Sonntag, 31. März 2013

Ostern: Zeit zum sinnieren!?


In der „Thüringer Allgemeine“ sind unter der Vorgabe „Luther-Disput“ Fragen wie „Was ist Glück?“ oder „Was ist der Sinn des Lebens?“zum Oster-Thema gemacht (siehe dort). Sollte man sich, sollte ich mir heute, am Ostersonntag wirklich darüber Gedanken machen? TA-Chefredakteur Paul-Josef Raue berichtet dazu von einem Disput in der Eisenacher Georgenkirche. Und schließt sinngemäß mit der Feststellung, dass auf der Suche nach den letzten Antworten doch letztlich das Rätsel nach dem Sinn des Lebens bleibt. In der „Süddeutschen Zeitung“ lese ich aus einer Studie über den weiten Weg zum Glück. Es gibt also Medien, die Ostern zum Anlass nehmen, über solche Themen zu meditieren. Sollte ich das also zur Anregung nehmen, um nicht nur zu lesen, was andere – Experten oder kluge Leute – darüber denken, sondern mir überlegen, wie ich mit diesem Begriff „Glück“ umgehe? Es regt mich in der Tat zum Nachdenken an, nur überlege ich im Moment mehr, wie ich es mit dem Kirchgang an Ostern halte. Früher, also noch vor dreißig oder vierzig Jahren, wäre das für mich als gläubigen Menschen keine Überlegung gewesen. Aber heute? Es gibt die Ökumene, die die Frage aufkommen lassen könnte, ob ich in den Dom gehe, oder St. Blasii besuche. Ich schätze St. Blasii – schon wegen der Kantorei – aber heute streifen diese Überlegungen die Kirchen nur, denn seit sich die Medien des Themas Papst so angelegentlich angenommen haben, bin ich ja zunehmend angeregt, jeden Auftritt des nunmehrigen Papstes Franziskus am Fernseher zu verfolgen. Und heute, am Ostersonntag, spendet er doch nach dem Gottesdienst auf dem Petersplatz in Rom erstmals den Segen Urbi et orbi.

Ich entschließe mich also, zunächst einen kleinen Osterspaziergang zu machen, durch den Park Hohenrode. Schließlich hat doch auch Goethe von einem Osterspaziergang geschwärmt. Sein „Vom Eise befreit“ mag vielleicht derzeit tatsächlich für Ströme und Bäche gelten. Nur wenn es da weiter heißt: „Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück . . .“
dann trifft das zumindest für dieses Jahr für diese Gegend – und weit darüber hinaus - nicht ganz zu. Am Karfreitag nämlich sah es zum Beispiel im Rosengarten so aus:

Heute war es zwar etwas aperer, aber Winter ist es noch immer. Damit will ich für den Augenblick schließen.
Um dann meine Betrachtungen fortzusetzen

Samstag, 30. März 2013

Ein Förderverein in der Entfaltung


Ich meine den Förderverein Kunsthaus Meyenburg e.V. Man kann das e.V. auch weglassen, nur meine ich, dass die Klippen, die es bis zu diesem e.V. zu überwinden gilt, rechtfertigen, es auch dazu zu setzen. Später, wenn sich alles eingespielt hat, kann man es ja auch weglassen. Und im Falle diese Fördervereins besteht ja der Hintergrund in der Tatsache, dass er sich aus einer losen Interessengemeinschaft entwickelte(also ohne E.V.), die sich jeweils auf Initiative und Anregung Dr. Wolfgang Pientkas zusammenfand, um sich an wechselnden Standorten über ein vorgegebenes Thema zu unterhalten bzw, zu diskutieren. Und irgendwann im vergangenen Jahr entstand die Wandlung zu diesen Förderverein.

Ein Verein, dem ich viel Sympathie entgegenbringe, schon weil er mich an eine Initiative zu Beginn der neunziger Jahre erinnert, die sich auch zu einem Verein entwickelte, der die Kultur auf einem ansprechenden Level pflegen wollte. Und sich „Forum der Künste“ nannte. Dessen erster Vorsitzender ich war. In der Rückschau muss ich zugeben, dass ich damals zu blauäugig war und zu unbefangen an die Sache ging. Damit soll es hier sein Bewenden haben.

Immerhin aber lässt mich diese Erinnerung überlegen, was von einem Förderverein erwartet werden kann, der gegründet wird, um eine Einrichtung oder Projekt zu unterstützen oder zu flankieren. Ich denke zum Beispiel an den Park Hohenrode, oder auch an das Theater, um zwei zu nennen, die ich für meine Überlegungen für bemerkenswert halte. Und zwar deshalb, weil sich der Park Hohenrode zunächst, d.h. nach der Wende selbst überlassen war und total zu verwildern drohte. Bis eine Gisela Hartmann sich seiner annahm, einen Förderverein gründete und mit Energie, Beständigkeit und Hartnäckigkeit sowohl den Verein wachsen ließ, als auch das Projekt Park Hohenrode voranbrachte. Im Sinne eines Arboretums von Rang, der es einstens schon mal war.
Gisela Hartmann verstand es durch ihre Initiative und Beständigkeit, Menschen um sich zu versammeln, die sie unterstützen und sich das Projekt Park Hohenrode zu eigen machten. Um auf den Kern zu kommen: das Projekt wird inzwischen von Vielen getragen. Aber nach wie vor ist es Gisela Hartmann, mit der sowohl der Förderverein, als auch das Projekt Park Hohenrode steht und fällt. Ein Selbstläufer ist Beides bisher und wohl noch nicht.

Der Förderverein Theater Nordhausen ist demgegenüber eine Geburt die mehr beiläufig entstand, dessen erster Vorsitzender Dr. Dieter Bartholomäus war. Man traf sich gelegentlich bei ihm in Leimbach zu Unterhaltungen, mehr aber war da nicht. Schließlich wurde Vorsitzender Dr. Götz Ehrhardt, es versammelten sich in diesem Förderverein Menschen, die sich mit dem Theater verbunden fühlen. Der Förderverein unterstützte das Theater vor Jahren mit Demonstrationen, als es um dessen Bestand ging, aber wirkliche konstruktive Impulse gingen von ihm nie wirklich aus. Man kennt den Förderverein vor allem ob seiner Präsentation mit einem Verkaufsstand bei Premieren im Garderobenraum des Theaters. Oder mit einem Verkaufsstand bei Advent- oder Weihnachtsmärkten. Oder auch bei Theaterfesten und „Montag im Da capo“. Die jüngste Vorstandswahl ließ erkennen, dass der Verein eine relaitiv breite Basis hat, aber keine Spitze, die wirklich dominant ist. Ob neue, und bemerkenswerte Impulse von der neuen Leitung mit Barbara Rinke ausgehen werden, bleibt abzuwarten.

Zwei unterschiedliche Beispiele, die man auf die eine oder andere Weise auf die anderen Fördervereine übertragen kann, die es in Nordhausen gibt. Und dazu kommt also nun der Förderverein Kunsthaus Meyenburg. Ich habe in der Internet-Zeitung über die jüngsten (konstituierenden) Versammlungen dieses Fördervereins berichtet. Bei denen zwar vielversprechende Ansätze erkennbar wurden, aber wirkliche Strukturen (noch) nicht. Richtig ist wohl, dass Dr. Wolfgang Pientka als Vorsitzender diesem Verein seinen Stempel aufdrückt, durch seine recht verbindliche Umgangsform, die ihm eigen ist wie kaum einen anderen.. Und deshalb unverwechselbar. Das wirkt sympathisch und kommunikativ. Dass er klare Vorstellungen zur Führung dieses Fördervereins hat, darf man annehmen. Nur auf welche Weise ist noch offen, die nächsten Veranstaltungen könnten darüber Aufschluss geben. Wenn der Verein den Anspruch des Kunsthauses Meyenburg hinsichtlich seiner Bedeutung in Nordthüringen unterstützen will, muss das wohl auf einer breiteren Basis erfolgen als nur durch Flankierung von Ausstellungen. Wenn demgegenüber Dr. Pientka versichert: „Wir sind Normalbürger, weder Kunstwissenschaftler noch Kunsthistoriker, sondern einfach nur Kunstliebhaber“, dann bleibt abzuwarten, welche Rolle dann Kunsthistorikerin Susanne Hinsching als zweite Vorsitzende des Vereins zukommt. Richtig ist zwar, dass auch sie recht verbindlich und kommunikativ ist, aber als Leiterin des Kunsthauses hat sie eben und zunächst genau den Anspruch der führenden künstlerischen Bedeutung des Hauses zu vertreten. Ein Spagat, dem Rechnung zu tragen sein wird. Es könnte also spannend werden. Und ich bin zuversichtlich, dass die Leitung des Vereins einen Weg findet, der allen Hoffnungen oder Erwartungen gerecht wird.

Donnerstag, 28. März 2013

Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen hat neuen Vorstand


Hans-Christoph Schmidt ist neuer Vorstandsvorsitzender des Trägervereins der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen e.V. Er wurde am 23. März 2013 einstimmig in der Mitgliederversammlung gewählt. Hans-Christoph Schmidt ist kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Sondershausen.
Die Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen bedankt sich recht herzlich bei dem ehemaligen Vorsitzenden Dr. Ekkehard Müller, der sein Amt krankheitsbedingt niedergelegt hatte, sowie bei Daniel Mortsch, der vertretungsweise das Amt inne hatte.

Dienstag, 26. März 2013

Verwaltungswissenschaftler ernannt


Nordhausen (FHPN) Die Lehrenden der Fachhochschule Nordhausen begrüßen ab dem nächsten Semester einen neuen Kollegen in ihren Reihen: Prof. Dr. Elmar Hinz – ein Experte im Bereich der Verwaltungswissenschaften.

Prof. Dr. Elmar Hinz wurde 1977 geboren. Bis 2004 studierte er Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg mit den Schwerpunkten Öffentliche Wirtschaft, Marketing und Recht. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Verwaltungswissenschaften der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg arbeitete er eng mit Vertretern verschiedener Positionen innerhalb der Verwaltungswissenschaften zusammen und organisierte Fachkonferenzen mit internationalen Partnern.
Es folgte die Promotion zum Thema "Neue Verwaltungssteuerung und Mitarbeiterführung". Hier entwickelte Prof. Hinz ein Führungsmodell, das die internationalen Entwicklungen der Verwaltungsmodernisierung aufgreift, auf die deutschen Verhältnisse überträgt und dabei verstärkt auf eigenverantwortliche Mitarbeiter setzt.
Zuletzt war Elmar Hinz als Referent für Wirkungscontrolling bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beschäftigt und war hier insbesondere für die Elemente der Zielsteuerung im ersten doppischen Haushalt der EKD verantwortlich.
Darüber hinaus arbeitete er seit dem Studium wiederholt an Praxisprojekten zum Controlling, zur strategischen Steuerung, Organisationsentwicklung und (Bürger)Beteiligung mit Verwaltungen und anderen gemeinwohlorientierten Organisationen.
In den vergangenen Jahren konnte er bereits Lehrerfahrung für verschiedene Zielgruppen sammeln, z. B. ehrenamtlich Tätige, Teilnehmer beruflicher Fortbildungen und auch Studierende. Mit seiner kürzlichen Ernennung zum Professor durch den Präsidenten der FH Nordhausen, Prof. Dr. Jörg Wagner, wird er in Zukunft die Studierenden der Studiengänge Public Management sowie Public Management und Governance unterrichten.
Ich freue mich, mit Antritt meiner Professur künftig meine Begeisterung für sämtliche Facetten des Gemeinwohl-Managements weitergeben zu können. Darüber hinaus freue ich mich auch auf den Austausch mit Studierenden und Kooperationspartnern, die ich nicht nur im Bereich der Verwaltung, sondern z. B. auch bei Kirchen sehe. Wichtig ist mir dabei, dass die Verwaltungswissenschaften und das Public Management durch überzeugende Lösungen auch bei den Anwendern Anerkennung finden“, so Prof. Hinz.
Bei seinen Forschungsaktivitäten möchte er sich daher künftig besonders mit Zielsteuerungssystemen befassen, die aktuell bei der Umstellung auf doppische Haushalte oder bei der Einführung von Leistungsvereinbarungen in vielen Kommunen Fragen aufwerfen.

Bild:
Ernennung Professor Hinz: Katharina Happel, Prof. Dr. Elmar Hinz, FHN Präsident Prof. Dr. Jörg Wagner, Dekanin des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Prof. Dr. Maria Borcsa, Studiendekan Public Management & Public Management und Governance Prof. Dr. Stefan Zahradnik (v.l.n.r.)

Wenn man keine Fakten hat . . .


spekuliert man halt.Anderes kann ich mir nicht vorstellen, wenn ich in der Internet-Zeitung lese, dass die Ermittlungen gegen Bürgermeister Matthias Jendricke bestimmendes Thema des Frühlingsballes am Samstag im Autohaus Peter war. Es muss also recht unterhaltsam gewesen sein, wenn man bei diesem bestimmenden Ballthema auf Vermutungen angewiesen war. Der Unterschied zu den nicht zugelassenen Kommentaren in eben dieser Internet-Zeitung und dem Ballthema könnte dann wohl weniger in Inhalten, als vielmehr im Niveau bestanden haben, auf dem sich dieses „Ballgeflüster“ bewegte.

Wie dem auch sei: ich habe zum Thema ebenso wenig Konkretes beizutragen, wie es irgendeine(r) der Ballgäste am Samstag konnte. Und beteilige mich auch nicht an Vermutungen zu dem Verdacht, der da aufgekommen ist. Ich denke aber, dass das Auswirkungen oder Nachwehen der Sexismusdebatte sind, die da kürzlich in Deutschland geführt wurde. Und die manchen Frauen die Vorstellung vermittelt haben mag, dass ein tieferer Blick oder eine Bemerkung zu ihren Busen schon sexuelle Belästigung sein könne. In der Konsequenz tut Mann wohl gut daran, sich nach jener Debatte größtmöglicher Zurückhaltung gegenüber der Damenwelt zu befleißigen, um ja nicht in den Verdacht zu kommen, ein Frauenbelästiger (oder noch mehr) zu sein. Womit ich ausdrücklich betone, niemanden im Blick zu haben. Sondern es eher als allgemeine Mahnung (auch gegenüber mir selber) verstehe.

Montag, 25. März 2013

Nicht alle sind von Katja Riemann frustriert


Da hatte ich mich also letzthin mit dem Auflaufunfall (nach Stefan Niggemeier) beschäftigt und war dabei in Spiegel. online auf die Bloggerin Sibylle Berg gestoßen, die sich recht drastisch mit dieser Problematik auseinandersetzt. Wobei ich mich frage, warum diese Geschichte überhaupt so viel Aufsehen nach sich zog. Und ich nochmal betonen muss, dass ich weder „DAS“ kenne, noch einen Hinnerk Baumgarten. Wenn ich aber zunächst die Kommentare dazu durchsehe – und die kontroverse Debatte regte mich dazu an, frage ich mich jedenfalls, warum sich angeblich tausende Twitter- und Facebook-Nutzer, die jene Sendung sahen, derart darüber aufregten, dass diese Katja Riemann einfach abschaltete. Und selbst das hat angeblich noch „böses Blut“ gegeben.

Ja, und nun zu Sibylle Berg, die die Kritiker Riemanns in den sozialen Netzwerken als frustrierte Pöbel-Horde bezeichnet. Ich habe diese Kritiken nicht gelesen. Wenn ich aber in bestimmten Medien lese, was Sportler – etwa ein Torwart nach einem verlorenen Fußballspiel – über Facebook oder Twitter „einstecken“ müssen, und das auf Katja Riemann übertrage, kann ich den Ausdruck Pöbel-Horde schon verstehen. Nun geht es der Bloggerin Berg allerdings um grundsätzlichere Probleme. Danach nämlich soll nicht nur jeder Star in Deutschland Hass ernten: jedes Individuum, das dem Menschen überlegen scheint, ob nun in seiner Intelligenz, seinem Aussehen, oder seinem Wohlstand, soll angeblich Neid und Missgunst auslösen: „. . .das mag er nicht, der Mensch. Da wird er neidisch, da wird er böse, da will er zubeißen.“(Auszug aus Spiegel.online).

Irgendwie scheint da etwas dran zu sein, wenn ich Berichte lese, etwa über soziale Gerechtigkeit und Forderungen über Vermögens-Verteilung von Leuten, die nichts haben. Und es zu nichts brachten. Ich kann mir aber einfach nicht vorstellen, dass sich das auf die ganze Gesellschaft in Deutschland (unter einem bestimmten Level) bezieht. Und Berg meint die Gesellschaft ganz allgemein in Deutschland. Die als „Frustration der Horde“ am liebsten – weil bestens geeignet – über Schauspieler und Sänger – und auch Schriftsteller - herfällt.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine solche Einstellung und Verhaltensweise derart verbreitet sein soll, wie Sibylle Berg das darstellt. Und wenn sie schreibt, dass Sportler nur gehasst werden, wenn sie nach Meinung des Volkes zu oft in den Medien präsent sind, dann stimmt das meines Erachtens nur dann, wenn der Personenkult zu überschwenglich und penetrant wird. Einen Fußballtorwart – wie gerade berichtet wird – überschüttet man kübelweise mit Unflat, wenn ein Spiel verloren ging. Und lobt ihn schon eine Woche später, wenn er in den Augen der Zuschauer gut war. Ich meine also, man kann nicht verallgemeinern, was in diesem gesellschaftlichen Leben geschieht.

Wenn ich andererseits aus den Kommentaren zu den eingangs erwähnten Auflaufunfall lese, dass der Moderator unvorbereitet in dieses Gespräch ging, selbstgefällig und überheblich war, dann dürfte das nicht so selten der Fall sein. Und wenn Zuschauer Freude daran haben, wenn er versucht, den Gesprächspartner -partnerin vorzuführen. Und die Masse verärgert reagiert, wenn sich das „Opfer“ sperrt. Oder erfolgreich dagegen wehrt. Man hat in dem Zusammenhang von solchen Fällen gelesen (Klaus Kinski, Guido Westerwelle, Nina Hagen und einige andere wurden da als Beispiele in der SZ vom 18.03.angeführt.) Und dass das Einzelfälle sind zeigt schon, dass man sich im allgemeinen an Absprachen und Regeln hält, die dann eben zu Scheinunterhaltungen führen. Mir jedenfalls liegt daran nichts, und deshalb schau' ich mir so etwas auch kaum an. Zumal ich nichts daran ändern kann, selbst wenn ich das wollte.

„Amadeus“ ab 12. April im Theater Nordhausen


Erstmals auch die Thüringer Symphoniker zu Gast in Nordhausen

Was ist spannender als Gerüchte und Legenden um Prominente? Peter Shaffer hat sich die unzähligen Halbwahrheiten, die um Leben und Tod des genialen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart kreisen, mit Erfolg zunutze gemacht. Bereits kurz nach der Uraufführung 1979 eroberte sein Schauspiel „Amadeus“ die Bühnen dieser Welt und gewann als Film mit Tom Hulce mehrere Oscars. Am 12. April feiert die Gemeinschaftsproduktion zwischen dem Rudolstädter Schauspiel und den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt Premiere im Theater Nordhausen. Es ist das erste Mal, dass im Rahmen der Kooperation des Theaters Nordhausen mit dem Theater Rudolstadt auch die Thüringer Symphoniker in den Südharz reisen.

Peter Shaffer erzählt seine Geschichte aus der Sicht von Mozarts größtem Konkurrenten, dem Hofkompositeur Antonio Salieri. Im Jahr 1780 sitzt dieser künstlerisch fest im Sattel. Überall wird er gefeiert, selbst Kaiser Joseph II. liebt seine Musik. Als Mozart in Wien auftaucht, ist Salieri der einzige, der das außerordentliche Genie des jungen Musikers erkennt. Im Vergleich zu den Himmelsmelodien, die dieser übermütige Kindskopf scheinbar mühelos zu Papier bringt, kann er sein eigenes Werk nur als bloße Kunstfertigkeit betrachten. Über diese Ungerechtigkeit zutiefst gekränkt, sagt Salieri Gott den Kampf an, fest entschlossen, dessen „Lieblingskind“, koste es, was es wolle, zu vernichten.

Peter Shaffers „Amadeus“, ein Schauspiel mit viel Musik, ist unkonventionelles Künstlerporträt und opulentes Kriminalstück zugleich. In der Inszenierung von Jürgen Pöckel, der sich deutschlandweit als Opern- und Operettenregisseur einen Namen gemacht hat, sind der Caroline-Preisträger Marcus Ostberg als Amadeus und Johannes Arpe als Salieri zu erleben. Ein besonderer Clou der Inszenierung: Die Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt begleiten das Schauspiel und spielen unter der Leitung von Thomas Voigt ausgewählte Werke von Mozart und Salieri. Die Ausstattung hat Sabine Pommerening entworfen.

Karten für die Nordhäuser Premiere von „Amadeus“ am 12. April um 19.30 Uhr und die weiteren Vorstellungen am 5. Mai um 14.30 Uhr und am 12. Mai um 18 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Fotos:
Amadeus-3: Ensemble
Amadeus-16: Anna Oussankina (Constanze), Johannes Arpe (Salieri)
Amadeus-33: Marcus Ostberg (Mozart), Anna Oussankina (Constanze)
Fotos: Peter Scholz

Einkommen für alle?


Nordhausen (FHPN) Gute Promotionsmöglichkeiten an der FHN für hervorragende Absolventen. Nun wurde ein weiterer Doktorgrad durch einen Absolventen aus Nordhausen erworben.

Der jüngste Doktor der Fachhochschule Nordhausen heißt Stephan Convent. Er promovierte erfolgreich zum Thema "EINKOMMEN FÜR ALLE? Arbeitsmarkrelevante Verhaltensänderungen junger gering Qualifizierter nach der Implementation eines steuerfinanzierten Universaltransfers."
Zuvor hatte der junge Wissenschaftler sein Diplomstudium der Betriebwirtschaft an  der Nordhäuser Hochschule absolviert. Die Kooperation der Fachhochschule
Nordhausen mit dem Internationalen Hochschulinstitut in Zittau ermöglichte ihm die Aufnahme in das  Doktorandenstudium.  2008 wurde Convent in einem bundesweiten Wettbewerb der Hochschulen zusätzlich zum „HR Young Talent 2008“ ausgezeichnet. Von der Fachhochschule Nordhausen begleitete ihn Prof. Dr. Jörg Arnsmeyer als Doktorvater. Seitens des sächsischen Institutes wurde die Arbeit von dessen Direktor und Max-Weber-Preisträger Prof. Dr. Albert Löhr betreut. Die Prüfungskommission befand die Arbeit mit 1,0 "magna cum laude") als eine besonders anzuerkennende Leistung. In ihr hatte sich der Doktorand tiefgehend mit den Auswirkungen eines bedingungslosen Grundeinkommens von 600,00 € auf das Erwerbsverhalten junger gering qualifizierter Menschen beschäftigt. Dabei wertete er die Angaben der Fallmanager von nahezu 35.000 Erwerbslosen aus Thüringen und Sachsen-Anhalt aus. Besonderes Augenmerk ließ er der Untersuchung zukommen, ob ein so genanntes Bürgergeld Auswirkungen auf die Erwerbsbereitschaft, auf die Bereitschaft zur Weiterqualifikation und die Familienplanung von gering qualifizierten Arbeitslosen habe. 
Im Ergebnis resümierte der Nachwuchswissenschaftler, dass aufgrund seiner erwartbaren Auswirkungen selbst ein bedingungsloses Grundeinkommen nicht ohne sozialstaatliche Interventionen auskommen kann. Unmittelbar nach Beendigung seines Promotionsverfahrens begann Dr. rer. pol. Stephan Convent 28jährig seine Karriere bei der Rhenus AG, zu der er bereits zuvor in seinem Praxissemester an der Nordhäuser Hochschule und in seinen wissenschaftlichen Arbeiten Kontakte knüpfte. Auch zukünftig – so versprach Dr. Convent – werde er weiterhin den engen Kontakt zur Fachhochschule Nordhausen und den Nordhäusern suchen, bei denen er sich immer sehr wohlgefühlt habe.


Bilder:
1. Der neue Doktor Stephan Convent zwischen seinem Doktorvater Jörg Arnsmeyer und Hochschulpräsident Jörg Wagner.
2.  Die Dissertation

Noch nehmen Vögel die Fütterung gern an



 Vor allem, wenn es sich um Zugvögel wie Stare handelt. Die zwar jahreszeitlich wie gewohnt aus wärmeren Zonen schon ihn großer Zahl zurückkehrten, hier aber diesmal eine noch winterlich anmutende Landschaft vorfanden. Und nun Futterstellen offenbar gern annehmen, an denen sie Nahrung finden. Eine davon gibt es bei Bekannten in meiner Nähe. Und es ist eine Freude, ihnen bei ihrem Treiben zuzusehen. Hier einige Bilder davon.


Sonntag, 24. März 2013

Interessante Aufschlussversuche


Unlängst war ich bei meinen Bemühen, aufgelaufene Themen zu beleuchten, bei einigen Namen hängen geblieben, mit denen sich Themen oder gar Probleme verbinden: Katja Riemann und Hinnerk Baumgarten gehörten dazu (mein Eintrag vom 20.März). Von denen ich bis dahin keine Kenntnis und Vorstellung hatte. Und die durch die NDR-Sendung „DAS“ von sich reden machten. Und damit große und recht unterschiedliche Reaktionen auslösten. Ich wollte dazu eigentlich bemerken, dass ich mich ganz allgemein wundere, dass bei Talk-Shows – und nicht nur bei diesen – alles so friedlich - um nicht „nichtssagend“ zu apostrophieren – verläuft. Ein Moderator kann – bei welcher Gelegenheit auch immer – noch so dümmliche oder naive Fragen stellen: der oder die Gefragte geht willig darauf ein und antwortet geduldig oder gar geschmeichelt. Warum das so ist, kann ich nicht nachvollziehen. Der Blogger Stefan Niggemeier schreibt in dem Zusammenhang von „Scheinunterhaltungen“ des deutschen Fernsehens. Was nach meinem Verständnis bedeuten würde, dass es nur um Unterhaltung geht, möglicherweise sogar vorher abgestimmt. Das mag dann vielleicht für Talkshows gelten, nur wundere ich mich dann, dass auch bei Reporterfragen etwa bei Sportsendungen, gleichermaßen alles einvernehmlich verläuft. Und sich ein befragter Sportler nie provoziert oder veralbert (oder unterfordert) vorzukommen scheint. Obwohl viele Reporterfragen darauf hinauslaufen. Wenn auch nicht aus Absicht, sondern aus Unvermögen. Oder aus der Hektik des Geschehens. Aber scheinbar freut sich jeder Sportler, wenn ihm ein Mikrofon vorgehalten wird, in das er reden kann.

Aber zurück zu Riemann und Baumgarten: Katja Riemann war also in jener DAS-Sendung nicht kooperativ und hat das auch deutlich zum Ausdruck gebracht, wie man darüber las. Und hat sich damit angeblich sehr, sehr viel Kritik von Zuhörern über Twitter und Facebook eingehandelt. Warum die so verbreitet kam, konnte ich nicht verstehen, schließlich scheinen die Fragen Baumgartens nicht gerade intelligent oder klug gewesen zu sein, wie ich dem Blog Niggemeiers entnahm. Jedenfalls, so heißt es bei ihm (Auszug): „Und vor allem hat er (Baumgarten) gelernt, dass nichts mehr hilft, wenn ein Gespräch erst einmal so entglitten ist, dass der Gegenüber mit verschränkten Armen dasitzt und nur noch zwischen Hass und amüsierten Unglauben schwankt – nicht einmal plumpe Schleimerei, ganz besonders nicht plumpe Schleimerei. . .“(Ende des Auszugs) „Und Riemann hat ihm das merken lassen. Na, und!?

Und nun stoße ich in Spiegel.online auf eine Kolumne von Sibylle Berg unter dem Titel: „Hass-Objekt Katja Riemann“, in der sie sich mit einem Phänomen beschäftigt, für das die Schauspielerin Katja Riemann ein Beispiel ist. Oder sein soll, nämlich für „Den Mob der Frustrierten“ Eine interessante und recht drastische Betrachtung, mit der ich mich im nächsten Eintrag näher beschäftigen will. Bis dahin: „Guten Appetit. . .“ (Frei nach Papst Franziskus)

Samstag, 23. März 2013

Kleines Haus, großes Theater


Eigentlich gehörte mir Asche aufs Haupt gestreut, weil mir Elton Jones zwar als Sänger und Komponist bekannt ist, nur gehörte seine Musik nicht in das Genre, das mich anspricht. Vermeintlich, denn mir wird plötzlich nach dem gestrigen Erlebnis des Musicals „Aida“ bewusst, dass ich in der Vergangenheit ja noch nicht einmal ernstlich versuchte, mich mit seinem künstlerischen Repertoire näher zu befassen. Und bin nun froh, dass mich dieses Musical anregt, Versäumtes nachzuholen.

Damit aber war auch zunächst die Frage verbunden, was Elton Jones mit „Aida“ zu tun hat, die ich natürlich als Oper von Verdi bestens kenne. Nun weiß ich auch das – und bin begeistert. Einmal von der Inszenierung dieses Musicals selbst, und natürlich der Tatsache, dass das Theater Nordhausen ein so geartetes Stück auf die Bühne zu bringen vermag. Dank dafür gebührt den Intendanten Lars Tietje und seinem gesamten hauseigenem Ensemble, das Schauspieler wie Patrick Stanke (als Radames) oder auch Femke Soetenga (als Amneris) nach Nordhausen brachte. Es sind nur Beispiele, denn eigentlich müsste man alle Namen aufzählen, die gestern in der Premiere, und in allen folgenden Aufführungen unter der Regie von Iris Limbarth in ihren Rollen nicht nur überzeugten, sondern teilweise auch wirklich brillierten.

Nun bin ich kein Theaterrezensent, dem oder der es noch vorbehalten ist, diese Inszenierung in allen ihren Details zu beurteilen. Ebenso wenig aber bin ich Enthusiastiker, der schon in Beifall ausbricht, wenn sich der Vorhang auf der Bühne auch nur bewegt (Beginn des zweiten Aktes). Ich kenne das Nordhäuser Publikum als allgemein beifallfreudig, mitunter sogar enthusiastisch, was sich gestern einmal mehr zeigte. Berechtigt sogar, unter Berücksichtigung der Gesamtleistung von Schauspielern, Sängern und Orchester (unter Leitung von Michael Ellis Ingram). Die mir etwas kompliziert scheinenden Texte von Tim Rice bedurften der raschen Verinnerlichung, um sie mit der jeweiligen Handlung in Einklang zu bringen. Ansonsten empfand ich keine Schwachstellen, wohl aber zahlreiche Höhepunkte, die im Laufe der Handlung effektvoll zum Ausdruck kamen.

Einem Handlungsverlauf übrigens, der sich innerhalb einer sehr nüchternen, zweckmäßigen Bühnenausstattung vollzieht. Es ist die Geschichte der Liebe des jungen ägyptischen Heerführers Radames zu der Sklavin Aida, die er von einem Feldzug gegen Nubien mitbrachte. Und von der er zunächst nicht weiß, dass sie die Tochter des Nubierkönigs Amonasro ist. Einer Liebe, die es nicht geben darf, und die letztlich auch tragisch endet. Schon weil der Pharao Radames mit seiner Tochter Amneris zu verheiraten gedenkt. Und er nach seinem Tod Pharao werden soll. Es entspinnt sich ein Ränke- und Intrigenspiel großen Ausmaßes, in dem letztlich Radames und Aida die Verlierer sind. Aufschlussreich fand ich in diesem Zusammenhang die Wandlung der Pharaonentochter Amneris von einer verwöhnten und in Radames verliebten jungen Frau zu einer durch die Entsagung Radames gereiften Richterin über die unglücklich verliebten Radames und Aida. Die sie zwar vor der Hinrichtung rettet, aber zum gemeinsamen Tod durch Einmauern in einer gemeinsamen Gruft. verurteilt.

Es böte sich an, auf den Handlungsverlauf näher und qualifizierter einzugehen, doch soll das – wie bemerkt – einer professionellen Rezension überlassen sein. Zunächst wenigstens, denn manchmal ist man danach schon angeregt, eigene Eindrücke dagegen zu setzen. Oder zu ergänzen. Der Gesamteindruck jedenfalls war begeisternd und ist nachhaltig. Was ja auch durch öfteren Szenenbeifall und am Schluss durch stürmischen lang anhaltenden Applaus des Publikums allgemein so empfunden worden sein dürfte. Anerkennung dem Theater Nordhausen für dieses Erlebnis.

Fotos: Roland Obst

Freitag, 22. März 2013

Verwunderliches Verhalten


Die Mitteilung aus dem Nordhäuser Rathaus, wonach heute die Diensträume des Nordhäuser Bürgermeisters im staatsanwaltschaftlichem Auftrag durchsucht wurden, ist schon Aufsehen erregend. Und dass sich Journalisten mit Anfragen der Journalisten zur Ursache nur an die Staatsanwaltschaft wenden sollen, verständlich. Dass davon offenbar sofort Gebrauch gemacht wurde, natürlich. Und das Ergebnis höchst verwunderlich. Dass dieser Verdacht dann sofort öffentlich gemacht wurde, liegt in der Entscheidung und Verantwortung des zuständigen Redakteurs. Dass dann eine solche Veröffentlichung sofort kommentierende Reaktionen nach sich zieht, ist logisch. Dass dann aber „weitere Kommentare nicht zugelassen werden“ ist zumindest befremdend. Lässt aber immerhin den Schluss zu, dass es im Belieben des gleichen zuständigen Redakteurs liegt, ob bzw, wieviel oder welche Kommentare zu einem Thema oder einem Problem zugelassen werden. Und das finde ich nach meinem vorhergehenden Eintrag interessant. Dabei will ich es belassen.

Dumme sollen draußen bleiben


Noch immer bin ich dabei, einiges aus der jüngsten Vergangenheit aufzuarbeiten. Und dabei stieß ich auf eine Geschichte, die mein ungeteiltes Interesse fand: danach müssen sich Leser, die in der „New York Times“ kommentieren wollen, neuerdings einigen Restriktionen unterwerfen.
Um nur ja jede Unvorsichtigkeit hinsichtlich Urheberrecht zu vermeiden, will ich lediglich und allgemein anmerken, dass die NYT dazu übergegangen ist, Leserkommentatoren einer Art Prüfung zu unterziehen. Und will damit ein besseres Niveau in der Kommentierung erreichen. Das wäre – so schreibt zum Beispiel sinngemäß die taz - für hiesige Gepflogenheiten völlig neu, nach denen ja jeder Psychopath beliebig über ein behandeltes Thema oder einen Autor herfallen und ihn mit einem wirren Shitstorm überziehen kann. Und wörtlich (Auszug): „Zweifellos sind deutsche Online-Kommentarspalten auch eine süchtig machende Zeitverbrennungsmaschine. Lachen, staunen, ärgern – die ganze Palette der Empfindungen wird bedient und hält von der Arbeit ab...“ (Ende des Auszugs). Immerhin, so heißt es sinngemäß weiter, entbindet das hierzulande vorherrschende Kommentarverhalten den Autor von der lästigen Pflicht, über sachliche Einwände seitens der Leser nachzudenken. Die sind nämlich mit der Lupe zu suchen.
Man kann darüber natürlich unterschiedlicher Meinung sein, ich stehe dem Versuch der NYT – mehr kann es ja wohl (noch) nicht sein – durchaus aufgeschlossen gegenüber. Hierzulande aber ist noch nicht einmal zu erwarten, dass je auch nur ein Versuch in eine solche Richtung gemacht wird. Und das bedauere ich.

Jazz-Nachwuchsworkshop in Sondershausen


An diesem Wochenende (22. - 24.03.2013) trifft sich der Jazznachwuchs des Freistaates in der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen - die Landesjugendbigband Thüringen hat zum dritten Jazz-Nachwuchsworkshop geladen. An die 30 junge Jazzer werden sich unter Anleitung hochkarätiger Dozenten der mitteldeutschen Jazzszene über jazzrelevante Themen wie Improvisation, Ensemblespiel und Rhythmus weiterbilden. Am Sonntag, 24.03.13, findet 14:30 in der Landesmusikakademie ein kleines Abschlusskonzert statt, der Eintritt ist frei.

Donnerstag, 21. März 2013

Mach mit, mach's nach, mach's besser

Landtagsabgeordnete Evelin Groß (CDU) hat den Kreissportbund (KSB) Nordhausen besucht. 149 Sportvereine mit rund 14.000 Mitgliedern sind in ihm organisiert. KSB-Präsident Klaus Gorges und Geschäftsführer Andreas Meyer erläuterten der Abgeordneten, wie sie das Ehrenamt im sportlichen Bereich in Nordhausen unterstützen. Mit zahlreichen Veranstaltungen bereichern die Sportvereine das Leben im Landkreis und tragen zur Gesunderhaltung von Jung und Alt bei.  "Dieses Engagement verdient die Unterstützung aller. Deshalb habe ich mich als Mitglied im Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages auch dafür eingesetzt, dass weiterhin ausreichend Mittel für die Sportförderung zur Verfügung stehen. Mich auch weiterhin in der Art zu engagieren – das werde ich gerne tun", so Evelin Groß.

Experte der Elektrotechnik gewonnen


Nordhausen (FHPN) Mit Prof. Dr.-Ing. Stephan Scholz wurde an der FH Nordhausen ein weiterer Professor ernannt, der damit in seine Heimat zurückkehrt.

Geboren und aufgewachsen in Nordhausen, studierte Professor Scholz nach seinem Abitur Elektrotechnik mit dem Vertiefungsgebiet Netz- und Anlagentechnik an der damaligen Technischen Hochschule Ilmenau.
Anschließend ging er nach Hannover und war einige Jahre im Vertrieb von elektrischer Antriebstechnik in verschiedenen Positionen tätig. In diesen Jahren entstand auch die Verbindung zur Universität in Hannover, an der er in den Jahren 1993 bis 1996 eine externe Promotion auf dem Gebiet der Synchronmaschinen anfertigte.
In den vergangenen 12 Jahren war Stephan Scholz  Inhaber und Geschäftsführer eines Unternehmens, welches Elektrische Antriebstechnik aus China, Taiwan und den USA importiert hat. Dabei wurden Elektromaschinen für Kraftwerke, die Zementindustrie oder auch für Meerwasserentsalzungsanlagen weltweit projektiert und geliefert. 
Stephan Scholz, der am 18. März von Hochschulpräsident, Prof. Dr. Jörg Wagner feierlich zum Professor ernannt wurde, wird künftig den Fachbereich Ingenieurwissenschaften an der FH Nordhausen verstärken. Er übernimmt die Professur „Elektrotechnik und Leistungselektronik“ sowie das Fachgebiet „Elektrische Maschinen“.
Mit Professor Scholz hat die Fachhochschule Nordhausen einen Spezialisten im Bereich der Elektrotechnik gewonnen, der darüber hinaus sehr gut in der Wirtschaft vernetzt ist. Für die Studierenden und die Hochschule ist dies natürlich sehr positiv, da sich auf diesem Wege künftig neue Felder in der Forschung sowie weitere wichtige Anknüpfungspunkte zur Industrie auftun werden“, betont Professor Wagner.
Ich freue mich sehr auf das neue Aufgabengebiet und darüber, dass meine Heimatstadt solche Möglichkeiten bietet. Die Fachhochschule Nordhausen ist international vernetzt, bietet ein modernes Umfeld und viel Freiraum für die geplanten Projekte, wie zum Beispiel den Aufbau des Forschungszentrums für Elektrische Maschinen", so der gebürtige Nordhäuser.

Bild: FHN-Präsident Prof. Dr. Jörg Wagner übergibt die Ernennungsurkunde an Prof. Dr.-Ing. Stephan Scholz.

Grundschule Wipperdorf: Eine Reise in die Mathematik


Das Profil der Grundschule in Wipperdorf ist auf die Stärkung des Interesses der Kinder an Naturwissenschaften ausgerichtet. Wir nehmen schon seit vielen Jahren am bundesweiten Projekt „SINUS an Grundschulen“ teil. 

„Eine Reise in die Mathematik“ war unter anderem das Thema eines ungewöhnlichen Unterrichtstages. Mit Begeisterung stürzten sich die Schülerinnen und Schüler auf sportlich- mathematische Spiele, Computerarbeiten und Angebotslernen. 

Endet nun die Treibjagd auf Christian Wulff?


Mit dem denkbar spärlichsten Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen und der Absicht, das Verfahren im Falle des einstigen Bundespräsidenten gegen angemessene Auflagen einzustellen, stellt sich mir als aufgeschlossenen Zeitgenossen schon die Frage, was denn nun wirklich Hintergrund einer Medien-Berichterstattung war, die das Bild Christian Wulffs in einem so diffusen Licht erscheinen ließ, dass man geradezu den Eindruck gewinnen musste, als handele es sich bei ihm um einen ausgesprochenen Schmarotzer der gehobenen Gesellschaft, der Maß und Ziel verloren hat.

Mir fällt im Moment in übertragenem Sinne der Spitzenkandidat der SPD für die Bundestagswahl 2013, Peer Steinbrück ein, von dem gerade eine Zeitung über eine neue Affäre berichtet. Und Steinbrück des Diebstahls bezichtigt. Weil er sich anlässlich einer Pressekonferenz in Berlin von Parteichef Gabriel ein Hustenbonbon erbat. Und dieser ihm die Packung bot, um ihm ein Bonbon entnehmen zu lassen. Und Steinbrück diese ganze Packung einsteckte. Große Balkenüberschrift in der „Rheinischen Post“: „Kanzlerkandidat bestiehlt SPD-Chef Gabriel“. Und Leser, die sich in der Manier einer Boulevardzeitung mit Überschriften zufrieden geben, müssen empört sein: Ist Steinbrück nun zum Schnorrer verkommen?

Ähnlich erging es in Christian Wulff: wer einmal ins Visier der Presse gerät, hat es nicht leicht, unbeschadet davon zu kommen, wenn er diese mal verärgert hat. Und Wulffs größter Fehler scheint gewesen zu sein, dass er wohl meinte, mit der Presse ein Verhältnis aufbauen und unterhalten zu können wie mit seinen betuchten Freunden und Bekannten um ihn herum: man arrangiert sich. Ein verhängnisvoller Fehler, der allein schon und ohne wirkliche konkrete Gründe sein Schicksal besiegelte.

Etwas viel, was man nach den beiden letzten Wochen aufarbeiten sollte


Als aufgeschlossener und an den wesentlichen Vorgängen in der Welt – und natürlich dem eigenen Land – interessierter Mensch finde ich mich wieder einmal zu Überlegungen angeregt, was eigentlich wirklich wesentlich ist. Bei der Papstwahl gibt es keinen Zweifel. Auch bei dem derzeitigen Zypern-Problem im Rahmen der EU halte ich es für nötig, sich eine Meinung zu bilden. Und das Ermittlungsergebnis in Sachen Christian Wulff drängt ebenso zu Überlegungen. Und dann ist da auch noch der TV-Dreiteiler „Unsere Mütter – unsere Väter“, der mir Überlegungen aufnötigt. Und Erinnerungen wachruft. Da kann man schon ins Grübeln kommen.

Demgegenüber gab es aber auch Vorgänge, die mich eigentlich weniger interessierten, aber immerhin Denkanstöße gaben. Ich wusste bis dahin zum Beispiel mit der TV-Sendung „DAS“ im NDR nichts anzufangen, außer, dass es eben auch eine Art Talkshow ist wie so viele andere. Und mit den Namen Hinnerk Baumgarten und Katja Riemann ging es mir bis zu deren Zusammentreffen ebenso. Auch war mir der Name Jürgen Domian bisher überhaupt kein Begriff. Inzwischen aber doch einigermaßen. Das alles sind zwar auch nur Beispiele aus dem Wust von Meldungen und Kommentaren, aber doch solche, die mich beschäftigten. Aber alles der Reihe nach.

Die Welt und der Katholizismus hat also mit Franziskus einen neuen Papst. Einen offenbar recht bescheidenen Pontifex. Und gerade aus diesem Umstand machen die Medien in Deutschland ein Spektakel, das so ganz im Gegensatz zu der Bescheidenheit dieses Papstes steht. Im übrigen setzt man Franziskus mit Erwartungen unter Druck, bevor er sich überhaupt mit seinem Amt vertraut gemacht hat. Es dürfte – global gesehen – eine ganze Reihe wichtigere Themen geben die er anpacken und regeln müsste als das Verhältnis konfessionsverschiedener Ehepaare. Mich würde nicht wundern, wenn ihn die Medien auch die Zuständigkeit für den flächendeckenden Mindestlohn in Deutschland übertragen möchten. Ich vermisse da die Verhältnismäßigkeit und meine, dass man ihn einfach Zeit lassen sollte.

Zur Zypern-Problematik kann ich ganz allgemein nicht verstehen, dass weder in der Politik die Bürger, noch bei Entscheidungen der Banken deren Anleger und Sparer gefragt werden. Aber im Falle von Problemen im Endeffekt immer die Bürger für deren Fehler in Anspruch genommen werden. In Deutschland beteuert man gerade wieder gegenüber den Bankkunden, dass ihre Einlagen sicher sind. Ganz sicher hat man den Bankkunden auf Zypern nie erzählt, dass ihre Einlagen unsicher sind. Ob und wie sicher die Einlagen der Sparer in einem Land wirklich sicher sind, stellt sich wohl immer erst im Falle einer wirklichen Krisensituation heraus. Trotz aller wie auch immer lautender anderer Beteuerungen zuvor. Hier wäre es meines Erachtens auch Sache der Wirtschaftsjournalisten, besser und umfassender zu informieren. Ich bin gespannt über die weitere Entwicklung in Zypern und deren Auswirkungen auf und innerhalb der EU.

Und der TV-Dreiteiler um Mütter und Väter zu Zeiten des Hitler-Regimes? Wie oben bemerkt: es weckt Erinnerungen. Mein älterer Bruder blieb im Krieg und ich gehörte zu denen, die noch im Februar 1945 als Hitlerjungen bereit waren, Großdeutschland zu retten. Die dargestellte Abhandlung war sicher aufschlussreich, nur kann man das alles wohl nur dann wirklich verstehen, wenn man das ganze Entstehungsgeschehen kennt, das zu diesen Verläufen führte. Am authentischsten war wohl der letzte Teil, nämlich der heimkehrenden Akteure, die sich in den Trümmern und Ruinen ihrer Heimatstadt zurechtfinden mussten. Und die Begegnung mit der einstigen SS-Größe, die sich schnell in die veränderten Verhältnisse „eingebracht“ hatte. Eine nachhaltige Wirkung dürfte dieser Film aber wohl nicht haben.

Auf den anderen Teil der „wesentlichen“ Vorgänge gehe ich im nächsten Eintrag ein.  

Dienstag, 19. März 2013

Zwei junge Sängerinnen in „Kannst du pfeifen, Johanna?“


In der Uraufführung der Kinderoper „Kannst du pfeifen, Johanna?“ am 23. März im Theater unterm Dach spielen zwei junge Sängerinnen von der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar die beiden Jungen, um die sich die Geschichte dreht. Sopranistin Franziska Roth ist Berra, der sich im Altersheim nach einem Opa umsieht. Seinen besten Freund Ulf, der gleichzeitig als Erzähler fungiert, spielt Mezzosopranistin Anika Ram.

Dass die beiden jungen Künstlerinnen hier als zwei Freunde auf der Bühne stehen, ist für sie etwas Besonderes, denn sie kennen sich schon aus der Musikschule ihrer gemeinsamen Heimatstadt Weiden in der Oberpfalz. Beide hatten schon früh Musikunterricht. Franziska Roth begann bereits mit fünf Jahren, Klavier und Geige zu lernen, ab 13 kam Gesangsunterricht hinzu. Anika Ram lernte ebenfalls früh Klavier und sang in Kinderchören. Mit 14 Jahren begann sie mit dem Gesangsunterricht. Den privaten Gesangsunterricht hatten sie bei derselben jungen Lehrerin, die parallel selbst noch Gesang studierte und ihre Schülerinnen mit ihrem Schwung begeisterte und ihnen ein großes Vorbild war.

Franziska Roth, die Ältere von beiden, machte ihr Diplom als Opernsängerin an der Musikhochschule München und wechselte dann für ein Masterstudium nach Weimar. Hier traf sie Anika Ram wieder, die zurzeit im vierten Semester ihres Gesangsstudiums ist. Von dem Vorsingen in Nordhausen für eine Oper für Kinder erfuhren beide durch ihren gemeinsamen Gesangslehrer. Gemeinsam traten sie die Fahrt nach Nordthüringen an. Als die Angebote eingingen, verständigten sie sich per SMS: Auf Franziska Roths Meldung, ihr sei der Berra angeboten worden, antwortete Anika Ram kurz und unmissverständlich: „Nenn mich Ulf!“

Nun proben sie an der Seite von Thomas Kohl, der den Opa Nils singt, in Nordhausen. Eine Uraufführung, das ist etwas Besonders für sie, sie genießen nicht nur die szenischen Proben, sondern auch die Arbeit mit dem Komponisten Alexander Stessin an der Musik. „Das Jungs-Spielen ist nicht so schwer wie ich dachte“, erzählt Franziska Roth. „Dass wir noch sehr jung sind, macht es einfacher“. „Da ich Mezzo bin, ist das mein Los“, ergänzt Anika Ram, sind doch Hosenrollen wie Hänsel in „Hänsel und Gretel“ oder Cherubino in „Die Hochzeit des Figaro“ Paradepartien in diesem Stimmfach.

Beide freuen sich jetzt auf die Premiere der Oper „Kannst du pfeifen, Johanna?“ für Kinder ab acht Jahren am Samstag, 23. März, um 15 Uhr im Theater unterm Dach. Die Premiere ist bereits ausverkauft. Auch für die zweite Vorstellung am 24. März um 11 Uhr gibt es nur mit Glück einige Restkarten. Für die nächsten Termine am 6. April um 15 Uhr und am 10. April um 10 Uhr gibt es Karten an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Foto: v. li. Anika Ram (Ulf) und Franziska Roth (Berra) in „Kannst du pfeifen, Johanna?“, Foto: Tilmann Graner

Förderverein Theater Nordhausen e. V. wählt neuen Vorstand Barbara Rinke neue 1. Vorsitzende


Der Förderverein Theater Nordhausen e. V. hat auf seiner Jahreshauptversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Als erste Vorsitzende löst Barbara Rinke, ehemalige Oberbürgermeisterin der Stadt Nordhausen, den langjährigen Vorsitzenden Dr. Götz Ehrhardt ab, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für den Vorsitz zur Verfügung stand. Als stellvertretende Vorsitzende stehen ihr Wolfgang Asche und Lars Tietje zur Seite.

Zum Schatzmeister wurde Uwe Ziegenbein gewählt, Schriftführer ist Jost Rünger. Dr. Götz Ehrhardt und Dietrich Rose sind Beisitzer. Als Nachfolgekandidaten stehen Kathrin Mucke und Waltraud Hebestreit zur Verfügung.

Der Förderverein Theater Nordhausen steht seit seiner Gründung im Jahr 1997 für die Begegnung und den Austausch zwischen Künstlern und Kunstliebhabern. Vereinszweck ist die Förderung und Unterstützung des Theaters Nordhausen. So unterstützt er das Theater bei größeren Anschaffungen. In der vergangenen Spielzeit konnte so mit Mitteln des Fördervereins ein neuer Klavierhocker gekauft werden. Auch die im vergangenen Sommer erfolgte Neugestaltung des eleganten Kassentresens im Eingangsbereich des Theaters unterstützte der Förderverein finanziell.

Der Förderverein lobt jährlich einen Publikumspreis für die Inszenierung der Spielzeit aus und schlägt den Preisträger des von der Stiftung der Kreissparkasse Nordhausen gestifteten Nordhäuser Theaterpreises vor. Durch die Betreuung des Bücherstandes im Theater und die Veranstaltungsreihe „Montags im ‚Da Capo‘“, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theaters dem Publikum vorgestellt werden, nimmt der Verein rege am Theaterleben teil.

Sonntag, 17. März 2013

Ticken Frauen wirklich anders?


Bei der Aufarbeitung eines Zeitungsstapels der „Thüringer Allgemeine“ stieß ich unter anderen auf die Lokalseiten vom 08.03.2013, in denen es um den Frauentag geht. Und ich muss mir wohl wieder einmal eingestehen, dass ich eine falsche Vorstellung vom Sinn dieses Tages habe. Wenn ich nämlich lese, was die Pressesprecherin des Landratsamtes, Jessica Piper, dazu sagt: „Ich hab' gar keine echte Frauentagserfahrung. Früher sollen da ja tolle und lange Feten gefeiert worden sein. In Betrieben und Verwaltungen“. Um gleichzeitig zu werben: „Die Landrätin und das Frauennetzwerk bieten dafür heute einiges an in Nordhausen. Kommen Sie doch alle vorbei, es lohnt sich“ wirbt die junge Blondine, heißt es da. Das also war und ist der eigentliche Sinn des Frauentages? Ich hatte da eigentlich eine andere Vorstellung. Aber wie gesagt. . .

In Bildern werden dann also auf dieser Lokalseite 4 Frauen vorgestellt, zu denen es im einführenden Text heißt, dass es den Internationalen Frauentag seit 102 Jahren gibt, an dem Frauen für ihre Rechte kämpfen. „Bis heute sind sie den Männern nicht gleichgestellt, haben einen niedrigeren Stundenlohn als Männer, kaum Führungspositionen und stellen Dreiviertel der Teilzeitbeschäftigten – sagen zumindest die Gewerkschaften.“ (Ende des Auszugs). Und da stellt man ausgerechnet vier Frauen in Vollzeitbeschäftigung vor, (ausgenommen vielleicht demnächst Nancy Polte im Autohaus Reisner), die ganz gewiss nicht weniger verdienen wie Männer? Und zumindest im Falle Jessica Piper den Sinn des Frauentages in Feten feiern sehen? Keine guten Beispiele, wenn es um Frauenrechte und Gleichbehandlung von Mann und Frau im Beruf geht, wie ich meine.

Und weil dieser 08. März ja nun mal Internationaler Frauentag ist, fällt mir angesichts der vier Chefinnen (nach TA-Version) eine global sehr viel bekanntere Chefin ein, die jüngst in Amerika ein Buch herausbrachte ("Lean in: Frauen und der Wille zum Erfolg" ), das enormes Aufsehen hervorrief: Sheril Sandberg, Geschäftsführerin von Facebook. Die zwar eine der reichsten Frauen ist – sich also um gleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit wirklich keine Sorgen machen muss – aber ihren Geschlechtskolleginnen in ihrem Buch rät, endlich alles für ihre Karriere zu tun. Dabei empfielt sie ihnen konkret: Heiratet den richtigen Mann, einen, der wirklich die Hälfte im Haushalt übernimmt und die Hälfte der Kindererziehung. Verbringt weniger Zeit mit euren Kindern, die kommen auch so klar. Arbeitet an euren Karrieren, ruft „hier", wenn es um die Verteilung von Posten geht. Sie sieht den Hauptgrund der Unterschiedlichkeit in den Karrieren bei den Frauen selbst. Die sie für zu zögerlich hält, wenn es um ihre Positionen im Job geht. Weil es ihnen an Selbstbewusstsein und am Willen fehle, Verantwortung zu übernehmen.

Auf gemeinter Lokalseite der TA findet sich ein Zitat der Staatssekretärin Inge Klaan, dessen erster Teil lautet: „Frauen ticken anders als Männer“. Das muss wohl so sein, gerade sie aber ist meiner Meinung nach gerade ein Beispiel dafür, dass Frauen – neben absoluter Fachkompetenz - genug Selbstbewusstsein und den Willen haben, Verantwortung zu übernehmen. Ist sie und sind die Frauen, die da vorgestellt sind, die Ausnahme? Irgendwo in diesem Zusammenhang las ich, dass Frauen natürlich in ihrem Karrierestreben (auch) ganz oben ankommen wollen. Aber auch nicht bereit sind, für den Job das Privatleben zu opfern. Was also wollen Frauen wirklich? Schaut man sich an, dass in Deutschland bei jungen Frauen – und jungen Männern - Raum und Zeit für die Familie immer wichtiger wird, kommen Zweifel auf. Und es stellt sich die Frage: Was zählt mehr - die persönliche Lebensplanung oder der Kampf für Geschlechtergerechtigkeit? Wie also ticken Frauen wirklich? Ich weiß es nicht, obwohl ich Vater dreier Töchter mit unterschiedlichen Karrieren und Lebensplanungen bin. Meine grundsätzliche Auffassung zu Frauen in Familie, Gesellschaft und Beruf ist dabei jedenfalls ganz klar: völlige Gleichstellung und -behandlung. Und was den Internationalen Frauentag betrifft: in seinen Anfängen war er meines Wissens eng verknüpft mit der Sozialistischen ArbeiterInnenbewegung, von der er sich aber über die Jahre von ideologischen und parteipolitischen Einflüssen löste. Und wurde schließlich, nach Jessica Piper, zu einem Tag, an dem Frauen tolle Feten feiern. So jedenfalls liest es sich in der „Thüringer Allgemeine“ vom 8.März 2013.

Freitag, 15. März 2013

Wegen der großen Nachfrage:


 Zusätzliche Vorstellungen des Musicals „AIDA“ im Theater Nordhausen

Bereits vor der Premiere am 22. März sind die ersten Vorstellungen des Musicals „AIDA“ von Elton John fast vollständig ausverkauft. Wegen der großen Nachfrage sind nun zwei weitere Vorstellungstermine angesetzt worden.

Am Samstag, 19. Mai, findet am Nachmittag um 15 Uhr eine zusätzliche Vorstellung von „AIDA“ statt. Die für 18 Uhr geplante Abendvorstellung wird aus diesem Grund erst um 19.30 Uhr beginnen. Die für die 18 Uhr-Vorstellung bereits erworbenen Karten behalten für 19.30 Uhr ihre Gültigkeit. Wer nicht in die Vorstellung um 19.30 Uhr gehen möchte, kann sich mit der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) in Verbindung setzen und die Karten gegen die Nachmittagsvorstellung eintauschen.

Eine weitere zusätzliche Vorstellung findet am Mittwoch, 29. Mai, um 19.30 Uhr statt.

Karten für das Musical „AIDA“ von Elton John gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an den Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Fotos:
AIDA_1: Femke Soetenga (Amneris, Aidas Rivalin)
AIDA_2: Nyassa Alberta (Aida), Patrick Stanke (Radames)

Ein Gedanken(-splitter) zum Winterwetter

Eine Redakteurin hat den Winter satt und verbindet das in ihrer Zeitung mit einen Morgengruß an die Leser. Eine andere teilt diesen Umstand in Wort und Bild einer Zeitung mit, die das auch prompt veröffentlicht. Sind das besondere Vorgänge, die eine breitere Öffentlichkeit wissen sollte? Oder sind das Banalitäten, die lediglich Bürgernähe der gemeinten Zeitungen suggerieren soll? Ich denke, Kümmernisse dieser oder sinngemäß ähnlicher Art sind weit verbreitet. Warum teilen dann nicht alle Menschen ihre Kümmernissen und Überdrüsse der Zeitung mit? Ich vermute, die Redaktionen der Zeitungen hätten ihre Freude daran.

Ich war gestern wieder unterwegs und hatte mich wegen des anhaltenden Winterwetters entsprechend warm angezogen. Die Frage, ob ich dieses Wetters überdrüssig bin, stellt sich mir dabei gar nicht, ich nehme es, wie es eben kommt. Weil ich es doch nicht ändern kann. Ob das wohl eine Zeitung drucken würde, wenn ich ihr das mitteile? Nur komme ich mir schon mit einer solchen Überlegung albern vor. Und wen könnte das wohl etwas angehen?

Ich vermute mal (obwohl ich sonst keine Vermutungen und Spekulationen mag), dass Mitteilungen und der Austausch ganz persönlicher Angelegenheiten oder auch Ärgernisse jeglicher Art bei Facebook rege gepflegt werden. Das sich ja dafür als Plattform anbietet. Warum müssen das dann auch Zeitungen (print- oder online) tun, die doch den Anspruch der Ernsthaftigkeit erheben? Ein Zugewinn ist das nach meinem Verständnis ganz sicher nicht. Aber vielleicht zielt das tatsächlich auf Quoten und Bürgernähe!?

Neuer Vorstand im CDU Stadtverband Bleicherode


In ihrer ersten Sitzung im Jahr 2013 hat der CDU Stadtverband Bleicherode einen neuen Vorstand gewählt.
Zu Beginn der Mitgliederversammlung gab die bisherige Vorsitzende Doris Eisfeld einen Überblick über die Aktivitäten der vergangenen zwei Jahre. Neben zahlreichen Diskussionsrunden mit Politikern aus Gemeinde, Kreis und Land und vielen Wahlkampfaktionen in 2011 und 2012 hat der CDU Stadtverband auch einige „gemütliche“ Veranstaltungen, wie die traditionelle Wanderung gemeinsam mit dem Senioren-Wanderverein Bleicherode am 1. Mai durchgeführt.
Mit ihrem Rückblick verabschiedete sich Doris Eisfeld aus dem Vorstand und will für die „Jungen“ Platz machen.
An ihre Stelle tritt Claudia Krumbein. Als neu gewählte Stadtverbandsvorsitzende bedankte sich Frau Krumbein bei dem alten Vorstand für die gute Arbeit in den vergangenen Jahren.
Als Stellvertreter wurden Frank Rostek und Frank Saalbach gewählt. Frank Rostek bedankte sich ebenfalls bei dem bisherigen Vorstand, der ihm auch als Bürgermeister immer den notwendigen Rückhalt und die Unterstützung gegeben hat. Rostek ist sich sicher, dass die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand daran anknüpft.
Ergänzt wird der Vorstand durch die Schatzmeisterin Susanne Schieke und die Beisitzer Dr. Uwe Landsiedel, Ina Schmücking, Andreas Eisfeld, Jörg Basse, Jens Müller und Michael Reinhold.
gez. Claudia Krumbein
Vorsitzende Stadtverband Bleicherode 

Mittwoch, 13. März 2013

Musikalische Schmökerstunde zur Kinderoper


„Kannst du pfeifen, Johanna?“ wird im Buchhaus Rose vorgestellt

Am 23. März hat die Oper „Kannst du pfeifen, Johanna?“ für Kinder ab acht Jahren Premiere im Theater unterm Dach. Um kleine und große Besucher darauf einzustimmen, laden Buchhändler Dietrich Rose und das Theater Nordhausen gemeinsam zu einer musikalischen Schmökerstunde am Sonntag, 17. März, um 15 Uhr ins Buchhaus Rose, Rautenstraße 1, in Nordhausen ein.

Hier werden Bianca Sue Henne, die das Libretto der Kinderoper geschrieben hat und sie inszeniert, und Dramaturgin Juliane Hirschmann Auszüge aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Ulf Stark, das der Oper als Vorlage dient, vorlesen. Opernsänger Thomas Kohl, der den Opa Nils spielt, wird dabei sein und schöne Arien aus „Kannst du pfeifen, Johanna?“ singen.

Aber nicht nur er wird singen! Auch die Kinder im Publikum dürfen singen – und zwar das Geburtstagslied, das in der Oper eine große Rolle spielt. Das wird ein großer Spaß – und vielleicht wird das Lied ja bald in der einen oder anderen Nordhäuser Familie zum traditionellen Geburtstags-Song!

Der Eintritt zur musikalischen Schmökerstunde im Buchhaus Rose ist frei. Kostenlose Eintrittskarten gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und im Buchhaus Rose.

Foto: Szene aus „Kannst du pfeifen, Johanna?“, v. li. Franziska Roth (Berra), Anika Ram (Ulf), Thomas Kohl (Opa Nils); Foto: Tilmann Graner

Montag, 11. März 2013

Großer Andrang zur Museumsnacht in der FLOHBURG


Film „Nachts im Museum“ soll Donnerstag, 18 Uhr gezeigt werden

Nordhausen (psv) Die Nordhäuser Museumsnacht war für die Museen der Stadt ein voller Erfolg. Allein in der FLOHBURG |Das Nordhausen Museum wurden über 500 Besucher gezählt. Das sagte jetzt Museumsleiterin Dr. Cornelia Klose. Doch eine Panne gab es.

Ganz im Sinne  der Museumsnacht sollte zum Abschluss der Film „Nachts im Museum“ gezeigt werden. Nach knapp 20 Minuten war jedoch Schluss mit dem Filmvergnügen – die Technik versagte den Dienst. Die ausgefallene Filmvorführung soll nun am kommenden Donnerstag um 18 Uhr nachgeholt werden. Die Flohburg |Das Nordhausen Museum lädt hierzu alle Interessierten herzlich ein, der Eintritt ist frei. 

Eröffnet wurde der Abend durch ein musikalisches Potpourri mit  Brigitte Roth. Ergänzend zum musikalischen Einstieg trug Heidelore Kneffel verschiedene Texte rund um die Geschichte Nordhausens vor.   Ein Vortrag zum Wirken Friedrich Fröbels in der Rolandsstadt, der Auftritt des Flohburg Nachbarn Ronald Gäßlein im Bistro des Hauses, eine Sonderführung sowie  historische Spiele rund um Nordhausen sorgten nicht nur für ein volles Haus, sondern auch für einen vergnüglichen Abend.

Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, die Dauerausstellung des neuen Hauses kennen zu lernen. Besonderen Anklang fanden auch die Landschaftsgemälde Maria Schmidt-Frankens. Die Künstlerin hatte in den späten 1930er Jahren mehrere Bogenbilder für den Nordhäuser Ratskeller geschaffen. 1991 waren drei Bilder in den Kellergängen des Neuen Rathauses wieder aufgetaucht und, wie die Gaststätte selbst, restauriert worden. Eine Heimat auf Zeit haben die Bilder derzeit im Sonderausstellungsraum der Flohburg gefunden.  

Evelin Groß zu Besuch in den Nordthüringer Werkstätten gGmbH


Freundlich empfangen vom Leiter der Nordthüringer Werkstätten gGmbH, Herrn Karsten Sochurek, besuchte die Landtagsabgeordnete Evelin Groß die verschiedenen Arbeitsbereiche. Dort werden 540 Menschen mit Behinderung von erfahrenen, sehr gut ausgebildeten Mitarbeitern an 4 Standorten im Landkreis Nordhausen betreut. Die unterschiedlichen Arbeitsbereiche bieten eine Vielzahl von Tätigkeiten, wo die Beschäftigten im rotierenden Prinzip eingesetzt werden.
Einige Stationen beim Besuch der Abgeordneten waren die Kerzenwerkstatt, in der die kunstvoll gestalteten Kerzen und Gestecke hergestellt werden, die Abteilung Montage und Verpacken, die Wäscherei, sowie der Bereich Recycling/Entsorgungsfachbetrieb. Im Letzteren wird Elektronikschrott aus Privathaushalten und Gewerbe unter Anleitung dem Recycling zugeführt. Im Probebetrieb befindet sich eine neu angeschaffte Anlage, dort können nun auch Flachbildschirme recycelt werden. „Es ist großartig, was alle hier leisten. 
Um für alle hier beschäftigten Menschen mit Behinderung eine für sie entsprechende Beschäftigung zu haben, ist es wichtig, dass von möglichst umliegenden Betrieben und Institutionen die Aufträge kommen. Da sind die Nordthüringer Werkstätten g GmbH zur Zeit gut aufgestellt“, resümierte Evelin Groß.
In einem anschließenden Gespräch mit der Geschäftsführerin der Nordthüringer Lebenshilfe gGmbH, Frau Tilly Pape, wurde u. a. auch die Situation der älter werdenden Menschen mit Behinderung angesprochen. Das bestehende Wohnheim sollte eine Möglichkeit sein, diesen Menschen eine gute Bleibe zu bieten. 

Kleine Rückschau aufs Wochenend


Aus meiner Sicht natürlich, denn es gab an diesem Wochenende vieles, von dem ich noch nicht einmal etwas wusste. Und von denen ich Kenntnis hatte, ging auch das meiste „unerlebt“ an mir vorbei. Weil zum Beispiel die Museumsnacht ein so vielfältiges Programm bot, dass sich einfach manches überschnitt und man sich entscheiden musste. Und schließlich entschied ich mich für mein Bett, weil ich mir einfach keine „lange Nacht“ mehr leisten will.

Um aber zu dem zu kommen, das ich als ereignisreich empfand, erwähne ich also erst einmal die Berufsstartmesse, für deren 15. Auflage erneut der Kreissparkasse Nordhausen zu danken ist. In der „Thüringer Allgemeine“ war von Absichten und Überlegungen einiger jungen Leute zu lesen, die andere Ambitionen haben, als sich in Nordhausen oder der näheren oder weiteren Umgebung einen Ausbildungsplatz zu suchen. Und deshalb die Veranstaltung wohl nur der Kurzweil halber besuchten. Oder als Alibi. Was immer junge Leute in die Wiedigsburghalle führte, es war ein Marktplatz der Angebote an Lehr- und Ausbildungsplätzen, der von vielen Schulabgängern und deren Eltern besucht wurde, die sich über diese Möglichkeit der Orientierung freuten.


Nicht anders am Samstag im Herdergymnasium die Angebote für Abiturienten der 13 Fachhochschulen und Universitäten. Von Jena bis Clausthal-Zellerfeld (als einzige aus den alten Bundesländern, soweit ich feststellen konnte) und von Ilmenau bis Nordhausen waren wohl alle aus Thüringen und Sachsen-Anhalt vertreten. Ich weiß natürlich nicht, ob es unter den vielen Interessenten, die sich über deren Studienangebote informierten, auch welche gab, die es in Großstädte oder anderswohin zog (siehe TA), mir fiel aber erneut der Rat von Prof. Wolfgang Löwer (Uni Bonn) ein, den er dort kürzlich sinngemäß in Richtung Abiturienten gab: Mein Rat an die Abiturienten in NRW ist eindeutig: Überwindet eure Trägheit, studiert in den neuen Ländern. Da gibt es moderne Unis in Städten, denen ihre Studenten wichtig sind. Und in denen, ganz nebenbei, die Chance auf erschwingliche WG-Zimmer größer ist als in Bonn, Frankfurt/M. oder München – und das sogar mitten in der Stadt. Er führte auch eine ganze Reihe an Gründen an, die die Studienfächer und auch das gesellschaftliche Klima im Osten Deutschlands betreffen. Deren Aufzählung ich mir versage. Aus Gründen des Urheberrechts der infrage kommenden Zeitungen, die darüber berichteten.

Soweit also die Berufsstartmesse am Freitag und Samstag. Und dann also fand ich noch die Eröffnung der „Zwiesprache“-Ausstellung im Kunsthaus mit dem einführenden Vortrag des Geschäftsführers der Ernst Barlach-Stiftung Hamburg, Dr. Jürgen Doppelstein, höchst bemerkenswert. Weil ich seine Ausführungen hochinteressant, wenn auch etwas zu ausführlich fand.

Auch der zweite Künstler dieser Ausstellung, Alexander Dettmar, stellte sich den Besuchern in recht volkstümlicher, redegewandter Art vor, die er etwas später in einer ersten Führung durch die Ausstellung fortsetzte. Wobei man eher zu der Hoffnung gelangen konnte, seine imaginären Zwiegespräche mit Ernst Barlach müssten inhaltsvoller (gewesen) sein. Noch einmal aber muss ich auch die musikalische Umrahmung dieser Vernissage durch den Bariton Gustavo Zahnstecker - begleitet am Piano von Ayako Matuschka - erwähnen, von der ich begeistert war. Ich verließ die Ausstellung vorzeitig aus oben erwähntem Grund, werde sie aber morgen noch einmal besuchen. Um meinerseits Zwiesprache mit den ausgestellten Bildern und Skulturen zu halten. Die ja in mehrfacher Hinsicht dazu anregen. Ich freue mich deshalb auch auf die Führung durch die Leiterin des Kunsthauses, Kunsthistorikerin Susanne Hinsching am 21.03.um 19.00 Uhr, die sicher recht aufschlussreich verlaufen wird.

Meine Splitterei funktioniert (noch) nicht


Ich wollte ja ursprünglich alle paar Tage mal mit meinen Gedankensplittern einen Eintrag machen. Und stelle nach einigen Versuchen fest, dass das nicht funktioniert. Weil meine jeweiligen Splitter in Überlegungen ausarten und ich dann bei einem Thema zu lange verweile. Und darüber laufen mir die anderen davon (geht die Entwicklung weiter).Ich bin da mit mir selber uneins bei der Überlegung (schon wieder Überlegung) nach einer gangbaren Lösung.

Aber zunächst bin ich ja noch immer mit mir selber uneins wegen eines persönlichen Problems, bei dem mir im Grunde niemand helfen kann. Und das darin besteht, dass ich nach wie vor Freude an der Schreiberei habe: hier zu meinen Überlegungen, aber auch zu Vorgängen und Ereignissen um mich herum.

Ich stelle also beim Besuch von Veranstaltungen in den meisten Fällen fest, dass ich der Älteste bin. Wobei das die Allgemeinheit – so sie mich kennt - zwar ganz allgemein zur Kenntnis nimmt, aber meist ohne jedes gesellschaftliche oder menschliche Verständnis. Nun wird zwar gern und viel über den demografischen Wandel und seine Entwicklung geredet und geschrieben und die Zahl alter und/oder behinderter Menschen immer offensichtlicher wird. Aber als jüngerer, gesunder oder auch körperlich intakter Mensch weiß man offenbar nicht, wie man mit solchen Leuten umzugehen hat (ich habe darüber ja hier schon öfter meine Erfahrungen eingetragen) Es scheint aber auch zu wundern, dass es da Leute gibt, die im fortgeschrittenen Alter noch an öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen. Für sie gibt aber doch auch Senioren-Begegnungszentren, Alten- oder Seniorenvereine, in denen sie sich – bitteschön – treffen und austauschen können. Und wahrscheinlich merken weder sie, noch die Allgemeinheit, dass das im Grunde nichts anderes als eine „zeitgemäße“ Ausgrenzung ist. Es klafft da eine Lücke des gegenseitigen Verständnisses, die sich nur sehr zögernd schließen lässt.

Ich anerkenne deshalb umso mehr, dass inzwischen bei Veranstaltungen der Fachhochschule (dank dafür Arndt Schelenhaus) oder wie gestern im Kunsthaus Meyenburg ein oder zwei Stühle reserviert sind (wofür ich mich bei Susanne Hinsching bedanke) die nicht hinter allen Versammlungsteilnehmern stehen, sondern die Sicht auf das jeweilige Geschehen ermöglichen. Bezeichnend bei allen Geschehen finde ich dabei das Verhalten der lokalen Kollegen vor allem der fotografierenden Zunft. Gerade ihnen sollte doch das demografische Problem bekannt sein. Stattdessen stürzen sie sich wie Paparazzis auf das unmittelbare Geschehen, also ohne jede Rücksicht auf das, was oder wer hinter ihnen steht oder vorgeht. Das jüngste Beispiel dieser Art war die Eröffnung der Berufsstartmesse mit der Ehrung von hervorragenden Ausbildungsbetrieben am Freitag in der Wiedigsburghalle: keine Chance für unsereinen, ich habe darüber geschrieben. Dass es auch anders geht, erlebte ich am Samstag im Kunsthaus Meyenburg: die Kameraleute (aber auch der Pressesprecher der Stadt) ermöglichten bei allen ihren Aktivitäten den Blick der hinter ihnen Stehenden über sie hinweg auf das eigentliche Geschehen. Dass ein solches Verhalten bei Fotografen überall dort, wo Rücksicht auf Teilnehmer einer Veranstaltung unerlässlich ist auch tatsächlich geübt wird (sie sitzen dann am Boden) scheint bis nach Nordhausen noch nicht wirklich gedrungen zu sein.

Das alles aber erwähne ich eher nebenbei. Ich bilde mir nicht ein, an üblichen Verhaltensweisen etwas ändern zu wollen oder zu können. Ich möchte auf etwas anderes hinaus. Obwohl es also so ist wie es ist, genieße ich noch immer einen Ruf als Journalist der schreibenden Zunft. Und auch dabei gibt es eine Problematik. Nach wie vor identifiziert man mich mit der hier erscheinenden Online-Zeitung. Obwohl ich auf sie, ihr organisatorisches und inhaltliches Konzept keinerlei Einfluss habe. Und auch nicht haben will. Ich nehme es zur Kenntnis und versuche, meine Schlüsse daraus zu ziehen. Und weil ich eine andere konzeptionelle Auffassung habe und mit meiner Auffassung von Journalismus mit dem „modernen“ Trend nicht mehr übereinstimme (ich gehöre nach dieser Auffassung einer Generation an, die den heutigen Trend nicht mehr versteht (verstehen kann)), möchte ich eigentlich nur noch Einträge in diesem Blog machen, der mir verblieben ist. Da kann ich mich äußern, ohne von anonymen Kommentatoren „umzingelt“ zu werden. Und ohne jeweils zur Auflage machen zu müssen, dass ich nur Kommentare mit Klarnamen akzeptiere. Weil mir Anonymität ein Greuel ist. Dass sich zu meinen Berichten in der Online-Zeitung kaum jemand mit Namen äußert, könnte ich als allgemeines Desinteresse daran deuten. Sie tragen ja aber auch wirklich nicht zur allgemeinen Unterhaltung oder Erheiterung durch anonyme Kommentare bei. Und nur solche stehen ja heute offenbar noch im Kurs. Wenn ich also schon nichts zu der so gearteten Unterhaltung beitragen kann, kann es doch nicht wirklich von Bedeutung sein, wenn ich mich von dort zurückziehe. Ich sehe da kein Problem. Und würde mich eigentlich freuen, wenn auch alle anderen kein solches sehen würden. Und ich mich schließlich wirklich nur noch auf meinen Blog konzentriere. Und meinen Überlegungen nachgehe.