigende Äußerungen gegenüber dem Islam und den Menschen,
die an Allah glauben“, so Diekmann (Ende des Auszugs). Und bei
Meedia heißt es zusätzlich (Auszug): BamS-Chefin
Marion Horn stellte sich am Sonntagabend auf die Seite Diekmanns und
twitterte, die BamS habe “Gefühle verletzt” (Ende des Auszugs).
Ganz anders die „Frankfurter
Rundschau“ (Auszug): „Es soll Leute geben, die die "Bild"
und ihre Sonntagsschwester "BamS" für journalistische
Produkte halten. Tatsächlich verstecken sich ja zwischen Werbung,
Verlagsmarketing und "Volks"-Produkten aller Art hier und
da Texte, die mit Journalismus gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. Aber
alles, ausnahmslos alles, was die Boulevardblätter tun, dient
zumindest auch dem Marketing.“ (Ende des Auszugs) Nach ihrer
Version war alles inszeniert. „Springer im Selbstgespräch“
lautet die Titelzeile ihres Berichtes. Und in der Einführung
(Zitat): „Ein
Islamhasser-Kommentar in "Bild am Sonntag", ein
Gegenkommentar in "Bild": So geht Marketing, aber
Journalismus ist etwas anderes.“(Ende des Zitats). Gehört das dann
wohl mit zum Zeitgeist?
7. Ausschreibung: Stipendiatenprogramm
Faltblatt-Stipendiatenprogramm
Wir würden uns sehr freuen, wenn sich noch Schülerinnen und Schüler für das Stipendiatenprogramm der Stiftung Bildung für Thüringen anmelden. Die Bewerbungsfrist haben wir bis Ende August 2014 verlängert!7. Ausschreibung: Stipendiatenprogramm
(Erfurt) Die Stiftung Bildung für Thüringen startete mit Beginn des Schuljahres 2008/2009 das “Stipendiatenprogramm – Schülerstipendien für begabte Gymnasiastinnen und Gymnasiasten im naturwissenschaftlich-technischen Bereich”. Wir möchten mit dem Programm Schülerinnen und Schüler dahingehend unterstützen, ihre Entwicklungschancen zu verbessern und den Übergang in ein naturwissenschaftlich-technisches Studium zu erleichtern. Derzeit fördert die Stiftung Bildung für Thüringen 108 Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Klasse.Im Mittelpunkt unserer Förderung stehen Bildungsangebote. Durch unser Begleitprogramm werden die Schülerinnen und Schüler in den Bereichen ‘Persönlichkeitsentwicklung’, ‘Schulische und berufliche Qualifizierung’, ‘Stärkung der gesellschaftlichen Verantwortung’ und ‘Erweiterung naturwissenschaftlicher und technischer Kenntnisse und Fähigkeiten’ unterstützt. Um die Welt der Forschung und Hochtechnologie direkt zu erleben, ist darüber hinaus der Besuch eines Standortes des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. vorgesehen. Der Besuch des Deutschen Bundestages, Schnuppervorlesungen und Studienberatungen an Thüringer Hochschulen, Schülerla- bore und Demonstrationen im medizinischen Bereich sowie unternehmensnahe Unterstützungs- angebote runden das Programm ab. So führen wir z. B. Betriebserkundungen durch, vermitteln Kontakte in Thüringer Unternehmen und organisieren Praktikumsmöglichkeiten. Wir erwarten von unseren Stipendiatinnen und Stipendiaten, dass sie in allen angebotenen Ferienwochen wenigs- tens zwei Hochschul- und Betriebserkundungen besuchen.
Für das kommende Schuljahr ist die siebte Ausschreibung geplant. Voraussetzung für eine Teil- nahme am Stipendiatenprogramm ist ein NC von 1,8 in den MINT-Fächern (Mathematik, Informa- tik, Naturwissenschaft, Technik). Aufgrund des großen Erfolgs des Stipendiatenprogramms und der hohen Nachfrage sind wir ab dem nächsten Schuljahr in der Lage, die Teilnehmerzahl zu erhöhen. Interessierte Thüringer Schülerinnen und Schüler der jetzigen 10. Klasse an Gymnasien oder Be- ruflichen Gymnasien sind ab sofort aufgerufen, ihre Bewerbungsunterlagen postalisch an die Stif- tung Bildung für Thüringen zu senden. Die Bewerbungsfrist endet zum 31. Juli 2014. Folgende Unterlagen sind einzureichen:
- formloses Anschreiben mit der Begründung, weshalb ich mich bewerbe und wie ich von der Ausschreibung erfahren habe
- ausgefülltes Formblatt mit persönlichen Angaben (Download unter:
www.bildung-fuer-thueringen.de -> Stipendiatenprogramm -> 2014 – 2016 -> Ausschreibung)
- Lichtbild
- letztes Schulzeugnis
- Referenzschreiben mindestens einer verantwortlichen Lehrkraft in den MINT-Fächern
- Nachweis von MINT-Kompetenz (Mitarbeit in einer AG im Bereich MINT, Teilnahme an Wettbewerben oder Olympiaden etc.)
§ Die Bewerbungen sind an folgende Adresse zu richten:
Stiftung Bildung für Thüringen, “Stipendiatenprogramm”, Peterstraße 1, 99084 Erfurt.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.bildung-fuer-thueringen.de. Bei Fragen stehen wir Ihnen auch gern telefonisch zur Verfügung: 0361 60155-330.
Stiftung Bildung für Thüringen Peterstraße 1, 99084 Erfurt
Tel.: 0361 60155-330
Montag, 28. Juli 2014
Kunst von Gerd Mackensen aus privater Hand
Noch
mehr Mackensen in KUNST&KAFFEE
Der
diesjährige Sommer steht im Kunsthaus Meyenburg ganz im Zeichen der
Kunst von Gerd Mackensen, der in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag
feiern wird. Und da dieser Künstler ein echter Nordhäuser ist, wenn
auch seit einigen Jahren in Sondershausen wohnend, verwundert es
nicht, wenn die Veranstaltungen, die diese Schau begleiten, gut
besucht sind und Bürger unserer Stadt und Region das Gespräch mit
diesem Künstler suchen, der in seiner Art einfach und bürgernah
geblieben ist und nicht in ‚Wolkenkuckucksheim‘ wohnt und sich
von den dort lebenden Musen küssen lässt. Bedingt durch die große
Nachfrage haben sich das Kunsthaus
Meyenburg
und der KUNSTHAUS
MEYENBURG
Förderverein entschlossen,
eine weitere Veranstaltung der Reihe „KUNST&KAFFEE“ dem
Schaffen Gerd Mackensens zu widmen. Am 30. Juli werden um 15 Uhr
Exponate gezeigt und erläutert, die derzeit nicht in den drei Etagen
ausgestellt sind, sondern Werke, die nicht der Öffentlichkeit
zugänglich sind und sich in privatem Besitz von Mitgliedern des
KUNSTHAUS
MEYENBURG
Fördervereins befinden.
Da nicht jeder Besucher sich mit expressionistischer Malerei
anfreunden kann, wird Kunst näher gebracht, die sich entweder sofort
beim Betrachten erschließt oder sich nach kurzer Erläuterung auch
dem KUNST&KAFFEE-Liebhaber verständlich macht, der nicht
unbedingt in zeitgenössischer Malerei seine Leidenschaft sieht. Vor
Kaffee und selbstgebackenem Kuchen kann man sich in Motive aus
Nordhausen, Ellrich und der Region, in Darstellungen von Katzen –
mal mit Humor, mal mit majestätischem Auftritt - vertiefen, aber
auch sich eine Mackensen typische Plastik nahe bringen lassen. Auch
liegt diese Führung dieses Mal nicht allein in den Händen von Frau
Susanne Hinsching, der Leiterin des Kunsthauses, sondern wird von dem
Ehepaar Dres. Hannelore und Wolfgang Pientka
vorgenommen, die wieder
einmal mit einem Beitrag des KUNSTHAUS
MEYENBURG
Fördervereins nicht
nur fördern, sondern aktiv die Arbeit dieses Hauses mitgestalten
wollen. Wer bereits die Vorträge über Barlach, Feininger und M.C.
Escher erlebt hat, weiß um diese besondere Art des Nahebringens, die
vielleicht ein wenig von der Art Gerd Mackensens hat – immer ein
wenig Schalk, immer ein verschmitztes hintergründiges Lächeln.
Nicht umsonst „feiert“ die Freundschaft Gerd Mackensens mit dem
Ehepaar Dres. Pientka – beginnend mit einer gemeinsamen Schulzeit –
am 1. September dieses Jahres ihr 50-jähriges. Tauchen Sie also ein
in einige Werke von „Macke“ und genießen Sie „KUNST&KAFFEE“
im wahrsten Sinn des Wortes am 30. Juli um 15 Uhr im Kunsthaus
Meyenburg.
Dr.
Wolfgang R. Pientka
Vorsitzender des KUNSTHAUS
MEYENBURG
Fördervereins
Es war ein Fest der Sinne
Es sollte ein ungeteiltes Erlebnis der
Sinne sein, diese Fuchsienschau am Wochenende in der Echte Nordhäuser
Traditionsbrennerei. Und dann blieb es bei ersten Eindrücken am
Samstag, die ich gestern in einem Eintrag festhielt. Am Sonntag
wollte ich noch einmal eintauchen in diese überwältigende Vielfalt
an Blüten und Farben. Es kam nicht dazu.
Ursache war die Übertragung eines
Konzertes im Bayerischen Fernsehen am gestrigen Vormittag. Ein
hervorragendes Konzert aus der Münchner Michaelskirche, nur war halt
der Anlass dieses Konzertes ein denkbar trauriger: es war das
Gedenkkonzert für den am 13. Juli verstorbenen Dirigenten Lorin
Maazel, mit dem sich die Münchner Philharmoniker, der
Philharmonische Chor München, das Symphonieorchester und der Chor
des BR (Christiane Karg, Sopran, Georg Zeppenfeld, Bass) mit Johannes Brahms' "Deutsches Requiem" (Leitung
Valery Gergiev) von dem großen Pultstar verabschiedeten. Von dem die
Münchner tz zum Ort des Konzertes schrieb (Auszug): Renaissance
bedeutet Wiedergeburt – und ist die schönste Epoche der
Kulturgeschichte, weil der Mensch hier heraustritt aus vielen Zwängen
und sich seiner selbst bewusst wird. Die Michaelskirche ist im
Renaissance-Stil erbaut. Welcher Ort könnte würdiger, menschlicher
sein als Münchens schönste Kirche?(Ende des Auszugs).
„Klassik Akzente“ widmete dem
„Beherrscher der Klassikszene“ (u.a.Träger des Großen
Bundesverdienstkreuzes mit Stern) Lorin Maazel einen ausführlichen
Nachruf, angesichts dessen jeder eigene Versuch einer Würdigung
kläglich wirken müsste. Ich erlebte den Dirigenten 1962 erstmals
als „Einspringer“ für Herbert von Karajan bei den Wiener
Philharmonikern und in einigen Konzerten anlässlich der Festspiele
in Salzburg. Mir wurde allerdings auch bewusst, dass Maazel gerade
mal zwei Monate älter war als ich selber!?
Dieses Brahms-Requiem mit seinen
Eindruck durch die Mitwirkenden war nachhaltig. Und auch deshalb
beließ ich es dann (auch wegen der Hitze des Tages) bei dem
Vortagsbesuch
der Fuchsienschau, die ja auch durch ihre schier
orgienhafte Farbenvielfalt und -pracht nachhaltig wirkte. Und dazu
gehörte nicht zuletzt auch der Blütencocktail, der in den kleinen
Glasschalen ja auch höchst angenehm die Sinne berührte.
Dem Geschäftsführer der
Traditionsbrennerei, Jochen Einenkel danke ich jedenfalls
ausdrücklich für die Einladung zu dieser Ausstellung. Und dem
Fuchsien-Freundekreis Harz mit Jürgen Domeyer an der Spitze für die
Gestaltung dieser Ausstellung, die geradezu ideal in den Hof der
Traditionsbrennerei passte. Für mich im übrigen auch Anregung, die
Gärtnerei Jürgen Domeyers in Walkenried demnächst zu besuchen. In
zwei Jahren wird es (hoffentlich) eine Neuauflage geben.
Sonntag, 27. Juli 2014
Christian Wulff: Eine Talkshow, die wenig brachte, aber einiges deutlich werden ließ
Das Urteil fiel eindeutig aus: Juristisch sei Christian Wulff nichts vorzuwerfen. Dass es überhaupt zum Prozess gegen ihn kam, habe allein an der „Kleinlichkeit und Verbissenheit der Staatsanwälte“ gelegen. Trotzdem sei Wulffs Rücktritt richtig gewesen, denn: „Sein Umgang mit den Enthüllungen zu Hauskredit, Gratis-Urlauben und Mail-Boxen wurde den Ansprüchen des Amtes nicht gerecht.“ Das schrieb am 03. März 2014 die TAZ. Und sie fügte hinzu, dass es nicht der Richter in Hannover war, der dieses Urteil sprach, sondern Bild-Chef Kai Diekmann, der schon im November vergangenen Jahres einen Schlussstrich unter die Affäre zog. Dass das Gericht dieses Urteil dann nachvollzogen hat und die meisten Medien in Diekmanns Tenor einstimmen, war am Ende nur noch Formsache. Und die letzte Strophe eines gemeinsamen Konzertes.
Ich
musste gestern an diesen TAZ-Bericht denken angesichts der Talkshow
bei Maybrit Illner. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit und auch
meiner Einstellung zu diesen Talkshows sah ich mir diese Show an und
schnitt auch die Diskussion mit , um mir auch durch nachträgliches
Hören ein eigenes Bild vom Verlauf machen zu können. Und wenn ich
in der WELT vom 25.07.lese, dass der
Altbundespräsident Wulff gegen die Medien „gewettert“ habe, dann
kann ich das nicht nachvollziehen, denn von „wettern“ habe ich
während der gesamten Talkschow und in der Mitschnitt-Wiedergabe von
Chistian Wulff nichts gehört. Wohl aber von sehr disziplinierter und
sachlicher Darstellung des damaligen Geschehens. Aus seiner Sicht
natürlich. Warum aber nicht? Nur wurde dabei schon die Tendenz der
Berichterstattung erkennbar und nahm die Lust am Zuhören. Ich halte
mich dann besser an das Buch von Christian Wulff: „Ganz oben, ganz
unten“.
Die Zeitungen und Zeitschriften, die sich damals so erstaunlich einmütig zeigten, als es darum ging, den Expräsidenten zum Abschuss frei zu geben und sich dabei als Diekmanns willige Vollstrecker zeigten (TAZ vom 03.03.14), haben längst wieder Oberwasser und dominieren die öffentliche Meinung. Zumindest glauben sie das, denn trotz aller rhetorischen Register, die da zur Wiedererlangung der eigenen Meinungshoheit gezogen wurden, ist nicht nur unterschwellig ein Glaubwürdigkeitsproblem der Medien geblieben. Dessen Ursache zwar nicht die Problematik um Christian Wulff war, durch sie aber nachhaltig an die Oberfläche gespült wurde.
Dazu
der Medienwissenschaftler Stephan Russ-Mohl
kürzlich im „Tagesspiegel“(Auszug): „Die
Öffentlichkeitsarbeit hat lange darauf gesetzt, dass Journalismus
glaubwürdiger ist als eigene Werbebotschaften – und deshalb hat
sie den Journalismus über Pressearbeit infiltriert. Diese
Pressearbeit ist immer professioneller geworden und hat viele
Redaktionen dazu verführt, Medienmitteilungen mit einem Mausklick zu
übernehmen, statt sie kritisch zu hinterfragen. Weil auf diese Weise
die „andere Hälfte“ der Wahrheit systematisch ausgeblendet wird,
hat die Glaubwürdigkeit des Journalismus Schaden genommen.“ (Ende
des Auszugs).
Das
Groteske dabei ist ja, dass „g'standene“ Journalisten das Problem
sehen: nach dem jüngsten Social Media Trendmonitor vom Faktenkontor
räumen 72 Prozent der Zeitschriften- und Tageszeitungsjournalisten
der Glaubwürdigkeit den höchsten Stellenwert ein. Und obwohl sie
also wissen, was nötig ist, folgt die Mehrzahl dem Trend der Zeit
(oder der jeweiligen Redaktionsdirektive?)
Kürzlich
hatte ich aus der „Tagespost“ zitiert und kann das hier sinngemäß
fortsetzen: „Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Nicht
bloß von Politikern und Geheimdiensten. Fotos und Dokumente fälschen
kann heute fast jeder. Tatsache ist aber, dass nicht nur wir
Endverbraucher von Informationen und Desinformationen ständig den
Überblick verlieren. Auch die Politiker und Propagandisten, die
Nachrichtendienste und Nachrichtenagenturen verlieren ihn angesichts
immer häufigerer und komplexerer Krisen permanent. Und das ist
wirklich nicht beruhigend oder gar glaubwürdigkeitsfördernd.
Samstag, 26. Juli 2014
Erste Eindrücke von der Fuchsienschau 2014
Heute also begann die Fuchsienschau
2014 des Freundeskreises Harz in der Echter Nordhäuser
Traditionsbrennerei, von der schon mein Eintrag am Montag handelte.
Zum vierten Mal findet sie an diesem Samstag und Sonntag statt.
Inzwischen ist diese Fuchsienschau nicht
nur für Liebhaber dieser
artenreichen Pflanzengattung, sondern für alle Blumenfreunde zu
einem absoluten Höhepunkt im Ausstellungsgeschehen der
Traditionsbrennerei geworden. Und ebenso für die
Fuchsien-Freundeskreis Harz als Ausrichter. Schon im vergangenen
Jahr, als der Freundeskreis sein zehnjähriges Bestehen feierte,
drückte Freundeskreis-Leiter Jürgen Domeyer in seiner Festrede
seinen Dank an Jochen Einenkel, Geschäftsführer der
Traditionsbrennerei, aus für die Superunterstützungen als Gastgeber
der bisherigen Fuchsienschauen. Die inzwischen neben denen im Kloster Walkenried und dem „Erlenhof“ (im Wechsel) schon fester Bestandteil im Jahresprogramm des Freundeskreises sind.
Wer diesmal die Ausstellung in der
Traditionsbrennerei besucht, sieht sich buchstäblich von einem Meer
von Sorten, Blüten und Farben umgeben. Und wenn ich schon in meinem
Eintrag am Montag überlegte, wer wohl die Sorten und Namen dieser
Gattung Fuchsie kennt, versuchte ich nun von Jürgen Domeyer eine
Antwort auf diese Überlegung zu
bekommen. Die Zeit dazu war noch
günstig, denn die Akteure mit Domeyer selbst waren noch mit den
letzten Vorbereitungen für die Eröffnung beschäftigt. Und ich
erfuhr, dass es insgesamt etwa 12 000 Sorten Fuchsien gibt, die der
Familie der Nachtkerzengewächse zugehören. Und immer wieder neue
dazukommen. Allein die Neuzüchtungen des Göttinger Karl Strümper
gehen in die hunderte. Und auch die heute zur Taufe auf den Namen
„Freistaat Thüringen“ vorgesehene Sorte ist eine
Strümper-Neuzüchtung. Staatssekretärin Inge Klaan wird sie vornehmen. Und was die Namen der Sorten betrifft, erhalten sie die vom jeweiligen Züchter. Und es ist ihm überlassen, ob und wie er den Namen bekannt macht (Meldung an den Weltverband, in Fachblättern oder „nur“ im Freundeskreis). Es bedarf also schon einer systematischen „Namensuche“ um möglichst viele zu erfassen.
Die in der Schau in der
Traditionsbrennerei ausgestellten Pflanzen sind durchweg
ausgezeichnet: Namen wie „Piper“, „Park Hohenrode“ oder auch
„Nicis Findling“ sind Beispiele. Die Ausstellung 2014 umfasst gut
300 Sorten Domeyer kennt sie alle samt ihrer Züchter. Irgendwann
darüber hinaus wird es allmählich spärlicher.
Die Fuchsienschau begann gegen zehn
Uhr, die ersten Besucher hatten noch die Möglichkeit, sich in Ruhe
umzusehen, später ist das kaum noch möglich, die Zahl der Gäste
nimmt rasch zu und Jochen Einenkel freut sich nach einem Blick in die Runde und nach oben über die Entwicklung im Hof seiner historischen Traditionsbrennerei und am Firmament, nach dem sich schon früh ein neuerlicher Erfolg der Ausstellung
abzeichnet. Und am Nachmittag ist Taufe der neuen "Strümpfer"-Züchtung.. Erfolg zeichnet sich aber auch bei den Anbietern von
Fuchsien an den Verkaufsständen ab, denn auch das Kaufinteresse
nimmt mit zunehmenden Besuchern zu. Und alles spricht dafür, dass
sich das im Laufe des Tages und morgen fortsetzt. Weil diese Schau
und das Angebot an Pflanzen an den Verkaufsständen einfach
großartig ist.
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