Donnerstag, 5. Januar 2012

Kontinuität des Unterrichts am Wichtigsten

Nordhausen (pln 7/12). „Für uns als Schulträger war der Schulteil Michael Neander des Herder-Gymnasiums in Ilfeld fest im Schulnetz verankert“, unterstreicht Loni Grünwald, die zuständige Beigeordnete des Landkreises. „An den Schülerzahlen wäre der Standort in keiner Weise gescheitert.“ Problem und damit Anlass für die derzeit diskutierte Schulschließung seien vielmehr fehlende Lehrer. Das Land stelle nicht ausreichend Pädagogen zur Verfügung, um die Herder-Schüler in Nordhausen und Ilfeld adäquat zu unterrichten. In diesem Schuljahr habe der Unterrichtsausfall beispielsweise durch Erkrankungen und Altersteilzeit von Lehrkräften massiv zugenommen, wodurch ein Handlungsdruck entstand. Das Schulamt in Worbis ist auf den Landkreis als Schulträger zugekommen und in Absprache mit der Schulleitung des Herder-Gymnasiums sei als Lösung für dieses Problem die Schließung des Standorts Ilfeld zum neuen Schuljahr erwogen worden. „Für uns ist die Kontinuität des Unterrichts das Wichtigste“, sagt Hans Rumpf, Leiter der Schulverwaltung im Landkreis. Das Kultusministerium teilt die Lehrer anhand der Schülerzahlen ein, auf zwei Schulstandorte könne dabei keine Rücksicht genommen werden, wie Bildungsstaatssekretär Roland Merten in einem Gespräch vor Ort in Ilfeld im Dezember sagte. Auch in Gesprächen des Landkreises mit der Schulleitung und dem stellvertretenden Schulelternsprecher wurde die Konzentration des Unterrichts auf den Standort Nordhausen favorisiert, um weiteren Unterrichtsausfall entgegen zu wirken. Auch der Schulausschuss des Kreistages habe sich bereits mit der Zukunft der Herder-Schulteils in Ilfeld befasst. Man sähe dort eine Schließung zwar ungern, würde aber eine solche Entscheidung mittragen, um die Unterrichtssituation zu verbessern, so Hans Rumpf. „Die aktuell auch diskutierte Gemeinschafts­schule ist als Schulform generell im Zuge unserer Schulnetzplanung im Kreistag diskutiert worden und auch im verabschiedeten Schulnetz verankert. Wir erachten eine Gemeinschaftsschule nur an bestehenden Schulstandorten für sinnvoll, also eine Umwandlung einer bestehenden Schule, wie es in der Schulnetzplanung heißt. Außerdem kann dies nur im Einvernehmen mit den beteiligten Schulleitungen, den Lehrern und Eltern gelingen“, so Loni Grünwald. „Im Vordergrund kann nur eine Lösung stehen, die unter den jetzt gegebenen Rahmenbedingungen für die Gymnasiasten der Klassen 5 bis 9 in Ilfeld auch weiterhin ein hohes Bildungsniveau gewährleistet, ein gutes Abitur ermöglicht und damit die Konkurrenzfähigkeit bei der weiteren Ausbildung zum Beispiel an Hochschulen sichert“, ergänzt Hans Rumpf. Letztlich müssen nun die Kreistagsmitglieder über die Zukunft der Herder-Schulteils Michael Neander entscheiden.

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