Sonntag, 30. Dezember 2012

Liebe in Zeiten der Revolution

„André Chénier“ bietet große Gefühle und berührende Musik – Einführung und Kochshow zum Thema bereits am 13. Januar

Im Theater Nordhausen bereiten sich Solisten, Chor und Orchester auf die nächste Opernpremiere vor. Am 25. Januar hebt sich zum ersten Mal der Vorhang für die große italienische Oper „André Chénier“. Das Werk ist musikalisch sowie als Geschichte Puccinis „Tosca“ sehr ähnlich und erzählt eine ergreifende Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der Französischen Revolution. Mitreißende Arien, ergreifende Duette und Ensembles und Musik, die reich an Tänzen, Märschen und Revolutionsklängen ist, verleihen der Oper ihren einzigartigen Charakter.

Die musikalische Leitung liegt in den bewährten Händen von Generalmusikdirektor Markus L. Frank, für die Inszenierung zeichnet Oberspielleiter Toni Burkhardt verantwortlich, der in der vergangenen Saison mit „Peter Grimes“ einen wahren Triumph feiern konnte. Ausstattungsleiter Wolfgang Kurima Rauschning und Kostümbildner Udo Herbster sind in Nordhausen für ihre außergewöhnlichen Arbeiten bekannt und geschätzt und werden erneut gemeinsam Bühne und Kostüme kreieren. In den Hauptpartien sind Hugo Mallet, Sabine Mucke und Kai Günther zu erleben.

Die Handlung der Oper geht auf eine zum Teil wahre Geschichte zurück. Der Pariser Dichter André Chénier hat wirklich gelebt und fiel der Französischen Revolution zum Opfer.  In der Oper lernt er bei einem Empfang in gräflichem Hause die junge Maddalena kennen, die ihn fasziniert. Für den Diener Gérard, der wie Chénier den Idealen der Französischen Revolution nahesteht, ist Maddalena der einzige Lichtblick im Alltag. Als er bemerkt, dass Maddalena und Chénier herzliche Gefühle verbinden, denunziert er den Dichter politisch. Maddalena bittet für Chénier und läuft in die Falle Gérards. Tief beeindruckt von ihrer Opferbereitschaft, setzt sich Gérard doch noch für seinen Widersacher ein – doch zu spät …

Der Librettist Luigi Illica, der vier Jahre später einer der Autoren von „Tosca“ war, verband in „André Chénier“ erstmals das politische Engagement eines Künstlers mit einer ergreifenden, tragischen Liebesgeschichte. Mit der berührenden Musik von Umberto Giordano wurde „André Chénier“ zu einer der bedeutendsten Opern des Verismo.

Bereits am 13. Januar stimmen zwei ganz verschiedene Veranstaltungen auf „André Chénier“ ein. Um 11 Uhr lädt das Produktionsteam Neugierige zur Einführung „Lust auf André Chénier“ in das Foyer des Theaters Nordhausen ein Chefdramaturgin Anja Eisner und Mitwirkende der Oper werden Interessantes aus der Arbeit an der aktuellen Produktion erzählen. Und natürlich gibt es auch erste Kostproben der emotionalen Musik! Der Eintritt in die Einführung ist frei.

Am selben Abend um 18 Uhr findet die nächste Theater-Kochshow „In die Pfanne gehauen“ statt. Unter dem Motto „Bon appétit – Käse und Wein mit André Chénier“ hat Intendant Lars Tietje den Schauplatz der Oper aufgegriffen und widmet sich der Veredelung von Milch und Trauben in Frankreich.

Karten für die Premiere von „André Chénier“ am 25. Januar um 19.30 Uhr und die nächsten Vorstellungen am 1. Februar (zum Theatertags-Preis von nur 10 Euro auf allen Plätzen) und am 27. Februar sowie für die Theater-Kochshow gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Parteien verlieren an personellen Rückhalt


Den Parteien geht es ähnlich wie den ländlichen Gegenden im Lande: sie verlieren teilweise dramatisch an Menschen, die einst ihr lebendes Fundament bildeten. Die Süddeutsche Zeitung berichtete gerade gestern unter dem Titel „Einsam in Suhl“ über zurückgehende Bevölkerungszahlen, besonders im Osten Deutschlands. Ganze Landstriche seien von Entvölkerung bedroht, liest man da. Mit aller Kraft würden sich die Gemeinden gegen den Trend stemmen - doch häufig bleibt eine bittere Erkenntnis.

Nun geht es mir weniger um den Bevölkerungsschwund in Ostdeutschland, den ich hier lediglich in der Analogie zur Entwicklung der Mitgliederzahlen der Bundestagsparteien sehe – ausgenommen denen der Grünen. Wenn ich nun davon ausgehe, dass sich die Gemeinden auf dem Lande und insbesondere in Ostdeutschland wirklich gegen den Trend stemmen, überlege ich zunächst vergeblich, was eigentlich die Parteien tun, um den Trend bei ihrer negativen Mitgliederentwicklung aufzuhalten?

Es muss hier nicht erklärt werden, was Aufgabe von Bundespolitikern ist. Schon gar nicht den Mitgliedern der Partei, der sie zugehören.. Es scheint diesen Mitgliedern an der Basis aber sehr viel weniger bekannt, dass es eigentlich ihre Aufgabe sein sollte, der Öffentlichkeit die von ihren Politikern in Berlin gemachte Politik zu erklären und Verständnis dafür zu vermitteln.Und damit für ihre Partei zu werben. Das fällt den Parteien scheinbar erst jeweils unmittelbar vor einer Wahl ein. Wie gerade jetzt in Niedersachsen. Die Politik einer Partei wirklich verständlich zu machen, ist das aber sicher unzureichend.

Das gilt derzeit vor allem für die FDP, die befürchten muss, bei der kommenden Bundestagswahl nicht mehr über die 5Prozent-Grenze zu kommen. Daran wird vermutlich auch das Ergebnis der Niedersachsen-Wahl am 20. Januar nichts ändern. Von der Medien die Vorstellung vermitteln, sie würde ganz grundsätzlich und besonders für die FDP eine Signalwirkung haben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ anlässlich des Bundesparteitages der CDU Anfang Dezember erkennen, was sie sich zum Beispiel als Aufgabe der Delegierten nach diesem Parteitag vorstellt, als sie diese mit dem Auftrag entließ: „Fahren Sie nachhause und berichten Sie, was Sie hier erlebten“ Es waren auch Delegierte aus Nordhausen unter den Teilnehmern dieses Parteitages. Gehört hat man von ihnen nach deren Rückkehr allerdings nichts. Warum eigentlich nichts?

Und wenn ich im lokalen Bereich bleibe, fällt mir immer der Name Manuel Thume ein, der einstens als Vorsitzender der Jungen Union für diese und damit für die CDU warb. In einer Weise, von der ich damals vermutete, er wolle sich selbst inszenieren. Und nach seinem Wechsel zur FDP einsah, dass genau diese Art Engagement geeignet war, eine Partei im Gespräch zu halten. Einmal noch, als er in diesem Jahr für das Amt des Landrats kandidierte, warb er (neben Martin Höfer) für sich und seine Partei in gereifterer Art, um sich danach nur noch hin und wieder als stellvertretender Verbandsvorsitzender seiner Partei zu äußern. Schade eigentlich, denn eine wirkliche Werbung für die Partei ist das sicher nicht.

Um abschließend noch einmal auf die negative Mitgliederentwicklung der Bundestagsparteien zurück zu kehren, wird mitunter vermutet, dass sich darin weniger Politikverdrossenheit ausdrücke, als vielmehr Gleichgültigkeit. Oder Resignation? Von der Berliner Koalition liest und hört man nur von Dauerquerelen, von der FDP von Personaldebatten und einer Politik, die unpopulär ist und von der SPD vornehmlich von einem Spitzenkandidaten, bei dem es mehr um seine Nebeneinkünfte geht und nun um das Gehalt des Bundeskanzlers (dem anscheinend jedes Gespür für die Stimmung beim Wahlvolk fehlt) während die Grünen davon zu profitieren scheinen.. Einzig die Bundeskanzlerin steht über Allem. Nur sie allein vermag keinen neuen oder erfrischenden Wind in der politischen Landschaft zu entfachen. Man kann auf die Entwicklung in 2013 gespannt sein.

Samstag, 29. Dezember 2012

Betrachtung zu aktuellen Themen


In meinem voraufgegangenen Eintrag hatte ich eingeräumt, dass ich mit der Aufarbeitung meiner „gesammelten Werke“ ziemlich hoffnungslos hinterher hinke. Immerhin aber gibt mir meine Sammlung die Möglichkeit festzustellen, welche Themen danach von den Medien als besonders bedeutungsvoll in die Öffentlichkeit getragen wurden. Und komme dabei zu dem Ergebnis, dass es vor allem zwei sehr unterschiedliche Themen waren, mit denen sich die Medien in jüngster Zeit beschäftigten, bevor sie jetzt zu einer Bilanz des Jahres 2012 kommen.

Und das war in der Politik die Kandidatur Peer Steinbrücks (und dessen Nebeneinkünfte) mit dem die SPD bei der kommenden Bundestagswahl der Bundeskanzlerin Angela Merkel Paroli bieten wird. Und im sozialen Bereich war es die Armut in Deutschland, die gerade vor Weihnachten durch verschiedene Armutsstudien die Medien beschäftigte. Und in beiden Fällen überlege ich, was mit der Art, in der diese Themen behandelt wurden, bezweckt werden soll? Wenn ich nicht annehmen soll, dass man mit ihnen in die Öffentlichkeit geht (gegangen ist) ohne sich über die Auswirkungen Gedanken gemacht zu haben? Als Medienkonsument muss ich mir zwar darüber keine Gedanken machen und kann (wenn ich will) derartige Berichte nach dem eigenen Gefühl einschätzen. Als gesellschaftlich ambitionierter Mensch aber - und in nahezu allen Weihnachtsansprachen wurde doch an den Gemeinsinn und die Solidarität der Menschen appelliert – ist es schon legitim, mir über Ursachen und Wirkung von Medienberichten Gedanken zu machen.

Und da überlege ich zum Beispiel im Falle Peer Steinbrücks, warum in nahezu allen Berichten über ihn seine Nebeneinkünfte das beherrschende Thema waren und sind? Was besagen sie und welche Rückschlüsse auf seine politische Auffassung, Bestrebungen und Ziele ergeben sie? Nach der Wahl zum SPD-Kanzlerkandidaten hat ihm seine Partei demonstrativ den Rücken gestärkt - und ist des Lobes voll: Steinbrück könne die SPD-Forderung nach sozialer Gerechtigkeit trotz der Debatte um Vortragshonorare „sehr glaubwürdig“ vertreten, meint etwa Hannelore Kraft. Und beachtlich fand ich, dass Wilfried Kretschmann, der grüne Ministerpräsident Baden-Württembergs in einem Interview mit Jörg Schönenborn die Nebeneinkünfte Steinbrücks als nebensächlich für seine politische Auffassung bezeichnete. Und bekanntlich räumte auch neulich Altbundeskanzler Helmut Schmidt ein, keine Ansprache außerhalb seines eigentlichen Wirkungsbereiches unter 20 000 Mark gehalten zu haben. Ist es also bewusste Stimmungsmache, dass die Medien vor allem dieses Thema so angelegentlich in den Vordergrund stellen? Wohl wissend, dass Neid und Missgunst in der Gesellschaft leichter zu schüren ist als sachliche Einschätzung?

Was aber das andere, das soziale Thema betrifft, finde ich zum Beispiel die jüngsten Berichte in der „Thüringer Allgemeine“ ebenso deprimierend wie interessant. Weil einmal die Feststellung des Paritätischen Gesamtverbandes über das angebliche Rekordniveau der Armut in Deutschland gerade jetzt etwas unwirklich wirkt angesichts zahlloser Berichte über volle Geschäfte zur Weihnachtszeit, riesige Umsätze im Internethandel, klingelnde Kassen des Handels und erwartete Millionenumsätze beim Feuerwerksverkauf. Wie muss das auf die wirklich Armen in Deutschland wirken, (soweit es sie wirklich gibt) die sich all das nicht leisten können und vielfach auf das beschränkt sind, was sie von der „Tafel“ erhalten?

Und wenn in der „Thüringer Allgemeine“ Vergleiche zu europäischen Nachbarn (Dietmar Grosser) gezogen werden und zu Menschen in Sri Lanka (Jens Voigt) um deutlich zu machen, was wirkliche Armut bedeutet, dann halte ich das für abwegig. Kein Mensch, der hier als arm gilt, wird sich in einem Verhältnis zu Menschen in Sri Lanka sehen können, die wirklich als arm gelten müssen. Und wenn Dietmar Grosser in einem Leitartikel meint, dass wir natürlich im Vergleich mit der Sahel-Zone oder Pakistan nicht arm sind, dann halte ich einen solchen Vergleich für polemisch. Weil er die Grundvoraussetzungen dazu außer acht lässt. Und könnte entgegenhalten, dass die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland unmittelbar nach Kriegsende ähnlich gewesen sein mögen. Und jeder Mensch hier weiß, wie die anschließende Entwicklung verlaufen ist. Es mag ja sein, dass sich die Armut in Deutschland heute auf relativ hohem Niveau bewegt und (nach Grosser) fast jeder ein Dach über den Kopf hat und weder verhungern noch erfrieren muss. Wem hier aber Armut bescheinigt wird, vergleicht sich – zumindest gefühlsmäßig – mit Menschen, die hier wirklich in Wohlstand leben und sich keine Sorgen machen müssen, ob sie demnächst noch ihre Miete und Stromrechnung zahlen können. Warum sollten sie dann Lebensverhältnisse in Sri Lanka oder Pakistan zum Maßstab nehmen? Darüber müsste sich die Politik Gedanken machen und um Änderungen bemüht sein. Und wenn Jens Voigt seinem Bericht mit dem Unterton des Bedauerns mit dem Bemerken schließt, dass Deutschland bisher nur Gutverdiener als Zuwanderer möchte, während die Armut dort bleibt, wo der Pfeffer wächst, dann ist das ebenso polemisch wie etwa die Frage, ob es nach seiner Meinung umgekehrt sein sollte!?

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Das Jahr 2012 ausklingen lassen . . .


. . . und dabei bin ich mit meinem Wust an gespeicherten und archivierten Berichten zu den unterschiedlichsten Themen, die ich lesen und über die ich nachdenken wollte, noch mitten im laufenden Jahr. Über die Weihnachtsfeiertage wollte ich nachholen, was an Lektüre und Überlegungen aufgeholt werden sollte. Und muss doch inzwischen einsehen, dass ich kaum weitergekommen bin. Ich müsste mir für kommendes Jahr etwas einfallen lassen – also Vorsätze fassen - um nicht so hoffnungslos wie bisher in Verzug zu geraten. Und wüsste doch, dass ich sie nicht einhalten könnte.

Dabei kommt mir bei meiner archivierenden Tätigkeit mitunter die Frage, ob es in meinem fortgeschrittenen Alter keine sinn- und gehaltvolleren Tätigkeiten gibt als vor dem Rechner zu sitzen, im Internet Zeitungen aufzurufen und Artikel zu den unterschiedlichsten Themen zu archivieren!? Das Ganze ist mehr zum Selbstzweck geworden, denn ich archiviere in der Vorstellung, irgendwann auch zu lesen, was ich da sammle. Und weiß doch, dass ich über diese Sammeltätigkeit nie die Zeit aufbringen werde, das auch mit der nötigen Sorgfalt zu lesen, was ich in der Vielzahl von Themenordnern gespeichert habe und noch speichern werde. Und die Antwort kann im Grunde nur sein, mich mit dieser Tätigkeit geistig fit zu halten. Allein schon damit, dass ich tagsüber -zig Mal möglichst schnell entscheide, was ich aus den Zeitungen und an Publikationen festhalte und welchen Ordner ich es zuordne. Kreativ sein, mitreden und mitgestalten wollen war gestern, heute geht es nur noch darum, im Kopf (und mit den Beinen) beweglich zu bleiben, um nicht senil zu werden. Und die noch vorhandenen Reserven zu mobilisieren.

Wen aber interessiert das überhaupt, oder wen geht das etwas an? Gedanken dieser und ähnlicher Art kommen mir schon mitunter, wenn ich zum Beispiel auf Abhandlungen stoße, die sich mit Sozialen Netzwerken, mit Twitter und ähnlichem befassen. Und die Vorstellung vermitteln, dass man sich da in einer Weise mittelt und offenbart, die schon an Exibitionismus grenzt. Das Bedürfnis, sich in diesen Netzwerken und Info-Kanälen zu begegnen und mitzuteilen, scheint ja nahezu grenzenlos zu sein, wobei es auf wirkliche Inhalte und niveauvolle Kommunikation scheinbar gar nicht ankommt. Ich kann da nicht mitreden, ich bin da absolut unbeteiligt und habe auch nicht das Bedürfnis, daran etwas zu ändern.

Ich wundere mich ja schon, wenn ich in den Internet-Zeitungen unter jedem Artikel eine „Gefällt mir“-Anregung und eine Aufforderung finde, den Artikel zu kommentieren oder mitzureden. Und frage mich, was damit bezweckt wird? Wenn ich nämlich meine, als Redakteur oder Journalist der Öffentlichkeit etwas mitzuteilen, kann es mir mE gleichgültig sein, ob der Artikel jemanden gefällt. Nirgendwo habe ich noch die Anregung „Gefällt mir nicht“ gefunden. Man kokettiert da scheinbar mit seinen Ergüssen. Und was das Kommentieren betrifft, vermisse ich oft genug jede Sachlichkeit und jedes Niveau. Es gibt ja doch auch beim Kommentieren eine Kultur, von der wohl viele noch nie etwas hörten. Und meinen, Kommentieren bestünde vor allem im Niedermachen des Autors eines Artikels. Aber das alles ist schon oft genug behandelt worden und niemand versucht, wie es scheint, daran etwas zu ändern

Insofern kann ich der Besorgnis der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft nur beipflichten, die sie gerade an Weihnachten äußerte. Konkret nämlich das „ausgehöhlte Wertesystem" vor allem im Internet beklagte, in dem die Verrohung mitunter schon schlimme Formen angenommen hat. Und Anstand und Respekt zunehmend verloren gehen. Bezeichnend, wenn man es wenigstens in Nordrhein-Westfalen inzwischen als nötig erachtet, an den Schulen regelmäßig eine "Woche des Respekts" einzuführen. Das Elternhaus scheint es nicht mehr zu schaffen.

Freitag, 21. Dezember 2012

Ausgezeichnete Gründungsideen



Nordhausen (FHPN) Im Rahmen des Gründungsideenwettbewerbs wurden innovative Ideen von Studierenden der Fachhochschule Nordhausen prämiert.

Das BIC Nordthüringen startet jährlich zwei Gründungsideenwettbewerbe. Willkommen sind alle Gründungsideen der Regionen Erfurt und Nordthüringen. Neun eingereichte Ideen wurden zunächst anonym auf der Internetseite des Thüringer Gründungsideenwettbewerbs veröffentlicht und für ein Online-Voting bereitgestellt. Die besten Ideengeber erhielten anschließend eine Einladung zum Elevator Pitch Präsentationswettbewerb, der am 13. Dezember 2012 im BIC Sondershausen stattfand. Eine vierköpfige Jury prämierte drei Plätze mit Urkunden und Preisgeldern in der Gesamtsumme von 1.000 Euro. Das Spektrum der Ideen war breit: von einem mobilen Hundetrainer über ein Eigenverbrauchsmanagement via WLAN-Steckdosen bis hin zur Entwicklung eines neuartigen Reisbeutels oder der 24-Stunden-Entdecker-Kindestagesstätte.
Den ersten Platz belegte Anja Susan Illiger aus dem Nordhäuser Ortsteil Hörningen für ihre “Manufaktur Natura”. Sie will künftig edle und exklusive Produkte aus Wildkräutern sowie Wildkräuterevents anbieten. Platz zwei erreichten Thomas Sauermann und Manuel Kühn für das Eigenverbrauchsmanagement via WLAN. Es handelt sich dabei um WLAN-fähige Steckdosen, die mittels PC oder Smartphone geschaltet werden können. Zweimal vergeben wurde der Platz drei; jeweils an Studierende der Fachhochschule Nordhausen: Zum einen an den Erfinder des innovativen Reisbeutels mit der „kalten Ecke“, die das Verbrennen der Finger beim Öffnen des Beutels verhindern soll, Aleksejs Jansons. Und zum anderen erreichte die Idee der dezentralen, solarthermischen Kleinkraftwerke von Philipp Illiger und Simon Blotevogel den dritten Platz.
Auch im nächsten Jahr geht der Nordthüringer Gründungsideenwettbewerb wieder an den Start – einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Wettbewerbsinformationen, Veranstaltungstermine und Teilnahmeformulare sind auf der Internetseite des Thüringer Gründungsideenwettbewerbs www.giw-thueringen.de bereitgestellt.

Bild: Ausgezeichnet: Von links: Damaris Flemming, Anne Helbig, Manuel Kühn (2. Platz), Anja Susan Illiger (1. Platz), Philipp Innecken (3.  Platz), Aleksejs Jansons (3.Platz) und Thomas Sauermann (2. Platz)

Danke, Michael Kremzow!


Der heutige vorgebliche Weltuntergangstag (der Maja) scheint ein geeigneter Zeitpunkt, dem Kantor von St.Blasii in Nordhausen für die Leitung des Kantoreichores seit 2009 und die mit ihm seitdem gebotenen Konzerte – mit welchem Begleitorchester auch immer – Dank zu sagen. Und die Hoffnung zu verbinden, dass uns die Welt als Ganzes und der Kantoreichor mit seinem Leiter im Einzelnen noch lange erhalten bleibt.

Abgesehen von dieser allgemeinen Einschätzung aber ist es das gestrige Weihnachtsoratorium, das den Berichterstatter drängt, Kantor Michael Kremzow für die erneute, begeisternde Aufführung des von Johann Sebastian Bach 1734 komponierten Werkes Dank zu sagen. Mit dem eigentlich nur der Beifall in Worte gefasst wird, den Kremzow am Ende der Aufführung von den Teilnehmern dieses Konzertes in der dicht besetzten St.Blasii-Kirche in Nordhausen erhielt. Die ganz sicher alle gekommen waren, um sich auf diese gehaltvolle Weise auf Weihnachten einstimmen zu lassen

Wenn diesmal aus dem Weihnahtsoratorium nur die Kantaten I +IV zu hören waren, scheint es doch sinnvoll, wieder einmal darauf hinzuweisen, dass Bachs Weihnachtsoratorium ursprünglich sechs Teile in Kantatenform umfasste: die Geburt Jesu Christi, die Verkündigung an die Hirten, die Anbetung durch die Hirten, die Namensgebung, die Ankunft der Weisen aus dem Morgenland und ihre Verehrung des Kindes. Einstens wurde das Oratorium über sechs Festtage verteilt, beginnend mit dem ersten Weihnachtstag 1734 und endend am Drei-Königs-Tag, Epiphanias 1735.
Im Laufe der Zeit ging man dazu über, bei Konzerten die Kantaten 1 - 3 mit einer Gesamtdauer von knapp 90 Minuten aufzuführen. So geschehen bisher auch in Nordhausen. Wohl gerade deshalb wollte Michael Kremzow wohl eine Abwechslung schaffen und studierte mit dem Chor der Kantorei die Kantate I + IV, ein und ließ danach die Weihnachtskantate BWV 63 „Christen, ätzet diesen Tag in Metall und Marmorsteine“ folgen, die Bach Jahre zuvor (1713 oder 1716) in Weimar komponierte und ebenfalls der Geburt Jesu gewidmet ist.

Man kennt den Chor und weiß, zu welch hohen gesanglichen Leistungen er fähig ist. Man kennt auch das Mitteldeutsche Kammerorchester, deren Besetzung allerdings schon mal wechselt. Und was die Solisten betrifft, kann man jeweils gespannt sein, wer – neben der Altistin Viola Kremzow – von Michael Kremzow dazu „auserwählt“ wurde, um die angesagte Aufführung entsprechend wirkungsvoll mit zu gestalten. Diesmal waren es die Sopranistin Eike K. Dyk, der Tenor Sebastian Hübner - dem der Part des Evangelisten zukam - und Florian F.Görtz, Bass. Von dessen volltönender Stimme man mitunter meinte, er wolle mit ihr der phasenweise begleitenden Trompete noch Paroli bieten. Dazu kam noch – stimmlich natürlich etwas bescheidener wirkend - der Kinderchor von St. Blasii

Spätestens hier muss der Berichterstatter einräumen, dass ihm für eine qualifizierte Rezension die entsprechende Ausbildung und das nötige musikalische Gehör fehlt. Immerhin aber vermochte er festzustellen, dass die Orchesterbesetzung, Chor- und SolistInnenstimmen dieses Weihnachtsoratoriums überaus gut harmonierten, ja begeisterten. Das begann mit den von Horn und Trompete eingeleiteten und vom Chor überzeugend vorgetragenen „Jauchzet, frohlocket! Auf preiset die Tage. . .“ und setzte sich über das Recitativ des Tenors fort, der das Gebot des Kaiser Augustos verkündete. Und von der Altistin Viola Kremzow mit dem Recitativ „Nun wird mein liebster Bräutigam.. .“fortgesetzt wurde.
Chor und Solisten wechselten sich nun ab, jeweils begleitet vom Orchester. Bis dann von der Geschichte der Geburt Jesu übergeleitet wurde zum vierten Teil des Oratoriums, der Kantate zum Neujahrstag „Fallt mit Danken, fallt mit Loben“ die nicht weniger mitreißend und überzeugend gesanglich thematisch interpretiert wurde. Bemerkenswert in diesem Teil die Echo- Sopran-Arie, der Bach eine besondere Bedeutung beimaß (das Echo kam hier von einer Choristin von der Empore aus).Unter dem Namen „Echo-Arie“ ist sie eine der bekanntesten und beliebtesten des Weihnachtsoratoriums geworden. Und erzielte auch in St. Blasii den offenbar ursprünglich angestrebten, überraschenden Effekt.

Und schließlich die ins Programm genommene Kantate BWV 63, zu der Michael Kremzow im Vorfeld dieser Aufführung in einer Mitteilung Kantorei und Zuhörer anregte, als Einstimmung auf das Konzert aus dem Internet ein Video anzuhören, in dem diese Kantate „Christen, ätzet diesen Tag“, in sehr eindrücklicher Weise erklärt und erläutert wird. Es erübrigt sich also, auf diese Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2,1-14 hier näher einzugehen. Sie harmonierte jedenfalls ausgezeichnet zu den Teilen 1+4 des eigentlichen Weihnachtsoratoriums zuvor und begeisterte nicht weniger. Die Gesamtleistung der Mitwirkenden unter der leicht anmutenden Stabführung Michael Kremzows, die natürlich nichts von der höchst anspruchvollen Einstudierung des Werkes erkennen ließ, vermittelte jedenfalls einen sichtlich tiefen Eindruck beim Publikum, der durch minutenlangen Beifall seinen Ausdruck fand. Nach dieser begeisternden Einstimmung auf Weihnachten dürfte zumindest von den Zuhörern kaum noch jemand an Weltuntergang denken. Dafür aber an weitere Konzerte dieser Qualität der Nordhäuser Kantorei.Sei abschließend unter subjektiven Gesichtspunkten bemerkt, dass unter den Choristen etwas ungewöhnlich GMD Markus Frank auszumachen war, während im Auditorium vom Berichterstatter u.a. Ex-OB Barbara Rinke registriert wurde.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Kreisverband der Vertriebenen wählte Egon Primas erneut zum Vorsitzenden

Der Bund der Vertriebenen Kreisverband Nordhausen e. V.  hat einen neuen Vorstand gewählt. Egon Primas wurde einstimmig als Kreisvorsitzender erneut  in seinem  Amt bestätigt.
Zu seinen Stellvertretern wurden Heimatfreundin Erika Hesse (Niedersachswerfen) und Heimatfreundin Lilia Rau (Spätaussiedler) mit großer Mehrheit gewählt.
Die Heimatfreunde Eugen Meyer (Ellrich) , Kurt Bönisch (Görsbach) und Doris Eisfeld (Bleicherode) komplettieren als Beisitzer den Vorstand..

Aufgrund von Krankheit mussten  die Heimatfreunde  Albert Krischeu, Wilfried Kaller  und Magdalena Löffler leider ausscheiden. Der neu gewählte Kreisvorsitzende, Egon Primas, würdigte die zuverlässige und engagierte Arbeit der Heimatfreunde über viele Jahre.

In seiner Rede informierte der Kreisvorsitzende Egon Primas, dass der CDU- Bundesparteitag einen Beschluss zur Einrichtung eines „Nationalen Gedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung“  gefasst hat.

„Damit unterstreicht die CDU deutliche ihre Solidarität mit den Anliegen der Heimatvertriebenen.  Nun liegt es an den Abgeordneten im Deutschen Bundestag, die Voraussetzungen zu schaffen, damit der Bundespräsident den Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung einführen kann“, so Primas.

Weiter freute sich Primas den Heimatfreunden mitteilen zu können, dass Ungarn als erstes Land, aus dem Deutsche nach dem Krieg vertrieben wurden, einen Gedenktag eingerichtet hat, an dem der Ereignisse gedacht werden soll. „Mit der Auswahl des
19. Januar für den Gedenktag hat Ungarn ein Zeichen zur Aussöhnung gesetzt“, so Primas.  Der 19. Januar 1946 ist der Jahrestag des Beginnes der Vertreibung im Jahr 1946.


Doris Eisfeld
Mitarbeiterin
BdV -Kreisverband Nordhausen e. V.

Zufallsgenerator TA?


Nachdem ich kein regelmäßiger Leser der „Thüringer Allgemeine“ (Nordhäuser Allgemeine) bin, war ich doch überrascht, in der TA (aus zweiter Hand) in der Ausgabe vom 11.Dezember auf ein Bild von Prof. Dr. Wesselak von der FA Nordhausen zu stoßen. Der dort abgelichtet erschien als Kandidat für die „Südharzer des Jahres 2012“, die die TA sucht. Mit dem Vermerk: „Schicken Sie Ihren Favoriten bitte bis 26.Dezember an die TA...“ Sofort überlegte ich, ob ich dazu etwas beitragen kann und tatsächlich fielen mir einige Personen ein, die ich des Vorschlagens wert fand. Ein abstimmendes Gespräch in Bekanntenkreisen klärte mich allerdings auf, dass diese Suche von der TA insoweit erleichtert wird, als sie einen abgeschlossenenen Kreis an KandidatInnen vorgab, innerhalb der sich die Suche vollzieht.Und der wurde mir mit der Ausgabe vom 1. Dezember vermittelt.

Und nun überlege ich angesichts dieser vorgegebenen KandidatInnen, von denen mir einige bekannt, andere völlig unbekannt sind, wo der Sinn einer derart von der TA eingegrenzten Suche liegt? Nach welchen Gesichtspunkten wurde dieser Personenkreis ausgewählt und eingegrenzt?
Es geht mir bei dieser Überlegung nicht um die Frage, ob und inwieweit das Engagement der vorgestellten Personen für die „Südharzer des Jahres 2012“ verdienstvoll genug ist. Es geht mir aber umso mehr um die Frage, ob eine so geartete Suche wirklich ernst zu nehmen ist, oder lediglich einen Werbegag der TA darstellt?

Wie auch immer, hätte ich es für eine ernst zu nehmende Aktion gehalten, wenn zum Beispiel im September oder Oktober ein Aufruf der TA ergangen wäre, Vorschläge für einen „Südharzer des Jahres 2012“ zu machen. Und eine Jury die zahlenmäßig höchsten Vorschläge dann auf 20 begrenzt und zur Wahl gestellt hätte. So aber gerät diese Suche zu einer recht selbstherrlich wirkenden Aktion der Lokalredaktion der TA, deren Motiv zumindest nicht in einer objektiv und damit ernst zu nehmende Suche nach dem „Südharzer des Jahres 2012“ besteht. Wer sich demzufolge an einer so gearteten Suche beteiligt, mag es tun. Ich kann dem keine Ernsthaftigkeit zugestehen. Und ebenso wenig den Kandidaten, die sich damit meines Erachtens instrumentalisieren lassen. Und bei einigen der KandidatInnen wundert mich das schon sehr.

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Friedenslicht aus Bethlehem kommt am 23. Dezember in Nordhausen an

Nordhausen (psv) Wie in den vergangenen Jahren beteiligen sich die Jugendfeuerwehren der Stadt Nordhausen an der landesweiten Verteilung des Friedenslichtes am 23. Dezember. Das sagte jetzt Stadt-Jugendfeuerwehrwart, Jens Wenke.

Begleitet werden die Jugendfeuerwehren zum Empfang des Friedenslichtes auf dem Bahnhofsplatz durch den Oberbürgermeister der Stadt Nordhausen Dr. Klaus Zeh. Von dort aus wird das Licht aus Bethlehem durch die Jugendfeuerwehren in der Stadt und den Ortsteilen verteilt.

Hier die Stationen des Friedenslichtes, an den es durch die Bevölkerung empfangen werden kann:
11:30 Uhr bis 12:30 Uhr         Rathaus Nordhausen, Markt 1
am Einsatzfahrzeug der Berufsfeuerwehr
ab 12:45 Uhr                          Berufsfeuerwehr Nordhausen, Hohekreuzstraße 1
11:45 Uhr                               St.-Laurentius-Kirche Sundhausen
11:45 Uhr                               Blasiikirche Nordhausen
12:00 Uhr                               St. Laurentius Salza
12:30 Uhr                               St. Johannis-Kirche Herreden
12:45 Uhr                               St. Martin und Johannes Bielen
„In diesem Jahr wollen wir nicht nur das Friedenslicht in die Gemeinden sondern auch zu den Menschen bringen, die dieses Licht nicht selbstständig abholen können. So verteilen die Jugendfeuerwehren Bielen, Herreden und Mitte das Friedenslicht an das ‚Seniorenzentrum Salza‘ sowie an die Wohnheime ‚An der Justus Jonas Kirche‘, ‚Am Gehege‘ und ‚Am Förstemannpark‘ der Nordthüringer Lebenshilfe gemeinnützige GmbH‘, sagte Jens Wenke.
Die Mitglieder der Jugendfeuerwehren der Stadt Nordhausen würden sich freuen, wenn viele Bürger dieses Angebot nutzen und sich ein Friedenslicht in ihrer weihnachtlichen Wohnungen und Häuser holen.

Dienstag, 18. Dezember 2012

„Gerüchte … Gerüchte …“ feiert Nordhäuser Premiere

Bissige Kriminalkomödie von Neil Simon in Rudolstadt sehr erfolgreich
Die meisten Menschen lieben Gerüchte – solange sie nicht selbst davon betroffen sind! Wie die Gier nach Skandalen unsere Gesellschaft prägt, davon kann so mancher klatschpressen-geschädigte Prominente ein Lied singen. In seiner ebenso unterhaltsamen wie bissigen Kriminal-Komödie „Gerüchte … Gerüchte …“ seziert der amerikanische Autor Neil Simon Lust und Frust am Hörensagen und zeigt, wie sich acht unbescholtene Party-Gäste nach und nach in ein Netz aus Lügen einspinnen. Bei dermaßen absurden Mutmaßungen, fraglichen Tatsachen und chaotischen Erklärungsversuchen behält keiner einen kühlen Kopf – und so verliert in der Nordhäuser Premiere von „Gerüchte … Gerüchte …“ am Freitag, 11. Januar, um 19.30 Uhr am Schluss selbst die Polizei den Durchblick…
Anlässlich ihres zehnten Hochzeitstages haben Myra und Charley Brock, der stellvertretende Bürgermeister, vier befreundete Ehepaare eingeladen. Als diese erscheinen, werden sie mit ungewöhnlich harten Fakten begrüßt: „Myra hat einen anderen!“ „Charley geht fremd, und Myra hat aus Rache auf ihn geschossen!“ War es ein Mordversuch und versteckt sich die gekränkte Gattin jetzt vor der Polizei? Oder wollte Charley sich selbst umbringen? Und warum ist das Hauspersonal nirgends zu finden? Die Gäste – allesamt aus der Upperclass – sind unschlüssig. Keiner will die einflussreichen Jubilare einem Skandal aussetzen und ihren guten Ruf aufs Spiel setzen. So vertuschen sie voreinander die Tatsachen und ihre Erklärungsversuche klingen immer fantastischer.
Neil Simon, geboren 1927 in New York, gilt zu Recht als einer der großen amerikanischen Bühnen-, Film- und Fernsehautoren. Mit „Gerüchte … Gerüchte …“ knüpft er an seine brillanten Komödien „Sonny Boys“ und „Ein seltsames Paar“ an. Das Theater Nordhausen zeigt die Inszenierung von Carl-Hermann Risse im Rahmen der Kooperation mit dem Theater Rudolstadt.
Karten für die Premiere am 11. Januar um 19.30 und die weiteren Vorstellungen am 2. Februar, 17. und 23. März gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.
Fotos: Gerüchte_01: Ensemble
Gerüchte_22: Ensemble
Fotos: Peter Scholz

Montag, 17. Dezember 2012

Bühnenball-Star kehrt nach Nordhausen zurück

„Gaines Hall in Concert“ weckt Erinnerungen an Musical-Erfolg „CRAZY FOR YOU®

Im vergangenen Jahr begeisterte er mit seiner Stimme und Ausstrahlung das Publikum des Nordhäuser Bühnenballs – der Musical-Star Gaines Hall. Und in der Hauptrolle im Musical „CRAZY FOR YOU® - Das neue Gershwin-Musical“ im Theater Nordhausen riss er die Besucher mit seinen atemberaubenden Stepptanz-Künsten zu wahren Beifallsstürmen hin. Nun kommt er mit einem Solo-Abend zurück in den Südharz! Am Freitag, 4. Januar, lädt er zu seinem Soloprogramm „Gaines Hall in Concert“ ins Theater Nordhausen ein.

Natürlich dreht sich das Konzert um die Welt des Broadway-Musicals, in der Gaines Hall künstlerisch so sehr zu Hause ist. In seinem Konzertabend singt er bekannte und beliebte Songs aus verschiedenen Musicals, in denen er in den vergangenen Jahren Hauptrollen gespielt hat. Dazu gehören Höhepunkte aus „Sunset Boulevard“, „My Fair Lady“, „Hello, Dolly“, „Cabaret“ und „Ein Käfig voller Narren“.

Auch Stepp- und Tanzfans werden in Gaines Halls Soloabend auf ihre Kosten kommen. Denn der vielseitige Musical-Star zeigt Kostproben seiner Rollen in Musicals wie „Singin‘ in the Rain“, „Crazy For You“, „Kiss Me Kate“, „Anything Goes“ und „On the Town“. Mit witzigen Anekdoten geleitet Gaines Hall sein Publikum von einem Highlight zum anderen und lässt es die Welt des Musicals immer wieder neu erleben. „Mit einer wahren Energieleistung verband Gaines Hall Tanz, Gesang und Sprechrolle zu einer einzigartigen charismatischen Figur, wie sie nur selten auf einer Bühne zu sehen ist“, schrieb das Opernnetz (www.opernnetz.de) über den Soloabend.

Karten für das Konzert am Samstag, 4. Januar, um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Foto: Agentur

„Cantamus“ vermittelte weihnachtliche Stimmung


Das gestrige Chorkonzert des Chorensembles „Cantamus“ in der Echte Nordhäuser Traditionsbrennerei reiht sich würdig ein in die Reihe der Auftritte dieser Gesangsgemeinschaft und zeigte einmal mehr, dass sie sich mit ihrem Programmen auf die jeweiligen Anlässe in hervorragender Weise einzustellen vermag. Und gleichzeitig mit den jeweils gebotenen räumlichen Verhältnissen gut zurecht kommt. Die sich bei ihrem gestrigen Konzert im Verkostungsraum des Brennereimuseums als doch recht beengt erwiesen.

Was im übrigen auch für die Besucher dieser Veranstaltung gilt. Der Chor hat nun mal eine Fangemeinde, für die ein Raum wie diese Niederlage doch recht klein ist. Man drängte sich, wechselte öfter den Platz um bessere Sicht zu haben und manche Zuhörer verließen auch teilweise den Raum, bevor das Konzert beendet war. Ich war in diesem Zusammenhang Jochen Einenckel, dem Leiter der Traditionsbrennerei, dankbar, dass er mir eine Sitzgelegenheit vermittelte. Bedauerte aber, dass man ganz allgemein, alten oder auch behinderten Menschen – wie auch in diesem Fall - Sitzgelegenheiten vornehmlich hinter allen davor stehenden Leuten anbietet. Womit ihnen jede Sicht genommen ist. Würde man ihnen vor den stehenden Menschen eine Sitzgelegenheit bieten, könnten doch alle dahinter stehenden ungehindert über sie hinweg schauen.

Ich war also – wieder einmal – vom unmittelbaren Geschehen „abgeschirmt“ und musste mich schon sehr strecken, um wenigstens ein Bild vom handelnden Chor machen zu können, sah aber sonst rein gar nichts.

Es waren also viele Menschen gekommen, um das Programm des Gesangsensembles zu erleben.
das ganz auf Weihnachten abgestimmt war. Nicht zum ersten Mal, der Auftritt der Chorgemeinschaft zur Adventzeit in der Traditionsbrennerei scheint – neben den Adventausstellungen – obligatorisches Programm zu werden und bereichert das kulturelle Angebot des Kornbrennerei-Museums auf höchst stimmungvolle Weise. Unter Leitung von Susanne Walther besangen sie die Geburtszeit Christi mit Liedern nicht nur aus dem deutschen Sprachraum, sondern auch mit Weihnachtsliedern aus Italien, Portugal und sogar dem Kongo. Und natürlich aus Österreich mit der ursprünglichen Fassung von „Stille Nacht...“. Mit einer modernen Zugabe nach Abschluss ihres eigentlichen Programms ließen die SängerInnen auch wissen, dass zu ihrem Repertoire auch Pop-Songs und ähnliches Liedgut gehört. Das übrigens auf einer von der Chorgemeinschaft besungenen CD zusammengefasst ist, auf die Chorleiterin Susanne Walther abschließend aufmerksam machte.Und natürlich – wie ganz allgemein - bei dieser Gelegenheit auch käuflich erworben werden konnte.

Sonntag, 16. Dezember 2012

WiN – die Mittelstandsmesse für Thüringen


Zielsetzung: Firmenkontakte fördern die Geschäftstätigkeit und geben Impulse zur Innovation
 NDH/SDH – WiN, so die Bezeichnung der 1. Mittelstandsmesse in Thüringen, steht für „Wi“ Wissenstransfer und „N“ für Networking. Sie findet am 25. und 26. Juni 2013 auf der Erfurter Messe statt. Die Initiative zur Durchführung einer Kontaktmesse für den gesamten Thüringer Mittelstand geht vom Landesverband Thüringen des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) aus. Dazu wurde mit Trade Fair Partners ein erfahrener Messeveranstalter gewonnen, der die WiN entwickelt und zusammen mit dem BVMW in anderen Bundesländern bereits durchgeführt hat.
Das gemeinsam für Thüringen weiterentwickelte Messekonzept setzt auf eine branchenüber-greifende Firmenpräsentation. „Sowohl zwischen den Ausstellern und den Messebesuchern sollen Wirtschaftskontakte angebahnt und gemeinsame Kooperationen zur Verbesserung der Innovationstätigkeit und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit entwickelt werden“, beschreibt BVMW-Kreisgeschäftsführer Volker Beiersdorf die Zielstellung der 1. Mittelstandsmesse.
Weiterhin belebe die Messe die vom Thüringer Wirtschaftsministerium und der Landes-entwicklungsgesellschaft LEG unterstützten Clusterinitiativen. Die Zusammenarbeit von Unternehmen in ihren Branchen bietet optimale Voraussetzungen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch innovative Produktentwicklungen.
Wir möchten als Messeveranstalter Mitgliedsunternehmen bestehender Kompetenznetzwerke als Aussteller der WiN gewinnen. Besondere Vorteile einer Messebeteiligung ergeben sich nach meinen Erfahrungen vor allem für Unternehmen des industrienahen Dienstleistungssektors und die zahlreichen Kooperationspartner des Handwerks“, erläutert Michael Hoppe, Geschäftsführer von Trade Fair Partners aus Burgdorf, das Messekonzept.
Wieland Kniffka, Chef der Messe Erfurt, freut sich über die breite Resonanz und Unterstützung der kommunalen Wirtschaftsförderungen, der Kammern sowie der zahlreichen Verbände: „Dadurch wird es gelingen, ein Schaufenster der Leistungsfähigkeit des Thüringer Mittelstands zu gestalten. Übrigens lassen sich auf der Messe nicht nur Kontakte zwischen den Unternehmen herstellen, sondern für Studenten und Schulabgänger bietet sich eine gute Gelegenheit zum Kennenlernen von Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten.“
An den beiden Messetagen bietet ein Rahmenprogramm aktuelle Themen für den Erfahrungs-austausch, z. B. zur Energieeffizienz, der Außenwirtschaft, den Standortvorteilen für Investitionen, dem Clustermanagement. Am 25. Juni findet am Abend ein Sommerfest des Thüringer Mittelstands statt.
Ab sofort beginnt der Anmeldeprozess. Informationen unter: www.win-thueringen.de
Ansprechpartner des Veranstalters Trade Fair Partners ist Michael Hoppe
(mhoppe@win-mittelstand.de).

Volker Beiersdorf
Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. ( BVMW )
Kreisverband Kyffhäuser / Nordhausen

Freitag, 14. Dezember 2012

Rothleimmühle: Ein Gestaltungskonzept . . .


. . . für die Außenanlagen am neuen Bettenhaus – Studenten aus Hildesheim arbeiten mit dem JugendSozialwerk Nordhausen e.V. zusammen

„Und das ganze Gelände um und unterhalb des neuen Bettenhauses soll und muss natürlich perspektivisch gestaltet werden. Wir könnten uns vorstellen, die Planung zu einem studentischen Projekt zu machen.“ Auf diese Erläuterung bei der offiziellen Eröffnung des Bettenhauses im Mai diesen Jahres erwiderte Stadtführer Klaus Großmann spontan: „Meine Enkelin studiert in Hildesheim Architektur. Ich denke, das wäre etwas für sie.“
In den Folgemonaten reifte die Idee. Es gab erste Kontakte und Besuche – zunächst der Enkelin Jacqueline Prescher. Später brachte sie Professor Lügger sowie den wissenschaftlichen Mitarbeiter Dipl. -Ing. Thomas Kauertz von der Fakultät Bauen und Erhalten der HAWK Hildesheim zum Vor-Ort-Termin mit.  Die Fachleute fanden das Projekt geeignet. Vierzehn Studierende konnten für ein Workshop-Wochenende in der Nordhäuser Rothleimmühle gewonnen werden. Und da die Hildesheimer einige Wochen zuvor ein studentisches Projekt mit der Technischen Universität Kraków im polnischen Wroclaw durchgeführt hatte, lud man  auch gleich noch fünf polnische Studenten zum Workshop ein. 
Radek Romanczuk, polnischer Mitarbeiter des in der Rothleimmühle ansässigen Jugendfreizeitprojekts „Mobilé“, freute sich über die Gelegenheit seine Landsleute am Workshop-Wochenende zu begleiten.
In der Hauptsache war  Englisch die Arbeitssprache im Workshop. „Die Studenten sollen lernen, in internationalen Teams zu kooperieren.“ beschreibt Thomas Kauertz den Hintergrund.  Um dies zu fördern brachte er auch zwei chinesische Studenten mit.
Diese Herangehensweise ist der Rothleimmühle gut vertraut. Schon mehr als 15 Jahre werden hier internationale Arbeit und interkulturelle Bildung großgeschrieben.
Das Aufeinandertreffen von Fremdem und Vertrautem, die Veränderung des eigenen Blickwinkels, die Perspektive des anderen einzunehmen – diese wichtigen Aspekte interkultureller  Bildung könnten sich genau so in den Ideen der Studierenden wiederfinden wie  der Treppenkäfer bzw. die Prägung der Stadt durch Treppen.
In jedem Falle sollte das GUT DRAUF -  Konzept des Hauses Berücksichtigung finden. Möglichkeiten zur Bewegung und zum Entspannen – allein oder im Rahmen eines angeleiteten Programms – sollten vorgesehen werden. Auch die gesunde Ernährung als dritter Baustein des Konzepts sollte nicht fehlen.
Das Gelände  sollte so geplant werden, dass es für alle Zielgruppen attraktiv und nutzbar ist: Kinder, Jugendliche, Familien, Vereine, Seminare – und zwar unabhängig von etwaigen körperlichen Beeinträchtigungen.
Nicht zuletzt ist es dem JugendSozialwerk als Träger des Hauses wichtig, dass sich das Gesamtkonzept in kleineren abgeschlossenen Abschnitten realisieren lässt.
„Auf der Basis des Gesamtkonzepts“ werden wir Unterstützer suchen. Die Nordhäuser Fielmann-Filiale hat mit ihrer Baumspende den Aufschlag gemacht, der Kinderhilfsfonds der Allianz unterstützte unlängst mit der Finanzierung einer  Sitzgruppe und Vogelnestschaukel. . Die HAWK Hildesheim hat den Staffelstab nun übernommen und wird diesen im Frühjahr an die Commerzbank übergeben, die schon sehr gespannt auf die Planungsergebnisse ist, um sich einen Baustein zur Umsetzung aussuchen zu können. “ erläutert Ines Gast das Vorgehen.  „So soll es Stück für Stück vorangehen.“
Wichtig ist dem JSW möglichst viele Menschen einzubeziehen. „Das Areal, auf dem die Rothleimmühle liegt, hat schon einiges „erlebt“. Einige  Nordhäuser werden sich an den Mühlgraben erinnern, der das Gelände einst durchzog.  Viele kennen noch die Alte Stadtgärtnerei und fast alle die winterliche Eisfläche auf der Rothleimwiese. Wir gehen davon aus, dass es die Nordhäuser interessiert, was auf diesem Gelände entstehen soll. Deshalb folgen wir sehr gern der Anregung von Professor Dietmar Lügger, dass die Studierenden zu Beginn des neuen Jahres wiederkommen und ihre Entwürfe der interessierten Öffentlichkeit vorstellen.“ schaut Carmen Witzel, Leiterin des Hauses, in die nahe Zukunft.
Den Studierenden wird damit ein weiteres Praxisfeld eröffnet, gehört doch die Verteidigung ihrer Entwürfe perspektivisch zum „täglichen Brot“.

Tomek Guziak von der Krakower Universität war sehr zufrieden mit dem Workshop. „Zum einen hat mir Nordhausen wirklich gut gefallen. Zum anderen werden solche Workshops in Polen zu selten angeboten, obwohl sie doch super geeignet sind, sich in der Praxis auszuprobieren.“ Elisabeth Denk von den Hildesheimer Studenten beschrieb die Aufgabenstellung im Workshop als sehr komplex, da sich das pädagogische Handlungskonzept der Rothleimmühle  in den Lösungen wiederfinden sollte.  „Unsere Gruppe  hat einen Acitivity Park konzipiert, der Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenführen soll. Wir sind gespannt, wie unsere Ideen bei der Präsentation im Januar ankommen werden.“

Die polnischen Studierenden wollen dann unbedingt über eine Videoübertragung mit Skype dabeisein.

Auf dem Foto mit der Vierergruppe sind zu sehen:
Xudi Jin aus China
Joanna Kostyra aus Polen
sowie Björn Lund und Katharina Sack aus Deutschland

Pannen können auch erheiternd wirken


Man spricht und schreibt heutzutage gern bei jeder passenden – und mitunter auch unpassenden – Gelegenheit von Herausforderung. Deshalb muss es hier nicht wundern, wenn der Autor dieses Beitrags im Zusammenhang mit der gestrigen Lesung im Keller des Kunsthaus Meyenburg ebenfalls von Herausforderung schreibt.

Womit freilich nicht die beiden Protagonistinnen, Chefdramaturgin Anja Eisner (Theater Nordhausen) und die Kunsthistorikerin Susanne Hinsching (Leiterin des Kunsthauses Meyenburg) gemeint sind, sondern der Autor selbst. Der sich nämlich anstrengen muss, mit seinem Beitrag dem von den beiden Akteurinnen gebotenen Vorleseniveau zu entsprechen. Es soll immerhin versucht werden.

Die letzte Erinnerung zu „Weihnachten und andere Pannen“ kam vom Förderverein des Kunsthauses und richtete sich an seine „lieben Kunst-, Gesprächs- und Vortragsfreunde“. Mit beachtlichem Erfolg, wie sich zeigte. Und entsprechend dem Veranstaltungsort kamen sie mit entsprechend hohen Erwartungen.

Die dann auch vollauf erfüllt wurden. Was Anja Eisner und Susanne Hinsching wechselweise boten, war hohe Vorlesekultur. Was sie thematisch ausgewählt hatten, waren durchweg weihnachtlich geprägte Geschichten und News mit amüsanten, vielfach unerwarteten und pointenreichen Verläufen. Und die Art, wie sie in Rhetorik, Ausdruck und Mimik vorgetragen wurden, steigerte die Spannung bei den ZuhörerInnen und ließ die Pointen oder auch Schlusseffekte ihrer Geschichten oft unerwartet oder auch erlösend wirken.
Das traf auf das englisch-deutsche Kauderwelsch der ersten, von Anja Eisner vorgetragenen Geschichte ebenso zu wie auf das „Weihnachten in der Hölle“, von dem Susanne Hinsching „berichtete“. Und setzte sich wechselweise fort mit einer Vielzahl von Kurzgeschichten und moderierend vorgetragenen Weihnachts-News. Konnte man die gebotene, gekonnte Theatralik von Anja Eisner erwarten – und sie beeindruckte selbst bei mundartlich vorgetragenen Geschichten – schien Susanne Hinsching an ihrer Seite daran zu wachsen und stand ihr nicht viel nach. Wobei ihre „Höllengeschichte“ durch ihre Mimik besonders dramatisch wirkte. In der ersten Ankündigung dieser Lesung war von einer „fast familiären Zusammenarbeit zwischen Kunsthaus Meyenburg und dem Theater Nordhausen die Rede: hier fand sie durch ihre Vertreterinnen „beredten“ und einmal mehr erfolgreichen Ausdruck. Der Beifall der Zuhörer bestätigte ihn.

Sei abschließend nicht vergessen, das Angebot an (Glüh-)Wein vor-, während und nach der Lesung durch die sehr rührigen Mitarbeiterinnen des Kunsthauses zu erwähnen, das noch zusätzlich zur Atmosphäre im Keller des Hauses beitrug. Das neben dem Cafè derzeit Veranstaltungsraum ist. In dem durch Veranstaltungen wie dieser dem sichtbaren Motto dieses Raumes eindrucksvoll Rechnung getragen wird.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Sonderausstellung: Neueste archäologische Ausgrabungsfunde im Tabakspeicher


 Nordhausen (psv) Kurz vor dem Weihnachtsfest lädt das Amt für Kultur und Tourismus zu einer besonderen Ausstellungseröffnung, am 18. Dezember, um 14:30 Uhr,  in den Tabakspeicher ein.

Erstmals werden hier die interessantesten und wertvollsten Fundstücke  der archäologischen Grabungen im Nordhäuser Stadtzentrum der vergangenen Jahre der Öffentlichkeit vorgestellt.

Fand die Grabung im Quartier Engelsburg schon im Jahre 2007 statt, so schlossen sich 2008 bis 2009 und 2011 archäologische Untersuchungen am Standort der zukünftigen Kulturbibliothek, 2009 im Bereich der Flohburg  und 2008 bis 2009 sowie nochmals 2012 am Pferdemarkt an.

Nachdem das zeitaufwändige Sichten, Zuordnen, Erfassen und Inventarisieren dieser neuen archäologischen Bestände durch das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Weimar erfolgreich abgeschlossen werden konnte, wurden alle Fundgegenstände umfangreich restauriert und in Weimar in einer stark beachteten Ausstellung gezeigt.

Nun können  die wichtigsten und faszinierendsten Funde auch im Nordhäuser Tabakspeicher bewundert werden“, freut sich Museumsleiter Jürgen Rennebach. „Zeugen sie doch von der hohen handwerklichen Kunst und dem ästhetischem Empfinden unserer Vorfahren.“ Meist handelt es sich dabei um Gegenstände des täglichen Lebens.

Zu den besonderen Fundstücken gehören vielfältige Trachtbestandteile aus Messing und Kupfer, ein Läusekamm aus Elfenbein, eine gravierte Knochenintarsie vom Griff einer Armbrust und reliefverzierte Ofenkacheln mit renaissancezeitlichen Motiven. Aus Abfallgruben und Latrinen stammen komplette, zum Teil sogar bemalte Gefäße, Henkeltöpfe, Feldflaschen und glasierte Schüsseln. Anhand von Kugelbodengefäßen, Kannen und Trinkbechern lasse sich das typische keramische Geschirrservice der spätmittelalterlichen Haushalte rekonstruieren, so Rennebach.
Darüber hinaus lassen sich in der Ausstellung die weit verzweigten Handelsbeziehungen unserer ehemals Freien Reichsstadt nachweisen.“ Importierte mehrfarbig bemalte Teller aus der Werra-Gegend, Steinzeug-Gefäße, wie ein reliefverzierter Krug aus den Töpfereien um Siegburg und Köln oder stempelverziertes Steinzeug aus Waldenburg in Westsachsen legen dafür beredtes Zeugnis ab.

Eine fachkundige Einführung in die Ausstellung geben zur Eröffnung  Dr. Diethard Walter vom Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie und der Ausgrabungsleiter Markus Wehmer.

Fotos von Ausgrabungen hinter dem Rathaus:
1.) bemalter Teller, 16. Jh., Mann in spanischer Mode mit Melonenhose
2.) Gefäßensemble, 13./14. Jh. (Fotos: Museum Tabakspeicher)

Glückwunsch zum bibliophilen Schatz?


Gemeint ist erneut die Himmelgarten-Bibliothek, die ja seit Unterzeichnung des Verwahrvertrages zwischen der Stadt Nordhausen und der Kirchengemeinde St. Blasii-Altendorf im Februar 2011 öfter schon Thema von Vorträgen und Zeitungsberichten war. Gestern nun ging es in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen in einem weiteren Vortrag um den aktuellen Zustand dieses wertvollen Buchbestandes.

Bisher überwog in den Vorträgen und Berichten die historische und bibliophile Bedeutung dieser Bibliothek, ihr bisheriges Schicksal und die bevorstehende endliche und endgültige Rückkehr nach Nordhausen, die im kommenden Jahr stattfinden wird. Vorträge übrigens, die jeweils vor einer beachtlich großem Zuhörerschaft stattfanden, die damit ihr Interesse an diesem wertvollen Bücherbestand bekundeten. Sei demgegenüber gleich hier bemerkt, dass das Interesse an der gestrigen Veranstaltung sehr viel geringer war.

Die Öffentlichkeit weiß also – so sie interessiert ist - um die Geschichte dieser Bibliothek, ihre Inhalte, Autoren, und ebenso um ihren derzeit noch vorhandenen Bestand. Vom aktuellen Zustand dieses Buchbestandes aber hatte man bisher nur ungenaue Kenntnis und Vorstellungen. Seit gestern weiß man zumindest, dass dieser Zustand sehr genau erfasst wurde und demzufolge bekannt ist. Dafür sorgte mit einem Sachvortrag der Geschäftsführer der Buchrestaurierung Leipzig GmbH, Christoph Roth.

Eingeladen zu diesem Vortrag hatte die Kreissparkasse Nordhausen gemeinsam mit dem Stadtarchiv Nordhausen. Während ja die Kreissparkasse mit ihrer Kulturförderung involviert ist und schon wiederholt zu Vorträgen zum Thema Himmelgartenbibliothek einlud, wird dem Stadtarchiv die Aufgabe zukommen, nach der Überführung der Bibliothek von Wittenberg nach Nordhausen für eine sachgerechte Unterbringung, Bereitstellung und Betreuung des Buchbestandes in der noch im Bau befindlichen Kulturbibliothek Sorge zu tragen.

Entsprechend ihrer Beteiligung begrüßte zunächst Sebastian Gräser, Leiter des Vorstandssekretariats des Geldinstituts, und Stadtarchivar Dr. Wolfram G. Theilemann den Referenten und die gekommenen Gäste, um dann gemeinsam in das vorgegebene Thema einzuführen und danach dem Fachmann für Buchrestaurierungen das Terrain zu überlassen.

Der zunächst einen stoisch zwischen Beamer und Leinwand sitzenden Teilnehmer einen anderen Platz empfehlen musste, um dann in einem ausführlichen, beamergestützten Vortrag über den Zustand dieser Bücher Vorstellungen zu vermitteln. Dessen Motto „Schimmel, Mäuse, Tintenfraß – Eine Schadenserhebung an der Himmelgartenbibliothek und ihre Ergebnisse“ schon im Vorfeld im wesentlichen erkennen ließ, um welche Art Schäden es sich bei den Büchern im wesentlichen handelt und wodurch sie entstanden. Was das Motto nicht erkennbar werden ließ, ist die unsachgemäße Lagerung und Behandlung der Bücher nach ihrer Rettung aus dem einstigen Servitenkloster Himmelgarten, das im Bauernkrieg geplündert und schließlich auch zerstört wurde. 1552 gelangte die Bibliothek in die St.Blasii-Kirche in Nordhausen, wo sie 1879 vom Heimatforscher Richard Rackwitz in einem „kläglichem Zustand“ gefunden wurde. Obwohl doch schon 1717 nach der Überlieferung ein Pastor namens Johannes Kindervater gemahnt hatte, die Nachfahren sollten sich pfleglich dieser außergewöhnlichen Bibliothek annehmen. Rackwitz jedenfalls sorgte sich in der Folgezeit um die Restaurierung der beschädigten Ledereinbände, die teilweise durch Leineneinbände ersetzt wurden. Wodurch allerdings beträchtliche bibliotheksgeschichtliche Spuren undokumentiert verloren gingen.

Roth vermittelte zunächst eine Vorstellung der Bibliothek, die insgesamt 714 Titel umfasst. Davon sind 230 Inkunabeln, also Druckwerke, die seit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern (um 1450) durch Johannes Gutenberg bis zum Jahre 1500 hergestellt wurden. 384 Titel stammen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, 44 aus der zweiten Hälfte des 16 Jhs., 39 aus dem 17.Jh, sowie 17 aus dem 18. Jh. Vier Bände enthalten lateinische Handschriften vom Ende des 15. Jhs. Dokumentiert sind 51 Druckorte sowie 103 Drucker und Verleger Druckorte sind beispielsweise Leipzig, Straßburg und Basel. Buchgeschichtlich bedeutungsvoll sind auch neben den Inkunabeln und Erfurter und Wittenberger Frühdrucke 8 Einblattdrucke, größtenteils Unikate.
In diesem Zusammenhang soll hier auch an den spektakulären Fund eines Flugblattes aus dem Jahre 1517 durch den Historiker Dr. Hans Losche im Februar diesen Jahres erinnert werden, den er in der Himmelgarten-Bibliothek machte. Das illustrierte Flugblatt beschreibt eine Himmelserscheinung, die damals über Leipzig gesehen wurde. Der Berliner Kirchenhistoriker Hartmut Kühne meinte dazu, dass das weltweit der allererste Druck ist, in dem eine Himmelserscheinung als interessante Neuigkeit mitgeteilt wird. Bislang galt ein Wiener Flugblatt von 1520 als ältestes Dokument dieser Art.

Nach der von Christoph Roth vermittelten Übersicht wandte er sich den Schäden zu, die er nach Entstehung und Schwere schilderte. Danach sind etwa 64 Prozent des Bestandes mehr oder auch weniger durch Insekten (Ungeziefer), durch Wasserschäden, Schimmelbefall und ähnlichem betroffen. Roth beließ es im wesentlichen bei dieser Beschreibung, streifte Herstellung, Bestandteile und Verhaltensweise des verwendeten Papieres der Druckwerke vor 1850 und beschrieb dann die Art der (digitalen) Schadenserfassung, die inzwischen in einer Datenbank erfasst ist. Er vermittelte weiter die möglichen oder auch notwendigen konservatorischen Maßnahmen, bei denen auch die zukünftige Zuordnung der Bibliothek (repräsentativer Charakter, also Schauobjekt, oder Gebrauchsbibliothek) eine Rolle spielen dürfte. Aber auch die zukünftigen räumlichen und raumklimatischen Verhältnisse bedürften der Berücksichtigung. Der Experte in Sachen Buchrestaurierung konnte demzufolge keine Antworten auf Fragen nach dem finanziellen Aufwand geben, den die Behebung der Schäden erfordern würde. Wesentlich dürfte zunächst sein, nach Eintreffen der Bibliothek in Nordhausen, Schadensbegrenzung – zum Beispiel beim Schimmelbefall - einzuleiten.

Dem sehr anschaulichen, durch die gebaemten Bilder illustrierten Vortrag folgte ein Statement von Dr. Hans Losche, der (wohl auch vorsorglich) erneut die Bedeutung dieser Bibliothek für Nordhausen hervorhob (die ja auch kürzlich Oberbürgermeister Klaus Zeh als historisches Juwel unserer Stadt bezeichnete.) Das folgende Diskussionsangebot wurde vereinzelt und recht unterschiedlich genutzt. Dafür waren die Unterhaltungen danach umso lebhafter. Was sich auch auf das Interesse mancher Teilnehmer auf ähnlich alte Druckwerke bezog, die aus dem Bestand des Stadtarchivs zur Veranschaulichung ausgelegt waren. Die Überführung der Bibliothek rückt jedenfalls näher, und könnte dann ihrer Heimatstadt noch einige Probleme bereiten.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Paddington Bär im Weihnachtskonzert

Paddington Bär (Foto: Birgit Susemihl) freut sich schon sehr auf sein erstes Konzert: das Weihnachtskonzert „Teddys Weihnachtsträume“ am Samstag, 15. Dezember, um 18.00 Uhr im Haus der Kunst Sondershausen. Auf dem Programm steht nämlich „Paddington Bärs erstes Konzert“ von Herbert Chappell. Den Text aus dem Kinderbuch liest Uta Haase. Das Weihnachtskonzert für die ganze Familie wird abgerundet durch Auszüge aus der Suite zu Rimski-Korsakows Märchenoper „Schneeflöckchen“, Weihnachtslieder von Peter Cornelius und Weihnachtsmusik, die zum Mitsingen einlädt. Als Solistin ist Anja Daniela Wagner zu erleben. Das Loh-Orchester Sondershausen wird dirigiert von Chordirektorin Elena Pierini.

Im Theater Nordhausen ist das Weihnachtskonzert dann am 21. und 25. Dezember jeweils um 18 Uhr zu erleben. Karten gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Sondershausen-Information (Tel. 0 36 32/78 81 11) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH