Sonntag, 8. Januar 2012

Ist Schnelligkeit denn alles?

Darüber mache ich mir seit gestern wieder einmal Gedanken. In der Konsequenz der Bilderausstellung im Foyer des historischen Landratsamtes nämlich. Also eines recht konkreten und aktuellen Vorgangs.

Wenn ich da eben bemerkte, dass ich mir „wieder einmal“ Gedanken mache, will ich damit ausdrücken, dass mich die Problematik auch schon zuvor beschäftigte. Zu der ich mich grundsätzlich aktuell ganz allgemein angeregt fühlte durch das mit Beginn dieses Jahres eingeführte Renteneintrittsalter von 67 Jahren.

Es gab darüber bereits davor und auch in den vergangenen Tagen recht lebhafte Diskussionen. Titel wie „Wer arbeitet bis 67?“, „Ökonom fordert Rente mit 70“, Jeder zweite Deutsche geht vorzeitig in Rente“, „Seehofer stellt Rente mit 67 in Frage“ oder auch „Regierung verteidigt Rente mit 67“, „Wirtschaftsweise plädieren für Rente mit 69“ sind nur Beispiele über die teils kontrovers geführten Diskussionen.

Nun bin ich davon zwar altersmäßig längst nicht mehr betroffen, dafür kann ich auf eigene Erfahrung verweisen. Und danach habe ich allerdings eine (sehr unmaßgebliche) Meinung. Dass nämlich eine starre Regelung für das Renteneintrittsalter vielen Menschen nicht gerecht wird

Es ist schon nach meiner Unmaßgeblichkeit nicht meine Absicht, hier einen Beitrag zu dieser Problematik zu formulieren, ich beschränke mich auf meine höchstpersönliche Erfahrung. Mit der verbunden ist, dass ich mich zwar auch heute noch geistig so fit fühle, dass mir mein Job Freude macht. Gleichzeitig aber einsehen muss, dass ich im digitalen Bereich dem Trend zur Schnelligkeit der Berichterstattung nicht mehr gewachsen bin. Kommt es aber wirklich nur darauf an?

Damit bin ich wieder beim Einstieg in diese Überlegung. Ich nahm an der gestrigen Ausstellungseröffnung im Landratsamt teil. Aus Interesse am Thema. Und in der Absicht, darüber auch einen Bericht zu verfassen. Gut zwei Stunden später stieß ich in der Internetzeitung bereits auf einen Bericht zu dieser Ausstellung. Inhaltlich zwar recht dürftig (wie ich meine), aber eben schnell. (Dass ein Leser ein Bild aus seinem Fundus nachträglich beisteuerte, um überhaupt den thematischen Hintergrund der Ausstellung sichtbar zu machen, ist bezeichnend genug.) In dem heutigen Bericht in der Print-TA wird der Unterschied richtig deutlich Für meinen Beitrag, der zeitlich dazwischen lag, blieb dann nur noch meine Blogseite, die ich inzwischen aber gern bediene. Da ist zwar auch keine Verlobungsbrücke zu sehen, nur ist mein Beitrag gar nicht ausschließlich auf die Brücke zugeschnitten.

Was ich damit ausdrücken will ist der Umstand, dass ich der Entwicklung und den Anforderungen der digitalen Berichterstattung (schnell, wenn vielleicht auch flüchtiger) nicht mehr entsprechen kann. Das liegt zwar an meiner grundsätzlichen Auffassung von Recherche und Berichterstattung (also fundiert und mit Sorgfalt verfasst), es liegt aber eben auch an meinem Alter und körperlicher Verfassung, das im digitalen Zeitalter an ihre Grenzen stößt. Womit ich ausdrücken will, dass jeder für sich so selbstkritisch sein sollte um zu erkennen, wann es Zeit ist. . .

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